Das Wettringer Modellbauforum

Sehr langsam wird es in Zukunft mit dem Bau des RX vorangehen.
Ich werde nicht die Originalfarben verwenden, sondern etwas gedecktere Toene, da es mir sonst zu sehr nach Plastik ausschaut.
Fuer Blau kommt Tamiya Medium Blue (XF-1, fuer das Dunkelgrau Tamiya Nato Black (XF-69), fuer Rot GSI Russet (H-33) und fuer Gelb GSI Cream Yellow (H-34) zum Einsatz.

Ich fange mit dem Kopf an:
Fuer Augen und Lichter sind normalerweise Sticker auf Metallfolie vorgesehen. Diese sehen nicht so berauschend aus. Da die Gesichtsmaske aus klarem Plastik besteht, lassen sich die Augen auch gut mit Transparentfarbe darstellen.

Im Bild unten ist rechts die Maske zu sehen. Das Positionslicht auf der Stirn ist bereits gruen. Auf der Rueckseite ist das Plastikteile mit weiss bemalt, um den Leuchteffekt zu verstaerken.
Die Maske um die Augen wird zuerst mit weiss bemalt und dann erst mit schwarz. Bemalt man diese nur mit schwarz, sind die gruentransparenten Augen spaeter nicht mehr zu sehen, da das einfallende und vom Plastik gebrochene Licht absorbiert wuerde.
In der Mitte ist der Hinterkopf (schon mit ausgeschnittenem Loch fuer das links liegende Lexanplaettchen). Hier kommt normalerweise auch ein Sticker zum Einsatz.




Ich habe aber das Plastik an dieser Stelle ausgeschnitten und dann mit einem transparentgruen bemalten Stueck Polykarbonat hinterlegt.

Langsam geht es weiter.
Ich habe mich dazu entschlossen die zwei Kopfhaelften zu verspachteln. Mittlerweile sieht man bei professionell gebauten Gundams sehr oft, dass dies nicht mehr gemacht wird, sondern die Naht als Sicke ausgefuehrt ist.



Der Kopf ist soweit fertig. Sumiire (das Nachzeichnen der Linien) wurde mit einem Gundam Marker gemacht. Am Kopf wurde dann nochmal mit Weiss leich daruebergenebelt.
An der Gesichtsmaske will ich den harten Kontrast, um den Comicstil zu behalten. Evtl. werden spaeter noch mehr Linien gezeichnet.



Die Bazooka muss noch mit Klarlack besprueht werden.Magazin und Decals sind auch noch nicht drauf. Sie wurde mit GSI Steel lackiert. Dann Klarlack und darauf schwarz matt. Dann wurde mit 2000er Schleifpapier an einigen Stellen der schwarze Lack wieder entfernt.

Der GD-Marker fuer Sumiire ist ein feiner Stift (ca 1mm breit). Meist in grau oder schwarz verwendet. Fuer Autos wahrscheinlich zu dunkel. In Japan werden bei Gundams die Linien gerne reichlich und betont gefuehrt, um sie wie in einem Manga erscheinen zu lassen.
Ein pdf-File zu den Stiften ist hier.

Da bestehen wohl oft auch ein Missverstaendniss zwischen westlichen und japanischen Modellbauern. Figuren werden hier oft auch gerne wie in den Mangas dargestellt und nicht realistisch. Bei Dioramen mit Godzilla und Co ist es aehnlich. Die sollen nicht immer realistisch aussehen sondern wie aus den Filmen der 50er und 60er. Und da waren die Haeuser eben relativ einfache Pappkulissen.

Freut mich, wenn es gefaellt.
Gundam interessiert mich eigentlich auch nicht. Finde die Comics und Filme nicht sonderlich packend. Ich baue halt hin und wieder ganz gerne die Mechs, weil sie doch recht viel Spielraum lassen.

