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Samstag, 14. Januar 2023, 15:50

Libertyfrachter S.S. John W Brown von Trumpeter 1:350


Quelle:Von Project Liberty Ship, Attribution, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3264194


Vom häßlichen Entchen zum Kriegshelden

Schlachtschiffe, Zerstörer, Uboote, all die stolzen Kriegsschiffe sind vor allem dazu da, die eigene Transportschifffahrt zu schützen und die gegnerische zu unterbinden. Und trotz ihrer enormen zahlen- und tonnagemäßigen Überlegenheit war die Royal Navy zu Beginn des zweiten Weltkrieges kaum in der Lage, die für das britische Empire überlebenswichtigen Frachter gegen die schwache Kriegsmarine zu schützen. Mit nur wenigen Ubooten und noch weniger Überwassereinheiten konnte Deutschland von Kriegsbeginn an mehr Frachter versenken als Großbritannien nachbauen konnte, so dass die Situation schnell bedrohlich wurde. Man wandte sich hilfesuchend an die USA, deren Werften zwar auch voll ausgelastet waren, die aber mit ihrer gigantischen Industriekapazität einfach neue Werften bauen konnten, und zwar viele..
Man entschied sich bewusst für einen zwar technisch veralteten, aber dafür leicht in großen Stückzahlen zu bauenden Entwurf, nämlich einen Stückgutfrachter aus dem Jahr 1879(!), dessen Konstruktion nur leicht überarbeitet wurde, um ihn an modernere Bautechniken anzupassen. Die Antriebsmaschine, eine Dreifachexpansionskolbendampfmaschine, stammte auch aus dem vorigen Jahrhundert und war viel weniger leistungsfähig als der lange übliche Dampfturbinenantrieb, war aber eben auch viel einfacher zu bauen und zu bedienen. Die ganze Konstruktion bestand aus ebenen oder nur in einer Richtung gebogenen Stahlplatten, die geschweißt statt genietet wurden, was viel Arbeit sparte. Oberste Priorität hatten klar Bautempo und Stückzahl; Qualität, Effizienz und Lebensdauer waren nachrangig. Daraus ergaben sich auch Probleme, einige Schiffe sind buchstäblich mittendurch gebrochen, aber das nahm man in Kauf, angesichts der deutschen Ubootoffensive sah man auch keinen Sinn in Verlängerung der Lebensdauer. Im Gegenteil meinte man, dass so ein Schiff sich schon mit einer Atlantiküberquerung bezahlt gemacht hätte. Wobei die Ingenieure natürlich viel aus den Problemen lernten, das kam aber erst späteren Typen wirklich zugute.
Das Bauprogramm wurde schnell ausgeweitet, es wurden 18 neue Werften mit 171(!) Hellingen errichtet. Allein schon die Arbeiter dafür zu rekrutieren und auszubilden (in Kriegszeiten..) war ein Mammutprojekt, wie es nur die USA stemmen konnten. Aber obwohl viele Frauen daran arbeiteten, was auch staatlich gefördert und propagiert wurde, wurde aus der ganzen riesigen Serie, alle wurden nach verstorbenen Personen getauft, nur ein einziges Schiff nach einer Frau benannt..

Gebaut wurden über 2700 Stück, dazu etwa 500 ähnliche Tanker. Etwa 200 wurden versenkt, erstaunlich wenig eigentlich, weniger als befürchtet jedenfalls.
Für den Bau des ersten Exemplares brauchte man noch 8 Monate, das Tempo wurde aber schnell gesteigert auf im Durchschnitt 40 Tage von Kiellegung bis Stapellauf. Der absolute Rekord waren 5 Tage, das war aber eher eine Presseshow. Und schon 1941 überstiegen die Neubauten die Verluste.

