Hallo,
Die Sonne scheint, es sind angenehme Temperaturen. Da steht dem Fotos machen nichts mehr im Wege.
Wie versprochen Bilder vom 57iger Chevy.
Auch dieses Modell wurde als Auftrag gebaut. Wieso immer als Auftrag?
Das kam so: Ich baue auch in den Pausen auf meiner Arbeitsstelle.
Entgraten, vormontieren, Decals aufbringen, verchromen, zusammenbauen. All das geht.
So etwas bleibt bei den Kollegen natürlich nicht unbemerkt und sie verfolgen das mit Interesse.
Manche, die in ihrer Jugend auch gebaut haben sind durch mich mit dem Virus wieder infiziert worden. So wurden sie von mir mit Bausätzen versorgt.
Ein Kollege wollte mit seinem 11jährigen Jungen was Großes. Ich machte ihn auf die Easy-Kits aufmerksam, dass das als Einstieg doch besser wäre.
"Nein, nein", war die Antwort. "Wenn schon, dann richtig."
Es kam, wie es kommen mußte.
Zwei Wochen später :"Kannst du uns helfen", besser gesagt "Bau uns das mal zusammen, du kannst das besser."
"Wie sieht es denn mit der Bezahlung aus?"
Das Thema wurde hier im Forum ja auch schon behandelt.
Ich wollte kein Geld. Ehrlich gesagt, tue ich mich schwer damit. Ich machte den Vorschlag in Naturalien zu bezahlen. Seine Schwiegereltern verkaufen Eier aus Bodenhaltung und leckere Kartoffeln.
Abgemacht: Ein Jahr Eier und Kartoffeln umsonst als Gegenwert eines gebauten Modells.
Auch wenn es für einen 11jährigen ist; schnelle und oberflächliche Arbeit liegt mir nicht.
Erst mal mußte ich den angefangenen Murks wieder auseinanderreißen bis ich anfangen konnte zu arbeiten wie ich es gewohnt bin. Leider habe ich keine Bilder davon.
Bevor ich das Modell übergab machte ich Fotos, die ja verloren gingen.
Um euch das Modell nicht vorzuenthalten, wurde es mir nochmal mit der Bemerkung übergeben:
" Ein Teil ist abgebrochen, aber noch vorhanden. Das kriegst du wieder hin".
Es war der Scheibenwischer. Es stellte sich bei genauer Begutachtung heraus, dass die Hinterachse ebenfalls gebrochen war. ( Modelle sind keine Spielzeuge ).
Ein selbst angefertigter Türöffnerknopf war auch abgebrochen.
Da mein Arbeitskollege raucht und das Modell nicht wie von mir vorgeschlagen in einer Vitrine untergebracht wurde, war es verstaubt und roch auch stark nach altem Qualm.
So mußte es wieder ordentlich aufpoliert werden. Der Patina aus dem Innenraum und der abgestandene Geruch aus dem Innenraum war allerdings nicht mehr beizukommen.
Aber das hat irgendwie was. Es kommt einem Original doch sehr nahe.
So, ein langer Text. Dehalb jetzt für euch viele, viele Bilder.
Viel Spaß beim Betrachten derselben
Diese Mittel benutze ich, um die Modelle, so wie dieses hier zum Glänzen zu bringen.
Da keine Decals für die Tachos vorhanden sind, ist eine ruhige Hand beim Bemalen gefragt.
Sämtliche Kedern und Knöpfe wurden mit BMF bezogen. Man erkennt auch den selbstangefertigten "Türpinn".
Wußte gar nicht, dass der Lack bei Tageslicht so schön funkeln kann. Wen es interessiert, es ist ein schwarz metallic aus der BMW Reihe. Das orange ist ebenfalls ein metallic Lack. Beide sind von Gasurit und wurden auf einer Grundierung von Duplicolor und anschließenden weißen Basislgrundierung von Revell aufgetragen. Weiß war zwingend notwendig, weil das orange lasurähnliche Eigenschaften aufweist. Mehrere Lackschichten waren notwendig um dieses Ergebnis herauszuholen. Zum Schluß ordentlich Klarlack.
Das die Chromteile bescheiden sind, brauche ich nicht groß zu erwähnen. Der eine oder andere kennt das ja. Die Fehlstellen habe ich mit BMF kaschiert. Neu verchromen wollte ich dann doch nicht.
Der Kofferraumdeckel hat kein Schloss. Mittels eines Kugelkopffräsers wurde nachgeholfen.
Eine ruhige Hand und gute Augen, hoffentlich bleibt mir und uns das noch lange erhalten....
Mit einem Fleischspieß habe ich die Motorhaube offen gehalten für die Fotos. Der gehört nicht zum Modell dazu.
Das Logo zu bemalen ist gar nicht so leicht. Liegt auch daran, dass auch eine Menge Lackschichten auf dem Modell sind. Und das Makro der Kamera tut ihr übriges dazu. Aber im Original schaut es gut aus.
Auch von unten macht er eine gute Figur.
Mist. Was ist das denn? Beim Zurücksetzen des Wagens für das Fotoshooting zeigt sich ein Ölfleck auf dem Boden. Jetzt muss ich den ganzen Motor noch mal auseinandernehmen.
Die Endrohre wurde natürlich aufgebohrt.
Das letzte Foto ist nicht das Schärfste. Es soll nur mal interessehalber als Größenvergleich dienen.
Ach ja. Für die Innenraumwanne und Sitze wurde das geiche orangemetallic wie für die Karosserie verwendet. Nur wurde diese nicht mit Klarlack versiegelt. Sie trocknet in etwa seidenmatt auf.
Schweren Herzens muss ich mich wieder davon trennen. Mir wurde aber versprochen, es kommt jetzt in eine Vitrine.
Das war es mal wieder von mir. Jetzt seid ihr an der Reihe.
Tach zusammen