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31

Dienstag, 28. August 2007, 17:42

Hi Andy!

Also ich hätte mit diesen Begriffen eigentlich keine Probleme, aber mit dem Text haste schon recht :) , ich merk dass ja selbst bei mir, mir fehlt oftmals einfach das Geld für irgendwelche Zurüstsätze oder Ätzteile!

Gruß Alex

32

Dienstag, 28. August 2007, 20:27

Hallo Arne

Danke fürs Lob :rot: :rot:

Aber für mich ist sowas normal, auch wenn ich weis,
das der Vater von den beiden genug Geld zum Kaufen hätte.

Damit meine ich nur, wenn die beiden ihn gefragt hätten,
hätten die die BK's auch bekommen. Aber warum soll ich
BK's hüten, wenn ich die eh nicht bauen werde und den
beiden damit ne Freude machen konnte.

Gruß
Peter
Geht nich, gibts nich. Was nicht passt, wird passend gemacht

33

Donnerstag, 30. August 2007, 15:43

Hallo Peter,

:ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok:GUTE EINSTELLUNG :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok:

Gruß Arne
«Er mag vielleicht ein Mensch sein, aber er kommt von einem anderen Planeten. Oder einer anderen Galaxie.»

(über Michael Phelps)

34

Samstag, 1. September 2007, 14:35

RE: Was nachdenkliches zum Thema Modellbau

Hallo Andy.
Ich habe mir Deinen Bericht gründlich durchgelesen und freue mich, dass es doch noch Modellbauer gibt, die so denken und einem Anfänger (so wie mir) eine Chance einräumen, ihr Hobby zu betreiben.
Ich hbae mit Begeisterung bis her 2 Modelle gebaut. (Sie sind auch in der Bildergalerie). Es hat mir unheimlichen Spaß gemacht und ich war ganz stolz auf die beiden Trucks. Als ich dann hier im Forum gelesen und gesehen habe, was die "Profis" zustande bringen, war ich reichlich depremiert.
Aber ich laß mich nicht entmutigen und werde weiterbauen. Ich versuche ständig meine Arbeitsweise- und technik zu verbessern. Ich hole mir viele Tipps aus dem Forum und freue mich jedesmal, wenn ich wieder etwas dazugelernt habe.
Mein z.Zt. im Bau befindlicher Scania mit Kühlauflieger (Baubericht ist eingestellt) wird schon um längen besser als mein erster Truck.

Ich kann Dir nur sagen, dass dein Beitrag mir neue Motivation gegeben hat und du mir aus der Seele gesprochen hast. Ich hoffe, dass diesen Bericht noch viele viele Modellbauer lesen werden.

Gruß

Das Greenhorn
IM BAU: DAF XF 105 mit Planenauflieger, wie immer mit Beleuchtung

Beiträge: 813

Realname: Daniel

Wohnort: Düsseldorf

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35

Samstag, 1. September 2007, 17:09

also nachdem ich jetzt alle beiträge hiervon gelesen hab ...(man waren das viele :D ) will ich auch mal meine meinung dazu abgeben.


wie ich häufig schon erwähnte bin ich noch nicht lange bei dem realistischen modellbau. die umstellung war für mich riesig, dennoch kann ich sagen, dass ich den letzten 8 monaten eine menge gelernt hab, der grund ist dieses forum

auch ich hba zunächst gestaunt, was die profis hier alles zusatnde bringen, doch wahr ich dadurch nicht deprimiert sondern angespornt auch so gut zu werden.
dabei musste ich jedoch feststellen, dass modellbau nicht günstig ist. wenn dein modell gut aussehen soll und damit mein ich noch nichtmal, dass es durch irgendwelche teiel aufgerüstet werden soll, dann muss man sich zwangsläufig eine menge sachen besorgen, ohne die man einige ergebnisse gar nicht oder nur schwer bekommt.

da geld bei den kinder und jugendlichen eine große rolle spielt, kann man einfach nciht erwarten, dass ein 12 jähriger mit seinem wenigen tashcengeld eine airbrush mit kompressor hat, sich allemöglichen zurüstteile kauft und dann auch noch so gut wie die alten profis damit umgehen kann.

das währe ja so, wie wenn man einen etwas älteren profi fragt ob er ein videospiel mit einem kind spielt, in der regel wäre er dann schlechter. soll das kind dann auch gleich so loslegen, von wegen schlecht jemand sei....
es ist doch ganz klar übung macht den meister und wenn einige nette menschen einem dabei noch helfen, dann geht es zum einen leichter und zum anderen macht es viel mehr spaß!!!

was zurüstteile angeht, find ich, dass einiges einfach unnötig ist, warum sollte ich kleinteile, die man wahrscheinlich eh niemals sehen wird, wenn das modell einfach nur in der vitirne steht, verbauen, deren preis den des eigentlichen modells bei weitem übersteigt.
am ende kommt es doch darauf an was ich von dem modell halte, wenn leute sich besser dabei fühlen, wenn sie solche sachen verbaut haben, dann ok, wenn sich leute besser fühlen, wenn sie z.B. sachen lackieren, die man nie sehen wird, aber der erbauer weiß, dass sie lackiert sind, dann ok, wenn man modelle baut, damit andere diese bestauen ist das auch ok, aber wenn man nur welche baut, damit man andere damit fertig machen kann, dann sorry, aber dann haben diese menschen in ihrem leben einiges verpasst was richtiges sozialverhalten angeht und dann ist wahrscheinlich auch mit diesen menschen eh nicht gut zu reden.

persönlich hab ich solche erfahrungen noch nicht gemacht. ich bin zwar noch sher jung, aber wenn mich jemand nervt und meint er sei so viel besser, dann gut für ihn ich komm damit klar, aber viel andere noch jüngere evtl nicht. mehr nachwuchs heißt doch nix schlechtes.... aber einige sehen das wohl anders.


so genug geschrieben, ist eh schon viel zu viel.....hoffe hab mich nicht allzu oft wiederholt und nicht all zu viele tippfehler eingebaut :lol:

zum schluss noch ein danke an alle, die sich angesprochen fühlen wollen in diesem forum, denn solch eine herzlichkeit ist nicht normal in anderen foren und was tipps und tricks angeht, so denke ich kann man hier viele bekommen und verärgerte antworten sind hier auch die seltenheit.

so endgültig genug :abhau:

gruß daniel

36

Mittwoch, 8. Juli 2009, 22:06

Hi

DerText passt zu mir. Als ich mich im Modellboard angemeldet hatte, da war die Welt noch in ordnung. Dann gab ich meine Modelle preis und da hies es, nein die sind nicht gut das muss so und das entspricht nicht dem original. Ich mache Modellbau nicht erst seit ein paar Monaten, sondern seit mehr als 5 Jahren. Aber ich baue die Modelle lieber aus der Schachtel raus und nicht oh das ist falsch und ne das muss so. Ich bau es einfach ohne irgendwas zu recherchieren oder nach original Bildern.Aus dem Grund war ich so deprimirt das ich das flugzeug bauen auf gegeben hatte und autos angefangen habe zu bauen. Selbst der wechsel hatte mich nicht motiviert wieder zu bauen, Ich war eigentlich schon soweit gewesen alles in eine Mülltonne zu stopfen und weg zu schmeisen :(. Ungefähr 2 Monate vergingen bis ich wieder was getraut habe anzufangen, aber immer mit dem hinter gedanken das ich das eh wieder scheisse mache, so landeten sie halb gebaut wieder in der Kiste. Naja jetzt habe ich hier her gewechselt, aber was ich hier so sehe, ich glaube eher nicht das ich hier auch nur ernst genommen werde wenn ich einen Baubericht starten sollte. Dann kommen wieder so Kommentare wie das musst du aber anders machen oder das ist nicht original.
Wie gesagt ich baue Modelle aus Spaß, der mir leider dadurch vergangen ist. Denn wenn ich eine Kiste in die Hand bekommen dann reiss ich sie gleich auf begutachte die Teile die Anleitung und würde am liebsten anfangen, aber dann kommen die gedanken an das was die Leute gesagt haben hoch und dann pack ich alles wieder ein und leg es ins regal und setzt mich an die spielekonsole.
Ich habe jetzt eigentlich viel zu viel geschrieben aber na ja.

Schöne Grüße Janin

37

Mittwoch, 8. Juli 2009, 22:18

Zitat

Original von anfatmanAber wo bleibt die Kategorie "Out of the box" in der auch ein Anfänger ohne Erfahrung mit Ätzteilen usw mitmachen könnte??


Bei den "Darmstadt Spacedays" (die nächsten im September 2010) haben wir, aus den im Eingangsposting genannten Gründen, GENAU diese Kategorie im Wettbwerb. Und zusätzlich die "Junior"-Kategorie.

