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Samstag, 19. September 2009, 19:16

´41 Chevy Pickup zu Flatbed-Truck

Für mein Schrottplatz-Diorama habe ich mit als „Arbeitspferd“ einen ´41 Chevy Flatbed Truck ausgeguckt.




Den gibt es allerdings nur als Dicast (zumindest hab ich keinen anderen gefunden)


Also dient als Grundlage der hier im Forum schon öfters verbaute Revell-Pickup.


Wie bei meinem Impala (da gibt es nach einigen Lackierproblemen gerade eine kleine schöpferische Pause) schon erwähnt, habe ich kaum Ahnung von Autos (geschweige denn Trucks) und es ist auch erst mein zweiter „echter“ Bausatz (habe vorher immer SiFi-Eigenbauten gemacht) also geht alles sehr langsam von statten – ich bin glaube ich mehr mit Internetrecherche beschäftigt als mit Bauen ;-)

Als erstes habe ich mir auf -> dieser Chevy-Seite https://chevy.oldcarmanualproject.com Pläne eines 1 ½ Ton Flatbed-Trucks besorgt.
Es ist zwar die Militär-Version – sollte aber als Anhaltspunkt reichen.
Es gibt offensichtlich eine Unzahl an Versionen und Varianten - fast jedes Bild bzw. Info, die ich gefunden habe hat sich irgendwie von der vorherigen unterschieden.
Immer war irgend ein Detail anders. Ich habe mir dann einfach die ausgesucht, die mir am besten gefallen haben oder sich am besten bauen liesen.





Eine weitere große Hilfe war diese Seite - auf der ich unglaublich viele Detail-Fotos gefunden habe https://svsm.org/gallery/chevrolet_truck - allerdings auch alles die Militär-Version.

Als erstes nehme ich mir den Rahmen vor. Ich verwende das vordere Drittel, und die Träger hinten baue ich aus U-Profilen (die sich nach hinten verjüngen, was ziemlich viel Sägen, Schleifen und Spachteln mit sich bringt).


Nach dem Absägen feile ich Zapfen in den Rahmen um eine halbwegs stabile Verbindung zu den U-Profilen zu bekommen




Zwischen die U-Profile kommen jetzt die Querträger …



… und alles wieder schleifen, spachteln, schleifen, spachteln …

Die Querträger werden mit den Trapezförmigen Versteifungen (aus Plasticsheets geschnitten) versehen und die Aussparung für die Kardanwelle reingeschliffen (Dremel)


Etwas komplizierter ist der Abschluss des Rahmens am Heck:


Den schnitze ich auch aus diversen Profilen und Sheets, bis er so ungefähr hinkommt.



Der Aufbau besteht (soweit ich aus den Bildern entnehmen kann) aus Z- und L-Profilen

Die ich (mangels passender erhältlicher Größe) mit viel Schleifen in Form bringe


Bis sie dann annähernd dem Original-Aufbau entsprechen:


Uhhpps! Da hab ich mich irgendwie vermessen oder einen Fehler bei der Inch/mm-Umrechnung gemacht: das ganze ist dann doch etwas kurz geworden (Ahrrrrgh!)

OK: dann muss ich halt noch was ranfummeln (schleifen, spachteln, schleifen …)



Nachdem die Original Federung/Radaufhängung hinten etwas zierlich wirkt, nehme ich die vom Italeri Opel Blitz (Feuerwehr) dessen Räder ich auch verwenden will. Der Spaß kostet mich zwar 40 Euro – aber ich sehe keine vernünftige Alternative. Die Blattfedern sind zwar auch einen Tick zu groß – aber immer noch besser als die dünnen Revell-Teile (zumal die Räder des Flatbed ja auch größer sind als die des Pickups) Außerdem sind sie viel detaillierter gearbeitet.



Bei den Rädern habe ich sehr lange nach was passenderem gesucht …. keine Chance. Hier mal der Räder-Vergleich:


Links: Original Pickup-Rad, Mitte: aus der Krabbelkiste eines Kollegen; Rechts: die Blitz-Zwillingsreifen
Aber offensichtlich gibt es tatsächlich eine Variante mit den großen Rädern – da sind dann die Kotflügel einfach etwas ausgeschnitten.


Jetzt kommen die Träger für das „Flatbed“ drann. Hier nehme ich H-Profile, die ich an den Seiten entsprechend zu sich verjüngenden T-Profilen abschleife (was im 7erPack ganz Flott geht – und man auch einheitliche Winkel zustande bekommt)


Und dann im richtigen Abstand auf dem Rahme verteilt:




So. Jetzt kommt die Vorderachse drann:


Dann die Vergrößerung der Radkästen für die bulligen Opel-Blitz Räder. Mit weichem Bleistift vorgezeichnet und dann weggedremelt und nachgeschliffen.






