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Freitag, 15. August 2025, 21:03

IJN Akagi von Hasegawa in 1:350

IJN Akagi



Quelle Wikipedia gemeinfrei


Mahlzeit allerseits!

Die Akagi („Rotes Schloss“, ein Vulkan), Indienststellung 1927, war der erste vollwertige Flugzeugträger der Imperial Japanese Navy (IJN). Sie basierte auf einem angefangenen Schlachtkreuzer, der aufgrund des Flottenvertrags von Washington nicht fertig gebaut werden durfte. Der Rumpf war jedoch für einen Träger hervorragend geeignet, schnell und geräumig. Die schwere Panzerung wurde zwar um die Hälfte reduziert, war aber immer noch stärker als bei späteren Trägern. Man war sich ja noch nicht sicher, welche Anforderungen tatsächlich an das Schiff gestellt würden, es gab keine praktischen Erfahrungen mit dem Einsatz dieser neuartigen Schiffsgattung. Eben diese Erfahrungen zu sammeln war für einige Jahre Hauptaufgabe der Akagi und der ähnlichen Kaga.
Vorgesehen war, dass das Schiff sich gegen schnellere Einheiten, also Kreuzer und Zerstörer, auch mit Artillerie verteidigen konnte. Deshalb gab es am Heck insgesamt 6 Kasemattgeschütze zu 20cm, die aber in der Praxis nie eingesetzt wurden und auch schon bei mittlerem Seegang kaum noch einsetzbar gewesen wären. Und es gab, entsprechend der japanischen Doktrin, die großen Wert auf Nachtkampffähigkeit legte, 4 große aus dem Flugdeck ausfahrbare Suchscheinwerfer . Weiterhin waren zeitweise 2 Zwillingstürme 20cm auf dem mittleren Abflugdeck montiert, die aber schnell wieder abgebaut wurden, weil sie den Flugbetrieb doch zu sehr behinderten.
Ganz recht, das mittlere Abflugdeck. Es gab nämlich ursprünglich drei Flugdecks. Das Hauptdeck für Start und Landung überspannte nur die hinteren zwei Drittel des Schiffes und wurde ergänzt durch zwei gestaffelt darunter liegende Abflugplattformen, von denen aus die Flugzeuge direkt aus dem Hangar starten konnten. Das war aber nur für leichte Doppeldecker praktikabel, so dass das Schiff 1935-38 einem großen Umbau unterzogen wurde. Das Hauptflugdeck wurde bis zum Bug verlängert, der zweistöckige Hangar darunter ebenfalls verlängert und auf dem Flugdeck ein Brückenaufbau installiert. Außerdem wurde die Kesselanlage von Mischfeuerung Kohle/Öl auf reine Ölfeuerung umgebaut.
Damit sah das Schiff dann komplett anders aus, und auch wenn sein Kampfwert immer noch weit hinter den moderneren Einheiten zurückblieb konnte es immerhin die hochmodernen Jäger A6M und die Torpedobomber B5N einsetzen.
Es gab noch eine ganze Reihe von baulichen Besonderheiten, so wurden die Abgase an der Steuerbordseite schräg nach unten ausgeleitet, was sie die entscheidenden Meter vom Schiff wegbrachte, um den Flugbetrieb nicht zu stören. Diese Anordnung wurde auch bei den anderen japanischen Trägern aus der Vorkriegszeit angewendet. Einmalig bei Akagi war dagegen das geknickte Flugdeck, das seinen höchsten Punkt etwa bei einem Drittel der Schiffslänge hatte. Das sollte Beschleunigung und Abbremsung der Flugzeuge unterstützen, machte den Vorgang aber schwer berechenbar und setzte sich nicht durch. Eine weitere Besonderheit war der backbord angeordnete Brückenaufbau, den es so sonst nur noch bei der Hiryu gab. Zweck war Gewichtsausgleich zum asymetrischen Schornstein, während sonst allgemein der Brückenaufbau steuerbord angeordnet wurde, weil Flugzeuge mit rechtsdrehendem Propeller (also damals praktisch alle Einmotorigen) dazu neigen, bei Kontrollverlust nach links auszubrechen.