Kommt beides sehr gut an.
"Just glue it" - Callamon ("The Baseman")

keramh

Moderator

Beiträge: 12 296

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Wohnort: Bln-Friedrichsfelde

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38

Mittwoch, 8. Juli 2009, 22:24

moin Janin,

nö hast nicht zu viel geschrieben,
gerade in letzter Zeit sind auch bei uns hier viele kommentare zu Modellen geschreiben worden,
die leider am Hobby oft vorbeigehen.

Grund ist aber immer der ob man zu Beginn eines Bauberichtes angibt Dieses oder Jenes Fahrzeug
am besten noch mit Foto eines Originals dabei, zu bauen.
Wenn nun der Modellbauer was anderes macht als auf das von ihm gezeigte Bild, dann kommen natürlich "Ratschläge"

Wenn Du aber auf sowas keinen Wert legst und die Modelle rein aus dem Karton also OOB baust ist das völlig legitim.

39

Mittwoch, 8. Juli 2009, 22:37

Hi Jamin,


ich schließe mich keramh erstmal an.
Es geht eigentlich darum wie sich viele Anfänger hier "Benehmen".

Als "Neuling" hat man natürlich auch Fragen und braucht Tips.
Diese sollte man dann aber auch annehmen und nicht alles "Besser Wissen Wollen".
Ich glaube darin liegt das ganze Geheimnis.

Ich baue schon seit Jahren und lerne jeden Tag etwas dazu,
denn Nobody is Perfect.

Deshalb starte mal nen Baubericht und du wirst mit Sicherheit überwiegend positve Resonanz finden.

Gruß
Winni

40

Donnerstag, 9. Juli 2009, 05:02

Hallo Janin,
wenn du dir davon den Spass verderben laesst, hast du dir das selber zuzuschreiben. Baust du das Zeug fuer dich, weil es dir Spass macht oder fuer andere?
Dann sagt halt einer, dass das was falsch sei. Ja und?! Was soll's? Solange es dir Spass macht kann es nicht allzu falsch sein.

Beiträge: 505

Realname: Patrick

Wohnort: tiefschder Südwesten

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41

Donnerstag, 9. Juli 2009, 11:50

Hallo Janin,

genau deswegen will sich unser Forum vom Modellboard abheben - mehr Toleranz, weniger Nietenzählerei, frei nach dem Motto "Anfänger willkommen".
Inzwischen scheint dies etwas aufgeweicht zu sein, einfach weil sich fast jeder, der hier schon seit ein paar Jahren einstellt, verbessert - geändert hat sich an der Philosophie aber grundsätzlich nichts, nur das allg. Niveau ist höher geworden.

Letztendlich soll NATÜRLICH das Hobby und vor allem der Nachwuchs gefördert werden, und KEINESFALLS soll hier jemand vergrault oder niedergemacht werden, nur weil er vielleicht nicht so perfekt baut wie die Profis hier (zu denen ich mich nicht zähle).

Wenn in einem Baubericht doch mal negative Resonanz kommt, dann liegt das meistens an der Art und Weise des Erstellers.

Oft ist dabei der Tenor: zig Fragen gestellt, Ratschläge bekommen, nichts davon angenommen - und sich dann wundern, dass die Anerkennung ausbleibt.

Oder aber: Vollmundige Ankündigungen im Vorfeld, gepaart mit maßloser Selbstüberschätzung, denen keine Taten folgen - wer hohe Erwartungen weckt, muss sich dann auch daran messen lassen.

Oder aber: Konstruktive Kritik persönlich genommen und einen offensichtlichen Fehler mit "das soll aus dem und dem Grund so" rechtfertigen.

Es liegt also in erster Linie daran, wie sich jemand hier selber gibt.

Lass es doch einfach drauf ankommen und stell einen Baubericht ein, ich freue mich drauf! Mit Deinen Attributen "jung & weiblich" geniesst Du hier sowieso erstmal erweiterten Artenschutz.

Letztendlich hat auch Keroro recht - in erster Linie müssen Deine Werke nur Dir gefallen.

Viele Grüße!
Patrick

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Reissdorf« (9. Juli 2009, 12:01)


RockinRoller

unregistriert

42

Donnerstag, 9. Juli 2009, 13:59

Hallo!

Ich muß mal vorneweg sagen, das ich nur Anfatman´s Eröffnungstext komplett gelesen habe, also bitte habe Nachsicht, wenn ich eventuell auf etwas eingehe, was schon erwähnt wurde! :)

Als erstes gebe ich dem Herrn Nitsche Recht!
Ein Anfänger kann schon einmal demotiviert werden, wenn man manche Modelle auf Ausstellungen sieht!

Im Grunde muß sich der Modellbauer (ob Anfänger oder Routinier) darüber klar sein, was er will...

A: Möchte er einen Blechbecher gewinnen, muß er sich den Gegebenheiten der Preisrichter fügen!

B: Möchte er für sich und die heimische Vitrine bauen, so muß er/sie nur den Eigenen Ansprüchen gerecht werden!

Sicherlich verwischen die Grenzen hier mit der Zeit, es sei denn man ist ein ausgesprochener Eigenbrödler und/oder der Person fehlt es an dem gottgegebenen Wunsch sich zu profilieren... und sein wir mal ehrlich - aus welchen Grunde präsentieren wir denn unsere Modelle...? Also ich hab´s ganz gerne, wenn ich von anderen Anerkennung bekomme! :ok:

Aber kommen wir doch zu dem "in meinen Augen" größten und hier auch schon oft diskutierten Problem...

Hat jemand Zeit, Geduld, Arbeit, viel Mühe und Geld in sein Projekt gesteckt, so muß jede Kritik erstmal verdaut werden...

Kommt dann der Unstand hinzu, das der geschriebene Text zu verschieden Interpretationen Raum lässt, so ist ja das Chaos wieder vorprogrammiert und es gibt böses Blut!

Aber so ist das in Foren wohl immer...

Trifft dieser Umstand dann den unerfahrenen Modellbauer/Forennutzer könnte das schon demotivierend wirken...


Gruß,
Oliver

43

Donnerstag, 9. Juli 2009, 15:12

Interessant, wie aktuell so ein uralter Thread doch sein kann...

Hallo Janin,

ich sitze da etwas zwischen den Stühlen, deshalb hole ich mal etwas aus. Ich habe zwar schon eine sicherlich 3stellige Anzahl von Modellen hinter mir, das ist aber lockere 20 Jahre her und ich bin vor etwa 1,5 Jahren wieder eingestiegen. Damals habe ich mangels Internet und fehlendem Vereinsinteresse halt vor mich hin gebastelt, alles stur nach Anleitung, hatte keinen Airbrush usw. Mein Werkzeug bestand aus einem Bastelmesser, einem Satz Pinsel und Mamas Nagelfeile. Von daher trifft die Bezeichnung Anfänger auf mich genauso zu wie auf jeden anderen Neuling hier.

Ich bin hier mehr als herzlich aufgenommen worden, alle haben mich mit unterstützt und ihre Tricks verraten, viele haben mir sogar schon Material zugeschickt oder gar Modelle, damit ich was zum Üben habe. Wie Patrick schon sagte gibt es hier auch ein paar Nietenzähler, ich finde das Verhältnis aber sehr ausgewogen und bin auch gar nicht traurig darum. Im Gegenteil: Ich finde es sehr hilfreich, gelegentlich zusammen geschissen zu werden. Ich käme zwar nie auf die Idee, eine Gravur zu schließen und neu zu ziehen, weil der Hersteller sie minimal abweichend vom Original umgesetzt hat, aber dadurch habe ich schon den Anspruch gewonnen, mich zumindest mal in Grundzügen vorher mit dem Original auseinanderzusetzen und grobe Abweichungen dann auch korrekt (oder wenigstens näher dran) umzusetzen. Anfänger hin oder her: Schließlich ist das ein Modellbau- und kein Spielzeug-Forum. Und beim Modellbau, zumindest im Hobbymodellbau von Standmodellen, geht es ja nun mal um die möglichst Original getreue Wiedergabe und Realismus. Wenn dann z.B. jemand einwirft, dass die Bismarck auf dem Diorama nicht nur nie mit dem daneben auftauchenden U-Boot zusammengetroffen ist, sonders dies gar nicht hätte tun können, weil das U-Boot noch nicht gebaut war, als die Bismarck bereits am Meeresgrund lag, dann ist das weder überheblich noch ein persönlicher Angriff, sondern ein so grober Fehler, den man einfach berücksichtigen muss.

