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Dienstag, 17. Oktober 2023, 12:04

Tartane im Wind (Heller)

Vor Zeiten, es mag etwa sechs Jahre her sein, hatte ich rubbeldiekatz (Ruhrgebietisch für Hopplahopp) die kleine Tartane von Heller zusammengebaut, damals in der Absicht, sie möge zusammen mit der zum Schulschiff degradierten Napoleon auf einem Diorama posieren. Die geborgenen Tempo-Segel gehörten damals zu meinen ersten Versuchen in dieser Art. Entstanden ist ein Modell mit mittelgradiger Attraktivität, um es diplomatisch auszudrücken.




Vorbild war damals für mich (und ich denke, schon früher für die Firma Heller) eine Zeichnung von einem Mitglied der Malerfamilie Roux, die eine womöglich in Marinediensten stehende Tartane Mitte des 19. Jahrhunderts zeigt. Interessant daran, dass das Marssegel nicht an einer Rahe, sondern frei geschotet wird.




Mein kleines Mauerblümchen in schwarz-weiß ist inzwischen einen anderen Weg gegangen und wurde zum Urmodell für die Kranschiffe auf dem Krängungsdiorama, ein Weg, aus dem es kein Zurück gibt. Aber mein privater Modellbauladen gab noch ein Exemplar her, und das benutze ich jetzt, um mich nach längerer Zeit wieder in den Bau kleinformatiger, aber möglichst bewegter und attraktiver Takelagen einzuarbeiten. Soweit sind die Arbeiten gediehen. Älteres Farbschema und eine hoffentlich überzeugendere Variante des stehenden Gutes:





Und damit zu den Segeln, um die es hier ganz besonders gehen soll. Auf dem Foto die kleine Vorrichtung zum Malen gleichmäßiger Bahnen. Ich bitte aber, das Augenmerk auf die Gestaltung des großen Focksegels zu richten. Ich hoffe, durch die Ausbeulung an der Unterkante einen realistischeren Eindruck erzeugen zu können. Tatsächlich werden die Segel ja durch die Schoten „verzogen“, wenn starker Wind darauf steht. Um diese Beule auch in der Vertikalen zu zeigen, hätte ich allerdings die Bahnen als Kurven zeichnen müssen. Davor bin ich zurückgeschreckt. Aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend. Zunächst stehen Versuche bei starkem Föhn (richtig geschrieben) an.



Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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Dienstag, 17. Oktober 2023, 17:37

Freude! Spannung! Begierde!

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

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Mittwoch, 18. Oktober 2023, 10:51

Das kleine Modell mit Großsegel und der voluminösen Fock. Fock und Rute mit Großsegel sind nur provisorisch befestigt. Fallen, Halsen und Schoten werden an ihren Belegpunkten durch provisorische Blöcke etc. geführt und außerhalb des Rumpfes in schmalen Sägeschlitzen in der Grundplatte „belegt“. Die Takelage ist damit gewissermaßen von außen steuerbar. Ich habe dieses Verfahren selbstverständlich nicht erfunden, komme mir aber manchmal wie der Erfinder vor. (Im Hintergrund übrigens der Wellen Phoenix, bei dem die Wanten ähnlich belegt sind.)




Und nun tritt der Fö(h)n auf den Plan, um Sturm zu spielen. Es ist höchst interessant zu sehen, wie die Segel verschiedene Positionen einnehmen, je nachdem aus welchem Winkel der Wind einfällt. In jedem Fall aber ergeben sich realistische Formen. Wind ist nun mal Wind. Ich habe als Test das erste, zu gerade Focksegel verwendet.





Bevor der Sturm in Aktion tritt, habe ich das Segel mit einem Gemisch aus Wasser, Holzleim (Ponal Express) und Earl Grey Tee eingesprüht. British Breakfast Tea war gerade nicht greifbar, der ist ein wenig dunkler. Dabei sollte ich nicht vergessen zu erwähnen, dass die Segel selbst schon eingefärbt sind, weil vor dem Laminieren die Seide in Tee hat baden dürfen. Sehr wichtig ist nach meiner Erfahrung, die Segel erst am Modell einzusprühen, denn so vermeidet man zuverlässig Berührungen des feuchten Materials. Mein Auftrag mit Pinseln hat bislang immer Streifen und Flecken ergeben, die allerdings gar nicht mal so unattraktiv waren. Jetzt habe ich mit kleinen Sprühflaschen gearbeitet, die das Gemisch wesentlich gleichmäßiger verteilen. Man muss aber Sorge tragen, dass das heruntertropfende Leimteewasser aufgefangen wird. Ein Stück Toilettenpapier reicht. Ansonsten ist die Substanz auch nicht besonders färbend, was Kunststoffoberflächen angeht, und kann leicht weggewischt werden.