Bemannt und betrieben wurden die Schiffe von der US-Handelsmarine, damit hatten sie einen halbzivilen Status. Das Namenspräfix lautete daher S.S. für Steam Ship und nicht USS für United States Ship, trotzdem waren die Schiffe selber auch bewaffnet. Es gab bis zu vier mittlere Kanonen, vor allem zur Abwehr aufgetauchter Uboote gedacht, Kaliber 3in (76mm), 4in (102mm) oder 5in (127mm), und bis zu 8 von den allgegenwärtigen 20mm Oerlikon-Flak. Entsprechend verschieden war dann auch die Kopfstärke der Besatzung, für das Schiff selber waren etwa 45 Mann nötig, dazu die Kanoniere.
Die offizielle Typbezeichnung EC2-S-C1 war für den alltäglichen Sprachgebrauch zu unhandlich, und es gab zuerst wenig schmeichelhafte Spitznamen wie „Badewanne“ oder „Häßliches Entlein“. Präsident Roosevelt höchstselbst erklärte dann aber, dass diese Schiffe die Freiheit nach Europa brächten, und der Name „Libertyschiff“ wurde schnell üblich. Der ab 1944 produzierte modernere Nachfolgetyp hieß dann konsequenterweise „Victoryschiff“.
Nach dem Krieg wurden Hunderte zur Reserve versetzt und eingemottet, die meisten wurden aber an zivile Eigner verkauft und noch lange eingesetzt. Ab den 60er Jahren wurden sie dann massenweise verschrottet, die Instandhaltung war nicht mehr lohnend. Angesichts einer geplanten technischen Lebensdauer von 5 Jahren haben sie ziemlich lange durchgehalten.
Heute schwimmen noch vier Exemplare, zwei davon sind fahrbereite Museumsschiffe in den USA, eines ist stationäres Museum in Griechenland, und eines ist stationäre Fischfabrik in Alaska. Und viele Wracks liegen noch immer auf dem Meeresgrund, teilweise mit weiterhin hochexplosiver Ladung.

Das Modell

Es gibt von Trumpeter gleich zwei Bausätze, die die beiden betriebsfähigen Museumsschiffe in den USA zeigen. Ich habe hier S.S. John W Brown, erschienen 2006.





Dazu kommt ein kleiner aber feiner Ätzteilsatz von Toms Model Works



Demnächst in diesem Kino!
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

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2

Samstag, 14. Januar 2023, 15:58

Servus Jochen :party:
COOL :ok: :ok: :ok:
Hab mir schon mal Tickets für Dein Kino gekauft
Freu mich auf diesen Dampfer :)
Gruß Gustav
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Realname: Markus

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3

Samstag, 14. Januar 2023, 16:05

Hi Jochen
Jupp...bin auch mit dabei. :prost: :ok: ;)

4

Samstag, 14. Januar 2023, 16:38

Interessantes Projekt.
Da bleib ich mit an Bord.
Grüße, der Jölle.


5

Samstag, 14. Januar 2023, 19:42

Moin Jochen

Karten für die erste Reihe bestellt

Heiko
Eine kleine Weisheit fürs Leben

--Pople niemals in der Nase wenn Du über Kopfsteinpflaster fährst --

6

Samstag, 14. Januar 2023, 20:33

Moin,

melde mich an Bord :wink:

Wie immer eine schöne und interessante Einleitung, das verdient den ersten Dank :hand:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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Realname: Harald

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7

Samstag, 14. Januar 2023, 22:00

Puh, passt man mal kurz nicht auf, schon total voll ;( !



Aber halt, wenn ich mich da dreist zwischenschiebe, wird's noch was mit 'nem guten Platz :thumbsup: !

Wie gewohnt klasse Vorspann!

Jetzt Ruhe bitte,

Harald

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8

Sonntag, 15. Januar 2023, 07:02

Moin Jochen,

Ahh ja es geht los mit der Frachtkutsche, bin natürlich auch dabei und freue mich auf deine Arbeiten.
Viel Spaß :ok:


LG Bernd
Leben beginnt dort, wo die Zeit egal ist! :wink:

Was es sonst noch von mir gibt, findet ihr << Hier >>

9

Dienstag, 17. Januar 2023, 11:46

Hallo Jochen,

zwar immer noch etwas still, aber ich bin natürlich dabei.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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Realname: Chris (Aubrey)

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10

Donnerstag, 9. Februar 2023, 11:02

Tolle Einführung! Das wird ein spannender Bericht. Wieder! Danke für Deine Arbeit! Bin mit an Bord!
Let go your shank painter, let go your cat stopper!
Haul up your clewgarnets, let tacks and sheets fly!

11

Freitag, 10. Februar 2023, 13:47

Mal was anderes und auch daher hoch interessant.
Bin gekommen um zu bleiben.
Gruß
George

12

Samstag, 11. Februar 2023, 19:01

Mahlzeit allerseits!