Was aber gerade bei den jungen Anfängern auffällt ist mangelnde Kritikfähigkeit und fehlende Eigeninitiative, manchmal schon an Dummheit grenzend. Ich meine, egal ob ich nun mit Airbrush oder Pinsel arbeite oder ob es ausdrücklich in der Anleitung steht: Wenn ich eine gerade Linie malen will, dann brauche ich kein Forum und muss auch kein Profi sein, dann komme ich doch ganz alleine darauf, dass man vielleicht sowas wie Klebeband benutzen könnte. Muss ich jetzt, nur weil jemand Anfänger ist, seinen völligen Schrott hoch loben? Muss ich freundlich und mit Rosenduft auf jede dumme Frage antworten, die entweder gar keiner Antwort bedarf, wenn ich mein Gehirn einschalten würde, oder schon tausend Mal in diesem Forum diskutiert wurde? Bestes Beispiel: "Welche Airbrush soll ich mir kaufen?" Die fangen fast an zu weinen, wenn man ihnen sagt, sie mögen doch mal die Suchfunktion benutzen, diese Frage sei schon 1000x behandelt worden. Ich weiß ja nicht, wie so ein junger Anfänger von heute vorgeht, aber als ich wieder neu angefangen habe, habe ich erst mal massenhaft Bauberichte gelesen und die Rubrik "Allgemeine Hilfen, Tipps und Tricks" förmlich aufgesogen.

Gerade in den letzten Wochen fällt mir eine Häufung solcher "Fälle" auf. Möglicherweise ist der eine oder andere der Ansicht, Moderatoren und engagierte Forenmitglieder sollten eine psychologische und pädagogische Zusatzausbildung antreten, um Defizite der elterlichen und schulischen Erziehung zu kompensieren, aber wenn du dir z.B. mal das hier anschauen möchtest. Was bitte soll man da jetzt sagen? Oh, das ist ja wunderschön? Bring den doch mit zur Modellbauausstellung? Klasse Fotos? Oder hat der Kollege vielleicht mehr davon, wenn man die Wahrheit sagt?

Also ich finde schon, dass gerade ein Anfänger sich einige Kritik gefallen lassen sollte, denn nur durch Fehler lernt man. Zumindest, wenn man die Kritik und die Tipps, wie man es besser machen könnte, auch an nimmt. Aber wenn er alle Grundregeln des Forums missachtet, bei Modellen wie dem link oben nicht selbst erkennt, was er da vorstellt (und sorry, aber das sollte auch ein blutiger Anfänger erkennen, wenn er auch nur einen einzigen Thread hier vorher gelesen hat, selbst wenn er erst 12 ist), keinen Ratschlag annimmt und ausschließlich dumme oder an Kinderkacke grenzende Fragen stellt, Rechtschreibung und Grammatik seine Texte nahezu unlesbar machen und es sich auch nach dem 10. Hinweis nicht ändert, ja, sorry, aber dann muss er sich eben auch Verarschung und Hohn anhören. Wenn er dann beleidigt ist, den Mut verliert, seine Modelle in den Müll schmeißt und das Forum verlässt... ja nun, sein Problem. Wie gesagt, es ist ein Modellbau-Forum, kein "Neue Spiele für den Kindergarten"-Forum.

Andererseits darf es natürlich auch nicht aussehen, wie bei dir bzw. dem Text von Andy (anfatman), dass man seine eigenen Profiansprüche auf den hilfesuchenden Anfänger überträgt und ihn oder sein Modell derart nieder macht, dass er die Freude verliert, das ist klar. Das, denke ich, ist in diesem Forum aber auch nicht die Regel. Im Augenblick allerdings häufen sich diese seltsamen Fälle derart, das habe ich auch an anderer Stelle schon erwähnt, dass selbst ich als Anfänger nicht weiß, ob ich nun lachen oder weinen soll, wenn ich so manche dumme Frage lese. Da kann man schon mal die Geduld verlieren und dann kriegt es vielleicht jemand ab, der es eigentlich gar nicht verdient hat, wie z.B. kürzlich Neuzugang Kevin. Wir sind eben alle keine Pädagogen und keiner der Moderatoren macht das hauptberuflich oder kriegt da einen Keks für, dass er hier stundenlang immer die gleichen Fragen beantwortet. Ich denke aber schon, dass man ziemlich schnell erkennt, wer Engagement und Fähigkeiten mitbringt, der wird dann auch in der Regel entsprechend behandelt, oder wer nur mal wieder eine Phase durchmacht und sowieso bald die Flinte ins Korn wirft, wie er es bei den anderen 50 Hobbys vorher auch schon getan hat. Willkommen in der Konsumgesellschaft: Kopf abschalten, die anderen machen lassen. Naja, und das sehe ich knallhart. Um den ist es nicht schade...

Ach so, Willkommen im Forum ;)

edit:
Merkt man, dass ich einen langweiligen Bürotag habe? :D
Trotzdem klingelt ab und zu das Telefon und lenkt mich von Wesentlichen, dem Schreiben von tollen Pamphleten ab. Sorry, wenn den unkorrigierten Text vorher jemand lesen musste :)
lieben Gruß
Frank

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »hati39« (9. Juli 2009, 16:16)


RockinRoller

unregistriert

44

Donnerstag, 9. Juli 2009, 16:55

Zitat

Original von hati39
...alles...


Recht haste!

ich gebe mir oft sehr viel Mühe, jemanden etwas zu erklären... siehe Link von Hati39!
Aber manchmal wünscht man sich konsequent härteres Durchgreifen der Administratoren!

Gruß,
Oliver

Beiträge: 505

Realname: Patrick

Wohnort: tiefschder Südwesten

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45

Donnerstag, 9. Juli 2009, 17:05

Zitat

Original von RockinRoller
Aber manchmal wünscht man sich konsequent härteres Durchgreifen der Administratoren!


Spielst Du auf den Beitrag an, der inzwischen aus der Pinwand verschwunden ist?

Ich finde, da geht es in manch anderen Foren bedeutend heftiger ab. Zu viel Reglementierung kann auch nicht das Wahre sein, es soll ja nicht zensiert werden.

Das wird von den Mods übrigens bewußt eher lax gehandhabt, was in dem aktuellen Ausmaß völlig OK und auch absolut ausreichend ist. Letzendlich erledigt sich hier auch vieles von selbst, bzw. durch Einsicht.

Viele Grüße,
Patrick

46

Donnerstag, 9. Juli 2009, 21:53

Hallo Andi und auch viele Grüße an die anderen,

ich habe mir gerade den ganzen Text durchgelesen und bin ein bissel über mich selber erschrocken,

mir ist aufgefallen das ich in den letzten Monaten immer vermehrt auf Äzteil-sets gesetzt habe z.B. der für den Leopard und für die Panzerhaubitze 2000.

Wo ich früher meine Modelle ständig aus der Box gebaut habe und die alle bis auf die kleinen Feinheiten wo man sich ständig verbessert Jahr für Jahr, diese Modelle sind genau so ansehlich wie meine ganzen neu aufgebrezelten....

Wo wir dann beim Thema Bücher wären,
früher rein nach Farbangaben laut Bauanleitung gebaut und bemalt und jetzt sitze ich oft Stunden am Pc wo ich am suchen bin nach Detailbilder
oder die Büchersammlung die mitlerweile rapide gewachsen ist und einen Wert hat das man ne Versicherung drauf ansetzen könnte.

Und was bringt es mir??????????? Ich glaube nur meine eigene Zufriedenheit,

denn die Leute die sich meinen Hobbyraum ansehen sind entweder begeistert das man überhaupt Modelle so realitätsnah bauen kann oder sind nicht vom Fach oder von der Bundeswehr selber das man beurteilen kann ob jeder Schraube sitzt wo sie sein muss.

Man muss halt wissen was man selber für sich will und sich nicht in eine Krankheit treiben, aber wenn jemand viel wert auf die Details legt warum auch nicht.

Und wenn ich sehe wie viele von euch hier mit Detailverliebtheit ihre Modelle bauen wie z.B. der schöne M-113 hier im Millitärbereich von Brumbär kann ich nur WOW sagen und das das eine ganz tolle Arbeit ist,
und ich kann nur positiv sagen das ich hier 1. bestens von euch aufgenommen wurde.
2. mich niemand in eine überteuerte bauerei treiben wollte oder sonstiges.

also Andi vielen dank für den Denk-stupser

und auf ein gesellíges Miteinander hier im Forum :prost: :party:

Liebe Grüße

ANDY
steht dir die scheiße bis zum hals dann lass den kopf nicht hängen

47

Freitag, 10. Juli 2009, 19:40

Hi Frank,

wie so oft schon spricht Du mir einfach nur aus der Seele.

Mir fehlt leider die Muße, die Lust und die Zeit,
mich ausgiebig mit solchen Themen zu befassen - sorry.

Und für irgendwelche "Kinderkacke" habe ich eh' kein
Verständnis.

Wer hier was lernen will - das kann er / sie hier.

Und wem es nicht paßt - nicht mein Problem.

Es ist ein Modellbau-Forum, kein Kindergarten.

