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Freitag, 2. November 2012, 19:15

Kawasaki W1S-A von Gunze Sangyo in 1/12

Hallo allerseits,

an anderer Stelle habe ich schon einmal erwähnt, wie sehr ich mich
damals gefreut habe, als Gunze Sangyo in einer Zeit, zu der der Boom bei
den Motorrad-Kits längst vorbei war, die einzigartige High
Tech-Modellserie auf den Markt brachte. Was mich damals besoders gefreut
hat, war die Tatsache, dass es sich dabei nicht Modelle aktueller
Motorräder sondern um Old- und Youngtimer handelte. Importeur für
Deutschland war damals die Firma Schreiber, zu der ich über einen guten
Bekannten indirekt Kontakt hatte.

Schreiber hatte nicht viel Freude an den auch damals schon
vergleichsweise teuren Kits, denn viele Kunden reklamierten fehlerhafte
Gussteile, die Schreiber dann ersetzen musste. Dies führte dazu, dass
der Import schon bald eingestellt und die noch am Lager befindlichen
Kits zu Schleuderpreisen ausverkauft wurden. Klar, dass ich da voll
zugeschlagen und meine Sammlung mit einem Mal komplettiert habe - dachte
ich zumindest. Bis ich im Internet dieses Kawasaki-Modell entdeckte.
Über einen Freund in den USA, der in Kontakt mit einem Modellbaufreund
in Japan stand, gelang es mir schließlich, auch dieses Schätzchen zu
ergattern.

Mit dem Öffnen des in Folie verschweißten Kartons habe ich lange
gewartet. Ich wollte nicht wissen, ob der Kit auch tatsächlich
vollständig ist. Zu sehr hätte ich mich geärgert, wenn dies nicht der
Fall gewesen wäre. Ihr wart sozusagen dabei:
Andere: Kawasaki 650 W1S-A von Gunze Sangyo in 1/12
Zum Glück fehlte nichts.

Der Startschuss ist gefallen, und ich freue mich riesig, dieses Modell
sozusagen unter Euren Augen zu bauen und hierüber zu berichten.

Vorab ein paar grundsätzliche Hinweise zum Bau der Gunze-Kits:
  • Weißmetallteile sind Rohlinge, die gerichtet, entgratet, nachgefeilt
    und mit Bohrungen versehen werden müssen
  • wegen des dabei anfallenden Schmutz und Staubs sollte mit dem
    Lackieren erst begonnen werden, wenn die Aufbereitung vollständig
    abgeschlossen ist
  • beim Bohren von Löchern werden stets ein bis zwei Zehntel
    Millimeter zugegeben, andernfalls sind die Löcher in der Regel zu eng,
    um neben dem Zapfen des einzusetzenden Bauteil auch noch ausreichend
    Klebstoff aufzunehmen
Das Einzige, was ich nach Aufbereitung schon vorher lackiert habe, sind
die Hälften des Kurbelgehäuses, dies außerdem die Motor- und
Getriebehalteplatten aufweisen. Gunze sieht hier keinen Farbauftrag vor;
dies wäre aber nicht originalgetreu. Da die Lackierung nach dem
Zusammenbau einiges schwieriger wäre und die montierte Einheit nötig ist, um
den Rahmen genau auszurichten, bin ich ausnahmsweise von vorstehendem
Grundsatz abgewichen.

So sehen die Motorteile "of the box" aus:


Nach der Aufbereitung werden die Teile so maskiert, dass nur noch die
Motor- und Getriebehalteplatten für den Lackauftrag freibleiben. Die
Schraubenköpfe werden mit Maskol abgedeckt:


So sieht das dann nach dem Zusammenbau aus:


Wichtig ist, beim Verkleben sicherzustellen, dass die Bohrlöcher zur
Befestigung des Motors im Rahmen korrekt fluchten. Hilfreich ist hierbei
ein Bohrer, der durch die Bohrungen hinter der Getriebeaufnahme
gesteckt wird und dort genau waagerecht liegen muss.