Ich freue mich über das große Interesse, und auch wenn ich einige Wochen nichts berichtet habe, so war ich doch nicht untätig.
War viel unterwegs in den unendlichen Weiten des virtuellen Raumes, allerdings mit eher bescheidener Ausbeute.
Es gibt erwartungsgemäß haufenweise Geschichten zu diesem Schiffstyp, aber kaum für meine Zwecke brauchbare Bildquellen. Insbesondere zum Rigg der Ladebäume und zu den Ladewinden habe ich noch jede Menge Fragezeichen, für heiße Tipps dazu wäre ich dankbar. Man sieht ja viele Modelle im Netz, auch in größeren Maßstäben, aber in diesem Punkt scheinen sie mir allesamt stark vereinfacht. Noch am informativsten ist eine Skizze, die dem Ätzteilsatz beiliegt, Trumpeter dagegen ignoriert das Thema Takelage wie immer ganz. Und aus Budgetgründen muss ich von einem Lokaltermin bei den erhaltenen Originalen leider absehen...

Los geht´s mit dem Rumpf.



Keine Oberflächendetails und die ungeliebte Trennung des Rumpfes in der Wasserlinie, bislang war das noch bei jedem Trumpeterbausatz eine Orgie in Schleif und Spachtel.



(...)



Lob an den Koch, man hat an die Kühlwassereinlässe gedacht. Immerhin. Die etwas grob geratenen Schlingerkiele werde ich nicht modifizieren, da das Modell später fest auf einem Ständer montiert wird, man sieht die Unterseite nachher sowieso nicht.
Apropos Ständer, der Bausatz enthält unüblicherweise gar keinen.



Um von innen an die Rumpfnaht heranzukommen und auch, um später Strippen durch das Deck ziehen zu können habe ich Ladeluken und Aufbauboden geöffnet.



So nämlich.



Passgenauigkeit ist nicht berauschend, war einiges an Gewalt erforderlich.



Nächster Kritikpunkt: Die Schanzkleidstützen sind sehr dick, vor allem aber sind sie einfach in gleichmäßigen Abständen gesetzt, ohne Rücksicht auf Öffnungen im Schanzkleid. Mag das bei den Speigatten noch angehen, ist es bei den Festmacherklüsen ein Unding, schlicht nicht möglich. Also weg damit.



Schonmal Material für den Ersatz bereitgelegt...



Erwartungsgemäß waren umfangreiche Schleifarbeiten nötig.



Und auch die Trennfugen im Deck sind problematisch, ganz unsichtbar werde ich sie nicht bekommen. Die Stelle ist schlecht zu schleifen.



Thema Festmacherklüsen: Einige fehlten ganz, bei einigen fehlte die am Original gut sichtbare Randverstärkung, und wo sie nicht fehlte, hat sie die Schleiforgie nicht überstanden. Ich habe Messingdraht 0,3mm stramm um einen Bohrer 1,8mm gewickelt, in Ringe geschnitten und aufgeklebt.



Erste Schicht grundiert, und zwar mit Spritzspachtel aus dem Autolackierbedarf. So wirken die verstärkten Klüsen aber doch zu prominent..



..also habe ich die halbe Materialstärke vorsichtig wieder heruntergedremelt.
Dieser Spritzspachtel hat zwar (noch) eine recht grobe Oberfläche, füllt aber gut die Schleifspuren und fungiert als letzter Gang Feinspachtel. Und ich will mal versuchen, durch gezieltes Abkleben damit die Plattengänge zu imitieren, die auf dem Eröffnungsfoto dieses Bauberichtes gut sichtbar sind. Erste Vorversuche dazu waren vielversprechend.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
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-Otto von Bismarck

13

Samstag, 11. Februar 2023, 19:38

Der Anfang ist gemacht.
Dann auf gutes Gelingen.
Gruß
George

14

Samstag, 11. Februar 2023, 20:23

Schönes Projekt...schau ich mir an :ok:

15

Samstag, 11. Februar 2023, 20:38

Moin Jochen,

sieht ja schon mal richtig gut aus :ok: :ok:

Schanzkleidstütze quer durch die Klüse ... ich höre Hein Seemann bis hier fluchen :lol:

Die Idee mit den Plattengängen ist gut, da bin ich auf die spätere Umsetzung gespannt. Solche Techniken sind immer interessant :D
Freue mich schon auf weiter Fortschritte.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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16

Samstag, 11. Februar 2023, 21:35

Aloha,

Da bin ich aufjedenfall mit an Board :wink:


Sieht sehr gut aus bisher, ich bin gespannt aus weiteres.
Besten Gruß Kevin :wink:

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17

Sonntag, 12. Februar 2023, 13:07

Servus Jochen
Kaum zu glauben das im Netz keine Infos bezüglich Schiff & Technik zu finden ist.
Die Drahtringe Klüsen könnte man auch thermisch in den Rumpf drücken ;)
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

18

Sonntag, 12. Februar 2023, 14:53

Mahlzeit allerseits!

