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Sonntag, 15. September 2024, 00:02

Corvette C2 Stingray 1:8 Roadsterumbau - ein Rettungsversuch Scratch Built

Liebe Freunde des ausufernden Modellbaus,

nach der Sommerflaute melde ich mich zurück mit einem neuen Projekt: Dem Umbau einer Monogram Corvette Stingray zum Roadster. Wie in meinem BB zur Boss Hoss V8 bereits beschrieben, war ein älterer Bausatz mit vielen Ersatzteilen Grundstock meiner Aktivitäten.



Nun also die Corvette C2, für mich eine der schönsten automobilen Ikonen. Ich konnte ja den Kit nicht einfach liegen lassen. Der Vorbesitzer hatte schon daran herumgebastelt, die Türen herausgesägt und dann aufgegeben. Wie üblich, ist der Gaul mit mir durchgegangen, und ich wollte noch eins drauf setzen. Also habe ich als erstes das Dach abgesägt. An diesem Punkt steigen wir in das Projekt ein.

Der Schwerpunkt dieser Arbeit sollte die Gestaltung beweglicher Türen, das Pimpen des Motors und die Ergänzung einiger Details sein. Wer Monogram kennt, weiß, dass hier gaaaaanz viel Luft nach oben ist. Da mir kein Original zum Vergleich zur Verfügung stand, hatte ich mich an Bildern aus dem Internet orientiert. Es konnte nur besser werden :)

Hier zunächst einmal ein Blick auf das Original:



Die ersten Bilder zeigen den gestrippten Body, probehalber auf den Rahmen mit dem V8-Motor aufgesetzt und mit den Reifen in den Radhäusern. Da sollte sich doch etwas draus machen lassen.





Nun musste die Lücke geschlossen werden, die das herausgesägte Dach hinterlassen hatte. Dazu unterlegte ich die Kante mit PS-Leisten, fertigte eine Papierschablone an und schnitt eine PS-Platte passend zurecht.







Nach dem Verspachteln und Schleifen zeichnete ich den Umriss der Verdeckklappe an und begann, diese auszuschneiden.





Allerdings wollte ich die Klappe beweglich gestalten, und so musste ich mir etwas einfallen lassen. Ich bog M2-Gewindestäbe zurecht, fertigte passende Hülsen aus Evergreenrohren mit eingelegten Messingrohren an und legte meine nagelneuen Scharniere an die Innenseite an. Das Evergreenrohr verklebte ich mit der Karosserie, und die Messingrohre im Inneren würden einen vorzeitigen Verschleiß verhindern.







Nun konnte ich die letzten Millimeter fertig sägen, und die Klappe würde perfekt an ihren Platz passen.









Hier das erste Mock-Up mit der geöffneten Klappe an den Scharnieren: Passt!



Wenn ich schon am Sägen war, konnte ich ja gleich noch die seitlichen Corvette-Kiemen öffnen. So ein Stingray braucht doch Luft zum Atmen ;)







Soviel für den Augenblick.
LG Euer Modell-Retter :wink:

2

Sonntag, 15. September 2024, 10:35

Hallo Reinhard,

tolles Projekt und genau mein Maßstab. Die Arbeiten am Verdeck gefallen mir sehr gut. :thumbsup: Freue mich auf die nächsten Schritte in Deinem Projekt. :)


LG


Sigi

3

Sonntag, 15. September 2024, 13:47

Moin Reinhard

Interessant . Schau ich mal zu

Heiko
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4

Sonntag, 15. September 2024, 13:56

Hallo Reinhard,


da bin ich auch dabei.
Hatte vor ein paar Jahren auch einen Bausatz von Monogram zusammen gebastelt. :D
www.wettringer-modellbauforum.de/forum/index.php?page=Thread&threadID=64555

Gruß


Hans-Jörg

5

Sonntag, 15. September 2024, 14:41

Servus Sigi, Heiko und Hans-Jörg,
freut mich, dass Ihr dabei seid! @ Hans-Jörg: Deinen BB habe ich auch entdeckt und schon mal spioniert. Aber lass Dich überraschen :wink: Das Ganze hat sich noch ziemlich entpuppt!
Bis bald, Reinhard