In den ersten Jahren war das Schiff viel zu Übungen unterwegs, es galt ja, eine Einsatzdoktrin für Trägergruppen zu entwickeln. Und so griffen seine Flugzeuge auch in den Jahren 1939/40 in den japanisch-chinesischen Krieg (ab 1937) ein, der zwar hierzulande fast unbekannt ist, aber in Asien allgemein als Beginn des zweiten Weltkrieges angesehen wird.
Dabei machte man vor allem die Erfahrung, dass man am besten viele Flugzeuge zu massiven Schlägen zusammenfasste, was dann direkt zur Aufstellung der Kido Butai, der schnellen Trägerkampfgruppe führte. Diese Flotte mit dem Flaggschiff Akagi bestand aus 6 Trägern und einer Begleitgruppe aus Kreuzern und Zerstörern und bildete den Kern der japanischen Offensivoperationen 1941/42. Pearl Harbour war der Auftakt einer Serie von Angriffen im westpazifischen Raum, Indonesien, diverse Inseln, nochmal Indonesien, Australien, Ceylon, ein Vorstoß in den Indischen Ozean, einige Monate voller großer Erfolge bei geringen Verlusten.
Dann das abrupte Ende: Am 4.6.1942 wurden in der Schlacht von Midway alle vier beteiligten japanischen Träger versenkt, darunter auch Akagi. Eine einzige Bombe, die im Hangar zwischen den vollgetankten und aufmunitionierten Bombern explodierte, besiegelte ihr Schicksal. Die Brände gerieten sofort außer Kontrolle, Sekundärexplosionen machten alle Löschversuche aussichtslos. Das manövrierunfähige Schiff wurde evakuiert und am nächsten Morgen durch Torpedoschüsse seiner Begleitzerstörer selbstversenkt, der größte Teil der Besatzung überlebte.
Das Wrack wurde vor einigen Jahren gefunden, es liegt, weitgehend intakt, aufrecht in 5½ Kilometern Tiefe.

Das Modell

Die größte Lücke meiner Sammlung (ungebautes rechne ich mit) war lange ein japanischer Träger. Es gibt zwar Bausätze fast aller Schiffe, aber nur von japanischen Herstellern, genauer Fujimi und Hasegawa. Diese sind allgemein sündhaft teuer und werden auch nicht regulär nach Deutschland importiert. Dazu sind sie zwar von ordentlicher Qualität, aber auf dem technischen Stand der nuller Jahre, man braucht also (für meine Ansprüche) umfangreiches Zubehör, insbesondere Ätzteile. Und diese gibt es dann entweder gar nicht oder nur vom Bausatzhersteller selbst, teilweise auch noch als limitierte Auflage, und damit nur mit Glück und nur zu Mondpreisen zu bekommen.
Eine rühmliche Ausnahme: Der chinesische Hersteller Ship Yard Works bietet einen umfassenden Zubehörsatz für die Akagi von Hasegawa an, und so habe ich dann das Modellbaubudget eines Jahres aufgewendet und mir das Modell zum Geburtstag und zu Weihnachten geschenkt.
Dazu habe ich noch das Kagero3D-Heft angeschafft, das allerlei nützliche Ansichten bietet.



Zur Bausatzvorstellung geht es hier, zur Vorstellung des Zubehörsatzes hier

Einige Entscheidungen wurden vor Baubeginn getroffen:

Ich werde den letzten Friedensbauzustand darstellen. Japanische Schiffe hatten im Krieg eine Vielzahl von improvisierten Splitterschutzmaßnahmen, deren tatsächliche Wirkung zwar allenfalls moralisch war, die aber das Aussehen oft beträchtlich veränderten. So waren Brückenaufbauten und Fla-Waffenstände mit zusammengerollten Hängematten eingepackt, und viele Geräte waren mit Gardinen aus mäandernden Seilen behängt. Darüber habe ich aber nur ein paar Einzelansichten, keine vollständige Dokumentation. Außerdem finde ich es häßlich. Gute Gründe, auf die Darstellung zu verzichten. Außerdem war im Krieg ein Teil der Sicherheitsnetze am Flugdeck demontiert, ich weiß aber nicht, welche.
Fotos sind insgesamt rar, also halte ich mich an den historisch einigermaßen sicheren Vorkriegszustand.

Außerdem baue ich das Schiff, wie üblich, in Marschkonfiguration, d.h. mit aufgerichteten Antennenmasten. Mit niedergelegten Antennen wäre das Modell fast doppelt so breit und würde viel mehr kostbaren Vitrinenplatz beanspruchen..

