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Mittwoch, 21. Dezember 2005, 17:57

RC- Grundlagen

Mit dem Thema möchte ich Euch Kollegen, mal ein wenig Grundlagen der RC Technik vermitteln. Vielleicht hat der ein, oder andere Interesse daran, und weiß aber nicht wie, anfangen.

Grundausstattung:

Um ein Modell bewegen zu können, ist eine gewisse Grundelektronik erforderlich, für jede Sonderfunktion, weitere Bausteine.

Fangen wir mit der Grundelektronik an. Funktionen wären dann z.B. Lenken und Fahren ( Auto, Schiff und Lkw, was Flugzeuge betrifft funktioniert das auch so, wobei ich hier selbst aber keine Erfahrung habe )

Die Grundausstattung eines jeden RC- Modells sind:

- Fernsteuerung
- Empfänger
- passendes Quarzpaar
- Servo ( s ), auch Rudermaschinen genannt
- Fahrtenregler
- Akkus
- Ladegerät
- und Ladekabel.

Fernsteuerung:

Fernsteuerung, Empfänger, Quarzpaar, meist ein oder 2 Servos, gibt es als Komplettset zu kaufen. Je nach Verwendungszweck, sollte man darauf achten, das die jeweiligen Frequenzbänder eingehalten werden und die Anlagen Postialisch, in dem jeweiligen Land zugelassen sind.

Ein Beispiel für ein typisches Set:



In Deutschland sind folgende Frequenzbänder, freigegeben für:

- 27 Mhz und 40 Mhz ( AM und FM ), für Autos, Lkws und Schiffe
- 35Mhz ( nur FM ) nur für Flugzeuge und Helicopter!!

Diese Frequenzen sind gesetzlich für die jeweiligen Modelle zulässig und in Deutschland gültig. In anderen Ländern, gibt es noch andere Bestimmungen. Die Anlagen, sowie auch die Empfänger haben dementsprechende Aufkleber / Prüfzeichen, irgendwo am Gehause.

Funktionsweise:

Eine Fernsteuerung, hat die Aufgabe, über eine bestimmte Frequenz, ein Signal an den Empfänger weiterzugeben.

Die Funktionen werden in Kanäle aufgeteilt. Jeder Kanal hat hierbei 3 Funktionen, die vom Nullpunkt ( Mitte ), nach links, oder rechts ( Knüppelstellung ) bewegt werden. Diese Bewegungen können bei professionellen Anlagen feinfühlig geregelt werden.

Jeder der ein Spielzeug RC Auto kennt, weiß das es z.B. entweder nur vollen Lenkeinschlag, oder gar keinen Lenkeinschlag gibt. Wir nennen solche Spielzeug Anlagen: " Klick-Klack Anlagen "

Für ein normales Modell, das nur Lenken und Fahren soll reicht also eine einfach 2 Kanal Anlage, die es schon ab ca 45 €uro, mit Empfänger und Quarzpaar gibt. Sonderfunktionen bedürfen mehr Kanäle, aber darauf werde ich später eingehn.


Hier eine normale, aber schon professionelle 2 Kanal Fernsteuerung



und eine Mehrkanal Profi Computeranlage, für viele Sonderfunktion, wie sie z.B. in Lkw, oder Schiffsmodellen, mit vielen Sonderfunktionen gebraucht wird. Sie hat auch einen Modellspeicherplatz, für mehrere Modelle und jede Menge Zusatzprogramme, um z.B. Servoweg usw. zu programieren. Möchte man also, mehrere Modelle bauen, so ist es sinnvoll gleich zu einer ausbaubaren PC- Fernsteuerung zu greifen.




Der Empfänger:

hat die Aufgabe, die Befehle, die er von der Fernsteuerung aus bekommt, zu empfangen und in Signale umzuwandeln, um sie dann wieder, an z.B. einem Servo weiterzugeben.

Der Empfänger, muß die selbe Frequenz haben wie der Sender, außerdem muß er zu dem Sender passen. z.B. 8 Kanal Sender - 8 Kanal Empfänger ( dazu siehe Quarzpaar )

ein einfacher 2 Kanal Empfänger



und ein 7 Kanal Empfänger



Quarze:

sind kleine Bauteile, die die Frequenz bestimmen. In dem Bauteil, befindet sich ein speziell geschliffener Kristall, der die Schwingung, also Frequenz vorgibt.