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48

Samstag, 11. Juli 2009, 01:51

Hy Frank,

habe mich bisher, und werde das auch weiterhin, aus den sich in letzter Zeit häufenden merkwürdfdigen Beiträgen der von Dir so schön beschriebenen Art rausgehalten. An dieser Stelle muss ich mich aber dann doch mal kurz einschalten, sagen wir mal einfach um ein kleines Zeichen zu setzen:

Lieber Frank: :schrei: WO DARF ICH UNTERSCHREIBEN?

Habe bisher selten einen Beitrag gelesen der mir so aus der Seele gesprochen hat und dabei auch noch so sauber formuliert war. RESPEKT der Herr :ok:

Und für Dich Janeway:
Einfach mal ausprobieren mit so einem Baubericht, ich habe mich auch erst nach einem Weilchen getraut und was soll ich sagen... :nixweis: ...hat gar nicht weh getan....
Es kommt eben immer drauf an wie man sich bei sowas gibt und darstellt (siehe Franks Beitrag) also in diesem Sinne: "Ran an die Bulletten" ;) Was auf den Bildern Deiner Vitrine zu sehen war zeugt doch schon von einigem Geschick :) . Und das sage ich nicht nur weil Du in meiner Geburtsstadt wohnst ;)

TrauDichGruß,

A.
Immer mit der Ruhe. Das Gras wächst nicht schneller wenn man dran zieht!


In der Mache: MAN F 2000 V10 (Langzeit- :roll: )Projekt und meine, ;) , "Affäre"

Manches noch auf Eis .... :rrr: ....aber langsam wird´s wärmer 8)

  • »anfatman« ist der Autor dieses Themas

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49

Samstag, 11. Juli 2009, 12:35

Hallo Frank,

das was du hier geschrieben hast spricht mit voll aus dem Herzen. Das was hier in letzter Zeit abgeht ist teilweise nicht mehr verständlich. Natürlich können gerade die Kids nicht alles wissen aber das was sie hier an den Tag legen ist stellenweise eine Frechheit. Manchmal kommt es mir so vor als hätte man es mit Kleinkindern zu tun,selbst kleinste Sachen die wirklich auch mit 14 oder 15 selbstverständlich sein sollten existieren scheinbar nicht, Ich frage mich was diese Jungs für eine Kinderstube Zuhause haben das selbst ein normales Miteinander in einer Gesellschaft nicht funktioniert. Weder eine Begrüßung, noch ein Danke ist von diesen ,naja ich nenne sie mal Jugendliche,zu erwarten.Keinerlei Eigeninitiative und wenn man dann nach Wochen einmal die Zügel etwas anzieht dann wird sich beschwert. Schade ist es da wirklich um diejenigen die wirklich Interesse haben und denen man dann auch nicht mehr hilft da man sich die Mühe nicht mehr machen möchte.Die Kids sollten sich mal überlegen das wir das auch alles nur in unserer Freizeit machen und hier Spaß haben wollen.Da gibts seit neuesten einen User der genau dies so vorlebt,keine Begrüßung,kein Danke,immer wieder eine neue Frage um ja nicht etwas selbst zu machen und wo man schon nach 5 Postings (überlegt euch mal 5 !!) eine PN schreiben mußte um ihn etwas auf den Boden zurück zu holen da seine Postings alle mit "Scheiße,Geil,Verfickt Geil usw begonnen haben (Sorry für diese Ausdrücke sie wurden nur zitiert). Auf die PN der Mods kam nicht mal eine Reaktion. Tja was soll daraus nur malwerden.

Andy

50

Samstag, 11. Juli 2009, 18:21

daraus wird ein altenpfleger!
du musst aber zugeben, dass sich meine ausdrucksweise verbessert hat! ich habe nicht darauf geantwortet, weil deiner pm nicht hinzuzufügen war, und ich auch keinen sinn in einspruch sah.
zudem stelle ich auch mein eigenwissen zur verfügung: siehe mein topic mit der vegetation!
ob ich mit den 5 postings gemeint bin, kann ich mir schlecht vorstellen, da ich bis dahin schon weitaus mehr geschrieben habe...kann ja auch sein, dass ich gar nicht gemeint bin.
das ich eigendlcih gut erzogen bin, solltest du alleine daran erkennen, dass ich meine fehler eingestehe, mich "stelle" und mich dadurch auch noch oute. aber egal. zudem entschuldige mich hiermit für meine ausdrucksweise!
über das topic mit dem schuppen, brauchen wir nicht zu reden, ich hab ja schon geschrieben, dass ihr es löschen könnt!
eigeninitiative habe ich genug, was man an meinen aktuellen dioramen sehen kann. somit denke ich bin ich nicht gemeint.
mit der brgrüßung das werde ich noch ändern!
ein danke gibts mittlerweile auch immer dazu!
und letzeres: wenn ich etwas wissenwill, schreibe ich mittlerweile nur noch pm, damit nicht irgendwer sich beschwert.
danke für euer ohr! ihr durft mich jetzt gerne mit steinen bewerfen oder mir morddrohungen posten!
edit: eigeninitiative wirst du noch mehr sehen, wenn mein 1.35 diorama fertig ist!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ketzer« (11. Juli 2009, 18:22)


51

Sonntag, 12. Juli 2009, 00:55

@Ketzer:

Dann wünsche ich dir einen erfolgreichen "Neuanfang" hier im Forum. :hand:

52

Dienstag, 14. Juli 2009, 12:51

Moin,

bisher hatte ich mich aus Foren herausgehalten. Andy hat es aber verdient, dass man seine Exponierung im thread und sein bekanntermaßen hohes Engagement im Hobbybereich Modellbau durch einen persönlichen Kommentar und eine eigene Stellungnahme würdigt.
Als Neuling hier wünsche ich keinem auf die Füsse zutreten und bemühe mich um Sachlichkeit.
Einige werden mich kennen und wissen daher, dass ich auch beruflich dem Hobbybereich Modellbau verhaftet bin, Ein unvorbelastetes Herangehen an dieses fällt mir daher manchmal schwer. Gerade deshalb möchte ich aber das Thema von Andy und auch einige Kommentare dazu ein wenig analysieren bzw. auf verschiedene Blickwinkel aufmerksam machen.

Generell gilt nachfolgend:
Nietenzählerei ist für mich ein negativ besetzter Begriff - Über unsachliche Leute, die in diese Schublade fallen (wollen), spreche ich hier nicht.

Modellbau an sich:
Es ist ein Hobby, ein Steckenpferd, eine Freizeitbeschäftigung, wie hunderte andere auch. Daher muss jeder Betreiber dieses Hobbys ganz alleine für sich selbst den Stellenwert seiner Freizeitbeschäftigung ausmachen - unabhängig vom Zeitaufwand, sondern vom Resultat. Jemandem der gerne Topflappen häkelt bleibt es selbst überlassen, ob diese auch eine mathematische Form haben sollen oder ob er es einfach nur mag, wenn abends das Wollknäuel kleiner wird.
Es gibt Modellbauer die stolz darauf sind, wenn sie x Modelle im Jahr fertigstellen, genau so gibt es denjenigen, der zufrieden ist, wenn es seine Zeit zulässt, dass er nur ein Modell im Jahr fertigstellt. Für sich und ohne Blick auf das Resultat dieser Fingerübung ist das eine wertfreie Aussage. Genauso gibt es für jeden Ausübenden einen persönlichen Anspruch dem Endergebnis gegenüber. Wenn einer mit einem „schlecht“ gebauten Modell im Jahr zufrieden ist, muss er das genauso zunächst für sich ausmachen wie derjenige, der x „gute“ Modelle baut - der umgekehrte Fall gilt selbstverständlich auch.