Es wird einige auf Deck geparkte Flugzeuge geben, nämlich die 12 im Bausatz enthaltenen, die anderen 48 stehen unsichtbar im Hangar.

Los geht es mit Kleinkram:

Zuerst die Beibootflotille, von denen einige ihren Platz im Rumpfinneren finden.



Kutter 9m (6x), Motorlaunch 12m (4x), Sampan 6m (1x), Motorboot 11m (1x), Motorboot 12m (2x) und Landungsboot 13m (2x). Wozu ein Flugzeugträger Landungsboote braucht ist mir zwar rätselhaft, aber wenn es nun mal so war..



Und wo ich schon mal Weiß im Luftpinsel hatte, habe ich auch gleich die Flugzeuge aus dem ungeliebten Klarmaterial grundiert. Ungeliebt deswegen, weil man schlecht erkennen kann, ob Nacharbeit erforderlich ist. Der einzige Daseinsgrund sind die durchsichtigen Kabinenhauben, und die werden hier durch Ätzteile ersetzt.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

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Realname: Christoph

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2

Freitag, 15. August 2025, 21:39

Bin gespannt und brenne darauf von einem Großen zu lernen! :)
Cogito ergo sum

3

Samstag, 16. August 2025, 09:09

Moin,

Melde mich an Bord!

Ich freue mich auf ein weiteres Modell aus deiner Werft und wünsch dir viel Spaß und gutes Gelingen :five:
Wobei, letzteres ist ja bei dir gesetzt ;)

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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4

Sonntag, 17. August 2025, 10:37

Moin Jochen

Oh die Akagi soll es sein ^^ Da bin ich mal gespant . Gutes gelingen :D


Heiko
Eine kleine Weisheit fürs Leben

--Pople niemals in der Nase wenn Du über Kopfsteinpflaster fährst --

5

Montag, 18. August 2025, 22:14

Melde mich an Bord.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

6

Freitag, 22. August 2025, 20:49

Mahlzeit allerseits!



Soetwas nannte der unvergessene Gustav einen "pseudobarocken Schnöselständer". Ich finde, dass das Design so gar nicht zu einem betont schmucklosen Kriegsschiff des 20.Jh passt.



Also, passend zum Rest meiner Sammlung, wieder ein umgearbeiteter Bilderrahmen.



Nachdem ich ja bei Borodino mit einem spontan entstandenen Trockendock sehr gute Erfahrungen gemacht habe, bin ich das dieses mal mit etwas vorheriger Überlegung angegangen. Zweck ist vor allem, das Modell gefahrlos auf die Seite legen zu können, da der größte Teil der Detailarbeit auf die zahlreichen seitlichen Galerien entfällt, auch auf deren Unterseiten. Rückseitig zu erkennen eine variable Handauflage, die mit wenigen Handgriffen in beliebiger Höhe angeschraubt werden kann.



Bevor es ernsthaft mit dem eigentlichen Modell losgeht (bin immer noch beim Studium von Bauteilen und Anleitungen) mache ich erstmal die Beibootflotille.



Die Motorboote, hier das 11m mit original drei Plastikteilen, werden mit zahlreichen Ätzteilen verfeinert.



Flaggenmast.



Verfeinerter Flaggenmast. Die Signalleinen müssten ja eigentlich doppelt, aber ich will mir natürlich keine Übertreibung vorwerfen lassen :D...



Schönes Schiffchen!



Die Landungsboote kommen, wie auch die 12m-Motorboote, auf einem Schienensystem zu stehen. Die Bootslager der Landungsboote haben auch Aussparungen für die Schienen, Spurweite 3,5mm, bei denen für die Motorboote fehlen sie aber unverständlicherweise. War recht heikel, die in die Ätzteile einzuarbeiten.



Apropos heikel: Insgesamt 7 solche Propeller waren zu montieren, ich habe darauf verzichtet, die Blätter zu profilieren. Irgendwann wird es sogar mir zu winzig..



Die Rettungsringe bekommen aber Andeutungen ihrer roten Bänder. Für sowas nutze ich immer noch die eigentlich schon verrenteten Revell-Emailfarben, winzige Flächen deckend zu pinseln geht damit einfach besser als mit den sonst bevorzugten Tamiya-Acryls.



In einer Woche 18 Modelle gebaut, persönliche Bestleistung! Aber egal wie umfangreich der Zubehörsatz auch ist, irgendwas fehlt immer. Hier sind es die Riemen der Kutter und die Paddel für Sampan und Flöße. Was wäre ich nur ohne meine Kramkiste..