Bevor der Rahmen ausgerichtet werden kann, bedarf es - wie die Bausatzvorstellung schon angedeutet - einer Reparatur:


Hierzu werden die Bruchstellen - wie von Martin dort schon erwähnt -
axial aufgebohrt, um einen weichen Draht zur Fixierung einzuziehen:


Die Verklebung aller Weißmetallteile erfolgt am besten mit Uhu plus:


Nach dem Trocknen lässt sich die Stelle so schleifen, dass sie nach dem Lackieren nicht mehr sichtbar sein dürfte:


So, der Anfang ist gemacht - Fortsetzung folgt.

Bis dahin - beste Grüße
Peter
Beste Grüße vom Plastinator

2

Freitag, 2. November 2012, 20:21

Hallo, Peter, danke, daß Du uns am Bau teilhaben läßt, an dem gebrochenen Rahmen ( und den selbst herzustellenden Speichenrädern ) ist vor ca. 30 Jahren meine R69S von Gunze gescheitert, viel Erfolg und schönes Wochenende, Didi :wink:

3

Freitag, 2. November 2012, 20:48

Hallo Peter,

schön, daß es jetzt losgeht und mal ein Gunze-Kit mit einem Baubericht geehrt wird! Zum Thema Fehlteile:
Hattest du dieses Problem auch schon? Ich habe eine soweit komplette Sammlung von zumindest je einer
Ausführung jedes Gunze-Kits, und gefehlt hat da noch nie was (selbst die Anzahl der Niete und Stecknadeln
stimmte in jedem Bausatz exakt). Lediglich die BMW hatte zwei linke Vergaser ;(

Meine Theorie ist, daß viele Modellbauer einfach Teile verhunzt haben und diese dann als Fehlteile bei
Schreiber reklamiert haben.

Aber wie auch immer: Geiles Modell, und du wirst was draus machen!

Viele Grüße,
Martin

4

Freitag, 2. November 2012, 22:02

Vielen Dank, Euch beiden!
---

Hallo Martin,

ich teile Deine Beobachtung: Mir hat noch nie ein Teil gefehlt - weder bei Gunze noch bei einem anderen Hersteller. Doch, bei meiner R12 von Swash Design fehlte das Scheinwerferglas (vielleicht habe ich das aber auch selbst beim Auspacken verloren). Bei der WS1-A hatte ich bis zum Öffnen das komische Gefühl, dass mir hier jemand auch ein Kilo Drahlt mit Schrauben in die Schachtel gepackt haben könnte. Bruchteile hatte ich bei Gunze schon einige, wobei ich die immer reparieren konnte. Deine Theorie über die wahren Hintergründe der Reklamationen teile ich voll und ganz. Im www. habe ich schon viele abgebrochene Kits gesehen, die angeboten worden sind. Meine erste Indian war so ein Fall. Ich habe sie retten können und fertiggebaut für DM 600 plus ungebauten Kit an einen Liebhaber verkauft und damit den Grundstock für eine erhebliche Erweiterung meiner Sammlung gelegt. Aber Du scheinst ja auch noch einiges am Lager zu haben. Hast Du auch ein "most wanted"?

Beste Grüße - Peter
Beste Grüße vom Plastinator

5

Sonntag, 4. November 2012, 18:20

Hallo allerseits,

als nächstes habe ich mir den Rahmen vorgeknöpft. Das sind die Teile:


Um eine saubere Geometrie hinzubekommen, ist es unerlässlich, Einheit zur Aufnahme von Motor und Getriebe mit einzubeziehen:






Das einigermaßen hinzubekommen, war nicht einfach und macht es erforderlich, die Motorteile vor dem Lackieren gut abzudecken.

Als nächstes wird dieses Emsemble aufbereitet:


Es handelt sich dabei um die Vergaser, die Zündkerzen mit Steckern und die Fittings für die Aufnahme der Ölleitungen.