Modellbau hinsichtlich Qualität:
Mit dem letzten Satz habe ich schon das grosse Schlachtfeld der „Wertigkeit“ eröffnet - ein Bereich, der mir persönlich die grösste Sorge bereitet. Ich bin in der Vergangenheit oft als Juror verpflichtet worden und muss für mich persönlich sagen: Ich habe diese Aufgabe hassen gelernt. Nach m.A. ist kein Wettbewerb objektiv, egal ob nach IPMS- oder „Tante Erna“-Regeln. Beispiel: In der Kategorie „Fussfigur, historisch, 54mm, ein Schuh an, Unterhose auf dem Kopf“ befinden sich ein napoleonischer Franzmann von 08/15, ein Konföderierter von 4711 und ein Schwarzfuss-Indianer von 70/71 ... bitte schön, wieviele Leute sollen in der Jury sitzen, um die FACHLICHE Richtigkeit beurteilen zu können? Und das multipliziert für jede Epoche? Wieviele Tage soll die Bewertung dauern, um die korrekte Farbgebung jeder Säbeltroddel abhängig vom Regiment zu beurteilen? Da bleibt als Lösung nur eine Baudokumentation, so wie es im Bereich Schiffsmodellbau durchaus üblich ist - also erstellt mal hübsch eine Mappe! Alleine daraus leitet sich für mich eine Subjektivität eines Wettbewerbs ab.
Woran kann man also eine „Wertigkeit“ eines Modelles festmachen? Nun, zunächst bietet sich in meinen Augen die Sauberkeit der eigentlichen Bauausführung an. Sauberes Kleben, Spachteln und Schleifen sind ein Handwerk, das zu den Grundkenntnissen gehört und jedem zur Verfügung steht. Somit sind sie, geringstes Talent vorausgesetzt, erlernbar und beurteilbar. Ein gut bemaltes Modell mit sichtbaren Trennnähten wäre somit in diesem Punkt klassifizierbar. Den nächsten Schritt würde die Vorbildtreue bilden. Wie dicht ist das Modell am Vorbild dran? Aber hier setzen erste Probleme an, denn wie stark will ich das Vorbild herunterkopieren? Oder versuche ich eher, „optisch“ zu bauen? Soll das Modell für sich alleine in der Nahbetrachtung korrekt sein, oder sich eher in ein Diorama einfügen? Danach würde für mich als Kriterium die handwerkliche Seite der Lackierung zählen. Wie sauber ist der Farbauftrag gelungen? Als nächster Schritt würde sich die Alterung bzw. die optische Tiefe des Farbauftrages anbieten. Aber bereits hier kommen wir in den Bereich persönlicher Präferenzen. Legt man die graue Theorie zu Grunde, muss dann nicht die Farblehre hinsichtlich Licht-/Schatten-Verschiebung der Farbtemperatur berücksichtigt werden? Was ist mit Verschmutzungen? Welchen Realismus lege ich hier für mich zu Grunde? Gehe ich nach Logik und Vorbildfotos vor, oder nach Harmonie? Dann kommt die Einbettung eines Modelles in seine Umgebung - passt die Vegetation des Dioramas zur Landschaft und zur Jahreszeit? Passt gar das „Licht“ in der Vignette dazu? Was ist mit dem hervorragend gebauten Panzer, der in einer nicht so gelungenen Landschaft steht? Wieviele Modellbauer setzen zu einem guten Fahrzeug eine weniger gelungene Figur, weil es hier handwerklich mangelt. Wie muss ich das bewerten, wenn die Kategorie „Vignette“ oder Diorama lautet. Und nun zu guter letzt - die Farbgebung ... Ich sage es frei heraus: Meiner Meinung nach kann nur ein Farbton getroffen werden, eben eine „Originalfarbe“, die hinsichtlich ihrer technischen Beständigkeit, Abnutzung, Verschmutzung, maßstäblichen Aufhellung, Ausbesserung UND hinsichlich ihrer Farbtemperatur zur Umgebung (Landschaft, Witterung, Licht) anzupassen ist. Lottospielen kann aussichtsreicher sein.

Ich führe das alles nur auf, um meine Probleme mit der „Wertigkeit“ zu beschreiben. Generell gilt, dass ich einige handwerkliche Grundlagen sachlich beurteilen kann, aber ein ebenso grosser Bereich unseres Modellbaues liegt im Auge des Betrachters und dessen eigenen Ansprüchen bzw. deren subjektiver Beurteilung.

Mein Gegenüber im Modellbau:
Nun, jetzt kommt die Praxis zur Theorie ... Jemand sitzt alleine zu Hause und baut unfallfrei sein Modell aus der Schachtel oder eben total verfeinert, das Resultat ist total „genial“ oder „gruselig“ ... die Modellbauerin oder der Modellbauer ist glücklich und schöpft Kraft und Energie für den nächsten Tag, weil er mit sich und seinem Resultat zufrieden ist.
Klasse, der „beste“ Weg - ein anonymer Modellbauer, er ist aktiv in keinem Forum, auf keiner Ausstellung, stellt keine Fragen, liest vielleicht anonym Print- oder Online-Medien. Ich werde nie in die Zwangslage kommen, einen Rat oder eine Beurteilung abgeben zu müssen!
Jetzt hat sich Karl(a) Klecks aber „hier“ im Forum angemeldet, und damit fangen für mich „Schwierigkeiten“ an. Wir leben in der Anonymität des Internets. Wie alt ist Karl(a)? 8 oder 80? Wie lange baut er/sie? Hat er/sie vielleicht nur ein Auge und einen Arm? Das sind MEINE Probleme, wenn im Netz jemand seine Werke veröffentlicht. Ich kenne mein Gegenüber nur durch unpersönliche Schriftsprache. Andererseits mag ich es auch nicht, zu allem und jeden nur „Respekt“ als Antwort zu posten - ihr wisst, was ich meine. ICH gehe bei jedweder Veröffentlichung davon aus, dass der Verfasser sich auf Grund seines Exhibitionismus auch der Kritik (Obacht: Kritik ist sowohl negativ wie positv) stellen möchte. Ich weiss aber auch, dass einige nur ihr „Respekt“ hören möchten - an dieser Stelle klinke ich mich aber ganz klar aus - ein „Respekt“-Werk ist natürlich was anderes und soll auch schon vorgekommen sein. Also ist hier auch der Verfasser gefragt, den Antwortenden eine Brücke zu bauen - Beispiel: „Hier mal mein neues Diorama, ich habe echte Schwierigkeiten mit den Verschmutzungen (den Bäumen, usw.) gehabt bzw. diese gefallen mir jetzt nicht direkt. Habt ihr vielleicht Anregungen oder bin ich einfach betriebsblind?“
DAS ist ein Einstieg und eine Brücke für Kritik. ABER ich würde gerne dabei wissen, ob ich mit einem Einsteiger spreche, oder mit jemandem, der schon zehn Jahre dabei ist und mir hier sein 100. Modell präsentiert. Das würde für MICH einen Unterschied in der Art der Antworten machen, da ich vielleicht die ein oder andere Technik bzw. die ein oder andere Kenntnis einer Alternative voraussetzen könnte. Eine Kommunikation im Internet bedingt für mich immer eine Wertschätzung der Sprache gegenüber - weniger ist hier nicht immer mehr. Natürlich bedeutet das auch, dass vieles wiederholt gefragt wird und damit bei den Befragten eine „Ermüdung“ auftritt, die sich schnell in entsprechenden Antworten niederschlägt. Ist eine Tipps & Tricks-Sammlung vorhanden, sollte ein Einsteiger die vielleicht vorher studieren, auch wenn dies im Vergleich zu einer direkten Frage mehr Zeit in Anspruch nimmt. Aber die Leute, die eine solche Sammlung zusammengestellt haben, investierten schliesslich auch ihre Zeit eben dafür.

Anders stellt sich die Ausgangslage bei Kontakten auf Ausstellungen oder aktiven Clubs dar. Hier befindet sich mein Gegenüber physikalisch vor mir, ich kann die Situation auf Grund der „Stimmung“ einschätzen, beide, Fragender und Antwortender können sich in „Echtzeit“ auf eine gemeinsame Ebene begeben, ohne dass der Fragende sein Gegenüber als „Dozenten“ wahrnimmt. Fähigkeiten und Vorkenntnisse können direkt erfragt werden, und eben auch der eingangs erwähnte Anspruch des jeweiligen Gegenübers an sich selbst.

Eine Frage, die ich zu Beginn dieses Abschnitts angerissen habe, bleibt aber: Warum präsentiert jemand seine Werke (und sich) in der Öffentlichkeit? Diese Frage soll und kann wertfrei beantwortet werden.

Er/Sie möchte sich und sein/ihr Können in der Öffentlichkeit präsentieren. Mitunter bedingt das eine gewisse Ego-Pflege.
Der Erschaffer liebt den Kontakt mit Gleichgesinnten, das Fachgespräch, aber auch einfach nur das menschliche Miteinander. Statt eines Kegelausfluges nach Mallorca geht es für ein Wochenende nach Hintertupfingen - die Ausfälle können mitunter schlimmer sein als bei einem Kegelausflug.
Die betreffende Person hat, aus welchen Gründen auch immer, ein Sendungsbewusstsein (nicht negativ zu verstehen), und möchte andere Leute für dieses Hobby begeistern.

Diese Aufzählung ist nicht vollständig, die Gründe mannigfaltig, die Grenzen fliessend, Mehrfachnennungen möglich!
Egal was dahinter steht, für mich hat jeder, der dieses Hobby öffentlich zelebriert, auch eine kleine Verantwortung anderen Gegenüber.
Ich kann mich nicht selber mit meinen Werken exponieren und jegliche Antwort verweigern. Dann sollte ich zu Hause bleiben. Wenn z.B. ein Besucher für eine Ausstellung Eintritt bezahlt hat (oder wenn er einfach nur angereist ist), dann hat er auch einen Anspruch darauf, das man ihn auch wertig behandelt - Gegenseitigkeit vorausgesetzt. Daher gehören „Fachgespräche“ - mein Gott, was für ein Wort, hier reden wir doch meistens als Enthusiasten und Laien miteinander - dazu, gerade, wenn ein Einsteiger, ein zukünftiger Sammlerfreund, Modellbaukollege oder Hobbykamerad auf einen zukommt. Dass man hier Fingerspitzengefühl walten lassen sollte, gebietet sich doch von selbst.