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6

Sonntag, 15. September 2024, 18:59

Abend Reinhard


Da guck ich doch mal zu. :) Sieht schon gut aus :ok:


Gruß Fredl

7

Sonntag, 15. September 2024, 20:08

Ein großes Vorhaben :ok:
Ich setze mich auch einmal dazu, wenn's recht ist :ok:
Ich mag keine Menschen, die überall suchen, was sie stört...
Ich mag Menschen, die überall etwas finden, was sie fasziniert

8

Sonntag, 15. September 2024, 22:23

Interessanter Bericht , den ziehe ich mir gerne rein !

Gruss

Markus

9

Montag, 16. September 2024, 07:46

Moin Reinhard

UiUiUi, das wird ja eine Großbaustelle, und das nicht nur auf Grund des Maßstabes. Gut, das du über einen kleinen Maschinenpark verfügst, in Handarbeit wäre das doch etwas anstrengend.

Bernd

10

Montag, 16. September 2024, 19:18

Moin Moin,

Ehrensache, dass ich auch dabei bin. Hab schon auf den Bericht gewartet und ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Ingo wünscht viel Spaß und gutes Gelingen :wink:
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Lord Nelson


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11

Montag, 16. September 2024, 23:49

Corvette C2 Monogram Türscharniere

Hallo Fredl, Christian, Markus, Bernd und Ingo,
vielen Dank für Euer Interesse und herzlich willkommen im Corvette Fan-Club :wink:
Da das Thema offenbar großen Anklang findet, erlaubt mir eine kurze Anmerkung: Es ist ein alter Monogrambausatz mit dementsprechender Passgenauigkeit. Ich hatte kein Original zum Anschauen und Vergleichen, somit haben sich einige Fehler eingeschlichen, und wir Modellbauer finden IMMER irgendeine Ecke, wo es etwas zu pimpen gibt. Allerdings konnte es hinsichtlich der Detaillierung bei diesem Kit nur besser werden. Die Bauabschnitte sind nicht streng chronologisch gelistet, sondern themenbezogen, weil ich gerne meine Kreativlücken anderweitig nutze. In diesem Sinne wünsche ich allen Begleitern viel Freude und neue Anregungen mit meinem BB :smilie:

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Weiter geht es mit der Montage der Türen. Damit sich diese öffnen lassen, brauchte es, ganz klar, Scharniere. Zu diesem Thema gibt es jede Menge YT-Videos, in denen das prinzipielle Vorgehen gezeigt wird. Vor allem unsere japanischen Modellbaukollegen sind hier meisterlich unterwegs, und auch der "Hamburger Jung" im BB nebenan tüftelt gerade an seinen BMWs. Diese Modelle sind meistens im Maßstab 1:24.

Die Corvette in 1:8 stellte neue Herausforderungen: Die aufgetrennte Karosserie verbog sich, das "Innenleben" des Kits hat die Form eines Schuhkartons, und die Türen würden mit ihrem neu zu gestaltenden Innenleben an den Scharnieren zerren und sich eher widerwillig in ihre Ausschnitte fügen. Jeder Pocher-Geschädigte weiß das ;) Also fixierte ich erst einmal die ausgesägten und versäuberten Türen an der Karosserie, und die Spaltmaße passten wieder.



Nun benötigte ich eine Montageebene für die Scharniere. Passenderweise befinden sich innen an der Karosserie vor den Türen Leisten zur Verstärkung der Wölbung. Ich fertigte Papierschablonen, schnitt passende Stücke aus PS-Sheet aus und klebte sie vor die Leisten. Noch einmal den rechten Winkel angesetzt - passt soweit. Apropos Herausforderungen: Bloß nicht den Scheibenrahmen am auf den Kopf gestellten Body abknacken :rolleyes:







Der probehalber eingesetzte Innenkasten hatte genügend Platz, offenbarte jedoch schon eine bevorstehende Herausforderung: Betrachtet man die Lücken zwischen Karosserie und Innenkasten, so konnten die beiden Bauteile ummöglich getrennt bearbeitet werden, sondern mussten mit Türschwellern und -holmen verbunden werden. Dazu später mehr.



