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Mittwoch, 31. März 2010, 19:38

Vom Spant-Plan zum Plastikmodell - eine Diskussion (1) Grundsätzliches

Schönen guten Abend, werte Modellbauergemeinde!

Viel zu lange ist mein letzter Eintrag her und ebenso lange steht meine HMS Pollux schon im Regal und die halbfertige Takelage verstaubt vor sich hin.

Da ich in absehbarer Zukunft mit dem Modell wohl nicht weiter machen werde, mich die Lektüre diverser Bücher aber ständig auf neue Ideen bringt (die in meiner Fregatte nicht mehr verwirklichbar sind), hier also eine neue zur Diskussion bereitgestellt:

Ist es für Nichtbesitzer einer Holz-kompatiblen Werkstatt möglich, ein Schiff nach Modellplan aus Polystyrol-Plastikplatten zu bauen?

Welche Vorteile bzw. Nachteile hätte so eine Bauart?
Gibt es Erfahrungsberichte?
Welche Schwierigkeiten müssten beachtet werden?

Mein Vorhaben bezieht sich auf einen "großen" Zweidecker (80-90) bzw. zweeinhalb bis Dreidecker (90-120) aus der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts... Maßstab wäre (an die Pollux bzw meine künftigen, schon gekauften Bausätze angelehnt) 1:135-1:150.

Pläne gäb's unter anderem hier (Maßstäbe müssten umgerechnet werden):
https://www.nmm.ac.uk/ - zahlreiche britische 3rd-Rates
https://shipmodeling.uw.hu/ - vorallem russische Zwei- und Dreidecker

Beispielbilder:




Auf eine angeregte Diskussion freut sich euer Mathias

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Donnerstag, 1. April 2010, 08:55

Hallo Mathias,

vorweg, was verstehst du denn unter einer holz-kompatiblen Werkstatt? Ich baue zur Zeit mein erstes Holzschiff, allerdings als Bausatz. Die Spanten und der falsche Kiel waren vorgefertigt, ansonsten muss ich bis auf ein paar kleine Dinge alles selber herstellen. Dies geschieht bei mir im Wohnzimmer auf dem Esstisch. Abgesehen von der Dekopiersäge und den Dremel sieht meine "Werkstattausstattung" eher arm aus. Soll heißen, ein paar Feilen, Schleifpapier, Bleistift und Kleber. Einzig zum Schleifen des Rumpfes bin ich in den Keller gegangen, da der Staub zu Familienstreitigkeiten geführt hätte :!!. Das kann man im Sommer aber auch ohne weiteres auf dem Balkon machen.

Man kann sicherlich mit Polystyrol das Grundgerüst herstellen. Beplanken würde ich den Rumpf dann mit Depron-Platten. Daraus werden unter anderen Parkflyer gebaut. Das sind kleine funkferngesteuerte Flugzeuge. Hier ist auch mal ein anderes Beispiel. Depron bekommst du im Baumarkt, findest du in der Laminatabteilung als Trittschalldämmung. Bei Polystorol und bei Depron sei allerdings gewarnt, Lösemittel mögen beide überhaupt nicht.

Grundsätzlich bin ich deinem Vorhaben positiv eingestellt, aber auch gespannt, ob das wirklich realisierbar ist. Polystorol lässt sich auch nur bis zu einem bestimmten Grat mit einem Messer schneiden. Für fummelige Arbeiten musst du dann schon einen beheizbaren Schneidedraht benutzen. Und die kleinen Polystorolkügelchen sind auch ganz schön anhänglich...

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Donnerstag, 1. April 2010, 09:55

Hallo Mathias,

ich denke, dass ist schon möglich, bloß ich schließe mich Jan an, der Staubfaktor ist nicht unbedingt geringer, da man beim Polysterol mehr spachteln muss als bei sauberem Holzbau, vor allem, wenn die Schnitte nicht gerade sein können. Auch lässt sich Polysterol schlecht schleifen, was vor allem bei den Anpassungen der Spanten hinderlich sein kann.

Bei meinem Titanik-Bericht sieht man auch das Lehrgeld, dass ich bezahlen musste für flächiges Verkleben von Polysterolplatten um größere Dicken zu erreichen: Der Schitt hat sich im Laufe von 2 Jahren aufgebogen! Siehe : Titanic Revell 1:400 oder wie ein Halbscratch entstehen kann

Dafür lassen sich in Polysterol kleine Details mit höherer Kantenschärfe als mit Holz herstellen, 0,25 mm Furnier ist halt doch empfindlich ;-)

Meine Victory läuft mittlerweile wohl auf einen Kompositbau hinaus: Plastik für alle kleinen Teile, die eine hohe Kantenschärfe benötigen, Rest Holz da es schneller in Form zu bringen ist, und dabei je nach Zweck, Verarbeitungsaufwand und Sichtbarkeit auch noch Unterscheidung zwischen Balsa und festeren Holzarten.