Teile für das Bootsdeck. Das Teil neben dem Pfennig ist das Rolltor für den Hangar, das aber laut Platzverhältnissen, laut Logik und laut Kagero-Heft keine senkrechten, sondern waagerechte Lamellen hat.



Wollte es nicht neu gravieren, das bekomme ich nicht hinreichend ordentlich hin, also habe ich zwei übriggebliebene Hangartore von der HMS Repulse so genau wie möglich zusammengefügt.



Sieht dann so aus. Was wäre ich nur ohne meine Kramkiste..
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-Otto von Bismarck

7

Samstag, 23. August 2025, 17:10

Moin,

die Beibootflotte ist beeindruckend und weiß zu gefallen :ok: Der Kompromiss mit den Flagleinen kann ich durchaus nachvollziehen. Hätte ich wohl auch nicht anders gemacht.

R&R (Riemen & Rolltor) ... Ein Hoch auf die Restekisten. Ich wäre ohne meine auch oft aufgeschmissen 8)

Ingo
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Lord Nelson


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8

Sonntag, 24. August 2025, 11:23

da guckt man auch mal wieder zu wies mit dem großen Pott vorrangeht.
Mein ja ins Auge gefasster japanischer Träger, die Taiho ist bei meinem Modellbauhändler schon seit Jänner immer noch im Zulauf :rolleyes: Daher liegt nach Vollendung der Texas z.Z erst mal die Kongo 1944 in 1:350 auf der Helling


MfG Frank

9

Montag, 25. August 2025, 11:13

Moin Jochen

Beiboote betrachtet und eine frage an mich -Wie macht er das ?? :nixweis: Mikro Flaggenmast 8| unglaublich . Die Beiboote einfach nur :thumbsup:


Heiko
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10

Dienstag, 26. August 2025, 11:32

Mahlzeit allerseits!

-Wie macht er das ?? :nixweis:

Das frage ich mich manchmal auch, vor allem aber- warum? :lol:
Für solche Sachen wie den Flaggenmast habe ich mir, nach verschiedenen unbefriedigenden Versuchen mit Tisch- und Kopflupen, in Amazonien eine Lesebrille mit 6 Dioptrien (Supermarktmodelle gehen bis maximal 3,5) besorgt, und weil ich damit nichts sehen kann, was weiter als 5cm von der Nasenspitze entfernt ist habe ich griffbereit eine schuhkartongroße Holzkiste, die mir als temporäre Tischerhöhung dient. Ist allerdings insgesamt sehr mühselig, so zu arbeiten, wird also immer die Ausnahme bleiben. Für den ganz normalen Wahnsinn reicht mir eine gewöhnliche Lesebrille (zum lesen brauche ich keine..).

Bevor es an die Rumpfhälften selber geht, werden zuerst einige Deckabschnitte gebaut, die direkt bei oder unmittelbar nach dem Zusammenfügen der Hälften eingesetzt werden. Die werden auch direkt detailiert und lackiert.



Das hier z.B. bildet eine zurückgesetzte Galerie hinter der schweren Backbord-Flakbatterie, ein offener Raum unterhalb des Flugdecks.



Gut genug einsehbar, um diverse Plastikklötze durch Ätzteile zu ersetzen.



Wie bei japanischen Schiffen üblich, waren viele Deckflächen mit Linoleumbahnen belegt, die von aufgesetzten Metallbändern gehalten wurden. Diese Bänder sind bausatzseitig durch feine erhabene Linien dargestellt, werden aber durch Ätzteile ersetzt und also abgesäbelt. Skalpell mit gerader Klinge habe ich tatsächlich erst kaufen müssen, für die paar Anwendungen im Jahr habe ich mir bislang immer mit einem angeschliffenen Schraubendreher beholfen. Nichts ist langlebiger als ein gutes Provisorium!



Um diese Deckabschnitte geht es dabei.



Nachdem ich nun einige tausend Ätzteile verarbeitet habe bin ich da schwer zu schocken, aber unmöglich ist es nicht...



Habe heute morgen tatsächlich einige graue Haare entdeckt! Auf meinem Kopf!



Zweierlei Ankerketten: Die feinere ist von Hasegawa und reicht für das ganze Schiff, die gröbere ist von Shipyard und reicht nur für die vorderen Anker. Und so werde ich sie auch verwenden und freue mich über frisches Futter für meine immer hungrige Kramkiste..