Wenn mehrere Leute gleichzeitig fahren möchte braucht jeder Teilnehmer, seine eigene Frequenz. Haben z.B. zwei Teilnehmer die selbe Frequenz, so gibt es Störungen, oder gar Komplettausfälle und es kann zu Zerstörung des Modells, Sachschaden ( Modell rast unkontrollierbar, in einen Zaun) , oder gar im Schlimmsten Fall Personenschäden ( Auto rast unkontrollierbar, gegen eine Person )kommen.

Bevor man mit mehreren Personen fahren möchte sollte man also unbedingt, die Frequenzen prüfen. Auf großen Ausstellungen gibt es dazu Frequenztafeln, mit Namen und Frequenznummer, oder auch Kanalnummer genannt.

so, sehen die Quarze aus



Ein Quarzpaar besteht aus Sender- und Empfängerquarz,das zumeist, mit TX ( für Sender ) und RX ( für Empfänger ) gekennzeichnet sind.

Servo ( Rudermaschinen )

Sind Bauteile, mit denen man z.B. eine Lenkung bewegen kann.
Die Standardservos, haben bei 4,8 Volt eine Stellkraft, von ca 3,0kg /cm oder auch 30Ncm. In der Regel kann ein Servo, den Hebelarm um 80-90 Grad, nach links, bzw. echts stufenlos drehen.

Es gibt hier verschiedene Baugrößen, mit verschiedenen Stellkräften, je nach Bedarf.

Beispiele:

Picoservo, die kleinsten



Standardservo



Sonderservo

z.B mit größere Stellwinkel



Digitalservo

z.B. mit extrem hohen Stell-, und Haltekräften, wie sie z.B. für die Lenkung eines Größen und schweren Monstertrucks gebraucht werden




Fahrtenregler:

werden gebraucht, um die Drehlzahl eines elektrobetriebenem Fahrzeug feinfühlig zu regeln. Bei Verbrennerautos, wird das über ein zweites Servo geregelt und somit entfällt der Fahrtenregler hier.

Es gibt mechanische und elektronische Fahrtenregler. Die mechanischen Regler ( auch Widerstandsregler ) sind für den professionellen Einsatz nicht zu gebrauchen, daher geh ich nicht weiter drauf ein. Elektronische Fahrtenregler, gibt es ebenfalls, in den verschiedensten Baugrößen, Verwendungszwecke etc.

Beispiele:

spezieller Truckregler


spezieller Rennregler


Zu Beachten ist, das der Regler auf den jeweiligen Zweck abgestimmt sind. Elektromotoren, haben verschiedene Windungszahlen , auch Turns genannt. Man kann also, nicht einen 23 Turn Regler, mit einem 11Turn Motor betreiben. Der Regler wurde schlicht Weg, sich in Rauch auflösen, weil er die aufkommende Spannungen nicht verkraften würde. Je weniger Turns ein Motor hat, um so näher kommt er einem Kurzschluß. Umgekehrt jedoch geht, als eine 11Turn Regler, mit einem 23 Turn Motor. Weiterhin ist die Stromaufnahme des Motors, bei voller Last zu berücksichtigen. Übrigens, die meisten handelsüblichen Regler hab ein BEC System. Das BEC System, versorgt, den Empfänger mit Strom ( 5 Volt ), so das eine extra Empfängerbatterie verzichtet werden kann.
MFG Manuel Keller

www.mkmodelle.com

Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von »volvospeed« (21. Dezember 2005, 18:27)


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Mittwoch, 21. Dezember 2005, 17:57

Akkus:

Akkus gibt es in den verschiedesten Bauformen und Eigenschaften.
Derzeit gibt es auf dem Markt:

- Bleiakkus ( Pb )
- NickelCadmiumakkus ( NiCd )
- NickelMetallHydritakkus ( NiMh )
- und LithiumPolimyerakkus ( Lipo )

Akkus, wie NiCd und NiMh haben in der Regel eine Spannung von Nennspannung von 1,2 Volt, je Zelle. Normale Batterien hingegen 1,5 Volt.

Bleiakkus, gibt es in 2,4,6 und 12 Volt.

Bleiakkus, sind groß und schwer, verfügen aber eine hohe Stromkapazität ( mAh )



Sie werden gerne in Schiffe eingesetzt.

NiCd- Akkus - Standard Akku´s, bedingt Hochleistungsfähig

verwendet man heute noch z.B. gerne in Trucks und Auto´s.
Die Produkt, jedoch, soll in der nächsten Zeit, aus Umweltgründen eingestellt werden.Bei falscher Ladung kann es zu Memoryeffekten kommen, wodurch die Kapazität stark sinkt und der Akku frühzeitig, den Geist aufgibt.