Über die Scharniere hatte ich lange gegrübelt, lag doch die Lösung vor meinen Augen: M2,0 Gewindestäbe im Materiallager über meinem Arbeitsplatz. Im Bauabschnitt oben hatte ich schon die Vorschul-Variante für die Verdeckklappe gezeigt, alle Scharniere entstammen dem gleiche Kreativschub ^^ Ich schätzte die benötigte Länge, und schon ging es los:





Wie oben beschrieben, legte ich ein Messingrohr mit passendem Außendurchmesser in ein Evergreenrohr. Sie wurden an der Montageebene sowie an den Türen verklebt und hatten genügend Abstand, um mithilfe der Muttern ein nachträgliches Justieren der Türen zu erlauben. Die Türwölbungen sind asymmetrisch. Damit die Scharniere mittig auf der Montageebene sitzen konnten, mussten die Kröpfungen der beiden Haltearme unterschiedlich gebogen werden, oben etwas ausladender als unten. Hier die Anprobe:





Hier nochmals die Detailansicht. Ist doch ein hübsches Pärchen ^^





Noch kleine Korrekturen an den Biegungen, dann konnte ich meine Custom-Scharniere einkleben. Da ich meine Montageebenen rechtwinklig ausgerichtet hatte, musste ich nur noch die Scharnierachsen parallel zu den Kanten ausrichten. Somit würden die Türen waagrecht aufschwingen und nicht auf halb neun runterhängen.





Ich verstärkte die Klebestellen mit Resten von Gussästen und ließ alles gründlich aushärten. Noch eine kurze Anmerkung zu den Kröpfungen: Im späteren Verlauf zeigte sich, dass die Türen fast klemmten und geöffnet mit der Vorderkannte an der Karosserie anschlugen. Da hätte ich sicher etwas mehr Zeit in Biegeexperimente und ins Mock-Up stecken sollen. Ich dünnte das Material der Türen vorne auf ca. 0,5mm aus, dann funktionierte es.
Nun hatte ich also meine schicken M2,0-Scharniere ... hmmm :S Also, auf den ganzen Fotos sehen die Querschnitte immer rechteckig aus. Zunächst hatte ich erwogen, die Scharniere mit Stücken von PS-Sheet zu verkleiden. Never ending story :du: Da entdeckte ich "Magic Sculpt", ein 2-Komponenten-Resin-Putty. Das ist mal eine feine Sache: Es ist gut zu mischen (Handschuhe), lange zu verarbeiten, somit sauber zu formen für weniger Nacharbeit, klebt fest ohne weitere Maßnahmen auf festen Untergründen, wird steinhart, lässt sich dennoch leicht bohren und schleifen. Und das Beste: es schrumpft nicht. Ich ließ es immer mindestens 24 Stunden aushärten





Ich probierte es gleich an den Verdeckscharnieren und der Verdeckklappe aus, der ich noch einen Verstärkungsrahmen spendierte für einen halbwegs authentischen Look - ja, ich weiß, der originale schaut etwas anders aus :rolleyes:





Soviel für heute. Demnächst geht es weiter mit der Verbindung Karosserie - Innenkasten, wo mir das Magic Sculpt wieder gute Dienste leisten würde.
Alles Gute, Euer Modell-Retter Reinhard :wink:

12

Dienstag, 17. September 2024, 00:08

sehr, sehr cool! ich freue mich dabei zu sein!
ein bisschen verdrücke ich eine träne ob des schönen, seltenen coupe...
...aber so what!!! wer baut, bestimmt...

weiter so :)

13

Dienstag, 17. September 2024, 07:17

Moin Reinhard,

sehr schöne Fortschritte und die Sache mit den Scharnieren: :ok:

Magic-Sculpt ist schon ein Teufelszeug, damit kann man fast schon Wunder wirken ;)

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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14

Donnerstag, 19. September 2024, 23:09

Motorhaube

Hallo zusammen :wink:
vielen Dank für Eure netten Kommentare!
Mit der Verbindung Karosserie - Innenkasten war ich noch am Grübeln ... Heute geht es weiter mit der Motorhaube. Hier erst einmal eine Ansicht vom Original, sie ist doch deutlich komplexer aufgebaut als im Kit:



Was zunächst einfach aussah, entpuppte sich bald als neue Bastelecke: die Haube des Kits war stark verzogen, stand hinten einige Millimeter hoch und senkte sich vorne zum Ausgleich an den Ecken ab. Der Versuch, sie mit sanfter Gewalt wieder in Form zu biegen, gelang nicht, vielmehr knackte es vernehmlich und die "Nase" bekam einen Riss quer durch die Mitte ;( Also schnitt ich eine neue Platte aus einem PS-Sheet zurecht und bog sie sanft in Form. Das frische Material ist wesentlich elastischer im Gegensatz zum 40 Jahre alten Material des Kits.





Natürlich musste die "Nase" wieder drauf. Ich schnitt sie aus der widerspenstigen Haube heraus und verklebte sie mit meiner neuen Motorabdeckung. Der Riss wurde verklebt.





Die Innenseite der Originalhaube weist einen stabilen Stützrahmen auf, der im Kit nicht vorgesehen war. Natürlich muss so ein schicker Wagen auch mit geöffneter Haube präsentiert werden, also musste wenigstens ein halbwegs authentisch wirkender Rahmen für die neue Motorhaube her. Wie man oben sieht, sind die Formen sehr komplex. Ohne Originalvorbild und 3D-Drucker habe ich einen einfachen Stützrahmen ausgeschnitten und verklebt. Ich gestehe, hier bin ich pragmatisch vorgegangen - ich neige dazu, mich zu verzetteln :rolleyes:





Nach der Anprobe konnte ich den Stützrahmen verkleben.







Erfreulicherweise passte danach alles noch, mein brand new spare part cover lag wieder bündig auf :thumbup:



Als nächstes waren die Haubenscharniere an der Reihe. Anstelle der Zapfen an der Haube des Kits, feilte ich Kerben in den Stützrahmen und klebte PS-Röhrchen ein, die ich mit einer Gewindestange axial ausrichtete.





Die Gewindestange wurde nach dem Aushärten des Klebers abgelängt. Die künftigen Scharnierachsen bekamen Gegenstücke aus PS-Rohr, die mit der Karosserie verklebt werden konnten.



Ich fixierte zunächst die Haube an der Karosserie, dann konnten die PS-Rohre mit der Karosserie verklebt werden.







Die Verklebungen verstärkte ich mit PS-Reststückchen, später verspachtelte ich sie noch mit Magic Sculpt.



Auf dem Foto oben vom Original sieht man ein paar reizvolle Details, die im Kit durch Abwesenheit glänzten, z.B. die beiden Haubenöffner. Ich dreht sie aus Aluminium und ergänzte passende Federn aus meinem PC-Teile-Fundus.



Die Öffner sind Mimikry und ohne Funktion, aber sie machen meine Haube unglaublich schick ;) Weiter Detaillierungen folgen nach der Lackierung.

Soviel für heute. Nächstes Mal beginne ich mit der Gestaltung der Türschweller und -holme, um die Karosserie mit dem Innen-"Schuhkarton" zu verbinden. DAS war auch wieder so eine Fitzelei :wacko:

Alles Gute, Euer Modell-Retter Reinhard

15

Freitag, 20. September 2024, 06:20

Moin Reinhard,

wieder mal eine unglaublich akribische Arbeit von dir :ok:
Aber das Ergebnis entlohnt für alle Mühen. Wahnsinn!!!