Und so sehen die Vergaser nach der Aufbereitung aus:


Ergänzt wurden jeweils zwei Anschlüsse für Kraftstoffleitungen (eine geht zum Benzinhahn, die andere zum benachbarten Vergaser) sowie die Aufnahme für den Gaszug.

Das war's für den Augenblick.

Beste Grüße - Peter
Beste Grüße vom Plastinator

6

Dienstag, 6. November 2012, 21:18

Hallo allerseits,

ich hoffe, es ist ok, wenn ich hier so sehr ins Detail gehe.

Die Vergaser habe ich inzwischen auch mit den Luftfiltern versehen:


Das ist der Stand der Dinge bei den Zündkerzen:


Die Zylinder hätte ich Euch fast unterschlagen:


Ergänzt habe ich die Schraubenköpfe (SW 1.0) neben der Ölleitung, die die Kipphebelwellen versorgt:


Zudem habe ich die Auslässe und die Überwurfmuttern statt auf 2,5mm auf 3mm aufgebohrt, da ich nicht die Bausatzkrümmer, sondern selbstgebogene Alukrümmer verwenden werde; die Überwurfmuttern wurden fluchtend angeklebt; der untere Teil der Zylinder wie beim Original seidenmattschwarz lackiert:


Getriebe und Motorgehäuse - vorher:


und nach dem Entgraten/Polieren/Bohren und Unterlegen von Schriftzug und Emblem:


Hier noch der Kupplungsausrückhebel unbehandelt:


und nach der "Verschlankung" und ergänzt um den Innenzug (passend geschliffene Insektennadel "000"):


Aus diesen Fotoätzteilen entsteht der Antriebssatz:


So sieht das Ganze jetzt fertig aus:

Die Schattierung erfolgte mit "Smoke" von Tamiya.

Hier noch die Schwinge, so wie sie aus dem Karton kam:


Hier noch einmal oberflächenbehandelt, mit Bohrlöchern versehen und gut ausgerichtet: Kontrolle mittels Bohrer, der druch die Radachse geführt wird und parallel mit der Schwingenlagerung verlaufen muss.

Erforderliche Weite der Radaufnahme (gemessen am Schwestermodell) ist 20mm.

Soviel für heute.

Beste Grüße - Peter
Beste Grüße vom Plastinator

7

Dienstag, 6. November 2012, 22:52

Hallo Peter

G..l, einfach nur g..l.

:wink:

Günther
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Beiträge: 735

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8

Mittwoch, 7. November 2012, 06:07

ich hoffe, es ist ok, wenn ich hier so sehr ins Detail gehe.


Also, für mich ist´s schon ok, finde ich gut was du anstellst...

Peter :wink:

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9

Mittwoch, 7. November 2012, 10:34

O.K.??? Was du da zeigst ist der Hammer!!!
...und wenn der Thread 200 Seiten lang wird, bitte berichte weiter so "ausschweifend"!!!

Toddi ;)

Beiträge: 2 148

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10

Mittwoch, 7. November 2012, 12:45

Hy Peter,

bin auch dabei und bevor Du jetzt die geile Detailierung wieder läßt, sage ich mal kurz Bescheid das ich das auch weiter sehen will.... so wie die anderen 1000 und 1 "Inkognitoten", die einfach nur zu viel Bierwrbung gesehen haben - "Nur gucken....." und das jetzt auch hier zu ihrem Credo gemacht haben... :D

Mach weiter, ich bin beeindruckt was Du zeigst und fühle mich immer mehr angespornt auch endlich mal einen Baubericht zu beginnen.

VeltinsGruß,

A.
Immer mit der Ruhe. Das Gras wächst nicht schneller wenn man dran zieht!


In der Mache: MAN F 2000 V10 (Langzeit- :roll: )Projekt und meine, ;) , "Affäre"

Manches noch auf Eis .... :rrr: ....aber langsam wird´s wärmer 8)

11

Freitag, 9. November 2012, 22:20

Hallo allerseits,

und vielen Dank für Eure durchweg positiven Feedbacks. Das hilft mir. Ich war mir etwas unsicher, ob ich hier nicht zu sehr ins Detail gehe (Günther - ich denke übrigens fast jeden Tag an Dein "Masterpiece": wann geht es weiter?). Und im übrigen ist es voll und ganz OK, nicht jedesmal was zu kommentieren, denn dazu sind die Fortschritte einfach zu klein.