Lieber Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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Donnerstag, 1. April 2010, 10:22

hallo mathias, ich finde deinen thread SUPER interessant, da ich auch schon seit geraumer zeit mit GENAU diesem gedanken spiele.
die beiträge von jan und dafi kann ich so nur unterstützen.
bei mir hingegen kommt eine andere komponente hinzu.
holz ist UND war nie 'mein material'. dieses zum teil spröde, splitternde
zeugs...nein danke. mit ploystyrol krieg ich irgendwie alles hin....
komischerweise. so ist mein pimpen bei der victory auch komplett aus plaste. zuletzt habe ich die zusätzlichen rettungsboote komplett in (polystyrol-) spantenbauweise gemacht und bin sehr zufrieden mit dem ergebnis. das problem des 'verziehens', was dafi beschreibt ergibt sich zum zeil daraus, dass beim schneiden von polystyrolstreifen spannung entsteht und diese sich leicht verbiegen und einen drall bekommen.
das vermeidet man, wenn man nur stärkere teile (gesägt) mit dünneren (auch mit drall und geschnitten) verklebt. das ganze ist dann auch ne mords-sauerei, von daher zieht das argument plaste ist wohnzimmerkompatibel nicht wirklich.
sollte es also auch bei dir so sein, dass du lieber mit plaste als werkstoff arbeitest (so wie ich), dann geh das projekt an.
wie gesagt, die dicken spanten sägen, planken schneiden.
solltest du keine ausgesprochene aversion gegen holz haben,
mach's in holz.....bin gespannt, wie du dich entscheidest,es grüsst, der roland

5

Donnerstag, 1. April 2010, 10:32

Hallo Roland,

danke für deinen Kommentar zum Aufbiegen. Ich hatte den Verzug immer auf die Lösungsmittel in den Klebern geschoben. Da ich dieses Verziehen in der Rohmaterialkiste noch nicht beobachtet habe, würde mein Verdacht auch bei dem Kleber bleiben. Ich könnte mir aber eine Kombi aus den beiden Gründen vorstellen – außer du pflanzt mich, da heute erster April ist :-)

Aber das Sägen von Polysterol ist ein Schweinesauerei: wenn nicht alles 100% stimmt ist das Blatt verschmiert, Schnitt nicht sauber, es stinkt und Kleinteile sind im Sägengehäuse verschwunden. Da ist Holz sägen mit Staubsaugerabsaugung eine richtig saubere Sache.

Lieber Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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Donnerstag, 1. April 2010, 10:47

hi daniel, nein KEIN aprilscherz. da ist wirklich so mit dem drall.
ich habe das alles schon leitvoll selber erfahren. sein denn du ertränkst die teile im plastekleber, dann kann sich das auch davon verziehen.
was man auch NIE machen sollte, dicke platten aufeinander kleben, immer eine platte, dann streifen gekreuzt und dann wieder ne
platte drauf.
was ebenfalls hilft, wenn es dann zwei dicke platten sein müssen:
kleben und richtig beschweren (also nicht nur den mondfeld drauf) oder gleich in den schraubstock.
ja und natürlich teile recht zeitnah verbauen. hättest du alles an ort und stelle untergebracht, hätte das material keine zeit gehabt zu arbeiten.
grüsse, der plastegarp

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Donnerstag, 1. April 2010, 11:15

Zum Glück hatte ich noch nicht eingebaut!!! Ich glaube, die hintere Plattform hätte mir das Promenadendeck aus der Verankerung gerissen! Datt wäre ein echter Scheibenkleister geworden.

Aber wie beim Holzbau: Nur gut abgelagertes Polysterol verwenden ;-)

Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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Donnerstag, 1. April 2010, 12:27

WOW... das mit der Diskussion funktioniert ja tatsächlich :ok:

Hab schon befürchtet, ich würde sowohl von der Plastik- als auch von der Holzgemeinde geächtet und verstoßen.

so mal ans beantworten der Fragen:

@ Jan: Mein Argument bezüglich "holzkompatibler Werkstatt" ist tatsächlich der Staub und Splitterfaktor... nicht zuletzt aber auch der Bereich der Kosten. Ein guter Holzbausatz kostet (nach meinen Erfahrungen) zwischen 300 und 700eur. Klar... ist dann auch ein andrer Maßstab. Man bekommt bei 1:72 oder 1:96 einfach mehr Vic ums Geld, als wenns nur läppische 1:150 sind. Aber für ein 1,2m-Modell fehlt mir dann als 3Zimmer-Städter auch einfach der Platz. Hinzu kommt noch mein Frust, dass die von mir angesprochene Phase der Schifffahrt eher spärlich in Baukästen verarbeitet wird... selbst bei Holzmodellen.

Im Plastik-Sektor ist es noch schlimmer. Mir sind überhaupt nur zwei große Modelle bekannt, die in die angesprochene Phase fallen: le Napoleon und die Conny. Es gibt zwar einige 1:200 Bausätze, wie die Royal Louis (noch 18.Jahrundert), Belle Poule (beide Heller) und die Acheron/Dom Fernando II e Gloria (Zvezda bzw Revell)... aber 1:200 wird doch schon eine größere Fummelei und größere Umbauten sind dann wohl auch nur mehr schwer möglich.

Die 1:150 le Napoleon von Imai/Aoshima steht bei mir in Gesellschaft von zwei alten (und über eBay oft SEHR billig angebotenen) Revell 1:144 Connis im Schrank. Als kurzer Ausblick:

le Napoleon:


Revell's 1:144 Conny (Bauweise 1797 mit nur 5 offenen Stückpforten pro Seite):

Eine Conny wird "operiert" und erhält alle Stückpforten geöffnet und bestückt... die andre wird zu DEM österreichischen Segelschiff schlechthin:

S.M.S. Novara


Aber bis dahin wird noch einiges an Zeit verstreichen... zuerst muss mal die Pollux fertig werden.