Ingo
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Lord Nelson


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Freitag, 20. September 2024, 06:50

Moin Reinhard, du bist hier ganz schön unterwegs :ok:

Wenn ich deine geteilte Motorhaube sehe, dann sieht es für mich so aus, als würdest du mit einem "Dremel" schneiden. Hier "empfehle" ich dir u.a. die Tamiya Sägen. Die machen feine, dünne Schnitte. Mit denen fehlt dir hinterher weniger Material. Ich arbeite gerne damit, auch wenn es nicht ganz so schnell geht, aber das Ergebnis überzeugt mich aufs neue.
Mit der Säge habe ich u.a. einem Revell i8 die Motorhaube geöffnet und das ging Blitz sauber.

Klasse Werk, was du hier zeigst, viel Erfolg weiterhin :ok:
Ich mag keine Menschen, die überall suchen, was sie stört...
Ich mag Menschen, die überall etwas finden, was sie fasziniert

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Freitag, 20. September 2024, 13:05

@ Ingo: Vielen Dank, da wachse ich gleich um 5cm :wink: Ich komme noch auf Deinen Projekt-Beitrag zurück, der ist gerade in Arbeit.
@ Christian: Vielen Dank, freut mich, dass es Dir gefällt! Mit der Tamiya-Säge hast Du recht, und natürlich habe ich sie im Sortiment. Um jedoch die Schnittbreite von ca. 3mm (quer) zu bewältigen, nahm ich hier eine faserverstärkte Trennscheibe, in Verbindung mit einer alten Zahntechnikmaschine. Die liegt besser in der Hand, hat einen Schnellverschluss und ist drehmomentstark. Somit war die Arbeit in 1-2 min erledigt. Und verspachtelt musste ohnehin werden. Weiter oben sieht man die Tamiya-Säge an der Verdeckklappe, die Rundungen gingen ganz klassisch mit der Laubsäge.

LG Reinhard

18

Samstag, 21. September 2024, 10:16

Moin Reinhard

Tolle Arbeit :respekt: :dafür: :ok:


Heiko
Eine kleine Weisheit fürs Leben

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19

Sonntag, 22. September 2024, 21:00

Servus Heiko,
freut mich, dass Du dabei bist :wink:

20

Sonntag, 22. September 2024, 21:49

Türschweller

Liebe Corvette-Fans,
wie angekündigt geht es mit der Gestaltung der Türschweller und -holme weiter. Bei dem originalen Bausatz-Coupé wird der Innenkasten einfach in die Karosserie geklebt. Dazwischen verbleibt ein Hohlraum, der nicht weiter stört, weil ja die Türen nicht zum Öffnen vorgesehen sind. Entsprechend spartanisch - passend zum Rest des Kits, sieht auch das Innenleben aus. Da wartet auch noch eine Menge Arbeit :rolleyes:
Ich setzte zunächst die Karosserie auf den Rahmen und verschraubte beide miteinander. Somit war gewährleistet, das Erstere einigermaßen gerade und ohne Verwindungen ausgerichtet war. Werfen wir vorab einen Blich auf das Original, hier ein Exemplar mit Sidepipes statt der Chromzierleisten:



Ich schnitt eine Leiste in passender Stärke aus PS-Sheet aus, legte sie auf den Rahmen und verklebte sie vorsichtig mit Karosserie und Innenkasten - nur kein Kleber auf den Rahmen :du: Mit Washi-Tape und Klammern gesichert, ließ ich das erst einmal aushärten. Die Türverkleidungen waren direkt mit den Sitzen verbunden. Gut zu sehen ist, dass nach dem Heraustrennen der Türverkleidungen die Sitze seitlich geschlossen und in Form gebracht wurden.





Währenddessen fertigte ich schon eine Schablone für die hinteren Türholme und füllte die Lücke auf.





Nun kamen die eigentlichen Türschweller an die Reihe. Ich schnitt Leisten aus 5mm PS-Sheet aus, probierte an, und setzte sie auf meine Verbindungsplatten.







