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61

Dienstag, 19. März 2024, 16:40

Mein übliches Verfahren „dunkle Ölfarbe über alles“ diesmal keine Anwendung finden.

Die Grundierung der Statenjacht schreitet voran. In diesem Zustand erscheinen mir meine eigenen Modelle oft wie die Kindergeburtstagstorten, die man im Supermarkt aus einem Katalog bestellen kann. Allerdings treibt schon die Grundierung jetzt allmählich die Qualitäten des Bausatzes hervor. Ich will meine Kritik an der Passform nicht vollkommen vergessen, aber ich denke, das fertige Modell wird sich locker mit den schönsten Exemplaren aus der Geschichte seiner Gattung messen können.












Mein übliches Verfahren „dunkle Ölfarbe über alles“ diesmal keine Anwendung finden. Nur die Bordwand unterhalb des obersten Bargholzes wird so behandelt werden, im oberen Bereich wird so getan, als stehe in dem Luxusfahrzeug immer ein Topf Farbe bereit, um insbesondere die Ornamente aufzufrischen. Die Ölfarbe wird hier nur stark verdünnt benutzt, um ein bisschen Schatten und Tiefe zu erzeugen.

Schmidt

Das kommt dem Vorbild schon recht nahe.

So, dann fehlt eigentlich nur noch eine 3D gescannte maßstäbliche Figur vom Schmidt, mit dem erwähnten Farbtopf und Pinsel in der Hand, an Bord des Modells. :dafür:

62

Dienstag, 19. März 2024, 18:26

:dafür: :dafür: :dafür:


:thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

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63

Dienstag, 19. März 2024, 22:25

Als Fan bunter Schiffe bin ich begeistert. Das sieht richtig gut aus :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: .
Einfach mal machen! Könnte ja gut werden.


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H.M.S. Prince 1670 , Millenium Falcon von mpc

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Soleil Royal Holzmodell 1:140

64

Mittwoch, 20. März 2024, 12:13

Schmidt als Pinselquäler? Mal sehen, was sich in diesem Maßstab machen lässt.


Ich bin jetzt dabei, das Farbschema der Probeschnitten auf das Modell zu übertragen.








Bei den Fenstern zeigt der Bausatz zeitgenössische Qualitätsstandards. Die Fenster sind Ätzteile, die separat eingesetzt werden und dabei eine erstaunlich gute Passform zeigen. Eine mehrfarbige Auslegung der Teile mit sauberen Farbtrennkannten ist damit möglich, ohne dass man mit Superlupe und Einhaarpinsel arbeiten muss.











Etwas schwieriger ist es, die Detaillierung des Kabinenschotts zum Vorschein zu bringen. Es gelingt durch das Malen der erhabenen Teile mit einem Pinsel praktisch ohne Farbe.





Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

65

Donnerstag, 21. März 2024, 12:15

So, dann fehlt eigentlich nur noch eine 3D gescannte maßstäbliche Figur vom Schmidt, mit dem erwähnten Farbtopf und Pinsel in der Hand, an Bord des Modells. :dafür:

Es gibt schon eine maßstäbliche Figur von ihm, genau so, wie er anno dunnemals mit seiner Tasse Fenchelsuppe - die übrigens extremst lecker war - an Deck der Utrecht stand :-)



XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
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66

Donnerstag, 21. März 2024, 13:17

Hi dafi,

ist das auf dem Foto die Suppe oder weiße Farbe? Oh sehe gerade das da die linke Hälfte einer Figur zu sehen ist.
Das Foto ist wohl zu groß.

67

Mittwoch, 17. April 2024, 12:07

Inzwischen sind die Probeschnitten für die Bemalung der Statenjacht soweit getrocknet, dass ich daran gehen kann, verschiedene Techniken des Überzugs mit Ölfarbe zu testen.





Hier gleich die erste, gewissermaßen traditionelle: unverdünntes Umbra Natur über alles. Ich bekomme auch nach Jahren der Anwendung dieser Technik noch jedes Mal einen Schock, wenn die aufwändige Bemalung unter einer bräunlichen Schlammschicht zu verschwinden droht. Umso schöner das Aufatmen, wenn sie sich wieder entfernen lässt. Und immer wieder erregend die Überraschung, was darunter zu Tage tritt.