Zurück zum eigentlichen Thema...

ich glaube, dass es bezüglich des Polystyrols ein paar Missverständnisse gegeben hat. Ich meinte nicht die 1-4cm dicken Hartschaum/Dämmstoffplatten, sondern den Architekturmodellbau-Bedarf:
https://www.archidelis.at/ --> Online-Shop --> Kunstoffe: Platten, Folien & Blöcke

Bei genanntem Material handelt es sich um den selben Kunststoff der für die Plastik-Kits verwendet wird und daher auch mit entsprechendem Kleber verarbeitet werden kann. Im wesentlichen besteht der Unterschied zwischen dem Dämmstoff und den Modellbauplatten nur darin, dass der Dämmstoff aufgeschäumt wird... leichte Struktur durch Lufteinschlüsse.

Die dünnen Modellbauplatten hab ich schon bei der Pollux verwendet. die verschiedenen Stärken könnten also sowohl für Kiel und Spanten, als auch für Decks und Beplankung verwendet werden... und stauben dabei wenig bis gar nicht, da der Zuschnitt kein Sägen sondern lediglich ein scharfes Bastelmesser erfordert (--> Wohnzimmertauglichkeit ;) )

Bisher hab ich das auch bei 1mm dicken Platten stets gelöst durch: anschneiden und über eine (Tisch-)Kante abbrechen --> bricht am Schnitt entlang sehr glatt und erfordert nur wenig nachbehandlung mit dem Schleifpapier oder der Feile... was eher ein Problem darstellt sind die alle Formen abseits von Planken und diversen rechteckigen Formen... welches Werkzeug verwendet ihr dafür? Ich musste mich mit meinem Bastelmesser da ganz schön durchquälen (vorallem der Bug war ein ziemliches Gemurkse... sieht man bei näherer Betrachtung leider immer noch :roll: )

@Roland: Die Spannung beim Schneiden von Polystyrol-Streifen kann ich nur bestätigen... je dünner das Material, desto schneller "wuzeln" (drehen) sie sich ein. Gibts speziell vom Bau deiner Vic-Rettungsboote denn eine Fotoserie? Bin übrigens ebenso der Meinung, dass Plastik einfach mehr Möglichkeiten bietet... nicht zuletzt wegen der Kombination von Plastik-"Resteln" aller Arten (solange sie nur mit Modellbaukleber und/oder Superkleber zu verarbeiten sind), sowie Teilen aus anderen Bausätzen, dann natürlich die Möglichkeit tranparente Teile zu verbauen, was bei Holz wiederum einen Werkstoffwechsel bedeutet etc... Plastik bietet mehr Freiraum... kann natürlich auch an meiner mangelnden Erfahrung als Holzwurm liegen. Nichts desto weniger: ich hab' größten Respekt vor den Anstrengungen eines "echten" Holzwurms... klassischer Schiffsmodellbau mit (im Grunde) historisch korrekten Materialien und Verarbeitungsweisen ist einfach die Königsdisziplin.

@Daniel: Danke für die anschauliche Demonstration... hätte mir nicht vorstellen können, dass sich das DERART verformt. Was mir dazu einfällt, wäre die "Maserung" des Polystyrols... also die feinen Strukturen, die beim Gießen und Pressen während des Herstellungsverfahrens entstehen und ähnlich wie bei Holz zu Fasern führen... sieht man mitunter beim Schleifen der Platten. Wenn so ein Zuschnitt dann in der Nähe eines Heizkörpers steht, könnte das wohl auch zu solchen Verzerrungen im Material führen. Bei Holz umgeht man dieses Problem zB durch Kreuzverleimung --> Schicht- und Sperrholz-Platten.

Freu mich auf viele, weitere Beiträge :ok:
LG, Mathias

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »BritannienFan« (1. April 2010, 12:37)


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Donnerstag, 1. April 2010, 15:18

Zitat

ich glaube, dass es bezüglich des Polystyrols ein paar Missverständnisse gegeben hat. Ich meinte nicht die 1-4cm dicken Hartschaum/Dämmstoffplatten, sondern den Architekturmodellbau-Bedarf:
https://www.archidelis.at/ --> Online-Shop --> Kunstoffe: Platten, Folien & Blöcke


ich meinte auch nicht die hartschaumplatten, sondern das architekturmaterial. grüsse, der roland

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Donnerstag, 1. April 2010, 15:37

Jup... aber Jan meinte - so hab ich das zumindest verstanden - die Dämmplatten.

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Donnerstag, 1. April 2010, 16:02

...ach ja...du hattest vorhin noch nach der fotostrecke meiner beiboote gefragt. die gibt's nicht ganz vollständig, da ich zunächst einmal 'nur' 2 prototypen machen wollte und eigentlich damit gerechnet habe, dass
das ganze unterfangen kräftig in die hose geht.
nach 2 wochen arbeit, war ich dann schliesslich so zufrieden, dass meine prototypen zum einsatz kamen und nun hinten an meiner vic hängen.
vielleicht machst du ja auch erst einmal was 'kleines' um dich einzugrooven...? aber wie schon daniel gewarnt hat, das ganze war ne
MEEEEEEEEEEEEEEEGA-sauerei. ausserdem habe ich grosse teile meiner
haut an den fingerkuppen eingebüsst. sekundenkleber und festhalten,
naja, du kannst dir das sicher vorstellen.
hast du schon ne idee, ob du das 'projekt' wirklich umsetzt?
wenn du noch ein wenig wartest, also bis meine vic fertig ist, könnten wir das evtl zeitgleich in angriffe nehmen.....würde mich nämlich echt jucken.....grüsse, der roland

