Hallo allerseits,
an anderer Stelle habe ich schon einmal erwähnt, wie sehr ich mich
damals gefreut habe, als Gunze Sangyo in einer Zeit, zu der der Boom bei
den Motorrad-Kits längst vorbei war, die einzigartige High
Tech-Modellserie auf den Markt brachte. Was mich damals besoders gefreut
hat, war die Tatsache, dass es sich dabei nicht Modelle aktueller
Motorräder sondern um Old- und Youngtimer handelte. Importeur für
Deutschland war damals die Firma Schreiber, zu der ich über einen guten
Bekannten indirekt Kontakt hatte.
Schreiber hatte nicht viel Freude an den auch damals schon
vergleichsweise teuren Kits, denn viele Kunden reklamierten fehlerhafte
Gussteile, die Schreiber dann ersetzen musste. Dies führte dazu, dass
der Import schon bald eingestellt und die noch am Lager befindlichen
Kits zu Schleuderpreisen ausverkauft wurden. Klar, dass ich da voll
zugeschlagen und meine Sammlung mit einem Mal komplettiert habe - dachte
ich zumindest. Bis ich im Internet dieses Kawasaki-Modell entdeckte.
Über einen Freund in den USA, der in Kontakt mit einem Modellbaufreund
in Japan stand, gelang es mir schließlich, auch dieses Schätzchen zu
ergattern.
Mit dem Öffnen des in Folie verschweißten Kartons habe ich lange
gewartet. Ich wollte nicht wissen, ob der Kit auch tatsächlich
vollständig ist. Zu sehr hätte ich mich geärgert, wenn dies nicht der
Fall gewesen wäre. Ihr wart sozusagen dabei:
Andere: Kawasaki 650 W1S-A von Gunze Sangyo in 1/12
Zum Glück fehlte nichts.
Der Startschuss ist gefallen, und ich freue mich riesig, dieses Modell
sozusagen unter Euren Augen zu bauen und hierüber zu berichten.
Vorab ein paar grundsätzliche Hinweise zum Bau der Gunze-Kits:
- Weißmetallteile sind Rohlinge, die gerichtet, entgratet, nachgefeilt
und mit Bohrungen versehen werden müssen - wegen des dabei anfallenden Schmutz und Staubs sollte mit dem
Lackieren erst begonnen werden, wenn die Aufbereitung vollständig
abgeschlossen ist - beim Bohren von Löchern werden stets ein bis zwei Zehntel
Millimeter zugegeben, andernfalls sind die Löcher in der Regel zu eng,
um neben dem Zapfen des einzusetzenden Bauteil auch noch ausreichend
Klebstoff aufzunehmen
Das Einzige, was ich nach Aufbereitung schon vorher lackiert habe, sind
die Hälften des Kurbelgehäuses, dies außerdem die Motor- und
Getriebehalteplatten aufweisen. Gunze sieht hier keinen Farbauftrag vor;
dies wäre aber nicht originalgetreu. Da die Lackierung nach dem
Zusammenbau einiges schwieriger wäre und die montierte Einheit nötig ist, um
den Rahmen genau auszurichten, bin ich ausnahmsweise von vorstehendem
Grundsatz abgewichen.
So sehen die Motorteile "of the box" aus:
Nach der Aufbereitung werden die Teile so maskiert, dass nur noch die
Motor- und Getriebehalteplatten für den Lackauftrag freibleiben. Die
Schraubenköpfe werden mit Maskol abgedeckt:
So sieht das dann nach dem Zusammenbau aus:
Wichtig ist, beim Verkleben sicherzustellen, dass die Bohrlöcher zur
Befestigung des Motors im Rahmen korrekt fluchten. Hilfreich ist hierbei
ein Bohrer, der durch die Bohrungen hinter der Getriebeaufnahme
gesteckt wird und dort genau waagerecht liegen muss.
Bevor der Rahmen ausgerichtet werden kann, bedarf es - wie die Bausatzvorstellung schon angedeutet - einer Reparatur:
Hierzu werden die Bruchstellen - wie von Martin dort schon erwähnt -
axial aufgebohrt, um einen weichen Draht zur Fixierung einzuziehen:
Die Verklebung aller Weißmetallteile erfolgt am besten mit Uhu plus:
Nach dem Trocknen lässt sich die Stelle so schleifen, dass sie nach dem Lackieren nicht mehr sichtbar sein dürfte:
So, der Anfang ist gemacht - Fortsetzung folgt.
Bis dahin - beste Grüße
Peter