Hi,
ich bringe hier für alle Interessierten (die ihn noch nicht kennen) an dem TGA von Redl nochmal den Baubericht unter.
Ende letzten Jahres brachte die Truck Model World einen Bericht über einen ERF 6x2, also einen in Lizenz gebauten MAN mit dem niedrigen Revell-Fahrerhaus. Den Umbausatz zum ERF gibt es von KFS. Durch Zufall fiel mir ein Foto eines MAN TG-A 6x2 XXL der Spedition Redl in die Finger. Nun versuche ich, diesen LKW langsam zu rekonstruieren. Leider gibt es von Seiten MAN gar keine Hilfestellung, alle bisherigen Anfragen nach Detailzeichnungen zur Liftachse blieben un beantwortet. An dieser Stelle vergebe ich deshalb mal die rote Karte für besonders unfreundliches Verhalten, scheinen es ja nicht nötig zu haben...
Deshalb arbeite ich mich jetzt langsam an das Thema heran, werde natürlich im Ergebnis weit daneben liegen, aber egal. Wenigstens habe ich einen Zugang zum Manted-System und konnte mir so Fahrgestellzeichnungen herunterladen. Die zeigen grob die Anordnung. Von Italeri habe ich mir dann einen zweiten Rahmen und eine komplette Vorderachse, sowie die Radaufhängungen hinten nachbestellt. Doch nun zu den Bildern:
Fahrerhaus, grundiert mit Tamiya matt weiss aus der Spraydose. Für alle, die jetzt wegen der Sonnenblende aufschreien. Diese ist im Original in Wagenfarbe lackiert! Mehrmaliger Zwischenschliff mit Tamiya 2.000er Papier.
Rahmen, Tank ist abgetrennt und kommt verkürzt und mit Trittstufen wieder dran. Der Platz vor der Hinterachse ist schon für die Liftachse vorbereitet.
Versuch des Ausgleiches der kostensparenden Maßnahmen Italeris mit Evergreen-Profilen...
Zur Beschaffung von Original-Zeichnungsmaterial habe mich einfach unter
www.manted.de
angemeldet. Hatte da vorher mal nachgefragt, ob das auch für rein private Zwecke zulässig sei und da man mir nicht geantwortet hat gehe ich mal davon aus, dass es o.k. ist. Es gibt dort eiegntlich alles, was das Modellbauerherz sich wünscht. Vor allem die RC-Bauer nutzen das wohl auch sehr stark. Die Dateien gibt es als PDF oder auch in verschiedenen CAD-Formaten.
Das Thema mit der Verlängerung wurde aber auch in dem TMW-Artikel angesprochen. Muss nochmal nachschauen, wieviel es insgesamt waren.
Habe es geschafft, an meinem MAN etwas weiter zu kommen. Hier zunächst die Bilder:
Ich habe es geschafft, aus dem DXF von MAN noch ein paar Daten bzgl. der Achse rauszuholen. Es fehlen jetzt noch die Liftkonstruktion (im wesentlichen ein großen 'Airbag' und die dazugehörige Tragkonstruktion), die Querlenker (ich weiss nicht, ob das technisch korrekt ausgedrückt ist) und vor allem eine Rahmenverstrebung in der Mitte zwischen den Achsen. Die Kotflügel habe ich nach der Methode von Guido von ihren Aufhängungen befreit und neue erstellt aus Rundmaterial. Dafür habe ich mir eine Biegelehre angefertigt und das Rundmaterial dann erwärmt gebogen. Ebenso ist der Mittelteil der Achse entstanden, da ja die Kardanwelle auch Platz braucht, vor allem im gelifteten Zustand der Achse. Ich weiss wie gesagt nicht, ob es so auch im Original ist, aber ich finde es so logisch. Ich habe die Federbälge übrigens an den Rahmen geklebt. Nicht so originell, aber die Stabilität war mir da wichtiger. Außerdem bekommen die auf der Oberseite noch 'Deckplatten' und der Rahmen für die Sattelplatte tut sein Übriges dazu, dass man davon nachher nicht mehr soviel sieht. Die Kotflügel sind, wie in der TMW beschrieben, in den Vertiefungen mit der Laubsäge auseinandergesägt worden und verkürzt wieder verklebt worden.
mal ein kleines Update bezüglich der Achse an meinem MAN:
Inzwischen ist auch das Fahrerhaus ein Stück weiter. Habe es nach dem Grundieren endgültig mit Camel Yellow von Tamiya lackiert. Glaube, dass entspricht der Vorbildfarbe ganz gut. Allerdings ist darunter noch eine Schicht orange (TS12). Dadurch ist es nicht ganz so hell. Das Anschleifen hat sich voll bezahlt gemacht, so gut wie kein Staub irgendwo zu sehen

!!!! Fotos davon dann demnächst...
Leider gibt das Foto die Farbe vollkommen falsch wieder, sorry. Ist eigentlich ein sehr helles Orange und nicht GELB
Der Mechanismus, der nachher auf dem mittleren Airbag aufsitzt...