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Donnerstag, 1. April 2010, 16:47

Hallo Roland,

in Bezug auf die Problematik Sekundenkleber und unlösbare Verbindung eingehen mit seinem Modell:

Nimmst du kein Dichlormethan wenn du mit Polysterol arbeitest? Teil gut andrücken mit einem feinen Pinsel das Zeug auf die Fügung tupfen, das saugt sich sofort in den Spalt und hält schneller als Sekundenkleber und trägt weniger auf! Nur Überbrücken von Spalten funktioniert nicht. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist dies der Hauptwirkstoff von UHU Plast in Reinform ohne die Füllstoffe.

Da der Effekt auf dem Anlösen der Oberfläche des Kunststoffes besteht und deine Finger in der Regel nicht damit reagieren sollten, bekommst du die Griffel wieder ohne Probleme weg. Vorsicht – Zeugs nicht einatmen. Es verdunstet in Sekundenschnelle vom Pinsel. Nach Eintunken des Pinsels sofort zum Werkstück und Pinsel schnell wieder weg, sonst kleben die Pinselhaare fest.

Liebe Grüße, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »dafi« (1. April 2010, 16:50)


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Donnerstag, 1. April 2010, 16:52

"... wenn du noch ein wenig wartest, also bis meine vic fertig ist, könnten wir das evtl zeitgleich in angriffe nehmen..."

Hey eine Battle – ganz todschick – Spannung fürs Publikum!

:-)

Daniel
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Donnerstag, 1. April 2010, 16:54

hi daniel...nö...kannte ich noch nicht. kauft man das in der apotheke???
hab nur gelesen, soll SEEEEEHHHHHR gesundheitsbedenklich sein.....
modellbau ist eben riskanter als man denkt...
da lauern viele gefahren...nicht nur der grünspan :abhau:
grüsse, der roland

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Donnerstag, 1. April 2010, 17:18

Gibt es in den guten Bastelläden, die Architekturbedarf haben und Polysterolplatten vertreiben, (z.B. Bastlerzentrale Stuttgart, Lange Straße 51 oder Deko Mayer, Rotebühlstraße), und ist in der Regel in kleinen braunen Flaschen mit Kunststoffdeckel in der Kleberecke.

Solange du dass Zeugs nicht trinkst ...

Wird von den Architekten zum Verkleben Ihrer Modelle verwendet, da wenn richtig gemacht, fast komplett unsichtbare Nähte mit hoher Klebkraft erzielt werden. Vor allem die Eigenschaft, sich in die Ritzen zu saugen ist fantastisch.

Ich nehme es gerne überall beim Plastikmodellbau, bei dem keine Fugen überbrückt werden müssen und wo keine Farbe dazwischen ist. Super ist es auch zum Anheften von Teilen, die wenn positioniert, anschließend noch die Naht mit UHU Plast nachgezogen bekommen. So zum Beispiel zwei Rumpfhälften mit 3 bis 5 Tropfen von außen heften und dann von innen die Naht komplett mit UHU nachgezogen. Da kann man ohne Wartezeit gleich weiterbauen, wäre ideal für dein Bautempo, du Ungeduldspinsel ;-)

Liebe Grüße, Daniel
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Donnerstag, 1. April 2010, 19:31

hi daniel, bin dir sehr verbunden. werde mir das zeug gleich holen.
schön auch, dass du ganz richtig erkannt hast, dass das für mich
als 'turbopimper' genau das richtige ist..
dir schöne ostern, bis bald, grüsse, der roland

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Donnerstag, 1. April 2010, 23:42

@Roland: Angesichts der traurigen Lage am Plastik-Bausatz-Markt möchte ich dieses Projekt auf jeden Fall durch ziehen. Ein genauer Zeitpunkt ist allerdings noch nicht gegeben.

Erstmal "muss" die Pollux fertig werden.

Außerdem wären da noch einige Dinge, die ich vor Planungs- und Baubeginn klären muss... zb welches Schiff bzw welchen Schiffstyp will ich bauen?

Am ehesten noch ein britisches Schiff aus der Feder von William Symonds... damit sich's auszahlt was großes... die HMS Queen, oder die HMS Duke of Wellington, HMS Royal Adelaide etc... Problem dabei: keine Pläne vorhanden... gleich daraus ne Frage gemacht: Wo gibt's Pläne zu derartigen Schiffen? (3-Deckern zwischen 1820 und 1850)

HMS Queen:


Pläne gäbs zu russischen Linienschiffen... zb zur 12-Apostolov (110), ebenso zur Asov (80). Auch die Imperator Aleksandr (110) wär' nett... Problem dabei wiederum: keine Pläne.

Imperator Aleksandr:


Französische Schiffe gäb's auch ein paar interessante: Le Valmy (120), die - ebenso wie die Imperator Aleksandr und die HMS Queen - am Krimkrieg teilgenommen hat.

le Valmy:


So.... das wären mal so meine Ideen. Bin für alle Hinweise bezüglich Pläne zu Zwei- und vorallem Dreideckern der entsprechenden Epoche dankbar.