Gustav, die Nummer mit dem Lötkolben hatte ich durchaus erwogen, habe aber davon abgesehen, weil das Material hier recht dünn ist, war mir einfach zu heikel. Bei einer Materialstärke von stellenweise nur 0,5mm war mir das Risiko zu hoch, den Ring gleich ganz durchzudrücken..
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-Otto von Bismarck

19

Dienstag, 28. Februar 2023, 15:19

Mahlzeit allerseits!

Kleines Update über eine enorm (trocken-)zeitaufwändige Sache:
Die Plattengänge des Rumpfes. Habe mich entschlossen, eine Oberfläche mit 3 Höhenstufen zu machen.



Zuerst die späteren "Täler" mit auf 4mm Breite geschnittenem Abdeckband geklebt. Dazu nach Fotovorlage am Bug beginnend 3 parallele Streifen geklebt und ausserdem das komplette Schanzkleid abgedeckt.



Spritzspachtel (Autozubehör) in 3 dünnen Lagen mit Trocknung jeweils über Nacht.



Die mittlere Ebene abgeklebt..



..und nochmal 2 Lagen Spritzspachtel.



Dann mit Körnung 280 nass abgeschliffen, um saubere Kanten zu bekommen..



..und vorsichtig entklebt. Da wird jetzt nochmal ganz leicht mit 600er nass drübergeschliffen und dann mal probehalber lackiert. Bis hierher bin ich mit dem Resultat ganz zufrieden.
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-Otto von Bismarck

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20

Dienstag, 28. Februar 2023, 16:41

servus Jochen
Oha, das sieht man nicht alle Tage ... durchdacht und toll umgesetzt... gefällt mir jetzt schon sehr gut :ok:
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

21

Dienstag, 28. Februar 2023, 22:44

Moin,

Wahnsinn mit Methode :D
Gefällt mir gut, deine Platten-Spritzerei. Sieht man wirklich nicht oft und ist auf jeden Fall ein Lesezeichen wert :ok:

Danke fürs zeigen :hand:

Ingo
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22

Mittwoch, 1. März 2023, 18:43

Feine Arbeit, die du uns da zeigst.
Aufwändig aber der Effekt rechtfertigt es.
Gruß
George

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23

Sonntag, 5. März 2023, 14:28

Hallo Jochen,

Gratulation zu deinem Entschluss, die Plattengänge dazustellen. Die sind nun mal so prägend für das Erscheinungsbild dieser Schiffe.

Und noch mal Gratulation zu der Ausführung der Plattengänge! Ich finde sie zwar jetzt noch ein paar Mikrometer zu dick, aber du willst sie ja noch überschleifen.

Und die Schanzkleidstützen zu korrigieren, ist auch konsequent.

Das Projekt ist nun mal wie erwartet in besten Händen!

Also: :ok: :ok: :ok:

Beste Grüße

Harald

24

Samstag, 20. Januar 2024, 21:35

Mahlzeit allerseits!

Die beste Krankheit taugt nix!
Diverse ernste gesundheitliche Probleme, eigene und in der Familie, haben mich ganz vom Modellbau abgehalten, hatte schlicht keinen Kopf dafür. Aber das Leben geht weiter, meines jedenfalls, und dank der Segnungen der Pharmazie kann ich auch wieder länger schmerzfrei sitzen. So muss ich nicht stehend bauen...

Schanzkleidstützen



Aus Plastikresten und Messingdraht eine kleine Vorrichtung gebaut..



..und in passende Streifen geschnittenen Quarkbecher eingelegt.



Messerklinge in die Führung eingesetzt und ein spitzes Dreieck abgeschnitten..



..Klinge umgesetzt und noch ein solches Dreieck abgeschnitten. Dann den Plastikstreifen an den Anschlag vorgeschoben und alles von vorn.