Sehr gut zu sehen, die nach Originalzeichnung angefertigten Rahmenverstrebungen...
Auch hier nochmals gut zu erkennen und der mittlere Airbag (Resinabguss vom DAF XF Spacecab.
Die Kabine ist also mit Tamiya-Spray lackiert. Zuerst 3 Schichten matt-weiss, dann die endgültige Farbe in 4 oder 5 Schichten. Jede Schicht halt sehr dünn aufgetragen, da hat die Tamiya-Farbe echte Vorteile gegenüber den anderen am Markt erhältlichen Farben. Du siehst trotzdem noch jedes Detail klar und deutlich! Dieser Marathon war auch notwendig, denn das blau des Plastik war sehr hartnäckig. Aber jetzt strahlt das Teil in schönem orange.
So, einer der schwierigsten Teile des Umbau ist nun geschafft. Ich habe (zum ersten Mal!) mit Masking-Tape von Tamiya gearbeitet und damit das Redl-'R' aufgebracht. Nachdem es mit Decals nicht so hingehauen hat, habe ich mir ein Herz gefaßt und einfach losgelegt. Das Ergebnis ist an sich (bis auf die Kleinigkeiten, die man hier nicht sieht) doch eigentlich ganz zufriedenstellend. Die verwendete Farbe ist TS-44 von Tamiya.
Die Vorlage für das 'R' habe ich im CAD erstellt. Dazu habe ich mir die Kabinenzeichnung von MAN heruntergeladen und nach dem Foto den Linienverlauf eingezeichnet. Das Ganze dann im Maßstab 1/24 ausgedruckt, ausgeschnitten und als Vorlage für die Abklebung benutzt. Wie gesagt, ich bin selbst erstaunt, wie unkompliziert das ging...
Die F2000 von Redl hatten das 'R' auch noch auf der Frontseite, da habe ich mit dem TGA nochmal Glück...

... denn auch wenn es gut geklappt hat, ich bin da etwas abergläubisch!
Die Arbeiten am Chassis meines MAN TG-A sind jetzt soweit abgeschlossen und ich konnte es endlich grundieren. Dazu benutzte ich ein mattes Rot von Testors. Die abschließende Farbe wird ein dunkleres Rot, genaues zum Farbton muss ich noch rausfinden (das hier bereits gezeigte Originalfoto ist etwas ungünstig dahingehend).
Die hinteren Radabdeckungen werden erst beim Endzusammenbau angeklebt. So kann man doch deutlich besser lackieren. Ich habe so gut wie möglich versucht, das Chassis zu verkabeln. Ich finde, es hat sich gelohnt. Als das alles noch schwarz war, konnte man es nicht so gut erkennen, aber jetzt kommt es doch prima raus. Beim Zusammenbau habe ich bemerkt, dass Italeri ja selbst bei den vorderen Bremszylindern gespart hat! Da die Teile aber an der Liftachse gut zu sehen sind (habe sie aus einer Vorderachse erstellt), habe ich mir 2 Hinterachsen bestellt und die entsprechenden Bremszylinder umgebaut.
Habe mal eine komplette Passprobe gemacht und es paßt an sich überraschend gut. Jetzt kommt die Feinarbeit. Felgen, Traileranschlüsse, etc. Außerdem muss ich auch noch was bzgl. Decals machen. Ich habe in der Zwischenzeit schon mit den Traileranschlüssen angefangen.
Der noch fehlende Tank ist bei M&G Mouldings bestellt. Wollte an sich den Tank aus dem Bausatz umbauen, aber das wurde mir dann doch etwas zu fummelig. Da M&G den Tank seit neuestem im Programm hat, greife ich gerne drauf zurück. Und außerdem ist der extra auf die MAN TG-A mit Liftachse zugeschnitten.
Dieser kleine Bausatz ist an sich jedem zu empfehlen, der sich an einem 6x2 MAN versuchen will. Er ist nach meinen Recherchen sehr gut in den Proportionen getroffen und selbst der Preis von 5,75 Pfund ist meiner Ansicht nach nicht zuviel. Man erspart sich damit eine ganze Menge Arbeit... :ja
Habe mich nochmal mit den Leuchten (seitlich unten links und rechts am vorderen Stoßfänger) sowie auf dem Dach beschäftigt. Aus Evergreen-Rundprofil habe ich nun die Leuchte an sich gefertigt und aus einem alten klaren Giessast die Verglasung. Diese habe ich mit transparentem Orange von Tamiya nachbehandelt. Das Evergreen-Material werde ich nun mit silbermetallic von Testors nachbehandeln. Mal gucken, wie die Teile dann am Modell aussehen.
Hier die Leuchten, zur besseren Verarbeitung auf einem Klebeband fixiert.
2 Grundkörper der Leuchten.
Denke mal einfache Lösung, aber der gewünschte Effekt ist da.
Das fertige Modell gibt es
hier .
Bis dann,
Sachar