Für mein Schrottplatz-Diorama habe ich mit als „Arbeitspferd“ einen ´41 Chevy Flatbed Truck ausgeguckt.
Den gibt es allerdings nur als Dicast (zumindest hab ich keinen anderen gefunden)
Also dient als Grundlage der hier im Forum schon öfters verbaute Revell-Pickup.
Wie bei meinem Impala (da gibt es nach einigen Lackierproblemen gerade eine kleine schöpferische Pause) schon erwähnt, habe ich kaum Ahnung von Autos (geschweige denn Trucks) und es ist auch erst mein zweiter „echter“ Bausatz (habe vorher immer SiFi-Eigenbauten gemacht) also geht alles sehr langsam von statten – ich bin glaube ich mehr mit Internetrecherche beschäftigt als mit Bauen ;-)
Als erstes habe ich mir auf -> dieser Chevy-Seite
https://chevy.oldcarmanualproject.com Pläne eines 1 ½ Ton Flatbed-Trucks besorgt.
Es ist zwar die Militär-Version – sollte aber als Anhaltspunkt reichen.
Es gibt offensichtlich eine Unzahl an Versionen und Varianten - fast jedes Bild bzw. Info, die ich gefunden habe hat sich irgendwie von der vorherigen unterschieden.
Immer war irgend ein Detail anders. Ich habe mir dann einfach die ausgesucht, die mir am besten gefallen haben oder sich am besten bauen liesen.
Eine weitere große Hilfe war diese Seite - auf der ich unglaublich viele Detail-Fotos gefunden habe
https://svsm.org/gallery/chevrolet_truck - allerdings auch alles die Militär-Version.
Als erstes nehme ich mir den Rahmen vor. Ich verwende das vordere Drittel, und die Träger hinten baue ich aus U-Profilen (die sich nach hinten verjüngen, was ziemlich viel Sägen, Schleifen und Spachteln mit sich bringt).
Nach dem Absägen feile ich Zapfen in den Rahmen um eine halbwegs stabile Verbindung zu den U-Profilen zu bekommen
Zwischen die U-Profile kommen jetzt die Querträger …

… und alles wieder schleifen, spachteln, schleifen, spachteln …
Die Querträger werden mit den Trapezförmigen Versteifungen (aus Plasticsheets geschnitten) versehen und die Aussparung für die Kardanwelle reingeschliffen (Dremel)
Etwas komplizierter ist der Abschluss des Rahmens am Heck:
Den schnitze ich auch aus diversen Profilen und Sheets, bis er so ungefähr hinkommt.
Der Aufbau besteht (soweit ich aus den Bildern entnehmen kann) aus Z- und L-Profilen

Die ich (mangels passender erhältlicher Größe) mit viel Schleifen in Form bringe
Bis sie dann annähernd dem Original-Aufbau entsprechen:
Uhhpps! Da hab ich mich irgendwie vermessen oder einen Fehler bei der Inch/mm-Umrechnung gemacht: das ganze ist dann doch etwas kurz geworden (Ahrrrrgh!)
OK: dann muss ich halt noch was ranfummeln (schleifen, spachteln, schleifen …)
Nachdem die Original Federung/Radaufhängung hinten etwas zierlich wirkt, nehme ich die vom Italeri Opel Blitz (Feuerwehr) dessen Räder ich auch verwenden will. Der Spaß kostet mich zwar 40 Euro – aber ich sehe keine vernünftige Alternative. Die Blattfedern sind zwar auch einen Tick zu groß – aber immer noch besser als die dünnen Revell-Teile (zumal die Räder des Flatbed ja auch größer sind als die des Pickups) Außerdem sind sie viel detaillierter gearbeitet.
Bei den Rädern habe ich sehr lange nach was passenderem gesucht …. keine Chance. Hier mal der Räder-Vergleich:
Links: Original Pickup-Rad, Mitte: aus der Krabbelkiste eines Kollegen; Rechts: die Blitz-Zwillingsreifen
Aber offensichtlich gibt es tatsächlich eine Variante mit den großen Rädern – da sind dann die Kotflügel einfach etwas ausgeschnitten.
Jetzt kommen die Träger für das „Flatbed“ drann. Hier nehme ich H-Profile, die ich an den Seiten entsprechend zu sich verjüngenden T-Profilen abschleife (was im 7erPack ganz Flott geht – und man auch einheitliche Winkel zustande bekommt)
Und dann im richtigen Abstand auf dem Rahme verteilt:
So. Jetzt kommt die Vorderachse drann:
Dann die Vergrößerung der Radkästen für die bulligen Opel-Blitz Räder. Mit weichem Bleistift vorgezeichnet und dann weggedremelt und nachgeschliffen.
… und der Probe-Zusammenbau:
Shit! Ich habe einen Dragster fabriziert … lässt etwas den Kopf hängen der gute ;-(
Ist ja auch eigentlich klar, dass man vorne nicht mit Pickup-Material arbeiten kann und hinten mit den „fetten“ Truck-Teilen vom Blitz, und das dann alles passt.
Also: noch mal vorne drüber. Ich nehme jetzt auch die Front-Partie des Opel-Blitz. Ist etwas gefummel das nachträglich noch anzubauen. Wieder sägen und zapfenschneiden, spachteln und schleifen. Sicherheitshalber nehme ich die Karosserie als Passhilfe.
Jetzt passt natürlich die Motoraufhängung nicht mehr zum Chevy Triebwerk. Ich muss vorne an den Träger-Innenseiten was wegnehmen, um den Kühler rein zu bekommen und eine Querstrebe einziehen, auf der der Motorblock aufliegt.
So langsam entferne ich mich immer mehr von meinem Ziel das Ganze richtig originalgetreu und authentisch wie möglich zu bauen. Aber wie hat Clint Eastwood als Dirty Harry so schön gesagt: „Ein Mann muss seine Grenzen kennen“ ;-)
Also mach ich nun wieder was, was ich kann: Türen ausschneiden hab ich ja beim Impala schon geübt – hier ist es ziemlich ähnlich: vorsichtig mit dem Skalpell immer wieder die Nut entlangfahren – bis (nach ca. 3 Stunden) das Ding aus dem Rahmen fällt. Dann noch was Schleifarbeit: fertisch
So – hier jetzt noch mal ein Probe-Zusammenbau
Weiter geht es dann mit dem eigentlichen „Flatbed“ – das wird aus Holz (freu ich mich schon drauf - mal was anderes) und dem Motor und Interieur. Freue mich auf Eure Kritik und anregungen ...