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1

Dienstag, 20. Januar 2009, 01:33

Glas-Splitter herstellen (jetzt mit Bildern)

Bin bei Material-Experiment drauf gestoßen:

Flüssiges Wasserglas (Kalium-/Natriumsilikat) so auf eine Weichplastik-Unterlage träufeln, dass es einen dünnen See ergibt und trocknen lassen. Die entstandene Scheibe kann man dann in unglaublich kleine Splitter zerlegen, die wie 1:48 Scherben ausschauen.

Das Zeug gibt es in der Apotheke o. guten Drogerie und ist nicht teuer. Man kann es auch Wasser-Nachbildungen im Dioramenbau gut verwenden.

Hier die Bilder:

So sieht (sah ... ist inzwischen 15 Jahre alt) die Flasche aus. Offensichtlich unbegrenzt haltbar und nicht Teuer (damals 4,95 DM).


... ein paar Tropfen auf eine glatte Fläche geben und verlaufen lassen. Nach ca. 3 Stunden Trocknungszeit kann man mit einem Skalpell o.ä. die nun glasharte Masse ablösen.


Durch den etwas rauhen Untergrund, den ich verwendet habe, wurde das Glas nicht ganz Durchsichtig (hat die Struktur übernommen) - Das gibt aber einen tollen Milchglas-Effekt. Wenn das Glas wirklich ganz tranzparent auftrocknet (auf ganz glattem Untergrund) wird der Splitter-Effekt natürlich dramatischer.


Mit dem Cutter oder zwichen den Fingern zerbröseln. Vorsicht: das Zeug verhält sich tatsächlich wir Glas - nichts in die Augen springen lassen.


Hier im Größenvergleich ein Deutscher Marine-Soldat (in 1:72 mit Übungsbemalung) vor dem Scherbenhaufen der deutschen Geschichte ;-)

Man kann die Scherben auch durchaus noch kleiner machen, wenn man noch mehr zerbröselt.

Viel Spass beim "Splittern"

Ach ja: Scherben bringen Glück ;-)

Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von »lupus« (21. Januar 2009, 21:13)


Die Leitplanke

unregistriert

2

Dienstag, 20. Januar 2009, 09:05

@ Lupus,

gib es auch Bilder dazu das man sich das Visuell Vorstellen kann?

Grüße :wink:

Guido

3

Dienstag, 20. Januar 2009, 09:55

RE: Glas-Splitter herstellen

Klingt gut!

Ich habe von dem Material noch nie was gehört, werde es aber mal ausprobieren - hätte da die eine der andere Diorama-Idee...

Danke für den Tipp!
"Just glue it" - Callamon ("The Baseman")

4

Dienstag, 20. Januar 2009, 11:02

... Ich mach mal Fotos und lade sie hoch ... wird aber morgen werden.

panzerchen

unregistriert

5

Mittwoch, 21. Januar 2009, 22:28

Manche uralten Sachen müssen ganz offensichtlich immer wieder mal aktiv hervorgekramt werden damit sie nicht in Vergessenheit geraten !!!
Wasserglas ist ja nichts Neues, aber die Kreativität liegt ja daran, sich als Modellbauer an das Zeugs zu erinnern !

Bei dem

Zitat

Offensichtlich unbegrenzt haltbar
bin ich allerdings etwas skeptisch:
ich hatte Wasserglas vor Jahren mal als glänzende Oberflächenbeschichtung für eine Figur aus lufttrocknender Modelliermasse verwendet, nach einigen Monaten begannn es zu reißen und wurde milchig.

???????
:roll:

6

Donnerstag, 22. Januar 2009, 00:31

Zitat

Original von panzerchen
nach einigen Monaten begannn es zu reißen und wurde milchig.

???????
:roll:


Wie es sich nach der Trocknung verhält weis ich nicht - ich meinte es hat sich bei mir so lange in der Flasche in flüssigem Zustand gehalten ...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »lupus« (22. Januar 2009, 00:46)


Die Leitplanke

unregistriert

7

Donnerstag, 22. Januar 2009, 07:16

Hi,

aha..... Interessant was es alles so gibt. Der "Scherbenhaufen" sieht sehr realitisch aus. Das Material kannte ich bis dato noch nicht.

Könnte man hier rein Theoretisch auch ich sage mal Fensterglas nachbilden. Ich denke da z.b. an ein eingeschlages Fenster....