Die hinteren Türholme sind ziemlich komplex strukturierte Gebilde, wie ein Blick auf das Original zeigt:



Auch hier habe ich etwas vereinfacht. Die Türverkleidungen standen noch aus, ich befürchtete, dass es sonst zu räumlichen Überschneidungen käme und die Türen sich nicht mehr schließen ließen. Zuerst bekam die Innenwand neuen Schwung. Der nunmehr mit seinem Innenleben vereinte Body ist wieder vom Rahmen getrennt.





Ich ergänzte ein paar Teile, und jetzt sah es schon viel besser aus. Die Ecken verspachtelte ich mit Magic Sculpt.





Hier die Draufsicht, dann die Anprobe: Die Türe passte einwandfrei :thumbsup: Vorne am Fensterrahmen klaffte sie etwas auf, das Eigengewicht ließ den Vorderbau leicht herunterhängen, so ganz ohne Rahmen. Wie gesagt, es ist nicht ganz original. Später ergänzte ich noch einige Details. Nur dieser Übergang Holm - Türe - Verdeckklappe, hmmm :S Aber darauf komme ich noch zurück.





Nun lüfte ich schon mal das große Geheimnis: Welche Farbe bekommt denn das künftige Schmuckstück? Also, ein schönes leuchtendes "Azurblau" metallik ist es geworden. Das probierte ich gleich mal am Holm aus, um das Farbenspiel in den Winkeln in Augenschein zu nehmen. Wenn man dauernd nur spachtelt und feilt, dann ist so ein Farbklecks doch sehr aufmunternd, seht selbst:



Soviel für den Augenblick. Nächstes Mal sind die vorderen Türholme dran, das war auch eine interessante Aufgabe.
Alles Gute, Euer Modell-Retter Reinhard

21

Montag, 23. September 2024, 07:23

Moin Reinhard

Das sieht schon sehr gut aus :) . Dass das alles nicht zu 100% Original ist: Geschenkt. Am Ende wird der in Blau garantiert topp aussehen, die Lackprobe sagt zumindest mir sehr zu

Bernd

22

Montag, 23. September 2024, 07:24

Moin,

schon toll, was Du aus diesem Bausatz rausholst. Absoluten Respekt :ok:
Das Türschloss kommt aber schon noch, wenigstens ansatzweise, oder?

Ingo
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Lord Nelson


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23

Montag, 23. September 2024, 20:44

Servus Bernd & Ingo,
vielen Dank für Eure aufmunternden Kommentare :wink: Ich hatte schon die ersten Kritiken befürchtet, aber das Teil entpuppte sich immer mehr, und der Kit ist auch noch leicht asymmetrisch, d.h. jedes einzelne Bauteil muss extra vermessen und angepasst werden. Und ja, selbstverfreilich kommen noch "Türschlösser" mit Vater - Mutter - Attrappen dran. Und Magnete, damit die Türen zu bleiben.
Schönen Abend
Reinhard

24

Dienstag, 24. September 2024, 21:57

Türholme vorne

Liebe Corvette-Fans,
wie angekündigt geht es mit der Gestaltung der vorderen Türholme weiter. Das wurde auch wieder so eine Herausforderung, mit Wölbungen und Rundungen, und den Durchbrüchen für die Scharniere :rolleyes: Werfen wir wieder einen Blick auf das Original: Die Türscharniere sind mit flügelförmigen Montagewinkeln in den Türholm hineingebaut, der als Kasten mit vorderem Abschlussblech ausgeführt ist.



Das Abschlussblech am Original entspricht etwa der Montageebene der Scharnierachsen am Modell. Soweit, so gut. Zunächst schloss ich die Lücke zwischen der Montageebene und dem Innenkasten und verkleidete die Scharniere mit Magic Sculpt. Dann folgten die hinteren Abschlussbleche mit den Scharnierdurchbrüchen, wieder mithilfe von Papierschablonen.





Hier das Mock-Up: Passt :thumbup:



Und gleich alles zusammengepappt?? :du: Neee, ich lackierte die Partie, da ich hierfür später nicht mehr rankommen würde.