Der Luftstrahl aus dem Föhn bringt das Segel nicht nur in eine natürliche Position, er lässt es auch in kürzester Zeit in dieser Position erstarren. Ich wiederhole: in kürzester Zeit! Wenn man anschließend das Schot durch einen Draht (der natürlich auf Seil getrimmt werden muss) ersetzt, bleibt das Segel in seiner Position.





Abschließend zwei Aufnahmen vor dem morgendlichen Himmel, die vielleicht etwas besser die dynamische Segelstellung vermitteln. Mir war besonders daran gelegen, zu zeigen, dass die große Fock fliegend (also nicht an einem Stag) gefahren wurde. Solche Segel nehmen ähnlich wie die modernen Spinnaker je nach Windstellung sehr verschiedene Positionen ein. In diesem Test war eine stärkere Streckung der Oberkante des Segels nicht möglich, weil der Bugspriet aus Plastik da nicht mitgespielt hätte. Er sollte unbedingt durch ein Teil aus Holz ersetzt werden.







Schmidt
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Mittwoch, 18. Oktober 2023, 23:46

Hallo Schmidt
Toll wird das werden...ich liebe diese "Spielereien".
:) :) :)

Bei meiner kleinen VIC habe ich mir das auch ähnlich vorgestellt und wollte dem Segel dann am Schiff die endgültige Form geben...das hat leider nicht mehr geklappt, da meine Segel steifer war als die ganze Mastkonstruktion. Vor der Endmontage nochmal abnehmen und nachformen (z.B kleine Falten) wäre die bessere Lösung gewesen.

LG
Robert
PS: Das Vorstag sollte gespannt wirken...entweder ganz gerade oder mit einem gleichmäßigen Durchhang...sonst ist es nicht realistisch

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Donnerstag, 19. Oktober 2023, 09:57

Wunderbar wie sich Deine Idee des geblähten Segels fortentwickelt ... da hast Du Dir ein gutes Versuchskaninchen ausgesucht.
Jedes Mal noch realistischer ... noch schöner.

Ich habe es mir gerade an der identischen Heller Corsair angesehen ... aus Deinen Bildern läßt sich durch die Vielzahl feinster Details kaum ermessen wie winzig klein dieses Modell tatsächlich ist .... und auch daß dieses "Hälmchen" des Bugspriets nur geringste Lasten aufnehmen kann.

Wieso eigentlich den Bugspriet durch Holz ersetzen ( obwohl das sicher eine gute Idee ist ) ?

Wie wäre es denn mit einer temporären Begradigungshilfe für den Bugspriet, damit er sich nicht zur Seite biegt ?
Sinngemäß wie eine Orthese beim Beinbruch.
Im vorliegenden Fall wäre ein Zahnstocher (oder ein beliebiges anderes Hölzchen/Metall ) schon das adäquate Mittel.
Obwohl auch schon ein Zahnstocher gegen den bausatzseitigen Bugspriet wie ein Baumstamm wirkt ... soll ja aber nur halten.

Du legst den Zahnstocher direkt parallel an den Bugspriet an und befestigst ihn mehrfach mit kleinen kunstoffummantelten Drahtstückchen.
Ich meine diese Drahtstückchen, die beim Kauf von Elektroartikeln die Kabel zusammenhalten und ein wenig verdrillt sind.
Meistens kann man die dann in mehrere Stücke passender Länge für den Modellbau zurechtschneiden.

( Sicher geht das auch mit anderen Materialien ... aber diese fallen mir gerade ein und sind in den meisten Fällen auch irgendwo in den meisten Haushalten vorhanden. )

Die sind fein und dünn genug um durch die Galionsöffnungen geführt zu werden um letztendlich Bugspriet und Hölzchen kraftschlüssig miteinander zu verbinden.
Ich würde da tatsächlich alle Möglichkeiten der Bug-Konstruktion verwenden, die vorhanden sind.
Wie fest kannst Du ja selbst durch den Grad der Verdrillung definieren.

Das sollte übrigens auch mit dem Mast und einem Schaschlikspieß als temporäre Versteifung gut funktionieren.