So, nun aber man die Kurve zum Thema zurück kratzen ... ich musste das bisherige Schreiben, um MEINE Grundgedanken über mein Gegenüber zu skizzieren.

Jedem bleibt es selbst überlassen, was, warum, und mit welchem Aufwand er baut - und mit welchem Resultat.
Natürlich machen manche Ätzteile Sinn.
Natürlich sind viele Ätzteile schlichtweg überflüssig - etwas Draht für 10 Pfennig kann sinnvoller sein.
Natürlich können viele, viele Modellbauer das ganze Geätze handwerklich gar nicht mehr verbauen.
Natürlich ist ein dreimal auseinander gesägtes, „aufresiniertes“, komplett „verzinntes“, „durchgeätztes“ Modell ein absoluter Hingucker und kann durchaus ein Ansporn sein - wenn der Farbauftrag und der Rest die gleiche Qualität haben.

Wir haben doch heute Modelle in einer Qualität auf dem Markt, von denen wir vor 15 Jahren noch nicht einmal zu träumen gewagt haben.
Was damals an Resinteilen verfügbar war, erinnerte eher an frohes Schnitzen aus Kernseife oder Salzteig.
Wir leben doch im Schlaraffenland. Welchen Film haben wir damals betrieben, um einen Monogram-Bausatz aufzuwerten oder eine Matchbox-Geschichte neu zu gravieren?
Der Einsteiger hat doch heute eher die Qual der Wahl. Welche Modelle sind wirklich einsteigertauglich? Welcher Bausatz liefert ein optisch stimmiges, gelungenes Modell mit einfachen, aber guten Bauteilen? Welcher Bausatz liefert dazu noch eine gute Passgenauigkeit?

Natürlich hat auch derjenige Recht, der ein Modell bis in die kleinste Schraube nachbildet - es ist seine Wertigkeit dem Hobby gegenüber.
Was in meinen Augen zum Unrecht wird, ist ein sich dann ausprägendes Dogma Leuten mit anderen Ansprüchen gegenüber. Es gibt hier kein richtig oder falsch. Es gibt höchstens ein mehr oder weniger detailliert, ein mehr oder weniger vorbildähnlich .... denn es ist alles höchstens ähnlich, zumindest bei 1:35 und kleiner. Es wird nur schwer ein perfektes Modell geben, und noch schwerer ein perfektes Diorama. Es ist alles in irgendeiner Art und Weise eine Vereinfachung, eine Miniatur.
Und dies muss einem Einsteiger auch dargelegt werden. Ja, ich kenne auch die Fälle einer „Abschreckung“ von Einsteigern. Hier kann nur behutsam eine Brücke gebaut werden, und das geht gerade auf Ausstellungen hervorragend.
Natürlich hat auch ein Wettbewerb seine Berechtigung. Er ist ein Publikumsmagnet, er zieht mehr oder weniger namhafte Modellbauer an, die Modelle anderer mehr oder weniger namhafter Teilnehmer sehen möchten oder sich selber mit diesen messen möchten - und oftmals können.
Wie Eingangs erwähnt, habe ich aber meine Probleme mit Wettbewerben. Denn die Exponate stehen dort ohne jede Erläuterung als „Peep-Show“ im Block. Mir ist ein liebevoll dekorierter Foren- oder Clubstand allemal lieber, da ich als Besucher dort gleich den Schöpfer als Ansprechpartner habe. Dort können „gute“ und „schlechte“ Modelle, „gesuperte“ und OOB-Modelle gleich im Kontext gezeigt und erläutert werden. Da sehe ich, wer was und wie gebaut hat. Es gibt ja Ausstellungen, die dies erfolgreich praktizieren. Komme ich dann auch noch an einen Stand, an welchem die Aussteller nicht mit verschränkten Armen wie am Wartehäuschen sitzen, und baut vielleicht auch noch jemand, quillt mir doch gleich das Herz vor Freude über ... Denn dann weiss ich, das ich als Besucher geschätzt werde.

Ich verfluche also weder das eine noch das andere. Aber ich sehe den sogenannten Kontext hier als sehr wichtig an. Besser geht immer, aber gerade für einen Einsteiger ist das Erfolgserlebnis wichtig. Und das wird nicht durch „gesuperte“ Modelle erreicht, sondern mit handwerklichen Grundlagen. Und die lassen sich am besten an einem einsteigerfreundlichen OOB-Modell erreichen.
Aber auch der Kontrast muss gezeigt werden, aber mit der teilweise erschreckenden Wahrheit, z.B.: „Ja, diese Figur sieht hervorragend aus, aber der Verursacher malt seit 20 Jahren (nicht gleichbedeutend mit 20 Weihnachten) UND er hat sich stets verbessert, z.B. durch diese oder jene Lektüre, diesen oder jenen Workshop, etc.
DAS ist in meinen Augen ein Unterschied, den sogar ein jugendlicher Einsteiger begreifen kann.

Ein Wort zum „Niveau-Unterschied“: Wer mich kennt weiss, das meine Hexe hier zu Hause auch dem Hobby verfallen ist. Manchmal liegt zum Glück eine Etage dazwischen ... *duck und weg* ... Ernsthaft, hier prallen Welten aufeinander. Nein, nicht thematisch und nicht im Sinne des Resultates, sondern schlichtweg handwerklich. Ich merke, dass ich mich oft wie ein Dinosaurier fühle. Ich arbeite anders, alleine schon mit den Farben. Wir haben getrennte Arbeitszimmer, damit meine Öl- und Enamelfarben nicht mit der Acrylpest infiziert werden. Unten dagegen herrscht „Stinkverbot“. Wir haben getrenntes Werkzeug, da wir eine andere Definition von Ordnung haben. Sie hat lange pausiert. Oftmals fragt sie mich die in meinen Augen einfachsten Sachen, und ich muss tatsächlich erstmal nachdenken, warum und wie ich etwas mache (kommt bei Männern aber wohl häufiger vor). Andererseits probiere ich auch des öfteren „ihren“ Weg - und komme damit nicht klar bzw. verweigere mich diesem, weil ich ein Gewohnheitstier bin. Fazit ist jedoch, dass ich manche Sachen „bewusster“ mache, eben, wenn wir gemeinsam basteln.
Das zeigt mir aber immer wieder, dass es einfach ist, einen Hinweis zu geben, diesen zu erklären, kann aber anstrengend sein. Jeder Modellbauer geht anders vor, es gibt keinen „goldenen Weg“. Vor allem dies ist einem Einsteiger zu erklären, und das funktioniert am besten beim gemeinsamen Basteln. Manch „alter Hase“ soll dabei ja auch mal was gelernt haben.
Fakt ist, dass ohne eine höfliche Sachlichkeit dem Interessierten gegenüber nichts zufriedenstellend funktionieren wird. Und dazu gehören sowohl eine andere, persönliche Wertstellung des Hobbys als auch eine gebremste Darstellung dieser Dritten gegenüber.

So, allen, die sich dies aufmerksam durchgelesen haben, verspreche ich eine Kopfschmerztablette und meine aufrichtige Anteilnahme.

Herzliche Grüße,

Dirk
Der organisierte Wahnsinn ist die größte Macht in der Welt - Gerhart Hauptmann

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Nemo« (14. Juli 2009, 13:02)


53

Dienstag, 14. Juli 2009, 20:22

Hallo Dirk!

Das ist schön ausführlich und von allen Seiten reflektiert und im Grunde bin ich natürlich der gleichen Ansicht. Es trifft auch zum Beispiel voll auf Janine zu, der man zuletzt ihr Hobby madig gemacht hat. Natürlich sind zunächst die eigenen Maßstäbe anzulegen. Wenn ich meine Modelle zeige, will ich aber doch auch Kritik und Tipps, um mich weiter zu entwickeln, zumindest muss ich damit rechnen, dass nicht alle mein Werk begeistert. Das sollte auch einem Anfänger klar sein. Und es muss auch erlaubt sein, elementare Hinweise zu geben wie z.B. benutze Maskierband, ohne dass der Anfänger anfängt zu weinen und den Modellbau aufgibt.