Und das sind die zwischenzeitlichen Fortschritte.

Der Bremshebel der Hinterradnabe vor der Bearbeitung:


und danach:


Der mit "Gummioptik" versehene schwarze Bereich überdeckt den Bremsinnenzug, der im weiteren Verlauf von einer Spiralfeder umgeben ist.

Die folgenden Teile haben direkt oder indirekt mit der Befestigung der Hinterradschwinge zu tun:




An den Federbeinen habe ich die unteren Befestigungsschrauben schon ergänzt, was die spätere Montage erleichtert. Die Befestigung der Schwinge im Rahmen erfolgt rechts mittels Fußbremshebel und links mit der Umlenkung der Schaltung, die über ein Stück Aludraht mit dem Fußschalthebel verbunden wird. Ja, bei der W1S-A ist die Schaltung nach Vorgaben, die für den US-Markt galten, von der rechten auf die linke Seite verlegt worden; das Gegenteil passierte mit der Fußbremse. Die dazu erforderliche Hebelei ist meines Erachtens einzigartig: Der Fußbremshebel sitzt rechts auf dem Drehpunkt der Schwinge. Der Schalthebel ist links mitten auf dem Primärgehäuse befestigt und bestätigt mittels Gestänge einen Umlenkhebel, dessen Welle zentrisch durch die Schwingenachse und den Drehpunkt des Fußremshebels auf die rechte Fahzeugseite führt und über ein weiteres Gestänge (das ich noch vorstellen werde) mit dem Getriebe verbunden wird. Klingt kompliziert, ist es auch, aber ich werde hierauf bei der Endmontage nochmals gesondert eingehen.

Das war's für den Augenblick.

Beste Grüße - Peter
Beste Grüße vom Plastinator

12

Samstag, 10. November 2012, 15:23

Hallo allerseits,

der nächste Abschnitt widmet sich dem Hauptständer, dem Heckbügel und den später an diesem zu befestigenden hinteren Blinkern:




Den Haupständer habe ich an der rechten Seite mit einem Stecknadelkopf versehen, an dem ich später die Rückholfeder für den Ständer befestigen werde. Den Heckbügel habe ich mit der Hand gebogen. Mit der Zange geht es zwar leichter; dieses Vorgehen hinterlässt jedoch sichtbare Spuren im weichen Alumaterial. Zudem habe ich etwas an Länge zugegeben; die letzte Anpassung erfolgt bei der Endmontage. Hier habe ich den Bügel einmal kurz in die Aufnahmelöcher am Rahmen gesteckt:


So, nun verschwinde ich wieder in der Werkstatt.

Beste Grüße - Peter
Beste Grüße vom Plastinator

Beiträge: 2 148

Realname: Andreas

Wohnort: Am Fuß der Eifel

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13

Sonntag, 11. November 2012, 01:15

Hy Peter,

Wahnsinn, was für ein Aufriss ist dieses Modell.

Der Bausatz ist bestimmt nicht schlecht aber wenn ich sehe was Du da noch alles an "Säuberungsarbeiten" vollziehen musst, müssten die Dir ja eigentlich noch was rausgeben dafür das Du den Bausatz gekauft hast... :(

Naja, sei´s drum, wenn man die nachbearbeiteten und nachdetaillierten Teile dann sieht, sieht man ja das die Basis stimmt, den Rest machst Du... ;)

GußgratGruß,

A.
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14

Sonntag, 11. November 2012, 17:13

Danke, Andreas (schön geschrieben!) :)

Hallo allerseits,

als nächstes habe ich mich der Auspuffanlage zugewandt, die im Rohzustand so aussieht:


Die Weißmetallkrümmer werde ich nicht verwenden, da sie poliert einen völlig andere Farbe haben als die aus Aluminium gedrehten Schalldämpfer. Sie dienen jedoch prima als Modell für die Eigenbaukrümmer aus 3mm starkem Aludraht (zum Biegen braucht mach übrigens gute Fingerkuppen):


Halt! Da fehlt noch was - die Aufpuffschellen, die aus Fotoätzteilen entstehen, die über einen 3mm starken Rundstab gedreht werden (z.B. Kreuzschlitzschraubendreher). Zur Befestigung der Nadel, die als Klemmschraube dient, habe ich Kabelisolierung genommen und die Einheit mit Sekundenkleber fixiert:


Und so sieht das jetzt aus (Krümmer und Schalldäpfer sind nur zusammengesteckt):


Ich melde mich wieder.

Beste Grüße - Peter
Beste Grüße vom Plastinator

15

Sonntag, 11. November 2012, 20:58

Hallo Peter,
wie´s der Andreas schon geschrieben hat, hätte man Dir Geld dazu geben müssen, als Du den Bausatz gekauft hast. Umso mehr erstaunt es mich immer wieder, was Du aus diesen Bausätzen zauberst. Bei der Abgasanlage hast Du wieder aus Sch... Gold gemacht. Mal wieder. Da hat der Künstler in Dir wieder zugeschlagen. Weiter so.

Grüße

Uli
Chrome won´t bring you home

Aktuell: Harley Davidson Fat Boy Lo Baubericht / Galerie

16

Mittwoch, 14. November 2012, 18:30

Danke, Uli.
----

Hallo allerseits,

das ist der nächste Abschnitt:


Es handelt sich dabei um Kickstarter, Seitenständer, Gestänge zwischen der Schaltwelle und Getriebe, und Drähte zur Aufnahme von Sozius- und Fahrerfußrasten; das alles sieht nach Abschluss der Vorarbeiten jetzt so aus:


Die folgende Gruppe umfasst obere Gabelbrücke, Lenker (2mm Aludraht), Lenkerarmaturen und Chokehebel:


Den Lenker kann ich erst nach dem Lackieren der Gabelbrücke in Form biegen, in seiner endgültigen Form passt er ansonsten nicht in die fest angegossene Lenkerklemmung, die ich horizontal mit dem Lenkerdurchmesser durchbohrt habe. Den Chokehebel habe ich in die richtige Form gebogen (Knebel um 90° gedreht) und mit einer Befestigungsschelle aus dünnem Alumblech versehen.

Soviel für heute.

Beste Grüße - Peter
Beste Grüße vom Plastinator

17

Samstag, 17. November 2012, 17:46

Hallo allerseits,

habt Ihr mal einen Vorderkotflügel gebaut, der aus 16 (in Worten: sechzehn) Teilen besteht? Hier sind die Teile (aus dem Draht werden zwei Teile abgelängt):


Und so sieht er einbaufertig aus:


Und gut, dass ich hier Makrofotos zeige, denn so habe ich gesehen, dass ein Niet an der vorderen Halterung nicht richtig sitzt und es korrigiert.
Beste Grüße vom Plastinator

18

Samstag, 17. November 2012, 18:50

Hallo Peter,
sehr spannend was du hier zeigst,ich hab damals auch von den Gunze Kits geträumt aber mein Budget liess sowas nicht zu.Wenn ich so sehe was für einen Aufwand die Modelle benötigen frage ich mich ernsthaft ob ich denen damals wie heute gewachsen wäre.Wie kriegst du das Drahtbiegen eigentlich so toll hin? Daran würde ich sicher schier verzweifeln.
Gruss,Rudi
Strohsterne werden gebastelt-Modelle werden gebaut

Ich bin der,der nicht bei Facebook ist!!!! :abhau: :baeh:

19

Sonntag, 18. November 2012, 00:50

Hallo Peter,
wie immer bei Dir sehr sauber gearbeitet. Der Detailreichtum des Bausatzes ist schon enorm, aber er verlangt auch einiges an Können. Aber das bringst Du ja reichlich mit, sowie die Geduld die ganzen Gussteile zu versäubern. Selbst in 1/6 ist mir noch kein Kotflügel untergekommen, der derart viele Details bietet. Überhaupt hätte dieser Detailreichtum den 1/6ern von Tamiya sehr gut zu Gesicht gestanden. Die lassen dem Modellbauer reichlich Platz für Verbesserungen. Deine Berichte sind übrigens immer eine wahre Freude zu lesen und zu schauen sowie eine sehr schöne Dokumentation. Für die damit verbundene Mühe, an dieser Stelle mal eine dickes Dankeschön.

Grüße
Uli
Chrome won´t bring you home

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20

Sonntag, 18. November 2012, 19:49

Hallo Rudi,
Wie kriegst du das Drahtbiegen eigentlich so toll hin? Daran würde ich sicher schier verzweifeln.
da ist die Bauanleitung sehr hilfreich, da sie das Biegeschema jeweils in 1:1 Skizzen vorgibt. Die Aluteile lassen sich zudem relativ gut mit den Fingern biegen, verzeihen aber nicht gern Korrekturen. Mit der Zange muss man sehr vorsichtig zu werke gehen, da ein wenig zuviel Druck Spuren im weichen Material zurücklässt. Bei vielen (älteren) Gunze-Modellen sind die Drähte aus gehärtetem Stahl. Da ist man vielfach auf die Zange angewiesen, die aber so gut wie keine Spuren hinterlässt. Als anwenderfreundlicher empfinde ich ganz klar die Aludrähte.

---

Hallo Uli,

danke für Dein sehr nett geschriebenes Feedback - ich hab mich sehr darüber gefreut.

---

Hallo allerseits,

der nächste Mosaikstein hat mir seit dem Öffnen des Kartons immer wieder Kopfzerbrechen bereitet - ist aber inzwischen - wie ich finde - ganz gut gelöst. Es handelt sich um die Vordergabel, von der Ihr - wenn Ihr die Bausatzvorstellung gelesen habt - schon wisst, dass sie gebrochen ist. Die Bruchstelle liegt an einer kritischen Stelle - mit zuwenig Auflagefläche für eine solide Verklebung und wenig geeignet für die Implantation eines Drahtes zu zusätzlichen Fixierung. Hier die Ausgangsbasis:


Zur Reparatur habe ich zunächst ober- und unterhalb der Bruchstelle zwei Schlitze eingesägt:


In diese Schlitze habe ich dann zwei kleine Streifen aus 0,25mm starkem Alublech eingeklebt. Auf diese Weise wird Klebefläche deutlich vergrößert und zusätzlich stabilisiert:


Die Verklebung werde ich erst beim Einbau der Gabel vornehmen. Dies hat den Vorteil, dass dann mit der oberen Gabelbrücke, der Radachse und der Schweinwerferbefestigung zeitgleich zusätzliche Fixierungen/Adjustierungen vorhanden sind.

Noch ein Hinweis: Die aufwendigsten Bohrungen bei diesem Modell sind die axilalen Sacklöcher in den unteren Teile der Gabel. Sie erfordern einen Duchmesser von 2mm, sind ziemlich tief und müssen korrekt fluchten, damit Ober- und Unterteile nach Verbindung eine gerade Linie bilden. Die erste Bohrung habe ich mit 1,2mm vorgenommen und das Loch dann in 0,2mm-Schritten auf das Endmaß gebracht. Hier der Status der Bauteile nach Abschluss der Vorarbeiten:


Beste Grüße - Peter
Beste Grüße vom Plastinator

21

Sonntag, 18. November 2012, 21:59

Als Nachtrag hier noch ein Bild, das die beschriebene Öffnung zeigt, die "ins Volle" gebohrt wurde:
Beste Grüße vom Plastinator

22

Montag, 19. November 2012, 20:45

Eventuell kann man solche Bruchstellen vorsichtigst mit einem Lot mit niedrigem Schmelzpunkt reparieren- hab ich mal gelesen aber selbst noch nicht versucht.