… und der Probe-Zusammenbau:



Shit! Ich habe einen Dragster fabriziert … lässt etwas den Kopf hängen der gute ;-(
Ist ja auch eigentlich klar, dass man vorne nicht mit Pickup-Material arbeiten kann und hinten mit den „fetten“ Truck-Teilen vom Blitz, und das dann alles passt.

Also: noch mal vorne drüber. Ich nehme jetzt auch die Front-Partie des Opel-Blitz. Ist etwas gefummel das nachträglich noch anzubauen. Wieder sägen und zapfenschneiden, spachteln und schleifen. Sicherheitshalber nehme ich die Karosserie als Passhilfe.





Jetzt passt natürlich die Motoraufhängung nicht mehr zum Chevy Triebwerk. Ich muss vorne an den Träger-Innenseiten was wegnehmen, um den Kühler rein zu bekommen und eine Querstrebe einziehen, auf der der Motorblock aufliegt.





So langsam entferne ich mich immer mehr von meinem Ziel das Ganze richtig originalgetreu und authentisch wie möglich zu bauen. Aber wie hat Clint Eastwood als Dirty Harry so schön gesagt: „Ein Mann muss seine Grenzen kennen“ ;-)

Also mach ich nun wieder was, was ich kann: Türen ausschneiden hab ich ja beim Impala schon geübt – hier ist es ziemlich ähnlich: vorsichtig mit dem Skalpell immer wieder die Nut entlangfahren – bis (nach ca. 3 Stunden) das Ding aus dem Rahmen fällt. Dann noch was Schleifarbeit: fertisch





So – hier jetzt noch mal ein Probe-Zusammenbau




Weiter geht es dann mit dem eigentlichen „Flatbed“ – das wird aus Holz (freu ich mich schon drauf - mal was anderes) und dem Motor und Interieur. Freue mich auf Eure Kritik und anregungen ...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »lupus« (19. September 2009, 19:25)


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Samstag, 19. September 2009, 20:03

HI

also das sieht jetzt schon richtig profesionell aus. Nur weiter so!! Meiner Ansicht nach gehst du die Sache richtig an. Infomaterial und Bilder sind sehr wichtig um nicht einfach Irgendwas zu bauen, sondern wirklich, so gut wie es geht, die Realität zu kopieren. Der Rahmen mit den Achsen ist genau richtig geworden. Und den Bausatz des Opel Blitz als Spender zu nehmen, war genau richtig. Alle Proportionen sind stimmig. Die Idee mit den Türen zum öffne verleit dem Ganzern natürlich noch mehr Besonderheit. Das ist ein sehr guter Start!

Gruß Arnd

3

Sonntag, 20. September 2009, 08:32

Hallo Wolf-Dieter

Ist ja gigantisch, was Du aus diesem Pick-Up machst :ok: :ok:

Gruss :wink:
Ralph
Ich traue Jedem. Nur nicht dem Teufel, der in Jedem steckt.

4

Dienstag, 20. Oktober 2009, 02:25

Hallo Allerseits,

weiter geht es mit erstmal mit dem Flatbed.


Zuerst wollte ich es mir einfach machen und fertiges Schiffsboden-Parket nehmen (gibt es z.B. bei modulor.de)



Das hätte aber unten eine glatte Fläche gehabt – und es wäre zu gleichmäßig, zu sauber geworden.
Also habe ich die Stege (mit dem Cutter) zerschnitten.
Mit Krepp-Band wird das ganze fixiert.



In die Spalten kommen dann die T-Profile



U-Profile als Rahmen für das Flatbed…



Das ganze dann mal auf Probe zusammen gesteckt





Von unten:






Als nächstes habe ich mich an das Türscharnier gemacht.
Wahrscheinlich wäre es realistischer gewesen ein außen liegendes Scharnier zu machen.
Da hab ich mich aber nicht rangetraut. Darum die Standardlösung:



Innenliegendes Scharnier mit Drehpunkt Karosserieseitig.



Verkleidung des Drehpunktes mit einem Sheet …



… und dann verspachtelt.



… Passt halbwegs:




Hab erst mal genug von Schnitzen, schleifen und Spachteln …
darum probier ich mal den Tip von Marek mit dem Bonbon-Papier als Lederimitat für die Sitze:



Das Material ordentlich zerknittert …



… und dann mit Holzleim den Sitz bezogen



Das Knittermuster ist noch einen Tick zu grob – aber ansonsten ist diese Technik eine feine Sache.