Ein weiterer Punkt der mir noch eingefallen wäre: statt einer Spantbauweise mit dünnen Platten, eine Vollrumpfbauweise durch mehrere dicke Styrodur-Platten (oder ähnlichem Dämmstoff) aus denen die Rumpfform herausgeschnitzt wird (ähnlich den Balsarümpfen bei diversen Holzmodellen)... die so erhaltene Rumpfform dürfte dann bis unter das Oberdeck reichen und die Geschütze der unteren Batterien müssten als Halbrohre in Vertiefungen der Beplankung geklebt/gesteckt werden... so wie bei der Airfix Vic in 1:180 oder der le Napoleon. Die Beplankung des Styrodur-Rumpfes bestünde dann aus dünnen Polystyrol-Streifen - ist die Frage, was sich besser umsetzen ließe... Spant oder Vollrumpf...

Hoffe, die Diskussion bleibt noch ein bisschen am Laufen :)

LG, Mathias

18

Freitag, 2. April 2010, 01:48

Hallo Mathias

Da hast Du Dir was vorgenommen.

Bezüglich der Pläne - schau mal zu den Jungs rein

www.schifferlbauer.at

Du bist ja auch aus Wien. Die Jungs kannst Du bei ihren monatlichen Treffen besuchen und bei denen gibts ebenfalls keine Bausätze. Vielleicht können sie Dir mit Plänen helfen.

Grüsse

Günther
You never know where the edge is............`til you step over

19

Freitag, 2. April 2010, 13:15

Hallo Günther!

Danke für den Hinweis, habe sogleich Kontakt aufgenommen und warte auf Antwort bezüglich der Pläne und eine etwaige Übertragung von originalen Plänen in verarbeitbares Material.

In der Zwischenzeit habe ich schon mal die Archive des nmm.ac.uk nach diversen Schiffen durchwühlt... hier ein teil der Ausbeute:

HMS Cornwallis 1813 (später mit Dampfantrieb):




HMS Wellesley 1815 (Flaggschiff im ersten Opiumkrieg):



HMS Cumberland 1842:



Jetzt müsste man diese Originale in brauchbare Pausen verwandeln, um später Spanten und Decks herstellen zu können... weiß jemand, wie man sowas am besten angeht?

LG, Mathias

20

Freitag, 2. April 2010, 14:18

Hi Mathias,

du hast links auf den Plänen den Spantriss, linke Seite Heck- und rechte Seite Bugwärts, mess die Santen aus.
Dann nimmst Du das Maß als 100%. Nun multiplizierst Du um den Faktor, in dem Du Dein Schiff bauen willst.

Beispiel: Planmaß 7,5 cm.

Wunschmaß 18 cm
somit mußt Du den Plan um 240 % vergrößern

jetzt hast Du den Plan in der Größe Deines Modell´s. Falls Du keine weiteren Ansichten hast als die hier gezeigten, mußt Du alle weiteren Maße, zb. der Deck´s aus den Spanten ermitteln.

Hoffe, das war Deine Frage !

Gruß
Holger
Mit den Segelschiffen verschwand
die Romantik von der See;
aber zugleich verschwanden auch
die brüllenden, brutalen Hunde,
die sie segelten.
J. P. Soerensen

21

Freitag, 2. April 2010, 15:58

HALLO MÄNNER'S, HALLO MATHIAS :wink: :wink: :wink:

Habe gerade eure Diskusionsrunde gelesen und möchte dazu auch mal kurz was in den Raum werfen. Mein Wissen über den Bau von Modellen nur von nem Plan her ist zwar gleich 0, aber etwas Verstand über das Verhalten und die Eigenschaften von Materialien ist doch vorhanden. Und wenn ich über das für und wieder von Holz/PVC nachdenke.... warum eigentlich nicht ein Mix aus beidem? Wie schon erwähnt; Dreck macht beides irgendwo und mir persönlich wär das Material egal, wenn das Ergebnis stimmt. Ich würde sogar noch 2K-Harz dazu nehmen, also letztlich 3 Materialien.

GRUSS MATTHIAS


-------------------------------------------------------------------- :pc:

IM BAU--------------H.M.S VICTORY / 1:100 / HELLER
der Bericht

IM BAU------LE SOLEIL ROYAL / 1:100 / HELLER
der Bericht

-------------------------------------------------------------------- :pc:

22

Freitag, 2. April 2010, 20:00

Hallo alle z'samm!

Bin hell auf begeistert, dass meine kleine Idee auf soviel Interesse stößt!

@Holger:
Was da auf dem Plan genau dargestellt wird, hat mir Kollege Mondfeld schon erklärt :grins:
Grade bei den drei Schiffstypen des nmm.ac.uk gibts genug Ansichten (alle Decks, Seitenansichten, sogar einige Details wie Davits, Ankeraufhängung ect.) meine Frage ging dabei eher in Richtung: wie krieg ich den Plan in die passende Größe... Teile davon hab ich in deinem Beitrag wieder erkannt. Mein Problem: ich weiß zwar ungefähr, wie breit und wie lang die Schiffe an gewissen Stellen waren (Wikipedia), doch kann ich - auf Grund der Kurrent-Schrift auf den Plänen und der geringen Auflösung (~2500px max.Ausdehnung) - die eingezeichneten Maße auf den Plänen nicht erkennen und daher die entsprechenden Modellmaße des Wunschmaßstabs 1:150 nicht berechnen.