Nach vollendetem Föneinsatz, wenns also mit der Wölbung des Segels paßt, kann dann diese Hilfskonstruktion ganz leicht und ohne jegliche Rückstände wieder entfernt werden.
Dann wirken ja keinerlei Kräfte mehr auf die bausatzseitige Konstruktion ... sollte also gerade bleiben.
Viel Spaß !
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

6

Donnerstag, 19. Oktober 2023, 10:46

@showrodder
Pfui, ist das clever. Leider habe ich den Bugspriet ebenso wie den Besanmast schon ersetzt. Aber ich werde es mir merken. Denn klar, nach der Föhnerei herrscht ja kein Druck mehr....

@rosinini
Das Focksegel wird fliegend gefahren. Bei Schiffen mit Lateinersegeln existiert oft kein klassischer Vorstag. Die Föhnmethode dient gerade dazu, die entstehende Wölbung an der Oberkante des Segels darzustellen. Der Vorteil der Methode liegt wohl darin, dass das Segel rasch komplett geborgen werden kann.

Schmidt
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Donnerstag, 19. Oktober 2023, 11:19

"Leider habe ich den Bugspriet ebenso wie den Besanmast schon ersetzt."

Wieso leider ? ... das war letztlich die richtige Entscheidung.
Die bausatzseitigen Teile sind ja derart fein und dünn, daß sie schon an einem besseren Fühlingstag weich werden.

Da ich vermute, daß dieses Schiffchen noch so einige Male als Versuchsträger herhalten muß ist das sicher die dauerhaftere Lösung.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

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( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

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Donnerstag, 19. Oktober 2023, 21:13

Hallo Schmidt

Ich weiß, dass du noch am Testen und Probieren bist, um letztlich alles realistisch darstellen zu können… :respekt: :rolleyes: :rolleyes: :respekt:

Dein Gemäldebild ist dazu perfekt geeignet. Da stimmt wirklich alles!

Nochmal kurz zu den Segeln:
Die fliegend gesetzten Segel gehören zur „Königsklasse“ bei den Seglern. Äußerste
Aufmerksamkeit wird an den Schoten und Ruder benötigt, ein kleiner Fehler und
ein Malheur (von / bis möglich) ist geschehen.

Daher werden diese Segel nur bei leichten Winden bis ca. 15-20Kn auf raumen Kursen gesetzt.
Auf halben Wind werden diese dann wieder eingepackt. Mit den Schoten muss man dabei ständig „spielen“
und die Dinger werden aufgeblasen wie Fallschirme…am Boot selbst hat man das
Gefühl wie wenn der Turbo eingeschaltet wird und das Schiff erreicht ungeahnte
Geschwindigkeiten.

Auf deinem Bild ist die Segelstellung sogar ein „Butterfly“…das ist nochmal schwieriger als nur
fliegende Segel zu setzen.

Tolle Gemälde und Fotos dazu sieht man von den frühen Amerika-Cups.

Die modernen Segelschiffe (heute) machen das selbe mit Spinnaker oder Gennaker Segeln.



LGRobert


PS: und super, dass du die filigranen Rahen und Masten austauschst…das erspart viel Nerven und Rückschläge.

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Freitag, 20. Oktober 2023, 15:16

Ah, das Schmetterlingssegeln! Das weckt Erinnerungen!
Sommer 1973 auf der Maas bei Roermond. Den halben Nachmittag hat die Crew, bestehend aus dem Besitzer der schmucken BM Jolle, einem Nennonkel, meinem Vater und meiner (verglichen mit meinem jetzigen Body Maß Index tatsächlicher) Wenigkeit, damit verbracht, die Maas flussaufwärts zu segeln, in dauernden Schlägen gegen den Wind, die Strömung und den sporadischen Lastschiffsverkehr. Ich bin als Steuermann eingeteilt, und die Schiffsführung hat meinem Wunsch mal wieder entsprochen, diese anstrengende Route zu nehmen. Dabei bin ich gar nicht der Freund dauernder Wenden. Mir geht es um etwas anderes. Ich versuche, den Hafen an den Baggerseen so weit wie möglich hinter mir zu lassen, und zickzacke uns Richtung Südwesten, bis der Nennonkel die Heimfahrt anmahnt. Jetzt kommt, worauf ich mich stundenlang gefreut habe. Ich wende und lege die mahagonifarbene Nussschale vor den Wind. Meine Besatzung muss die Köpfe einziehen, wenn ich den Baum zur einen Seite auswandern lasse, und dann die Genua-Fock zur anderen Seite ziehen und mit einem Spriet in Position halten. Ich klettere aus der Plicht auf das Heck, strecke mich dort aus, so gut es geht, die Pinne unter dem Arm, und so schaukeln wir, von Wind und Strömung bewegt, von der Sonne beschienen, wieder nach Hause. Ich habe einmal gehört, dass einem, wenn der befürchtete, aber unvermeidliche Moment kommt, blitzartig die schönsten Bilder des eigenen Lebens vor Augen kommen, die Bilder des reinen Glücks. Ich bin mir ziemlich sicher: Wenn das tatsächlich so sein sollte, dann werde ich dieses Bild sehen.