JETZT konnte ich die hinteren Abschlussbleche einkleben und mit den Rundungen und Wölbungen beginnen. Zwei Leisten je Seite machten den Anfang, sie bekamen Aussparungen für die Scharniere. Der Innenkasten wurde oben noch weiter ausgeschnitten, um den Übergang zur Instrumentenkonsole freizulegen.







Die Rundungen und Wölbungen gestaltete ich Freestyle mit Magic Sculpt.







Oben modellierte ich die Holme bis zum Fensterrahmen hinauf, da würden sich später die Türen mit ihren Dichtungen anlegen.



Der Blick auf die Holme zeigte ein neues Problem dieses Kits: Die Innenwände stehen senkrecht und sind gerade, beim Original sind sie nach außen gewölbt. Nach dem Aushärten des Putty hatte ich wieder etwas gemogelt und die Innenkanten meiner nagelneuen Holme rund ausgefeilt.



Die Lücke zum Fensterrahmen wurde ebenfalls geschlossen. Hier sieht man nochmal die abgerundete Innenkante.





Schließlich feilte und schliff ich die Holme in Form, nicht ohne ein paar Macken in meine Scharniere zu reißen ;( Aber die waren ja dem nächsten Lackierdurchgang zugänglich. Und, in aller Bescheidenheit, ich fand meine Türholme schon ganz schick ^^
Demnächst mehr. Scharnierwinkel und Farbe :wink:
Grüße vom Modell-Retter

25

Mittwoch, 25. September 2024, 06:45

Eine irre Arbeit :ok: :ok: :ok:

Da zieh ich den Hut!

Möge das Durchhaltevermögen dir niemals ausgehen :ok:
Ich mag keine Menschen, die überall suchen, was sie stört...
Ich mag Menschen, die überall etwas finden, was sie fasziniert

26

Mittwoch, 25. September 2024, 06:56

Moin Reinhard
Schließlich feilte und schliff ich die Holme in Form, nicht ohne ein paar Macken in meine Scharniere zu reißen

Es gibt schlimmeres, den Schaden kann man gut nachlackieren.
Auch auf der Scharnierseite sind die Holme sauber angeglichen, das gefällt :)

Bernd

27

Mittwoch, 25. September 2024, 07:55

Moin,

meinen absoluten Respekt vor dieser Scratch-Arbeit!
Das ist Modellbau vom Feinsten :ok:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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28

Mittwoch, 25. September 2024, 21:46

Türscharniere, Scheinwerfergehäuse

Lieber Christian,
lieber Bernd,
lieber Ingo,
freut mich sehr, dass Euch meine Baufortschritte gefallen :rot:

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Weiter geht es mit den Türscharnieren. Oben beim Originalfoto habe ich die Montage der Scharniere erläutert. Da mein Modell eingeklebte Scharnierachsen bekam, mussten für einen ordentlichen Look Scharnierattrappen her. So habe ich sie gemacht: Zuerst Streifen aus Alublech vorbereitet, abgewinkelt und in Form geschnitten, dann die "Schraublöcher" vorgebohrt.







Die 8 halben Winkelbleche klebte ich in die Aussparungen, dann bohrte ich die Löcher für die Sechskantschräubchen.





Hier waren sie schon fertig montiert und bekamen ihr Farbkleid. Die Macken an den Scharnieren sind somit auch wieder weg :smilie:





Wenn man genau hinschaut, erkennt man schon die erste Probelackierung an der Karosserie. Dazu später mehr. Zunächst fehlten noch zwei wichtige Karosserieelemente: Die beiden Scheinwerfergehäuse. Ihr ahnt es schon - die nächste Baustelle :S Im Kit ist vorgesehen, die aus zwei Hälften bestehenden Gehäuse um die, fest mit der Karosserie vergossenen, Achsen herumzukleben, sodass die beiden Gehäuse einzeln drehbar sind. Das hielt ich zum Einen nicht für besonders realitätskonform, zum Anderen war eine der Drehachsen ohnehin bereits abgeknackt. Außerdem mussten die Gehäuse für die Lackierung vorbereitet werden, und das ging nur fertig montiert, getrennt von der Karosserie. Und Lichter sollte die Corvette auch noch bekommen, wir wollen doch auch im Dunkeln nach Hause finden ;) Also baute ich eine neue Drehachse, die beide Gehäuse verband, und neue Lager für die seitlichen Drehpunkte der Gehäuse. Somit sollte genügend Platz für den Einbau einer Beleuchtung vorhanden sein. Als Drehachse diente wiederum ein 2mm-Gewindestab, mit einem passenden PS-Rohr. Die Rundkopfmuttern entstammten der Pocher-Schrauben-Grabbelkiste.







Die Rundkopfschrauben verklebte ich mit zähfließendem Sekundenkleber am Gehäuse. Erfreulicherweise ließ sich danach das PS-Rohr noch drehen, sodass ich es mitsamt den Scheinwerfergehäusen anprobieren konnte. An der Karosserie hatte ich dazu passende Aussparungen anstelle der alten Achsen ausgefräst.





Die Scheinwerfergehäuse drehten sich nunmehr synchron. Allerdings war das eine ziemlich labile Angelegenheit, der 2mm-Gewindestab als Verbindungselement ist nicht gerade drehmomentresistent. Und wer meint, bei einem Monogram-Kit wäre, einfach so, alles hübsch axial und parallel ausgerichtet, der ist auf dem Holzweg. So wie ich :S Nach der Lackierung tüftelte ich noch ewig herum, bis die Gehäuse einigermaßen hielten, aber Grobmotorik ist immer noch fehl am Platz.

Nun, da alle Karosseriearbeiten vorbereitet waren, konnte die Lackierung beginnen. Alle weiteren Arbeiten wie das Anbringen der Accessoires, Fensterrahmen oder Innenausstattung konnten erst im Anschluss fortgeführt werden. Oben erwähnte ich schon die Probelackierung. Nach dem Haftgrund kam die erste Lackschicht. Offenbarte der Haftgrund schon einige Stellen, die Nacharbeit verlangten, so kamen die Formen im Farbenspiel des Metallik-Lackes noch einmal klarer hervor. Vor allem die Heckpartie mit der zu Beginn ergänzten PS-Platte zeigte sich noch ziemlich wellig.





Uuuund, habt Ihr sie gesehen, die Kelsey-Hayes-Felgen :cracy: Ich musste sie einfach dazustellen und gucken, als kleinen Motivationsschub. Aber bringen wir zuerst die Lackierung zu Ende. An einem lauen windstillen Sommertag brachte ich alles in den Garten und legte los. Zuerst 2 Schichten metallik blau, danach 2 Schichten 2K-Klarlack. Bei über 30° im Schatten hatte ich die Einbrennlackierung gleich inklusive. Zum Glück war es auch diversen Fluginsekten zu warm, sodass der Lack fehlerfrei trocknen konnte.









Je nach Lichteinfall hat der Lack fast einen irisierenden Effekt, ich musste mich erstmal in die Wiese setzen und meine Teilchen angucken ;) Der Lack bekam nun eine Woche zum Durchhärten. Da konnte ich mich schon mal um das Fahrwerk und den Motor kümmern. Und die sau-schicken Felgen anpassen. Demnächst dann mehr.
Euer Modell-Retter Reinhard

29

Mittwoch, 25. September 2024, 22:00

:respekt: ist das eine klasse Arbeit :respekt:
Ich mag keine Menschen, die überall suchen, was sie stört...
Ich mag Menschen, die überall etwas finden, was sie fasziniert

Beiträge: 129

Realname: Thomas Seifried

Wohnort: Güglingen

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30

Mittwoch, 25. September 2024, 23:51

Tolle Arbeit-ob man sich beim Original die gleiche Mühe gemacht hat?

Viele Grüße Thomas

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Verwendete Tags

1:8, C2, Corvette, Monogram, Roadster, Scratch

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