Was ich also tun müsste: Maße des Modells (die Angabe 1:48 oder 1:96 auf den Plänen nützt mir nichts, da dies je nach Druckauflösung anders ist) über die Originalmaße des Schiffes ermitteln und dann den Plan dementsprechend vergrößern... dazu muss ich aber eine verlässliche Stelle finden, deren Maße leicht nachzuvollziehen sind (nicht wie die ominöse Länge über Alles, die immer mal wieder woanders angesetzt wird) und die auch am Plan gut einzusehen ist.

Um die Planspanten dann in Bastelmaterial zu fassen, würde ich die Spanten auf dickeres Papier ausdrucken, ausschneiden und die Umrisse auf die Polystyrol-Platten übertragen. Bin aber für Anregungen bezüglich meines (sicherlich nicht professionellen) Plans jederzeit dankbar.

@Matthias:
Das Material darf sicher nicht die Qualität des Modells negativ beeinflussen. Gerade bei der Klavierlack-Optik der Schiffe im 19.Jahrhundert sind natürliche Holztöne diesbezüglich vernachlässigbar. Hab aber auch schon mit dem Gedanken gespielt, das Ober- und Achterdeck mit Holzfurnier zu verfeinern. Ich schließe eine Mischtechnik daher keinesfalls aus. Einzige Argumente für MEINE Tendenz zu Plastik als Hauptkomponente sind der Kostenfaktor (Holz ist einfach edler und daher teurer), die einfachere Verarbeitung, da weicheres, leichteres & elastischeres Material, sowie die Möglichkeit kleine Maßstäbe detailreich darzustellen, was bei Holz auf Grund der natürlichen/gewachsenen Struktur mitunter nicht machbar ist.

Jetzt zu was gaaaanz anderem aus deinem Beitrag: was ist 2K-Harz?

LG und bis bald, Mathias

23

Freitag, 2. April 2010, 20:06

2-Komponenten-Harz.

24

Freitag, 2. April 2010, 20:42

Das nenn ich kurz und bündig.

Sorry... bei 2K dachte ich Internetgeschädigter automatisch an 2000 (K für Kilo)

Kenn sowas nur von Schallplatten und als Gießharz... was mach' ich damit bei meinem Schiffsmodell?

Also dann... leg los :ok:

25

Freitag, 2. April 2010, 21:35

Zitat

Was da auf dem Plan genau dargestellt wird, hat mir Kollege Mondfeld schon erklärt
Grade bei den drei Schiffstypen des nmm.ac.uk gibts genug Ansichten (alle Decks, Seitenansichten, sogar einige Details wie Davits, Ankeraufhängung ect.) meine Frage ging dabei eher in Richtung: wie krieg ich den Plan in die passende Größe... Teile davon hab ich in deinem Beitrag wieder erkannt. Mein Problem: ich weiß zwar ungefähr, wie breit und wie lang die Schiffe an gewissen Stellen waren (Wikipedia), doch kann ich - auf Grund der Kurrent-Schrift auf den Plänen und der geringen Auflösung (~2500px max.Ausdehnung) - die eingezeichneten Maße auf den Plänen nicht erkennen und daher die entsprechenden Modellmaße des Wunschmaßstabs 1:150 nicht berechnen.

Was ich also tun müsste: Maße des Modells (die Angabe 1:48 oder 1:96 auf den Plänen nützt mir nichts, da dies je nach Druckauflösung anders ist) über die Originalmaße des Schiffes ermitteln und dann den Plan dementsprechend vergrößern... dazu muss ich aber eine verlässliche Stelle finden, deren Maße leicht nachzuvollziehen sind (nicht wie die ominöse Länge über Alles, die immer mal wieder woanders angesetzt wird) und die auch am Plan gut einzusehen ist.


Okay, ich bin nicht der Holger sondern der Joerg, dazu noch ein Frischling auf diesem Forum :pfeif:, trotzdem antworte ich mal. Dieser Thread war immerhin der letzte noch fehlende Grund dem Forum beizutreten.


Die Pläne vom NMM, zumindest die zum zoomen (Rechtsklick, speichern unter), sind eigentlich groß genug um Maße usw. zuerkennen. Allerdings sind diese nicht auf allen Blättern eines Plansatzes angegeben. Auf dem Blatt mit der Seitenansicht finden sich dann die Maßangaben.
Allerdings sind die Schiffe besonders die großen Einheiten so groß das Du sie, bei einem Maßstab 1:130-150, nicht auf einem Din A4 Blatt ausdrucken kannst. Du mußtest also stückeln oder die Pläne bei einem Copyshop ausdrucken lassen. Bei dem Spantenriss muß Du berücksichtigen das hier im allgemeinen die Breite ohne Beplankung gezeigt wird. Die Länge von englischen Segelkriegsschiffen dieser Epoche wird übrigens auf dem Gundeck gemessen, die Angabe wo bei dem jeweiligen Schiff gemessen wird erkennt man an der Lage der Striche die von der Maßstabsleiste nach oben führen. Eine Länge über alles gibt es so eigentlich nicht, zumindest nicht bei diesen Schiffen.

Solltest Du weitere Fragen zu Maßen usw. haben kann ich Dir vielleicht weiterhelfen da ich so einiges an Fachliteratur im Regal stehen hab.

Aber bevor wir weiter ins Detail gehen. Bist Du sicher das Du mit einem so großen Schiff anfangen möchtest? Ich denke ich kann nachvollziehen welche Reiz diese Schiffe ausüben aber vielleicht wäre zum Anfang um die Techniken zu lernen ein kleines einmastiges Vorbild ausreichend?

