Moin allerseits
Ich habe eine Mittagspause dazu genutzt die Rundstäbe konisch zu schleifen. Für die 72er klappt dies noch ziemlich gut an einem profanen Bandschleifer. Ich denke man könnte auch Maxi-Schaschlikspieße dafür zweckentfremden, die man nur etwas konisch schleift.
Bei den 35ern wird das ganze aber wegen der menge an abzutragendem Material schon etwas langwieriger. Also was macht der pfiffige Handwerker??? - Richtig - Intelligentes lösen von Problemen (Pfuschen wollte ich nicht schreiben

). Lösung: Man nehme einen Winkelschleifer (Neudeutsch auch Flex genannt), bestücke diesen mit einer frischen Fächerschleifscheibe und befestige diesen in einem Schraubstock - in kurzer zeit viel Material abtragen ist somit gar kein problem. Auch werden die Rohlinge hierdurch etwas ungleichmäßig rund, was wünschenswert ist, da es in der Natur kaum perfekt runde Bäume gibt.
Als nächstes markiere ich die abstände der einzelnen Astgruppen zueinander. Bei den 72er fängt man 4mm unter der Spitze an und addiert bei jedem folgenden Maß 0.5mm dazu (Sorry ist Maßstäblich von den 35er verkleinert. Da ist es 1mm). Also 4, 4.5, 5, 5.5, 6, 6.5......
Bei den 35ern beginnt man 9mm unter der Spitze und addiert 1mm zu dem nächsten abstand. Hier 9mm, 10, 11, 12...
Dieses führt man bis zum unteren ende der Fichte durch.
Da grade Fichten im unteren Bereich doch recht ausgeprägte "Wurzelstöcke" (War das jetzt botanisch richtig ausgedrückt???) bilden sollten diese grade im großen Massstab nicht vernachlässigt werden. Hierzu werden zunächst kleine Nuten in den Stamm gesägt oder gefräst. 5-7 Nuten pro Stamm sollten reichen.
Als nächstes werden aus 2-Komponenten Modelliermasse (Milliput, Magic Sculpt o.ä.) lange, dünne Kegel geformt und diese in die Nuten hineingedrückt. und anschliessend mit wasser glattgestrichen. Diese "Wurzelstöcke" sollten nun einen Tag lang durchtrocknen.
Samstag Abend ca 20.15 Uhr. Im Volksverdummungsgerät habe ich mir grade Master und Commander angemacht. Ich beginne damit in die 72er Fichten Bohrungen einzubringen.
Mit 0,7mm beginne ich an der höchsten stelle an der man so grade noch bohren kann. Das nächste Bohrloch im selben Winkel kommt zwei Markierungen tiefer in das Holz. Hier offenbart sich der sinn dieser Striche. Mit diesem Bohrer wird bis ungefähr zur 10. oder 12. Markierung gebohrt - aber nur jede zweite Markierung. Ich habe Draht in die Bohrlöcher gesteckt um das ganze besser sichtbar zu machen.
Nun dreht man den "Stamm" um 90 Grad wiederholt das ganze an den bisher noch nicht gebohrten Markierungen.
Im nächsten Schritt werden direkt unter jedem Bohrloch im ungefähren Winkel von 45 Grad noch je eine Bohrung gesetzt.
Und ab dem 10. Bohrloch werden zwei Bohrungen gemacht.
Die nun folgenden Bohrungen sollten in 0,9 bzw. 1mm erfolgen und auch aus den um 90 Grad versetzten dreier-Kombinationen bestehen.
Im folgenden werde ich zunächt mal eine voll belaubte Fichte bauen und danach eine Teilbelaubte.
Für die nächsten Arbeitsschritte benötigen wir 0.5mm und 0.8mm Draht (Stahldraht wäre besser als der hier von mir verwendete Messingdraht) , den Haushalts-Alleskleber, einen Seitenschneider und eine Flachzange. Zunächst einmal richten wir den Draht. Das eine Ende um einen Stift o.ä. wickeln und in die eine Hand nehmen. Nun den Draht ungefähr so lang abschneiden wie man selbst Flügelspannweite hat

, abkneifen und das andere Ende zweimal um die Zange wickeln (Ersatzweise tut´s auch ein Schraubstock an der Werkbank). Und nun kräftig ziehen. Als ergebnisss sollte man nun mehr oder minder grade Drahrenden haben, die man nun in passende Stücke schneidet.
Hier nun wieder ein kleiner ausflug in die Botanik. Fichtenäste werden (meines Wissens nach) selten länger als 3-4 Meter. Sie sind einfach zu instabil um länger zu werden (Falls ich falsch liege bitte sofort schreien!!!)
Also 1,39cm x 4 = 5,56cm. Diesen Wert noch mit zwei Multilizieren (Ein Drahtend ergibt ja zwei Äste!!!) =11cm.
Diese Drahtenden sind für den unteren bereich der Fichte gedacht oben beginnen wir mit ca 4cm langen Stücken. Die Drahtenden sind hier bewusst länger gewählt, um den Baum säter noch zurechtzutrimmen.
Vom Haushaltskleber geben wir einen etwas größeren Tropfen auf einen erhöhten Gegenstand (Flaschendeckel, Farbdose...) und benetzen das Drahtende in der Mitte. Nun wird das Drahtende in die Bohrung gesteckt und leicht vor und zurück geschoben, damit sich der Kleber im Loch voll verteilt. Bei den 1mm Bohrungen verwenden wir den 0.8mm Draht.
Das Ganze sollte später dann in etwa So aussehen (Stand Samstag abend 23.15 Uhr: Zehn gebohrte Stämme und einen fertigen Rohling)
Bis neulich
Thorsten