Im Moment bombardiere ich euch mit ein paar bereits gebauten Sachen, aber keine Angst, es geht nicht in diesem Tempo weiter. Da ich immer verschiedene Modelle im Bau habe und an diesen je nach Lust und Laune weiterarbeite, geht es immer relativ lange bis ich dann jeweils wieder etwas "Zeigewürdiges" präsentieren kann.
Auch aus simplen Bauteilen, wie jetzt bei dieser Betonmauer, versuche ich einen kleinen Blickfang zu kreieren. Dabei überspitze ich die entsprechenden Detaile ganz bewusst, wie bei einer Karikatur, denn erst so kommt für mich so richtig Leben hinein. Ich baue dabei nie ein konkretes Vorbild nach, sondern verarbeite gesammelte im Geist eingelagerte Impressionen (ohhh...hört sich das hochtrabend an ...., aber es ist gar nicht so einfach so was in Worten auszudrücken)
So nun zu meinem im Titel angekündigten Bauteil:
Mit ein paar Holzresten baute ich mir zuerst eine Schalung. Die Brettbreite hat im Original 15 bis 20 cm betragen, bei mir im Modell sind die Leisten 7mm breit. Im Original versuchte man möglichst keine Ritzen zwischen den Brettern zu haben, damit eine möglichst glatte Oberfläche entsteht. Um die charakteristischen Betonfugen darzustellen, habe ich im Gegensatz dazu, zwischen den Leisten extra ein wenig mehr Luft gelassen, damit diese Betonbrauen auch schön sichtbar werden. Auf der Foto ist zu sehen, dass ich die Leisten auf nomales Papier aufgeklebt habe. Es ist wichtig, dass der Untergrund, wie dieses Papier hier, beweglich bleibt, damit später die Wand auch wieder gut ausgeschalt werden kann.
Die Armierung (im Original Rippenstahl mit 12mm Durchmesser und 10 cm Abstand) besteht bei mir im Modell aus 0,6mm Messingdraht mit einem Abstand von 4mm, welchen ich zusammengelötet und anschliessend rostbraun brüniert habe.
Mein "Beton" besteht aus Modellgips unter Beifügung von grauer Dispersions- Abtönfarbe, damit entsteht schon eine durchgefärbte graue Masse, welche zum Giessen ziemlich dünnflüssig sein sollte. An der Stelle, bei welcher die Armierung sichtbar bleiben soll, habe ich vor dem Eingiessen des Gipses, losen Sand eingefüllt. Damit konnte ich mir das mühsame anschliessende Auskratzen des Gipses an der Stelle ersparen.
Ein Riss sieht nur gerissen, wie ein richtiger Riss aus, so habe ich nach dem Aushärten meine Mauer gebrochen. Zur Verstärkung der Tiefenwirkung habe ich dabei die Bruchstellen dunkel eingefärbt.
Ebenso habe ich die weitere Alterung mit verschiedenen Pulverfarben versucht nachzustellen.
...und so sieht die Betonmauer fertig eingebaut aus....
Gruss Marcel