Bei allen Teilen fehlt noch die Hervorherbung der Vertiefungen und der Klarlack.
Die Arme sind fast fertig. Rechts im Bild sind die Schulterkappen zu sehen. Bei den Haenden hat man die Wahl einteilige zu benutzen (Faust oder offenen Hand) oder sie aus fuenf Teilen zu bauen.
Jeder Arm ohne Schulterkappe besteht aus 20 Teilen und ist beweglich an Kugelgelenken.




Der RX wird ohne Alterungen dargestellt werden. Lediglich die Kanten sind mit dunkler Farbe betont. Auf die Grundierung kommt weiss. Dann werden mit Natograu die Kanten betont und dann nochmal mit Weiss uebernebelt.
Hier ist die Huefte zu sehen.




Ein gutes Beispiel warum die Pen Tools von Satellite so beliebt bei Gundambauern sind. Die Naht der rechten und linke Teile ist gut versteckt in einer Vertiefung (siehe Kreise). Diese Vertiefungen kommen bei den Gundams sehr oft vor. Die Groesse der Werkzeuge ist gut auf die Schlitze abgestimmt und sie lassen sich sauber freiraeumen.

Hallo Lupus,
hier kannst du den Ast mit den Gelenken aus hartem Gummi/weichem plastik sehen. Ein Kugelgelenk aus plastik wird in die Gelenkpfanne aus dem elastischen Material gedrueckt. Bandai hat da sehr hohe Qualitaet. Da schlackert nichts und die fertigen GDs ;assen sich gut in Pose bringen.

Ja, das ist oft sehr fummelig. Den wahren Teile-Overkill gibt es dann bei den Perfect Grade Baukaesten. Da ist man dann wirklich ewig beschaeftigt. Die Mast Grade dauern ja schon recht lange.

Gemaechlich geht es weiter.
Die Beine sind in der Mache.
Ganz in Rot sind links die Fuesse zu sehen. Gundams haben nur drei Zehen!
In der Mitte ist ein Unterschenkel mit Knie ohne Panzer. Daneben mit Panzer. Auch hier sind wieder relativ viele Teile zu bearbeiten. Das rechte Stueck besteht aus 33 Teilen.
Lack und ein paar Kleinigkeiten (Schattierungen, Verschleiss) fehlen noch.
Das Washing mache ich indem ich erst eine Linie aus Wasser an den kanten entlangziehe. Danach nehme ich einen sehr duennen Pinsel mit Matt-Schwarz und ziehe in den gewaesserten Linien nach.

Zitat

Original von hobbybastler
Also was du bis jetzt zeigst ist wirklich klasse

Dankeschoen.

Sehr gemuetlich geht es weiter. Der Schild ist fertig. Vorne wurden wie bereits erwaehnt die Kanten der weissen Flaechen etwas dunkler hervorgehoben. Die Ecken der gelben Dreiecke wurden mit einem grauen Real Touch Marker betont.
Das Decal ist zum Aufrubbeln, keinWasserschieber.




Hinten wurden die Kanten der blauen Ersatzmagazine und der dunkelgraue Halteknauf etwas trockengebuerstet. Die blauen Kanten kommen durch den Blitz sehr heftig. In natura ist es nicht so brutal.




Der Schild ist natuerlich auch beweglich und kann eingefahren werden.

Die Geschichte der Gundams:
Nach dem verheerenden Krieg 2023, der die Weltbevoelkerung in die Steinzeit zurueckbombte war der Bedarf nach Entertainment gross. Ballett und Variete waren die bevorzugten Unterhaltungen seitdem die Filmbranche im Jahre 2016 die Geschaefte einstellte (der offizielle Grund waren Raubkopiermoerder, man munkelt jedoch dass die 2 Milliarden Euro teuere Fortsetzung zu "Titanic 2" die Branche in's Verderben riss. Kurz vor dem Krieg sind auch saemtliche Frauen mit den Bewohnern des Mondes abgehauen, da ihre Maenner auf der Erde dem Motto "make love, not war!" nicht folgen wollten.
Die Chancen auf anmutiges Ballett und Variere waren also denkbar schlecht.
Da Geraetschaften fuer feine Elektronik den Protonenstuermen zum Opfer fielen, die seitdem ueber die oeden Landschaften fegen, kann nur mit groben Geraetschaften hantiert werden.
Es wurde der Gundam gebaut. Ein 25 Meter hoher Ballettroboter mit extrem flexiblen Fuessen.