Nicht perfekt, aber ausreichend. In Wirklichkeit liegen die Unterschiede im Zehntelmillimeterbereich. Die gröbsten Ausreißer wurden natürlich aussortiert.



Davon brauchen wir 146 Stück..



Einmal rum um das Schanzkleid. Die Positionen ergeben sich aus den Öffnungen im Schanzkleid, wo es über längere Strecken keine Öffnungen gab wurden gleichmäßige Abstände gesetzt.

Und währenddessen diversen Kleinkram zusammengebaut.



Ladewinden.



Niedergänge mit irgendwo übrig gebliebenen geätzten Türen.



Ladelukenabdeckungen, da sie der Krümmung des Decks folgen darf man sie nicht verwechseln.



Mastunterbauten. Die einteiligen Lüfter wurden mit einem kleinen Kugelfräser vorsichtig aufgedremelt.



Masten mit einigen Ätzteilen aus dem Tomsmodelsatz und 0,7mm Messingdraht.



Rohbau des Brückenaufbaus.



Die 20mm-Flak aus dem Bausatz..



..und dazu Kleinteile, Visiere aus dem Ätzteilset und Schutzschilde von Eduard.



Erstaunlich, was das ausmacht. Es gibt eine ganze Reihe von noch weit besser detailierten Oerlikons, in Resinguss, als 3D-Druck und/oder aus Ätzteilen, aber da steigt der zeitliche und vor allem finanzielle Aufwand exponentiell. Diese hier sind ein ganz guter Kompromiss.



Das 127mm-Heckgeschütz. Vorn das Bausatzteil, dahinter ein bei der Dragon-Independence CVL-22 übriggebliebenes Exemplar, das weit besser aussieht. Meine Kramkiste mal wieder..



Schornstein mit Gitter, ebenfalls irgendwo übrig gebliebenes Ätzteil, und vorbereiteten Spannseilen aus dickem Elastikfaden. Einige Experten behaupten, der Schornstein müsse ovalen Querschnitt haben, ich konnte das aber auf Fotos und Zeichnungen nicht bestätigt finden. Würde auch nicht ins Gesamtbild passen, einfach weil rund viel leichter herzustellen ist als oval. Möglicherweise ist der Irrtum durch verzerrt wiedergegebene Fotos entstanden, oder es gab verschiedene Ausführungen. Bei über 2700 Exemplaren nicht unmöglich.

Weiter gehts demnächst mit der Lackierung des Rumpfes.
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25

Sonntag, 21. Januar 2024, 10:39

Schön dass du zurück bist Jochen!

Gruß

Joerg

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26

Sonntag, 21. Januar 2024, 13:28

Hallo Jochen, ja das ist wirlich 'ne Freude, dass du zurück in der Werft bist. Auf dass es weiterhin gesundlichheitlich gut geht!

Nicht zuletzt, dass du in deiner gewohnten Qualität diesen interessanten Bausatz zu Ende bringst. :) Die Schanzkleidstützen sind schon mal ein sehr schönes Detail!!

Beste Grüße

Harald

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27

Sonntag, 21. Januar 2024, 17:10

Hallo Jochen, schönen Gruß und Gute Besserung aus Dinslaken :wink:


Schön das du den Bau weiter führst! Das mit im stehen Bauen kenn ich auch wenn sitzen nicht drin ist.




Da schau ich aufjedenfall weiter zu :)
Besten Gruß Kevin :wink:

28

Montag, 22. Januar 2024, 08:08

Moin,

Welcome back :wink: Schön, dass es dir wieder besser geht. Für den Rest und deiner Familie gute Besserung.

Deine Fertigkeiten haben aber auf keinen Fall gelitten. Wie gewohnt hohes Niveau :ok:

Ingo
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29

Mittwoch, 31. Januar 2024, 22:26

Mahlzeit allerseits!

Neues vom häßlichen Entlein:

Der Rumpf ist lackiert. Ich orientiere mich farblich am heutigen Zustand des Museumsschiffes, das ist, mit Ausnahme des Unterwasserschiffes natürlich, komplett In Hellgrau. Rumpf, Aufbauten, Decks, alles einheitlich, nur ein paar Holzteile bringen etwas Kontrast. Und der Dreck natürlich..