Kettenstopper aus dem Zurüstsatz.



Allerliebst! Die beste Umsetzung, die ich bisher in diesem Maßstab gesehen habe.



Bei diesem Teil des Decks, der später durch Öffnungen in der Rumpfseite mehr zu ahnen als zu sehen ist, hat Hasegawa sich die Oberflächenstruktur gespart, und der Zurüstsatz beschränkt sich auf die Verbesserung von Vorhandenem, Fehlendes wird nicht ergänzt.



Ich wollte es aber einheitlich haben, alle Linoleumdecks in gleicher Bauweise, und so habe ich farblich halbwegs passendes Isolierband in feine Streifen geschnitten und aufgeklebt. Natürlich hält der Kleber bei so schmalen Streifen nicht richtig und wird daher mit Sekundenkleber ergänzt.
Irgendwo habe ich diese Bänder auch mal als Ätzteile gesehen, kann mich aber leider nicht mehr an genaueres erinnern und würde jetzt auch nicht womöglich wochenlang auf Post aus China warten wollen..



Ganz einheitlich ist das Bild nicht geraten, aber es langt. Wie gesagt, das Deck ist mehr zu ahnen als zu sehen.



Seiltrommeln mit Gelinggarantie! Je ein Ätz- und Druckteil, das reine Vergnügen.



Etwas Kleinzeug noch, dann geht es an den Rumpf, dann ist Schluss mit handlich!
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-Otto von Bismarck

11

Mittwoch, 27. August 2025, 21:59

Es ist jetzt schon zu erahnen,
was das für ein tolles Modell wird.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

12

Donnerstag, 28. August 2025, 05:34

Ich hoffe ich komme nicht zu spät und kann noch an Bord springen.
Ein klasse Schiff, würde mich in meinem Maßstab auch sehr reizen.
Na dann schau ich dir mal wieder über die Schulter und erwarte das nächste spitzen Modell von dir. :ok:
Grüße, der Jölle.


13

Freitag, 29. August 2025, 20:14

Mahlzeit allerseits!

Im Gegensatz zum vorherigen Bau, wo buchstäblich jedes Teil erst umfassend überarbeitet werden musste, geht es hier zügig voran, der Schwerpunkt liegt auf Zusammenbau, nicht auf Neubau.



Das Schienensystem mit seinen Drehscheiben, das ich sonst zum rangieren von Schwimmerflugzeugen kenne, stellt mich hier vor Rätsel, welche Funktion die Drehscheiben hier haben verstehe ich nicht. Es gibt nämlich keine abzweigenden Schienen, und es ist auch gar nicht genug Platz, um etwas größeres als die Scheiben selbst zu drehen. Andererseits wird Hasegawa das wohl nicht erfunden haben..
Der Bausatz deutet die Schienen nur an, der Zurüstsatz bietet aber das volle Programm.



Trotz aller Sorgfalt bekommt man die Boote nur mit sachter Gewalt über die Schienen.



Viel zu sehen ist davon nachher nicht, die andere Seite ist fast ganz geschlossen.



Die Scharnhorst war das letzte Modell, bei dem ich die Bullaugen von Hand aufgebohrt habe, war ein unentschiedener Wettlauf zwischen Sehnenscheidenentzündung und Nervenzusammenbruch. Die Bohrmaschine war gut angelegtes Geld!



Der Rumpf wird von einer Menge massiver Spanten verstärkt, die einen guten Eindruck geben, wie asymetrisch die ganze Konstruktion ist.



Und jetzt sieht man auch, warum ich mit den Beibooten angefangen habe.



Rumpfhälften gingen ohne Probleme zusammen, Passgenauigkeit ist sehr gut. Nur die Decks ohne Spalten zu montieren erforderte etwas Druck.



Vorn genauso.



Ruderblätter sind in Polycaps drehbar eingesteckt.



Endlich mal von Hause aus ordentlich profilierte Wellenböcke, die kommen auch bei sonst guten Bausätzen oft mit dicken rechteckigen Streben daher. Passgenauigkeit auch hier das reine Vergnügen.