Grüße :wink:

Guido

Dioramix

unregistriert

8

Donnerstag, 22. Januar 2009, 08:37

Ich werde das Zeug heute mal beim Künstlerbedarf holen und ein wenig damit experimentieren. Vermutlich eignet sich das auch für Pfützen in Fahrspuren.

Außerdem will ich wissen, wie sich das eingefärbt verhält.

9

Donnerstag, 22. Januar 2009, 09:56

Zitat

Original von Die Leitplanke
Hi,

aha..... Interessant was es alles so gibt. Der "Scherbenhaufen" sieht sehr realitisch aus. Das Material kannte ich bis dato noch nicht.

Könnte man hier rein Theoretisch auch ich sage mal Fensterglas nachbilden. Ich denke da z.b. an ein eingeschlages Fenster....



Genau an sowas dachte ich auch!

Toller Tipp, Lupus!!! :five:
"Just glue it" - Callamon ("The Baseman")

panzerchen

unregistriert

10

Donnerstag, 22. Januar 2009, 23:29

Wasserglas trocknet nicht, sondern wird unter Einfluß von Kohlendioxyd fest.
Es ist kein physikalischer Vorgang, sondern ein chemischer, und hier scheint mir das ( mögliche ) Problem zu liegen: Es ist nicht auszuschließen, daß auch nach der Verfestigung weitere Reaktionen ablaufen.
Ich würde es nicht vorschnell benutzen !

Bezugsquelle Künsttlerbedarf ???? Das überrascht mich, schließlich ist Wasserglas ein uraltes Hausmittel, damit hat Oma schon eh und je ( rohe ) Eier haltbar gemacht !
Ich würde es eher z.B. in der Drogerie suchen.
Ich hatte Meins wohl aus der Apotheke, aber auch da nicht teuer.

11

Freitag, 23. Januar 2009, 01:56

Zitat

Original von panzerchen
...Es ist nicht auszuschließen, daß auch nach der Verfestigung weitere Reaktionen ablaufen.
Ich würde es nicht vorschnell benutzen ! ...


Ich hebe meine Test-Splitter und -Pfützen mal auf und beobachte sie - wenn sich was verfärbt, oder sonnstige Veränderungen auftreten, schlag ich Alarm!

12

Sonntag, 1. März 2009, 07:23

moin,hatt sich hier was getahn mit dem Material: verfärbung oder Lackierte Teile angegriffen ect.
denn ich brauche EISWÜRFEL in 1/24. habe auch schon mal mit Epoxd rumgemacht läst sich auch zergbröseln aber färbt dann halt gelb nach. :bang:
Daniel :hand:

13

Montag, 2. März 2009, 14:09

Hallo,

naja Künstlerbedarf deshalb, weil es auch als Zusatz verwendet wird um Anstriche haltbar zu machen, insbesondere auf mineralischen Untergründen.
Verträgliche Pigmente etc. und genauere Beschreibungen findet man z.B. bei kremer Pigmente
Being kind to the cruel results in cruelty to the kind.

Im Bau:
1/48: Eduard Yak-3 Weekend
1/48: Stug III Tamiya
1/72: Zvezda T-34 "Snap-Together" Kit

14

Dienstag, 3. März 2009, 00:42

Zitat

Original von panzerchen
Wasserglas trocknet nicht, sondern wird unter Einfluß von Kohlendioxyd fest.
Es ist kein physikalischer Vorgang, sondern ein chemischer, und hier scheint mir das ( mögliche ) Problem zu liegen: Es ist nicht auszuschließen, daß auch nach der Verfestigung weitere Reaktionen ablaufen.
Ich würde es nicht vorschnell benutzen !


... Ja es gibt ein Problem - es wird nach einiger Zeit milichig. Habe meine Probe-Scherben noch mal rausgeholt - wirkt jezt wie Milchglas bruch. Könnte die Luftfeuchtigkeit sein. Ich versuche es nochmal mit Klarlack o.Ä zu konservieren ... und melde mich dann so in einem Monat wieder ;-(

Panzerchen hat recht: Ersmal vorsicht ...

15

Mittwoch, 2. März 2011, 18:55

Ich versuche es nochmal mit Klarlack o.Ä zu konservieren ... und melde mich dann so in einem Monat wieder ;-(
Hallo Lupus,

ich krame diesen alten Thread noch mal hervor, weil mich interessieren würde, ob du weitere Erkenntnisse gewinnen konntest oder ob du das Projekt *Natron-Wasserglas* gestoppt hast.

Lieben Gruß

Nicki :wink:

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