Wie auch immer... Trotzdem sei weiterhin die Frage erlaubt: Hat es, Anfänger hin oder her, überhaupt etwas mit Modellbau zu tun, wenn ich ein einigermaßen ansehnliches Diecast Modell auseinandernehme, dabei das eine oder andere zerstöre, sämtliche Fenster total zerkratze oder blind mache, es in dicke Farbe tauche, krumme Striche drauf schmiere, so dick, dass man jedes einzelne Pinselhaar zählen kann, anschließen alles, was ich Mülleimer finde, irgendwo dran klebe und zum Schluß freihändig mit Edding drauf rum kritzle?
lieben Gruß
Frank

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »hati39« (14. Juli 2009, 20:23)


54

Dienstag, 14. Juli 2009, 20:38

Zitat

Original von hati39
Trotzdem sei weiterhin die Frage erlaubt: Hat es, Anfänger hin oder her, überhaupt etwas mit Modellbau zu tun, wenn ich ein einigermaßen ansehnliches Diecast Model.......zum Schluß freihändig mit Edding drauf rum kritzle?


Wenn das Vorbild auch so aussieht, dann schon ;)
Being kind to the cruel results in cruelty to the kind.

Im Bau:
1/48: Eduard Yak-3 Weekend
1/48: Stug III Tamiya
1/72: Zvezda T-34 "Snap-Together" Kit

55

Dienstag, 14. Juli 2009, 21:11

Stimmt :abhau:
lieben Gruß
Frank

  • »anfatman« ist der Autor dieses Themas

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56

Dienstag, 14. Juli 2009, 23:13

Hallo Dirk,

zuerst einmalein herzliches Danke für deine Stellungnahme dazu. Hat mich gefreut das es mehr Leute gibt die ähnlich wie ich denken.Ich hoffe nur das es einige hier wirklich lesen denn bei vielen hier darf ein Posting nicht länger als 3 Sätze sein sonst verstehen sie es nicht mehr ;) ;) ;)

Also wie gesagt Klasse Statement und ich würde mal sagen
viele Grüße an Claudia.....wenn ich richtig liege

Andy

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57

Mittwoch, 15. Juli 2009, 08:20

moin,

puh Dirk das war aber jetzt viel zu lesen aber gut, :ok:
ich hoffe nun das dies auch gelesen und verstanden wird.

58

Mittwoch, 15. Juli 2009, 12:53

Moin,

kurz:

@ anfatman -

Ich weiß ja, das ich manchmal zum Schwafeln neige ... :nixweis: ... aber ich will nicht immer jede Hirnwindung von mir in drei Sätzen erklären, da ich möchte, dass viele eben den Hintergrund verstehen ...

und bzgl. Claudia ... :lol: ... Du solltest doch mal Lotto spielen !

@ hati39 -

hmmm, schon wieder nicht einfach zu beantworten in meinen Augen. Ein DieCast-Modell als Grundlage nehmen, es zu zerlegen, umzuwandeln - ist für mich Modellbau, da ich handwerklich etwas neues schaffe.
Die B-Note verreissen - ist für mich handwerklicher Mangel.
Aber: Wenn das ein 80-jähriger auf seine alten Tage macht, oder ein 10-jähriger als Erstlingswerk, muss ich Gnade vor Recht gelten lassen. Wenn das ein Mensch mit zwei Händen und Augen, in der Blüte seine Schaffenskraft, ohne Zitterschübe oder Cerebral-Defekte hinlegt und auf einer Ausstellung dann auch noch tönt, habe ICH das Problem, meinen Sabbel nicht halten zu können.
Wenn einer aus einer Rama-Packung ein Raumschiff "scratch" baut, ist das in meinen Augen echter Modellbau mit einer Menge Kreativität. Wenn die Antennen aber schief sind, ist das "nicht so doll" ...
Deswegen versuche ich des öfteren zu schweigen, was zwar weise sein mag, für einen Neanderthaler wie mich aber auch keine Befriedigung schafft - bin halt auch nur ein einfacher Mann.
Und nein - ich bin der festen Meinung, dass nicht jeder, der sein Werk öffentlich zeigt, auch wirklich negative Kritik hören möchte. Ich habe häufig in der Vergangenheit auf Grund meiner beruflichen Tätigkeit echte Minenfelder erlebt - und geschwiegen.
Aber ich gebe Dir Recht, dass sich auch ein Einsteiger elementare Hinweise anhören sollte - z.B. das Maskierband - und es zumindest AUSPROBIEREN sollte.

@ Janeway -

An der Vergangenheit einen Haken setzen, es ist DEIN Hobby. Kein Seemann blickt zurück. Die Final Frontier befindet sich in Deinem Kopf, und nur da. Der Rest ist Willen und Übung. Und so, wie Du Dir Deine Mitmenschen zur Grillparty aussuchst, wird es auch mit Deinen Hobbykontakten laufen. Das ist ein normaler Prozess.

@ all -

Ich selbst bin vom Eisenbahn-Modellbau (da hatte mich damals auch nur die Landschaft interessiert, aber ich war echt zu jung dafür), über RC-Schiffsmodellbau, 72er Flugzeuge (WK.II - FAA, USN, USMC), 72er Militär, schlussendlich bei SciFi, Fantasy, Dioramen gelandet. Ich habe aber weiter Kontakt zu allen Bereichen.
Meine Holde hat beruflich, grob gesagt, viel mit Hobby-Aquarianern zu tun. Hier gilt genau das gleiche, wie in unserem Bereich - Es gibt solche und solche. Von "Lebewesen sind völlig egal, hauptsache bunt" bis zu völiig "abgedrehtem Wahnsinn".
Merke:
Jedes Hobby, im Übermaß und ohne "Ausgleich vom Ausgleich" betrieben, KANN zu verzerrter Wahrnehmung der Umwelt führen.
Man sollte sich vor Augen halten, dass ihr Hobby für viele Menschen nicht nur der einzige soziale Kontaktpunkt ist, sondern auch, wirklich wertneutral betrachtet, die einzige Chance zur Selbstbestätigung und Definition.
Ich habe mich gerade mit 39 Jahren in die Niederungen der Online-Computerspiele begeben, und erlebe da mein persönliches Waterloo. Sieht man im Chat mal von ausgeprägter Tastatur-Diarrhoe ab (ALLE Alters- und Bildungsschichten, nicht nur "PISA-Opfer"), so gibt es eine grosse Anzahl von Spielern, die sich wirklich über die Menge des gewonnen Goldes, der Ausrüstung, etc. definieren und damit angeben. Sie sind stolz auf die Leistung, sich das mit x Stunden durchschnittlicher Tagesspielzeit erspielt zu haben und "verdammen" Gelegenheits- und Feierabendspieler. Und unter diesen "Posern" sind alle vertreten, vom jugendlichen "Vor-und-nach-der-Schule-bis-in-die-Nacht-hinein-Zocker" bis hin zum berufstätigen Familienvater und Abteilungsleiter. Und wir reden hier über eine rein VIRTUELLE Leistung. Wenn ich stricke oder bastel erschaffe ich dagegen etwas begreifbares.
Objektiv betrachtet habe ich keinerlei Befugnis, das zu verurteilen. Denn auch diese Art von Spielern hat seine sozialen Kontakte unter seinesgleichen. Subjektiv kann ICH damit nichts anfangen.

Ich bin mit 16 Jahren und meinem dritten 72er Flieger (Bf 109 von Revell) im damals noch existierenden "lokalen Fachhandel" auch an einen Nietenzähler geraten. Ich war am Boden zerstört, ich hatte damals nicht meine heutige Arroganz und selektive Ignoranz. Ich habe mich jahrelang mit Modellbau nur in meiner Bude beschäftigt, ohne jemals wieder etwas draussen zu zeigen. Ich habe aber meine Enttäuschung erst in Wut und dann in Motivation umgemünzt. Ob das psychologisch richtig ist, und ob ich mir oder anderen damit was beweisen wollte, sei dahingestellt - denn geschehen ist geschehen. Ich hatte keinen Vater, der sich für Modellbau begeisterte und dies mit seinem Sohn teilte, aber mein Hobby wurde akzeptiert. Ich konnte lesen (ohne Finger UND ich konnte denken, z.B. "Was der kann, das kann ich auch LERNEN). Also wurden im Vor-Internet-Zeitalter der Zeitschriftenmarkt abgegrast und sich zu Hause mit den Materialien hingesetzt und AUSPROBIERT. Freunde, die auch Modellbau betrieben, holten mich dann da raus und führten mich "ins Licht", sprich, auf Ausstellung - DAS war lustig, denn da sah ich plötzlich wie sehr ich mich handwerklich entwickelt hatte.
Vielleicht ist es das, was sich bei vielen Einsteigern heute verändert hat. Die Konsumhaltung überwiegt vielleicht - der Hang, sich berieseln zu lassen, das Denken, direkt ein perfektes Ergebnis abliefern zu wollen (gar nicht mal "zu müssen"). Ich mache heute noch ungezählte Versuche mit Materialien, um sie auf Tauglichkeit zu testen. Nur so kann ich eigene Techniken entwickeln (die oftmals exakt den uralten, fast vergessenen entsprechen). Und ich finde einen eigenen Stil für mich persönlich wichtig.
Denkt doch mal ganz ehrlich an die alte "Verlinden-Schule". Fast jeder Militärmodellbauer wollte das kopieren. Ich habe mich damals an den Panzern mit "grauer Soße" satt gesehen.