Die Wasserlinie hat eine dezente angespritzte Markierungslinie, so ging abkleben und lackieren flott von der Hand und das Modell kann im neuen Dock probeliegen. Nur für die Propeller muss es nochmal raus, aber erst darf jetzt alles über Nacht trocknen.
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14

Freitag, 29. August 2025, 21:20

Sehr schön!! :)

Aber eine Frage... sieht man die Beiboote später überhupt, wenn man die so in den Decks versteckt sind?
Cogito ergo sum

15

Samstag, 30. August 2025, 00:07

Berechtigte Frage...



Mit viel Fantasie und weil noch von oben Licht einfällt (nur solange das Flugdeck nicht drauf ist) kann man hier den Bug des Steuerbord-Landungsbootes erkennen. Alle anderen sind aber zumindest teilweise ohne Endoskop sichtbar.
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16

Samstag, 30. August 2025, 05:52

Wow Jochen, du gibst ja Vollgas......

Fantastisch was ich hier sehe. :ok:
Zumal du dein Können dieses mal nicht an einem mäßigen Bausatz zeigst, sondern an einem hochwertigen.
Da bin ich doch besonders gespannt was uns noch tolles erwartet.
Grüße, der Jölle.


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17

Samstag, 30. August 2025, 14:20

Wow Jochen, du gibst ja Vollgas......

Fantastisch was ich hier sehe. :ok:
Zumal du dein Können dieses mal nicht an einem mäßigen Bausatz zeigst, sondern an einem hochwertigen.
Da bin ich doch besonders gespannt was uns noch tolles erwartet.


Zumal das Herzeigen der eigenen Arbeitsweise die Zuschauer zu eigenen Ideen und Umsetzungen anregt! :smilie:
Cogito ergo sum

18

Samstag, 30. August 2025, 16:26

Moin,

Jörg hat es schon gesagt: Vollgas!
Aber trotzdem sauber in der Spur geblieben. Sieht alles gut und stimmig aus. Aber um ehrlich zu sein kennt man von dir nichts anderes ;)

[..] Das Schienensystem mit seinen Drehscheiben [...] stellt mich hier vor Rätsel, welche Funktion die Drehscheiben hier haben verstehe ich nicht. [..]
Könnte es dazu dienen, einen teil der Boote aus dem Weg, sprich zur Seite zu bringen um andere, davor oder dahinter gestaute, Boote aussetzen zu können? :nixweis:

Ingo
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19

Gestern, 10:32

Moin Jochen,

ein tolles Projekt hast du hier gestartet. Auch wenn das nicht so ganz meine Zeit ist, werde ich deinen Baubericht gerne verfolgen. Zu den Schienen kann ich sagen, dass diese vermutlich für das Verschieben der Bootswagen vorgesehen waren. Die "Drehscheiben" erlaubten es sicherlich, dass Boot samt Bootswagen in eine für das Aussetzten (und natürlich auch das Einholen) günstigere Position zu drehen. Solche verschiebbaren Bootswagen gab es auch schon bei der Kaiserlichen Marine, z.B. auf den Schiffen der KÖNIG-Klasse für die Motorbeiboote.

LG

Armin

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Gestern, 11:31

Mahlzeit die Herrschaften!

@Armin: Schön dich auch dabei zu haben.



SMS König habe ich (natürlich..) auch in der Warteschleife, sogar mit Ätzteilen für besagte Schienen. Aber während so ein System bei deutschen Schiffen eher die Ausnahme war..



..war es bei japanischen Schlachtschiffen und Kreuzern der Normalfall, allerdings eben nicht für die Beiboote, sondern für die Schwimmerflugzeuge. Hier der leichte Kreuzer Mikuma.
Das schließt natürlich nicht aus, dass man es auch für Boote benutzt hätte, aber rein räumlich passt das hier nicht. Die seitlichen Öffnungen der Bordwand hätten wohl das Landungsboot durchgelassen, das dahinterliegende 12m-Motorboot hätte aber nicht durchgepasst, zu hoch. Und all das gilt nur an Backbord, an Steuerbord war die Bordwand ganz geschlossen.



Zum Bewegen der Boote gab es ein ausgedehntes Kransystem an der Unterseite des Flugdecks, hier ein Bild aus der Anleitung des Zurüstsatzes.
Möglicherweise ist das fragliche System auch ein Rudiment aus einem früheren Bauzustand, das Schiff hatte ja eine bewegte Entwicklungsgeschichte und wirkt an vielen Stellen, trotz des andernorts erwähnten Perfektionismus der Samurai, irgendwie unfertig..
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

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