Hallo zusammen,
ich bin neu hier und möchte Euch gern mal ein paar Modelle vorstellen, nachdem ich ca. 20 Jahre pausiert habe.
Da ich praktisch noch in den Kinderschuhen stecke und jeden Tag dazu lerne, hoffe ich, dass Euch meine Modelle trotzdem etwas gefallen.
Historische Korrektheit oder Abweichungen vom Originalzustand sind für mich eher nebensächlich.
Ich arbeite vorwiegend mit Materialien aus der Natur, sowie mit Alternativartikeln zu teuren Modellmaterialien (mehr dazu in meinem Portfolio), sowie Alltagsgegenstände und Abfälle, wie z.B. Kunststoffe, Elektroschrott usw.
Arbeiten von mir entstehen aus verschiedenen Bereichen, wie z.B. Science-fiction, Fantasy, Endzeit, Weltkrieg usw.
Heute möchte ich Euch etwas zum Thema Endzeit vorstellen.
Seit geraumer Zeit liebäugelte ich durch Formate wie Pinterest u.a. mit dem Thema Treehouse.
Hier wird ein Bonsai, belaubt oder bereits abgestorben in ein Baumhaus umfunktioniert.
Letztlich hat mich das Baumhaus Projekt des Users JAKOB hier in diesem Forum begeistert und mein Projekt tatsächlich starten lassen.
Durch meinen Beruf komme ich hin und wieder an abgestorbene Bonsai heran. Eignen würde sich aber auch eine gut verzweigte Heckenpflanze, die sich durch entsprechenden Schnitt über die Jahre insbesondere im oberen Bereich eben ordentlich verzweigt.
Letzteres eignet sich auch als Baum auf einem Diorama.
Nun war ich wie bereits beschrieben von JAKOBS's Projekt sehr angetan. Mir gefiel auch der Stil des Endzeitthemas sehr gut - Hut ab für das tolle Projekt!
Also habe ich mir entsprechendes Material zusammengesammelt und los gelegt.
Natürlich kann man sich darüber streiten, ob man jemanden etwas nachbaut. Da ich aber meine eigenen Ideen habe einfließen lassen, denke ich ist das gerechtfertigt. Außerdem schaut man sich immer und überall Ideen ab um sie bei seinen Projekten zu verwirklichen.
Material:
- Rührstäbchen aus Holz (Gibt es bei den großen Imbissketten, Café 's gratis oder zum kaufen)
- Holzleisten in diversen Stärken 1mm-5mm (online günstig bestellt/ Hölzer von Feuerwerksraketen)
- Modellbaureste
- lufthärtende Knetmasse
- Bonsai (abgestorben)
- Messingblech (geht auch anderes - lag bei mir noch herum)
- Taschentuch
- feingliedrige Kette
- Drahtstifte
- Nähgarn
- dünne Holzreste z.B. Furnier 1-2mm stark
- Fressnapf (alternativ echte Bonsaischale)
- Sand
- Gips
- kleine Steinchen
- Flachs
- Kunststoff Trinkhalm
- Schleifpapier
- Holzleim
Als Ausgangspunkt schnappte ich mir einen alten Fressnapf der den abgestorbenen Bonsai zum einen halten sollte und gleichzeitig als mehr oder weniger schmucke Schale dienen sollte.
Die Schale füllte ich mit Gips an und befestigte dort den Bonsai, der nach wenigen Sekunden bereits standfest war.
Bevor ich mit den eigentlichen Arbeiten begann, ließ ich die Sache 1 Tag lang aushärten.
Nun konnte mit dem Rahmen für das erste Haus angefangen werden.
Ich entschied mich für eine recht einfache Bauweise, wie ich sie in so einer Zeit eben vermuten würde.
Die Leisten des Rahmens sind etwa 5mm stark und stammen von Feuerwerksraketen, die man am Neujahrtag oder Sylvester sehr gut sammeln kann. Vorteil: die Leisten haben bereits eine wunderbare Holzstruktur und sind sägerau, was den Eindruck unbehandelten Holzes am Modell noch verstärkt.
Nun bearbeitete ich die Rührstäbchen, die man z.b. bei den großen Burgerläden bekommt. Diese sollen die Verlattung an Böden und Wänden darstellen.
Damit es schön alt wirkt, habe ich die Kanten der Stäbchen mit einem scharfen Messer unregelmäßig abgeschnitten - mal mehr, mal weniger. Statt zu schneiden, kann man die Stäbchen auch brechen, was an den Enden ein paar Holzfasern zum Vorschein bringt.
Leider fehlte den Stäbchen eine gewisse Struktur, weshalb ich diese per Nagelschere oder Messer einritze.
Und hier gleich mal ein paar Bilder, wie es nach einigen Minuten aussah.
Als der Kleber (Sekundenkleber (klebt schneller) oder Holzleim (noch korrigierbar)) trocken war bemalte ich das Podest in einem hellgrau, welches ich mir selbst zusammengemischt habe.
Anschließend wurden die ersten tragenden Pfosten gesetzt. Hier kamen 3mm Leisten in Spiel.
Ein erstes anpassen am Baum...
Nun ging es an die Gestaltung der Wände. Eine einfache Verlattung wäre in der Realität wahrscheinlich, mir aber viel zu langweilig.
Mit einem Stück Rautengitter (Alternativ ginge auch Fliegengitter oder ähnliches) baute ich mir ein kleines Fenster. Inzwischen bin ich nicht mehr so ganz mit der Stärke des Drahtes einverstanden, aber zu dem Zeitpunkt hatte ich nichts anders.
Das Gitter färbte ich rotbraun ein, um einen ersten Rosteffekt zu erzielen.
Wände und Pfosten bekamen ebenfalls den hellgrauen Anstrich, der später mit Black wash gewaschen und mit wenig weiß trocken gemalt wurde.
Beim durchsuchen von Modellbauresten entdeckte ich noch einen Kühlerventilator, der wie gerufen kam.
Ich lackierte ihn in Silber und baute ihn in die zweite Wand ein.
Für die gleiche Wand war ein Gitter und eine kleine klappbare Holzmarkise vorgesehen.
Das Gitter wurde aus Blech und Drahtstiften hergestellt. Die Markise aus geteilten Rührstäbchen, und Ätzteilresten. Die Stütze für die Markise aus Drahtstift und Modellbauresten.
Hier die bis dato fertige Wand...
Die Nagelköpfe entstanden aus Holzleim, der punktuell aufgebracht wurde und aushärtete. Die Nägel wurden dann rostbraun eingefärbt. Die Idee hatte ich vom User JAKOB übernommen und funktioniert recht gut. Lieben Dank für den tollen Tipp in Deinem Beitrag!
Es geht weiter...