Die Grundfarben: Tamiya XF-19 mit Airbrush, ist praktisch das gleiche Grau wie der Spritzspachtel, und TS-33 Rumpfrot aus der Spraydose.



Apropos Spritzspachtel: Das Zeug hat zur Durchtrocknung buchstäblich Monate gebraucht und dabei etwa die Hälfte seines Volumens verloren. Ich habe, aus meiner Praxis am Kfz, mit einer gewissen Schrumpfung gerechnet, aber nicht sooo stark. Mein einseitig bearbeitetes Probestück hat es tatsächlich krumm gezogen, habe nicht schlecht gestaunt.

Als Modellständer fungiert mal wieder ein zweckentfremdeter Bilderrahmen.



Der kleine Decalbogen. Leider folgt der Namenszug am Heck nicht der Krümmung des Rumpfes, ich musste ihn mehrfach zerschneiden um ihn halbwegs geradeaus zu bekommen. Hat nicht ganz funktioniert, was ich aber leider erst gemerkt habe als es zu spät war. Wen ein Decal mal nicht kleben soll klebt es für die Ewigkeit.
Als Heimathafen ist "Batimore" angegeben, der Bausatz stammt aus China...



Namenszug am Bug und Tiefgangsmarken, letztere sind spiegelverkehrt gedruckt, was aber in Realität nicht auffällt, dafür sind sie zu klein.



Die Gegenstücke achtern fehlen leider, ich habe nach einigem probieren einen Lackstift gefunden, mit dem ich immerhin so feine Pünktchen ausreichend gleichmäßig hinbekommen habe. Bei der Gelegenheit auch das fehlende L ergänzt, auf Lesbarkeit habe ich aber verzichtet. :pfeif:


Dreck, Gammel, Rost

Normalerweise altere ich meine Schiffe ja wenig bis gar nicht, einfach weil es mir nicht gefällt, ist nicht vorbildgetreu. Kriegsschiffe waren der Stolz ihrer Nationen und wurden meist sehr gut gepflegt, es gibt zahlreiche Fotos von wie geleckt aussehenden Originalen und kaum welche von gammeligen. Allerdings hatten die Amis da, jedenfalls in Kriegszeiten, eine vergleichsweise laxe Haltung, Priorität hatte es, den Krieg zu gewinnen, optische Pflege sah man eher als unproduktive Ablenkung von der Hauptaufgabe an. Die Kampfschiffe wurden aber meist im Jahrestakt modernisiert und generalüberholt und bekamen dabei auch einen neuen Anstrich, weshalb sie trotzdem immer recht frisch aussahen. Mit den Transportern gab man sich weniger Mühe, da wurden nur die unbedingt nötigen Reparaturen gemacht. Und das sah man dann auch..



Ankerklüsen und Festmacherklüsen sind Bereiche, wo gern die Farbe abgescheuert wird. Die Rostablaufspuren habe ich mit "Rust Streaks" von AK gemacht..



..und dann die Roststellen selber mit Aquarellstiften.

Als nächstes kommen dunkle Ablaufspuren von Speigatten und anderen exponierten Stellen und etwas Salz um die Wasserlinie, vielleicht noch ein paar reparierte Stellen in abweichenden Farbtönen. Man kann jedenfalls schon ahnen, wohin die Reise geht...
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-Otto von Bismarck

30

Donnerstag, 1. Februar 2024, 08:06

Moin Jochen,

Die Lackstift-Tiefgangsmarken und die restlichen Decal-Arbeiten sehen gut aus :ok: Die Idee mit dem Stift merke ich mir :five:

[..] ist nicht vorbildgetreu. Kriegsschiffe waren der Stolz ihrer Nationen und wurden meist sehr gut gepflegt, es gibt zahlreiche Fotos von wie geleckt aussehenden Originalen und kaum welche von gammeligen [..]
Hier möchte ich Widerspruch einlegen. Von den Geleitschiffen Atlantik-Konvois gibt es unzählige Bilder, die das Gegenteil zeigen. Am Zustand der Schiffe kann man erkennen wie hart der Dienst im Nordatlantik war. Ich geb dir Recht, bei den Amerikanern war es nicht ganz so schlimm, aber auch die Einheiten der US-Navy im Atlantik sahen deutlich schlimmer aus, als jene im Pazifik, und die kleinen Einheiten wie Zerstörer und Korvetten nochmals schlimmer als die Dicken.

Ingo
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