Nochmal zur Aussage über die Fallerschen Qualitätsprobleme mit den Kits: So sieht meine 80% fertige BMW R69 S von Gunze aus, nachdem sie so ca. 3 Jahr in der
Vitrine auf die Fertigstellung wartet! Kein Problem mit dem Metall, aber die Reifen!!! :motz: :( Schrumpeldiepumpel- weg is der Kumpel, in dem Fall mit Rissen!

Vorne:



Hinten:



Im Gesamtbild:


23

Montag, 19. November 2012, 22:07

Bin kein großer Löter und hätte Sorge, dabei etwas unrettbar zu zerstören. Denke aber, dass ich mit dem gewählten Ansatz kein Problem haben werde.

Was Deine BMW angeht: willkommen im Club! Hier meine...




ubd hier die von Martin:


Was mich tröstet ist die Erkenntnis, dass anscheinend nur die BMW betroffen ist. Bei 13 anderen Gunze-Modellen, die ich schon gebaut habe, haben sich die Reifen bis heute als stabil erwiesen. Was mir Bedenken bereitet, ist die Tatsache, dass ich noch 3 R69S-Kits auf Lager habe (2x Normal-, 1x US-Version), bei denen ich gern hätte, dass die Reifen nicht den Geist aufgeben.
Beste Grüße vom Plastinator

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24

Dienstag, 20. November 2012, 06:17

Was mir Bedenken bereitet, ist die Tatsache, dass ich noch 3 R69S-Kits auf Lager habe (2x Normal-, 1x US-Version), bei denen ich gern hätte, dass die Reifen nicht den Geist aufgeben.


Ich bin ja absolut kein Scratcher, aber könnte man die Reifen nicht vorher in Resin abgießen?
Das Problem dürfte sich doch dann gelöst haben, und bei deinen/euren Fähigkeiten, die ihr hier zeigt, wäre das doch ein kleines Problem, oder?

Peter

25

Dienstag, 20. November 2012, 07:36

Tja Peter,
was mich betrifft muß ich zugeben, daß ich mit Resin noch gar nicht gearbeitet habe!
Schliesse mich aber einer Gußserie gerne an, da ich auch noch die BMW einmal auf Lager habe.
Bei den gebauten Modellen ist es wohl kaum mehr möglich die Reifen zu wechseln. Die harten Resinreifen
passen nachträglich nicht mehr über die Felgen.

Grüße
uli

Beiträge: 2 148

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26

Dienstag, 20. November 2012, 19:06

N´Abend Peter.

Ähh, das ist schon unschön mit Euren "Schrumpel die Pumpel Kumpels" (Haha, sehr geiler Spruch, übrigens... :abhau: ) Hatte wir ja schon öfter hier, ärgert aber immer wieder und kann man übrigens auch prima bei Revell-LKW Modelle haben. Da schwimmt manchmal auch die "Soße" im Reifen und der Kumpel wird dann schmierig..... :motz:

Naja, Deine Fortschritte am Bausatz sind jedenfalls mal wieder klasse, bin schon auf´s Einspeichen gespannt...

Rissiger Gruß,

A.
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27

Dienstag, 20. November 2012, 21:21

Hallo Peter

Mal `ne ganz blöde Idee:
Im Baumarkt ( Sanitärabteilung ) gibt es doch schwarzes Silikon.
Kann man denn nicht den Riß mit ebendiesem Silikon verspachteln, nach dem Aushärten mit dem Skalpell beischneiden und eventuell auch das Profil nachschneiden ?????
Wäre doch einen Versuch wert.
Oder spielen mir meine alten grauen Zellen einen bösen Streich ?