Das Resultat, verglichen mit einer noch unberührten Probeschnitte. Ich bin, obwohl ich dachte, ich sollte lieber mit einem Washing (also mit verdünnter Farbe) arbeiten, angenehm überrascht vom Ergebnis.






Anmerkungen und Kommentare wie immer sehr erwünscht.
Schmidt
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68

Mittwoch, 17. April 2024, 14:41

Immer wieder toll wie die Einzelheiten, im vergleich zum unbehandelten Teil, viel besser zur geltung kommen 8o
Einfach mal machen! Könnte ja gut werden.


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69

Mittwoch, 17. April 2024, 21:38

An den braunen, schwarzen und gelben Teilen funktioniert das Super und haucht der Bemalung Tiefe und damit Leben ein. An den blauen Teilen entwickelt sich so auch Tiefe aber irgendwie kommt ein verwinternder/schmutziger Effekt dazu. Ideal wäre theoretisch an den braunen/gelben Teilen Umbra Natur zu nehmen und an den blauen Teilen eine mehr oder weniger bläuliche Ölfarbe zu nehmen. Praktisch wirst du spätestens beim Runterwischen immer eine Vermischung haben.

Eventuell geht ein Wash mit entsprechenden Farben. Da musst du weniger Farbe wieder runterbekommen und das Vermischungsrisiko sinkt, aber an den Übergängen besteht immer das Risko das der Wash dahin fließt wo er nicht hin soll. Zumindest bei meinen Panzern/Fliegern nehme ich, um Tiefe zu erzeugen, meist eine Farbe die wenigsten ein bisschen wie die Grundfarbe aussieht (wobei Brau fast überall geht).

Viele Grüße
Knut

70

Donnerstag, 18. April 2024, 09:23

Du bringst die Problematik exakt auf den Punkt! Ich experimentiere bereits in diese Richtung und zeige demnächst Ergebnisse.
Schmidt
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71

Freitag, 19. April 2024, 06:59

Moin,

ich denke auch, dass der Einsatz von verschiedenen Farben zu noch besseren (geht das überhaupt?) Ergebnissen führt. Stark verdünnt und gezielt einsetzen ...

Oder geht vielleicht auch der Zeitlich versetzte Einsatz von verschiedenen Ölfarben, von hell nach dunkel? dazwischen immer lange (sehr lange) Trockenzeiten :nixweis:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

72

Freitag, 19. April 2024, 09:20

Text entfernt war vorzeitig ins Netz gegangen.

73

Freitag, 19. April 2024, 09:24

Vor einiger Zeit hatte ich ja angeregt auf braune Ölfarbe über alles zu verzichten. Obwohl diese Technik interessante Effekte bringt zeigt es doch keine reale Verwitterung auf teilweise buntem Schiffen im Einsatz, sondern verfärbt real vorhandene Farbtöne.
Fading:
Auf dem Wasser sind erhebliche Effekte durch starke Sonneneinstrahlung und auch durch Salz zu erwarten. Auf Deck kommt noch Dreck durch Teer hinzu, dieser Teil wird aber bekanntermaßen bei Marineschiffen häufig bis täglich gesäubert. Rost an Eisenteilen und Bewuchs an der Wasserlinie sind zum leidwesen der Kapitäne auch Teil eines natürlichen Aussehens. :D In Flensburg habe ich mal auf einem US Schiff einen damals noch "farbigen " Matrosen gesprochen der meinte das entfernen von Rost am Wochenende wäre eine Strafe. :du:

Das Thema Fading und Filter, durch unterschiedliche Farbtöne auf einer Fläche hier auch Acryl/Ename/Ölfarben wurde im Modellbau[/url] bereits ausführlich dokumentiert. Eine gute Umsetzung ist sicher auch eine Sache der Erfahrung. Daran übe ich noch, habe ja genug Projekte. :rolleyes:

Update: Ups nun ist der Text doch bereits eingestellt worden. Mein Internet hatte sich zwischenzeitlich aufgehängt.

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74

Freitag, 19. April 2024, 13:57

Es kommt ja immer auf das gewünschte Ergebnis an.
Für eine dem großen Original ähnliche Verwitterung ist sicher ein anderes Vorgehen notwendig als wenn das Vorbild ein in Ehren gealtertes Holzmodell aus dem Museum ist.