Mein Fazit an Einsteiger:

Bringt den Willen mit, es auszuprobieren. Es muss keine OP am offenen Herzen, sprich am Modell, sein. Übt mit der Airbrush an Verpackungsmaterialien wie z.B. Joghurtbechern. Kleben kann ich auch an Polystyrol-Platten üben. Habt nicht den Anspruch, gleich eine komplette Figur zu modellieren, baut erstmal eine um. Hinterfragt, wie lange der Erbauer einer von Euch geliebten Szenerie in diesem Hobbybereich tätig ist. Überlegt, ob es nicht sinnvoller ist, im Anfang alles eine Nummer "kleiner" zu planen. Baut erst was komplett fertig, auch wenn ihr Euch beim Bau weiterentwickelt habt - wir sind alle Weltmeister der angefangenen Sachen ... :pfeif:
Das nächste Modell WIRD besser werden, aber ein fertiges, jetzt vielleicht "nicht mehr so gelungenes" Modell wird EUER Maßstab für das nächste sein. Besucht Ausstellungen und aktive Clubs, um zu SEHEN und im Gespräch zu VERSTEHEN.

Herzliche Grüße,

Dirk
Der organisierte Wahnsinn ist die größte Macht in der Welt - Gerhart Hauptmann

59

Mittwoch, 15. Juli 2009, 14:05

Naja, in vielem von Nemo gesagten gehe ich konform, bei ein paar Sachen möchte ich aber doch mal nachfragen:

Zitat

Original von Nemo
Ich habe mich gerade mit 39 Jahren in die Niederungen der Online-Computerspiele begeben, und erlebe da mein persönliches Waterloo.


Wieso Niederungen? Und wieso "Waterloo"? Verstehe die Begrifflichkeit da nicht.
Generell gebraucht man den Ausdruck um eine signifikante, wenn nicht gar einen persönlichen Niedergang einleitende, berufliche oder persönliche Niederlage zu umschreiben.
Das lese ich aber aus Deinem weiteren Text nicht heraus. Nur das Dir das entsprechende (Kommunikations-)verhalten von (wohl MMORPG) Spielern nicht zusagt.
Wieso sollte das nun ein "Waterloo" sein? Und davon abgesehen: Wenn Computerspiele eh die Niederungen darstellen, dürfte selbst eine Niederlage kein Waterloo sein ; )

Zitat

Sieht man im Chat mal von ausgeprägter Tastatur-Diarrhoe ab (ALLE Alters- und Bildungsschichten, nicht nur "PISA-Opfer"),


Je nun. Es ist halt eine Beschäftigung, die sowohl schnelle, kurze Kommunikation braucht, als auch emotional aufwühlend sein kann. Das ist nicht anders, als bei anderen Spielen auch. Wer fein gedrechselte literarisch-akustische Genüsse erwartet, der ist auch auf dem Fußballfeld oder beim Skatabend verkehrt.

Zitat

so gibt es eine grosse Anzahl von Spielern, die sich wirklich über die Menge des gewonnen Goldes, der Ausrüstung, .....
Und wir reden hier über eine rein VIRTUELLE Leistung. ...
Wenn ich stricke oder bastel erschaffe ich dagegen etwas begreifbares.


Hmmm, sorry, aber das ist ziemlich falsch. Bzw. Du hast Einiges verwechselt und Begriffe undurchdacht verwendet.Oder etwas simpel gedacht.Vor allem ziehst Du den falschen Schluß, die Leistung müsse virtuell sein, wenn das Produkt nicht greifbar ist und es scheint die Annahme durch, "virtuelle" Produkte seinen implizit wertloser.

Aber ich elaboriere mal:

1: Die LEISTUNG in jedem Fall real und nicht VIRTUELL. Sie wurde real erbracht. Echte Menschen haben echte Sachen getan. Tastem gedrückt, Mäuse bewegt, Schlüße gezogen, kommuniziert und ihre Handlungen (oft) vorher bedacht, d.h. auch gedankliche Leistung erbracht. Die erbrachte LEISTUNG ist also rundum real. Das Produkt dieser Leistung ist nicht an anfaßbar, das ist aber auch alles.

2: Wenn ich stricke oder bastle schaffe ich etwas GREIFBARES, nicht wie Du schriebst BEgreifbares. Das spielt deshalb eine wesentliche Rolle, weil die Unterscheidung virtuell->real, die Du herausstellen möchtest, sonst nicht da ist. Denn BEgreifbar sind natürlich auch virtuelle Produkte. Wie Musik, Geschichten etc.

3: Das das Produkt nicht greifbar ist, spielt eigentlich weder eine Rolle für die Bewertung des Produkts, noch für die Bewertung der Leistung, die zur Schaffung des Produkts notwendig war.
Wieso sollte Leistung, die etwas nicht Anfaßbares erschafft, weniger real oder weniger wert sein, als Leistung, die etwas Anfaßbares erschafft? Wem jetzt scheinbar triftige Begründungen in den Kopf kommen, der möge bitte kurz an kreative Leistungen, wie die Schaffung von Musik oder Geschichten usw. denken und sich klar machen, das es noch viele, viele Beispiele für nicht greifbare Produkte gibt, die kaum weniger wert sein dürften, als greifbare. Eine generell negativere Wertung nicht greifbarer Produkte läßt sich jedenfalls m.E. kaum begründen.

Zudem ist das im MMORPG geschaffene ja in vielem Sinne real. Es ist zwar nicht physisch greifbar (aber das ist Musik und tausende andere Schöpfungen auch nicht) , aber es ist anschaubar, teilweise auch anhörbar und es kann (je nach Spiel) an dritte weitergegeben werden.
Und es kann und im Kontext des Spiels auch genutzt werden.


Zitat


Vielleicht ist es das, was sich bei vielen Einsteigern heute verändert hat. Die Konsumhaltung überwiegt vielleicht - der Hang, sich berieseln zu lassen, das Denken, direkt ein perfektes Ergebnis abliefern zu wollen




Hmmmm. Ich glaube nicht, das das etwas mit "Konsumhaltung" und "berieseln lassen" zu tun hat. Es hat eher etwas mit der allzeitigen, sofortigen KOSTENLOSEN Verfügbarkeit von Information zu tun. Und der dadurch verursachten "Fehlkalibration".

Zu meiner "Modellbauzeit" mit 14-15 war es extrem schwer an Informationen zu kommen. Speziell auf dem Dorf. Ich wusste nicht mal, das es Modellbauzeitschriften überhaupt gibt. Das war vielleicht gar nicht soo schlecht für einen blutigen Anfänger,denn zumindest bekam man nicht auf Schritt und Tritt im Internet derart hochwertige Modelle vorgeführt, das der Anspruch an die eigenen Fähigkeiten ins unermeßliche stieg. Die blieb halt eher an der eigenen Leistung und den Modellen von ein paar Freunden kalibriert.

Eine vergleichbare Symptomatik wäre vielleicht die Verzerrung des Selbstbildes junger Damen aufgrund der ständigen Medienpräsenz (d.h. des ständigen Vor-Augen-geführt-bekommens) aller möglichen "Stars".
Statt am echten Umfeld, wird das eigene Körper- und Selbstbild an lauter "perfekten" Vorbildern kalibriert. Und führt zu allen möglichen Selbstzweifeln, Entmutigungen, Eßstörungen etc.

Vielleicht verursacht das ständige "Anschauen von Spitzenmodellen im Internet" eine ähnliche Fehlkalibration mit entsprechender Entmutigung.

Den Rest Deines Beitrags finde ich recht gelungen. Außerdem rauchen jetzt meine Fingerkuppen ;)


Viele Grüße,

Martin
Being kind to the cruel results in cruelty to the kind.

Im Bau:
1/48: Eduard Yak-3 Weekend
1/48: Stug III Tamiya
1/72: Zvezda T-34 "Snap-Together" Kit

60

Mittwoch, 15. Juli 2009, 15:23

Kleiner Zwischenkommentar sei erlaubt:

Also wem bei Nemos langem Post die Puste ausgeht, der sollte sich zum lesen von Schnurx Beitrag einen Deutschprofessor hinzuziehen oder den Duden bereit legen! :D

Kommt ungefähr an das hin : Das tangiert mich perifär :idee:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Noricer« (15. Juli 2009, 15:26)


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