Ein Walkman half ihm im Takt zu bleiben:




Ein Rocketpack half ihm bei Spruengen:






Das Projekt wurde im Jahre 2025 eingestellt: Drei Zehen wurden nicht als aesthetisch empfunden.


Ich habe mich entschlossen den RX nicht im Neuzustand zu bauen, sondern leichte Abnutzungsspuren anzubringen. Bei dem Bein mit der Verkleidung fehlt noch ein Panzer. Vielleicht kennt ihr das: Ein Teil ist fertig bemalt und liegt auf dem Arbeitsplatz. Man ist dabei ein anderes Teil zu bepinseln. Laessig klemmt man den Pinsel bei Nichtgebrauch zwischen die Finger und die Pinselspitze mit der schwarzen Farbe streift das fertige weisse Teil.
Die Vertiefungen wurden teilweise noch mit einem Real Touch Marker in Grau nachgezeichnet.

Die Knarre ist auch fertig.
Ich habe nicht -wie weiter oben beschrieben- die Schleiftechnik benutzt, um Abnutzungserscheinungen darzustellen, sondern Pigmente von Tamiya. Mit einem Wattestaebchen wurde an den Kanten das Silber aus dem Weathering Set C aufgetragen.
An der blauen Spitze wurden die tieferliegenden Stellen und um die Muendung Akzente mit Gun Metal aus dem gleichen Set aufgepudert.
Das Washing ist mit GSI Auf Wassbasis gemacht worden. Die Schlitze wurden mit duennem Gundam Marker in Schwarz nachgezogen.

Puuhh! Ganz schoen was los hier!

Der Oberkoerper ist so gut wie fertig.
An den roten und gelben Teilen wurden die Kanten mit Tamiyapuder abgedunkelt. Am gelben Luefter hat die austretende Luft Dreckspuren hinterlassen.
Am blauen Teil wurde mit Silver trockengepinselt, an den grauen Teilen mit hellgrau (sieht man auf diesem Photo aber kaum).

Das gute Stueck ist fast fertig. Ein parr kleine Ausbesserungen hier und dort und das war es dann.
Allzuviele Schritte habe ich nicht in diesem Baubericht erklaert. Scifi ist hier nicht so gefragt. Da lohnt sich der Zeitaufwand nicht. Es ging mir eigentlich auch mehr darum, dass die Leute, die Gundam nicht kennen, einen kleinen Eindruck bekommen, wie die Kits beschaffen sind.

Im Bild unten ist ein Bein nicht verkleidet. Das liegt daran, dass ich gute Photos machen moechte, wo man das Darunter sieht.

Bessere Photos folgen, sobald ich die Muse habe mich um Beleuchtung etc zu kuemmern.

Ted, Martin, danke fuer das Lob. Freut mich, wenn es gefaellt.
In Oodaiba (Tokyo) steht zum 30-jaehrigen Jubilaeum ein GD in Originalgroesse.

Die von mir verwendeten Farben (alle GSI sind Aqueous, alle Tamiya Acryl):
GSI Flat White
GSI Russet
GSI Cream Yellow
GSI Steel
GSI Flat Black
GSI Gundam Marker Black
GSI Gundam Marker Grey
GSI Real Touch Marker Grey 2
GSI Topcoat Flat

Tamiya Medium Blue
Tamiya Nato Black
Tamiya Clear Green
Tamiya Weathering Master C
Tamiya Chrome Silver

@ Ted:
Wenn du Interesse an einem Kit hast, kannst du dich gerne melden.

Die Photos des fertigen GD sind hier zu finden.