So. Jetzt wird wieder gesägt, geschliffen und gespachtelt.
Die Motorhaube möchte ich auch zum öffnen haben. A
lso wird sie zersägt und mit Scharnieren versehen.



Als Scharnier-Lösung kommt (denke ich jedenfalls) eigentlich nur das Klavierband in Frage.
Aus dem Aluminium eines Teelichts falte ich mir die Ösen (um eine Stecknadel).
Das ganze muss ja möglichst klein sein, damit die Haube nicht allzu weit auseinander wandert.








Den Drehpunkt mache ich aus dünnem Messingdraht, der sich der Form der Haube anpasst und das ganze dann tragen soll.



Die Ösen klebe ich versetzt an die Unterseite der Haube







Mit Plastic-Sheets kaschiert und verspachtelt, sieht das Ganze nicht mehr ganz so furchtbar aus





So. Das schaut dann im Probezusammenbau so aus:













OK – der Spalt zwischen den beiden Teilen ist doch ziemlich fett geworden … I
ch hoffe mit der Lackierung wird es etwas besser.

Oder hat jemand einen Tipp, wie ich das kleiner kriege?

5

Dienstag, 20. Oktober 2009, 08:01

Hallo Wolf, der Diecast ist der auch 1/24?? Welche Marke?
Dein Kit Umbau sieht sehr gut aus, ich folge den bestimmt (hatte auch schon sowas im Gedanken)

6

Dienstag, 20. Oktober 2009, 20:42

Hallo Arnd, Ralph und Brummi,

Danke für das Interesse und die Ermunterung bisher!

@ Brummi: der Diecast ist 1:16 ... den gab es mal ->hier

7

Mittwoch, 21. Oktober 2009, 07:31

Hallo Wolf - Dieter

Der Aufbau ist ja genial geworden :ok: :ok: :respekt:. Auch das mit den zu öffnenden Türen gefällt mir sehr gut :).

Das mit der Haube ist ärgerlich, aber bestimmt ein lösbares Problem ;).

Ein Vorschlag von mir.

Wenn die Löcher der Scharniere nicht rund sondern oval wären, könntest Du diese weiter innen an der Motorhaube befestigen. Die Haubenteile wären dann näher beisammen. Wenn die Haue geöffnet wird, kannst Du die Teile auseinanderziehen und hast so genügend Platz um sie aufzustellen.

Gruss :wink:
Ralph
Ich traue Jedem. Nur nicht dem Teufel, der in Jedem steckt.

DominiksBruder

unregistriert

8

Montag, 3. Mai 2010, 00:27

Hui! Jetzt erst gesehen und einen alten Fred raus gekramt. Tolle Arbeit soweit! Wie weit bist Du heute? Wäre schön zu sehen, wie der Chevy mittlerweile ausschaut :)

keramh

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9

Montag, 3. Mai 2010, 09:02

moin,

habe diesen Baubericht auch gerad erst entdeckt, feines Teil bis jetzt :ok:
Beim Scharnier der Motorhaube hätte ich einen Tip, ist zwar etwas spät aber vielleicht kannst Du noch was machen.
Du hast das Scharnier zu flach eingebaut, die Wulst wo die Stange durchgeht gehört weiter nach oben.
Somit ist der Spalt zwischen den Haubenteilen aufgefüllt und vor allem läßt sich die Haube nun auch vollständig öffnen.

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10

Montag, 3. Mai 2010, 10:53

Die bisherigen Bauabschnitte hab ich begeistert verfolgt - sehr saubere Arbeit. Die Idee finde ich gut!
Nun warte ich auch schon gespannt, wie das weiter geht :hey:

11

Sonntag, 29. April 2012, 12:02

Hi,

sach mal was ist denn aus diesem interresanten Umbau geworden? Projekt beendet, abgebrochen (was sehr schade wäre!!), ....????

Finde den Chevy Umbau wirklich gut und interresant, vor allem da sich nicht viele an so einen Eigenbau heran trauen oder aber nicht (zumindest bei uns hier in Deutschland) damit an die Öffentlichkeit gehen, was ich persönnlich sehr schade finde!!!

Schreib doch mal was daraus geworden ist.

Gruß

Markus

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12

Sonntag, 29. April 2012, 20:41

Hallo Markus,
ich glaube von Lupus aus wird sich hier nicht mehr viel tuen, weil seine letzte Aktivität im Forum über 2 Jahre zurückliegt,
schade eigentlich mich würde auch interessieren wie der fertig aussieht.

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