Grüße

Joerg

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ARGOS« (2. April 2010, 21:36)


26

Samstag, 3. April 2010, 09:10

Hallo Joerg!

Erstmal herzlich willkommen hier im Forum! Freut mich, dass unsere Diskussionsrunde hier schlussendlich zur richtigen Entscheidung geführt hat :)

Werde mich heute Abend gleich daran machen und diese Maßbezeichnungen suchen... gibt's ja nicht, dass ich die nicht seh. Vielleicht geh ich mal mit Belichtungskorrektur über die Pläne, damit das Ganze mehr Kontrast kriegt.

Vielen Dank auch für die Erklärung der Messungen und deren Bezeichnung! Wird mir sicher noch gute Dienste erweisen...

Was die größe der auszudruckenden Pläne angeht: entweder ich lass sie mir als Posterformat ausdrucken - vlt. kann das sogar ein Verwandter ausplotten... wozu hat man Architekten in der Familie? - oder ich ziehe die Konturen, die ich brauche mit Photoshop nach und drucke diese an einzeln/gestückelt DINA4 zuhause aus.

Dachte mir bisher, dass wenn ich schon so was aufwendiges anfang, ich gleich "was gescheit's" bau, da ich den ganzen Aufwand wohl nur für was großes auf mich nehmen würde...
Muss mich nach mehreren Hinweisen bezüglich eines Trainingsmodells jetzt mal ernsthaft damit beschäftigen, ob ich nicht doch zuerst eine Barkasse bauen soll... vlt. mit Bligh und seinen Getreuen drauf... und einer Brotbaumpflanze :grins:

Nur für den Fall, dass jemand noch nicht weiß, wie man die hochauflösenden Pläne von nmm.ac.uk runterladen kann:

Durchsuchen kann man die Archive hier:
https://www.nmm.ac.uk/collections/explor…/category/90660

Durch Suche nach "Cornwallis" gelange ich ua. hierher:
https://www.nmm.ac.uk/collections/explor….cfm?ID=ZAZ1127

Durch klick auf den kleinen Plan gelange ich zu einer größeren Ansicht. Sollte nun rechts über der größeren Ansicht ein kleines Fernrohr-Symbol mit der Bezeichnung ZOOM erscheinen, kann ich in der Adresszeile folgenden Austausch vornehmen:

Zunächst rechtsklicke ich (bei Firefox) auf das Bild und lasse mir die "Grafik anzeigen", dann ersetze ich in der Adresszeile die Daten zwischen "images/" und dem Dateinamen "/J2676.jpg"... also die "560/J/26" durch "2000"... und voila... ich hab eine gut druckbare Version!

https://www.nmm.ac.uk/collections/images/2000/J2676.jpg

LG und bis bald, Mathias

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »BritannienFan« (3. April 2010, 09:11)


27

Samstag, 3. April 2010, 10:25

Moin Mathias,

wie ich sehe ist Dir bekannt wie man die Online-Pläne vom NMM vergrößert dargestellt bekommt. Bei dem letzten von dir gesetzten Link - Cornwallis - kann man dann ja auch schon die Maße, mittig oberhalb der Zeichnung, relativ klar erkennen. Ich habe aber die Maße zum Vergleich auch noch in den Büchern (Lyons Liste, Winfield). Genauer sind hier aber vermutlich die Maße auf dem Plan.

Cornwallis bildete ja zusammen mit ein paar anderen Schiffen die "Teak built" Untergruppe ( in Indien gebaut) gehörte aber vom Design her zur Armada/Vengeur Klasse (diese wurde ab 1806 gebaut). Vermutlich wurde wegen des im Ausland stattfindenden Baus (auf Werften der East India Company) das Schiff in England nochmal vermessen und gezeichnet.
Was ich aber eigentlich sagen will ist das Du falls Cornwallis für einen Bau in Frage kommt den Plansatz des Schiffes noch mit weiteren Plänen von Schwesterschiffen die ebenfalls online sind bei Bedarf ergänzen kannst. Wenn ich mich richtig erinnere hat Wikipedia https://en.wikipedia.org/wiki/Vengeur_class_ship_of_the_line ja eine komplette Liste der Klasse. Aber aufpassen es kann ein paar Änderungen/Unterschiede zwischen den Schiffen der Klasse bzw. insbesondere zu den in Indien gebauten "Teak built" Einheiten geben.

Grüße und ein frohes Osterfest

Joerg

28

Sonntag, 4. April 2010, 10:34

Guten Morgen, Joerg!

Fast schon unheimlich, aber du hast da tatsächlich exakt das formuliert, was mir kurz davor bei meiner Suche aufgefallen ist:

Da die Wellesley durch ihren Einsatz im Opiumkrieg und die Cornwallis wegen der auf ihr stattfindende Unterzeichnung des Vertrages von Nanking einen interessanten Hintergrund haben, sollte die Entscheidung zwischen den beiden Schiffen fallen... vorerst mal ein Zweidecker... wenns funktioniert kann ja ein weiteres Deck folgen ^^

Da steht doch bei einer Planansicht der Wellesley/Black Prince: "Note that the 'Wellesley' was originally of this design, but was changed to follow the lines of the 'Cornwallis' (1813) of the Armada/Conquestadore/Vengeur class."