:wink:

Günther
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28

Dienstag, 20. November 2012, 22:10

Günther,
das ist auch eine mögliche Lösung.
Aber eigentlich sind wir ja hier versammelt, um dem Kawasakibaubericht beizuwohnen.
Lasset uns daher den Thread nicht hijacken!
Folgen wir weiterhin den Ausführungen des Meisters!

OMMMMM

Uli der Erleuchtete ( wer vergibt eigentlich die "Dienstgrade" im Forum ??? ;) )

29

Dienstag, 20. November 2012, 22:11

An all die Riss-Geplagten noch ein Lösungsvorschlag. Resin muss nicht immer hart sein. Bei meinem Händler SRC-Modellbau gibt es ein schwarzes Resin in unterschiedlichen Härtegraden. Von der Griffprobe die ich dort mal an Teststreifen machen konnte, fühlt es sich wie die "Gummireifen" der Bausätze an. Sollte jemand dort bestellen, dann nicht vergessen das Wettringer zu erwähnen (Lohnt sich für den Besteller ;) ).

Grüße
Uli
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30

Freitag, 23. November 2012, 20:14

Hallo allerseits,

immer wieder klasse, wie der "WM braintrust" in Sachen Problemlösung funktioniert. Bleibt an sich nur noch der "Ignore Mode" zu erwähnen (einfach
nicht beachten und die Räder so drehen, dass die Risse von Schwinge, Gabel etc. verdeckt werden, nicht wahr, Martin?). Dir Andreas, ein Dankeschön
für Dein nettes Lob (Du bist ja anscheinend immer so gut drauf, wie Du Dich Deinem Avatar präsentierst ;) ).

So und nun biegen wir allmählich in die Schlussphase ein - was die Aufbereitung der Weißmetallteile angeht:


Im Bild: Blinkerausleger und Gehäuse für vorne, Tankdeckel und Bremsmechanik/Vorderad, Benzinhähne und Lenkungsdämpfer. Die ebenfalls
im Bild gezeigte Hupe hatte ich Euch bisher unterschlagen: sie ist bereits aufbereitet.

Der Lenkungsdämpfer (von denen die W1 gleich 2 hat - einen Reibungsdämpfer mit Drehknopf über dem Steuerrohr und einen seitlichen Hydraulikdämpfer)
weicht deutlich vom Original ab. Die Mechanik des Originaldämpfers wird vollständig von einem vielzackigen Faltenbalg abgedeckt; zudem ragt am anderen
Ende noch ein Stück Rohr aus dem Halter hervor. Um diese Optik zu erreichen, habe ich a) am freien Ende des Dämpfers ein Stück Aluminiumdraht eingesetzt
und die Hydraulikstange mit einem Stück eingeschlitztem Alurohr auf das Durchmesser des Tauchrohres gebracht:


Zur Nachbildung des Faltenbalges habe ich das Ganze anschließend in engen Windungen mit Kupferdraht umwickelt:


Um es kurz zumachen: Das Ergebnis überzeugte mich nicht (zu klobig, Windungen zu unregelmäßig); die Hoffnung, das Ganze würde nach dem
Lackieren besser aussehen, hat sich nicht erfüllt.

Aus diesem Grund habe ich den Bereich zwischen dem Befestigungsauge an der Gabel und der Befestigungsschelle am Rahmen vorsichtig aus dem
Dämpfer herausgesägt, um diesen Bereich mit einen dünneren Aludraht mit gleichbleibendem Durchmesser zu ersetzen. Zuvor habe ich eine neue
Kupferwicklung erstellt, was auf einem freien Drahtende viel leichter von der Hand geht, als die Wicklung unmittelbar auf dem wenig griffigen
Bauteil anzubringen.


Dieses Bild zeigt die Teile vor dem endgültigen Zusammenbau:


Und so sieht der fertige Dämpfer jetzt aus:


Der Vollständigkeit halber hier noch die restlichen Teile nach der Aufbereitung (Blinker und Halter bereits zusammengebaut):


Beste Grüße - Peter
Beste Grüße vom Plastinator

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