Schmidt
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Freitag, 20. Oktober 2023, 20:09

Ich habe selten so eine lebendige Beschreibung einer Erinnerung gelesen, die mich in die Szenerie hineinzieht, um mich gleich wieder freizugeben. So beginnen eigentlich gute Bücher... schön.
In Bau: H.M.S. Sphinx von Vanguard Models , H.M.S. Agamemnon, Fertig: Russische Brigg Mercury, H.M.S Victory von Heller, USS Kearsarge 1861 von Revell

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Freitag, 20. Oktober 2023, 22:24

Hallo Schmidt
Mich hast du auch damit voll erwischt... :lieb:

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Samstag, 21. Oktober 2023, 18:35

Als wäre man dabei gewesen ...
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

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Sonntag, 22. Oktober 2023, 11:11

Alle Segel sind gesetzt. Schoten und Halsen haben Überlänge und sind außerhalb des Rumpfes auf der Grundplatte belegt.






Nun tritt der Föhn in Aktion. Achterlicher Wind aus 5:30 Uhr. Ich beobachte die Segelstellung und gebe – auch nach ästhetischer Maßgabe – mehr oder weniger Freiheit für die Segel. Dann merke ich mir die Position von Schoten und Halsen an ihren Belegstellen.








Um kein völliges Chaos anzurichten, werden die Segel einzelnen mit einer Leim-Wasser-Tee-Mischung eingesprüht und dann mit dem Föhn in Position geblasen und dabei gleichzeitig getrocknet. Das geht aberwitzig schnell, und mehr als ein Segel sollte man auf diese Art und Weise nicht behandeln. Zu diesem Zeitpunkt können alle Segel noch leicht entfernt werden. Großsegel und Besan hängen vorbildgerecht in (winzigen) Knebeln. Schließlich müssen die Schoten aus Tau durch stabilen Draht ersetzt werden, den ich tauähnlich verdrille und anmale.




Und hier ein paar schnelle Aufnahmen gegen einen sehr unherbstlichen Himmel und bei stylischer Beleuchtung im Wohnzimmer.





















Demnächst noch ein paar Details.

Schmidt wünscht einen schönen Sonntag
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Donnerstag, 26. Oktober 2023, 16:48

Das kleine Schiff geht auf die Zielgerade. Die Decksausstattung ist nicht gerade üppig. Die erkennbaren Spanten an der Innenseite des Schanzkleides gehen auf mich.










Ich habe für das Schiffchen ein vorläufiges Präsentationswasserbett gebaut, natürlich mit Ruderboot im Schlepp.




Ich fürchte, das Wasserbett ist mir ein bisschen arg spiegelglatt geraten.





Da muss Mud Podge drauf.





Und dann habe ich noch etwas an dem mobilen Wasserbett gearbeitet, mit dem ich bislang alle Fotos der kleineren Schiffe unter freiem Himmel gemacht habe. Ich habe versucht, den heiklen Übergang zwischen Wasserbett und Himmel (Fake Horizont) ein wenig zu kaschieren, aber ich fürchte, das Resultat sieht eher nach einem aufkommenden Tsunami aus.






Schmidt



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Donnerstag, 26. Oktober 2023, 21:03

Hallo Schmidt
Mit Freude sehe ich, dass du deinem Schiff-im-Unglück Thema treu bleiben willst...die Tsumamiwelle wird aber zu bewältigen sein.
Das Mud Podge sieht vor dem trocknen echt geil aus...besser als nachher!

LG
Robert

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Freitag, 27. Oktober 2023, 10:22

Ich wünschte manchmal auch, ich könnte die Metamorphose von milchig zu klar irgendwie bei 80 % stoppen. Dann hätte ich quasi automatisch entstehende Schaumkrönchen.
Schmidt
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Montag, 30. Oktober 2023, 11:46

Ich habe am Wochenende tatsächlich – meiner Meinung nach – einen wichtigen Schritt vorwärts bei der Wasserplatten-Fotografie gemacht. Den „Tsunami“ auf den letzten Bildern habe ich durch eine Küstenlinie ersetzt. Damit sie nicht zu scharfkantig wirkt, ist sie mit Geländematerial aus dem Eisenbahn Modellbau bestreut. Ein erstes Ergebnis, weitestgehend ohne Photoshop.