Tjo, dann muss ich mich um die Betitelung des Schiffes ja erst später sorgen :D

Auf jedenfall muss ich die Pläne zusammenstückeln, da leider nicht jedes Schiff bzw jeder Schiffstyp mit allen Details vorhanden ist.

Suche derzeit allerdings nach Plänen eines kleineren Schiffs, um mich mal schonend in die Materie einzuarbeiten... irgendwer eine Idee dazu? nmm.ac.uk gibt unter "Sloop" oder "Brig" nicht allzu viel her. Von Bligh's Barkasse bin ich inzwischen abgekommen... die Konstruktionsweise macht bei einem SO kleinen Ding wohl keinen Sinn mehr (wenn man den Maßstab 130-150 berücksichtigt... selbst 1:72 scheint mir noch immer nicht zielführend).

LG und von mir ebenfalls frohe Ostern, Mathias

29

Sonntag, 4. April 2010, 12:01

Guten Morgen Mathias,

die Klasse bietet einige Möglichkeiten. Umbau zu Blockships mit zusätzlichen Dampfantrieb, andere wurden zu Fregatten sogenanntenRazees umgebaut. Dise finde ich besonders interessant.

Und wer gerne historische Marineromane liest, kennt wahrscheinlich Patrick O’Brian und seinen Helden Jack Aubrey (der aus dem Master & Commander Film). In einem seiner Bücher der Serie kommandiert J.A. sogar einens dieser Schiffe.


Zu Wellesley & Cornwallis würde vielleicht als Ergänzung und als Vorlage für ein kleineres Modellprojekt ganz gut ein Vorbild aus der gleichen Zeit passen. Vielleicht ein kleiner Tender oder ein anderes Hafenfahrzeug?
Die sind natürlich nicht so specktakulär wie ein Kampfschiff kommen aber einen durch ihre einfachere Konstruktion und Takelage entgegen um grundsätzliche Techniken zu erproben. Ein weiterer Vorteil ist vielleicht das man auch hier bereits auf Pläne vom NMM (Beispiel ) zugreifen kann.
Eine Brigg wäre natürlich auch Klasse ist aber natürlich schon wieder ein Nummer größer und das NMM hat z.Zt wohl keine Pläne davon online. Ist aber natürlich ganz deine Entscheidung, auf jeden Fall ist aber gut das Du das Bounty Boot verworfen hast.

Nochmal zu Wellesley & Cornwallis.

Wie schauts denn mit der Dekoration der Schiffe aus? Die Pläne sind hier ja keine große Hilfe.
Soweit ich informiert bin trugen diese Schiffe Büsten statt Galionsfiguren, die ein oder andere von Schiffen der Klasse existiert möglicherweis sogar noch in Museen. Bezüglich der Heckdekoration, diese müßte wohl rekonstruiert werden oder hast Du da schon Material gefunden?

Grüße

30

Sonntag, 4. April 2010, 14:36

Nochmals Hallo!

Danke für das beispiel bezüglich des Trainingmodells... sieht ja sehr brauchbar aus. Hätte da meinerseits dies gefunden: Sloop "Eclipse" (1808) bzw. die "Coronation" (1831), reizvoll auf Grund der Bewaffnung wäre die "Etna" (1803), von der es allerdings keinen Spantriss gibt...

Heckdeko gabs auf den Schiffen dieses Ranges wohl kaum mehr... wenn, dann weiße Ornamente, wenige Schnitzereien, oder so müsste man zumindest glauben. Wenn man sich dagegen gewisse zeitgenössische Modelle und Malereien ansieht...




Dieses Modell - offensichtlich vom Sohn des Konstrukteurs gebaut - weißt sowohl vorne, als auch achtern reiche, goldfarbene Schmuckelemente auf. meiner Meinung nach, müssten diese jedoch - falls überhaupt vorhanden - weiß gewesen sein. Was ich noch hinzufügen würde, wäre ein Balkon... kein geschnitzter und halbintegrierter, sondern wie an späteren Schiffen gerne Mal verwendet ein ausragender mit Schmiedeeisengeländer, ähnlich diesen hier:

HMS Vanguard (1835):



2nd-Rate (1840s):



bzw. ist es fraglich, ob das "klassische" Heck 1842 nicht schon einem "Kanzel-Heck" gewichen war, da seit dem Stapellauf genügend Zeit für eine Renovierung gewesen wäre:

HMS Rodney (1833):



Am ehesten zutreffend wäre wohl eine Version, wie sie bei der Wellesley verwendet wurde:


Also ein ausragender Balkon im "ersten Stock" mit Überdachung... leuchtet beim tropisch/suptropischen Einsatzgebiet auch irgendwie ein.

Wie das jedoch genau umzusetzen ist, wird sich noch zeigen... ich vermute mal das wird eher "probieren" als "studieren"... genauso die Ornamentik an Bug und Heck... weiß leuchtet auf Grund der geringeren Kosten bei der Ausstattung des Kriegsschiffes ein, aber das zeitgenössische Modell zeigt Gold... um's schöner zu machen, oder weil's so war? Wenn ein Goldton vorkommt, dann meiner Meinung nach maximal poliertes Kupfer als Zierelement im Balkongeländer... aber doch kein Blattgold an der Heckgalerie... wird ja sowieso "weggeschossen" :roll:

Tjo... bin über Beiträge wie immer sehr dankbar!

LG, Mathias

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