NiMh Akku´s- Hochstrom Akku´s

sind die direkte Nachföger der NiCd Akku´s. Sie haben schon wesentlich höhere Stromkapazitäten und zudem auch Hochstromfähig. Zudem haben sie weniger die Eigenschaften zu dem Memoryeffekt, ( wie die NiCd ) zu neigen. Sie sind am unproblematischsten zu handhaben.

Ideal, für Rennautos, Lkws und Schiffe



Lipos - die neuste Generation

Lipos ist die neueste Generation, sie bestechen durch imens hohen Kapazitäten und der kompakten Größe. jedoch sind sie beim Laden noch sehr empfindlich und benötigen spezielle Ladegeräte. Zudem, haben sie, eine abweichende Stromspannung, wie die üblichen Akkus und somit auch nicht überall verwendbar.

Werden gerne für Indoor Flugzeuge und Hubschrauber verwendet.




Ladegeräte

Ladegeräte, gibt es von der einfachsten Ausführung, bis hin zum Computerlader. Einfache Lader, z.B. Steckerlader, haben den großen Nachteil, das sie oftmals > als 12 Stunden zum Laden brauchen und ein Akku auch nicht richtig laden können. Für professionelle also unbrauchbar. Ein gutes Ladegerät ist das a und o, des RC-Modellbaus, daher sollte ein Lader, nicht nur Laden, sondern auch entladen und verschiedene Wartungsprogramme für Akkus besitzen. Gute Lader können mit 12 Volt ( z.B. Autobatterie ) und 220 Volt betrieben werden. Oftmals sind sie aber auch nur auf 12 Volt ausgelegt, so das man ein gutes Schaltnetzteil dazu braucht.

Für professionellen Einsatz unbrauchbar



Ein Schaltnetzteil, in Verbindung mit...



...Computerlader, ist die beste Lösung



Oder auch ein Kombi Computerlader



Weiterhin sollte man darauf achten, das ein Lader, sämtliche Akkutypen, oder die die man bevorzugt einsetzten möchte Laden und warten kann. Hierbei ist auch zu beachten, bis welche Akkuspannungen der Lader kann. Für einen guten Lader muß man schon ab 150€ruo ausgeben. Allerdings ist sowas auch eine einmalige Anschaffung, dannach hat man Ruhe. Weiterhin kann man damit natürlich auch Digicam Akkus laden und pflegen.

Ladekabel:

Braucht man natürlich für den Sender und auch für die Akkus. Es gibt sie fertig Konfektioniert, oder man kann sie selbst bauen.
Wichtig ist nur, das die Stecker robust sind und sie einen ausreichenden Kabelquerschnitt haben

Kabel für Sender


Für Akkus, hier ein Multiladekabel, für alle gängigen RC-Akkustecksysteme



So, ich hoffe Euch damit ein weing geholfen zu haben, falls weitere

Fragen offen stehen, stehe ich natürlich gerne zur Verfügung
MFG Manuel Keller

www.mkmodelle.com

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »volvospeed« (21. Dezember 2005, 18:03)


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Donnerstag, 12. Oktober 2006, 12:30

RE: RC- Grundlagen

Zitat

Original von volvospeed
- 27 Mhz und 40 Mhz ( AM und FM ), für Autos, Lkws und Schiffe
- 35Mhz ( nur FM ) nur für Flugzeuge und Helicopter!!


Einige Kanäle des 40Mhz Bandes sind auch für Flugzeuge reserviert!

Zitat

Der Empfänger, muß die selbe Frequenz haben wie der Sender, außerdem muß er zu dem Sender passen. z.B. 8 Kanal Sender - 8 Kanal Empfänger ( dazu siehe Quarzpaar )


Das muss nicht sein. Du kannst auch mit einer 8-Kanal Fernsteuerung einen 4-Kanal Empfänger "anfunken", sofern diese den gleichen Quarz eingebaut haben. Du kannst damit halt nur nicht alle 8 Kanäle des Senders im Modell empfangen - aber nicht jedes Modell muss alle Möglichkeiten des Senders ausschöpfen.

Meine Verbesserungen sind übrigens keineswegs böse gemeint, allgemein stimmt ja alles hier von dir Geschriebene und gibt dem Anfänger einen echt guten Einblick. Lasse nur so ungerne Fehler stehn... :prost:
Viele Grüße, David

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