Was meint ihr?
Schmidt
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Dienstag, 31. Oktober 2023, 15:03

Daumen hoch für die Küstenlinie!

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Montag, 25. März 2024, 14:38

Mit dem kleinen Heller-Modell der Tartane habe ich mich inzwischen ja schon ausführlich beschäftigt. Aber jetzt besteht Bedarf nach einem neuen Exemplar, nämlich als Begleit- oder Hintergrundschiff für das geplante Diorama mit den beiden Schebecken von IMAI und Brifaut. Sie soll ein kleines, unbewaffnetes Frachtschiff darstellen. Das Heller-Modell soll den Maßstab 1:150 haben, was eine plausible Rumpflänge von 24 m ergäbe. Nun wünsche ich mir eine Tartane im Maßstab von ungefähr 1:80. Es hat diesen Schiffstyp wie etliche andere in vielen verschiedenen Größen gegeben, aber ich kann nicht einfach das Heller-Modell durch Deklaration im Maßstab verkleinern. Stattdessen müssen gewisse Details verändert werden, um die veränderte Größe glaubhaft werden zu lassen.

Das erste Foto zeigt das Deck des Originalmodells.







Ich habe nach dem Abschleifen die Planken von etwa 2 auf etwa 3 mm durch Gravur verbreitert.






Den Rumpf mit seinen ziemlich filigranen Bark- und Rahölzern habe ich abgeschliffen und die Stückpforten geschlossen. Neu aufgebaut ist ein schmales Halbrundholz an der oberen Bordwandkante und ein breiteres als Barkholz.






Schließlich bin ich dabei, die Bordwand von innen zu verstärken. Sie wird überdies sichtbare Spanten erhalten.






Schmidt
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Mittwoch, 3. April 2024, 15:37

Die Bordwand ist verstärkt und mit sichtbaren Spanten versehen. Die jetzt deutlich breiteren Planken werden durch schmale Streifen von Klebeband dargestellt, mit leichtem Abstand voneinander, damit später die Plankenfugen sichtbar sind.












Und schon geht es hinein ins Silikon. Der Rumpf ist nicht ganz einfach abzuformen wegen des überhängenden und schmalen Hecks. Die Bordwände sind allerdings stark genug, um einen guten Fluss des Resins zu gewährleisten. Außerdem habe ich die fertige Form vorne und hinten mit einer frischen Klinge eingeschnitten, damit ich sie beim Befüllen mit Resin spreizen und damit sicherstellen kann, dass das Harz in alle Kanten läuft. Diese Herstellung von Formen und der Umgang damit sind sind eigentlich technisch gesehen keine besondere Herausforderung, aber jede Form hat ihre speziellen Eigenschaften, und oft wird erst nach einem Probeabguss deutlich, worauf man besonders achten muss.

Hier das erste Exemplar.






Und hier die kleine Flotte für die Serienfertigung. Ich habe alle Abgüsse verwenden können, es waren nur kleine Ausbesserungsarbeiten nötig.






Jetzt gilt es, beim weiteren Zusammenbau und bei der Farbgebung sowie bei der Takelung für eine Diversifizierung zu sorgen.



Schmidt
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Freitag, 19. April 2024, 15:27




Ein Blick aus der Vogelperspektive auf den Werftbereich, in dem die Tartanen-Flottille entsteht. Mittlerweile sind alle fünf Modelle grundiert und mit Ölfarbe behandelt. Ich zeige weitere Details, wenn die Takelage steht. Die Modelle sind aufgrund ihrer Größe und ihrer Form schwer zu fotografieren. Außerdem werden sich wohl erst durch die Takelage signifikante Unterschiede ergeben.

Schmidt
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Montag, 22. April 2024, 12:49





Die Tartanen-Flotille, bereits mit Masten und Ruten. Die Bordwände sind in verschiedenen Holztönen lackiert, die Decksplanken zeigen unterschiedliche Verwitterungs- bzw. Verschmutzungsgrade. Im nächsten Schritt werden die kleinen Schiffe ein standardisiertes stehendes Gut erhalten.

Schmidt
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