Daniel, noch ganz am Anfang des Weges mit der Ölfarbe...
Aus dem Wasser kommt das Leben, zum Wasser zieht es wieder hin..
Sammle sporadisch Erfahrungen im RC-Schiffbau.


75

Freitag, 19. April 2024, 15:17

Meine Farbtestreihe ist so gut wie abgeschlossen. Ich präsentiere hier nicht alle Ergebnisse, nicht zuletzt deshalb, weil einige unterschiedliche Techniken kaum unterschiedliche Ergebnisse gebracht haben. Im Foto wäre das wohl kaum zu dokumentieren. Im Wesentlichen ging es ja auch um den Unterschied zwischen einem Draking und einem Washing.


Hier noch einmal das Ergebnis der Methode „Öl über alles“. Beim Abwischen bleibt die Farbe in den Vertiefungen und bildet Schatten, darüber hinaus verändert sie den Farbton der Grundfarbe. Das Ergebnis ist matt und das Modell kann ohne Trockenzeiten sofort weiterbearbeitet werden.





Beim Washing läuft die stark verdünnte Farbe von sich aus in die Vertiefungen. Sie kann mit dem Pinsel etwas dirigiert werden, dabei muss allerdings die bearbeitete Seite des Modells waagerecht liegen, und das für Stunden, damit die Farbe sich nicht unbemerkt in ungewollte Richtungen aufmacht! Die Veränderung der Grundfarbe ist geringer. Nach längerer Trocknungszeit ist das Ergebnis glänzend und verlangt nach einem Überzug mit matter Farbe.



Ich habe mir jetzt viel Mühe mit diesen Farbversuchen gegeben, doch es sieht so aus, als würde es bei meiner alten Technik des „Öl über alles“ bleiben. Allerdings werde ich die blaue Grundfarbe noch einmal einer kritischen Revision unterziehen. Ich stimme dem Einwand zu, dass sie in Verbindung mit dem Öl zu verwittert aussieht. In einem anderen Forum habe ich die exakte Farbmischung aus Humbrol/Revell Farben erfahren, die Herbert Tomesen von Artitec und der Schifffahrtshistoriker und Modellbauer Ab Hoving verwenden. Ich habe mir das Blau schon einmal angerührt. Es sieht tatsächlich „holländischer“ aus und verändert sich unter Öl kaum.

Schmidt
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76

Freitag, 19. April 2024, 23:23

Bin auf die weiteren Ergebnisse gespannt
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77

Samstag, 20. April 2024, 06:33

Warum klebst Du nicht die BEreiche, die Du mit einer anderen Ölfarbe bearbeiten willst, mit Tamiya Tape ab? Das hatte ich bei meinen Versuchen auch gemacht. Der NAchteil ist, dass das mehrmalige Behandeln mit Ölfarbe einfach Zeit kostet. Die Technik funktioniert
auch auf Kartonmodellen.
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert im Maßstab 1/36 nach den Plänen des NMM und einer eigenen Rekonstruktion


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

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Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

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78

Samstag, 20. April 2024, 09:40

Wie immer äußerst interessant mit sehr guten Ergebnissen.
Auf die nächsten Fortschritte bin ich auch sehr gespannt.

Beiträge: 1 061

Realname: Christian

Wohnort: Hallbergmoos

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79

Samstag, 20. April 2024, 18:16

Ich finde das es nicht zu verwittert aussieht, es sieht aus wie ein Modell des Originals, das schon sehr alt ist.
Ich finde es so optisch klasse.
mfg Christian
PS: Wir bauen ja immer noch ein Modell und nicht das 1:1 Orginal und da darf es neu oder auch schon sehr alt und verwittert aussehen.
Der Nachbar hört AC/DC ob er will oder nicht :cracy:

80

Montag, 22. April 2024, 12:41

Die Tests mit der Ölfarbe haben auch einige Erkenntnisse gebracht, die auf die Grundierung durchschlagen. So habe ich das Blau mit einem leicht dunkleren Farbton überstrichen. Das hellere blau bekam in Zusammenhang mit der Ölfarbe Umbra einen grünlich-verwitterten Ton, der mir nicht so gut gefiel. Nun beginnt die Trockenphase vor der Ölbehandlung allerdings wieder von vorne.











Schmidt
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