Das war vorgestern. Alle Häuser mit einem leicht getönten Weiß von Humbrol/Revell grundiert. Das normale Erscheinungsbild von Gebäuden auf Modelleisenbahnplatten: Achtung! Die ganze Welt ist frisch gestrichen. Wirkt ebenso freundlich und harmonisch wie unrealistisch.
Und hier die Materialien für eine Transformation: Wasser, farblose Acrylfarbe, die Pigmente aus der Provence: heller und dunkler Ocker, Ockerrot, Umbra Natur.
Zuerst bekommt jedes Haus einen Überzug mit der Farbe, die aus den oben genannten Bestandteilen zusammen gemischt wird. Und dann heißt es: Achtung! Unbekannte Materie. So stark verdünnt, gibt sich die Farbe ziemlich flüssig und beweglich, so wie stark verdünnte Gouache oder stark verdünnte Ölfarbe. Allerdings trocknet sie sehr (!) schnell auf und lässt sich dann, obwohl mit Wasser verdünnt, nicht mehr mit Wasser abnehmen oder bewegen. Drei Ausrufungszeichen. Also beginnt ein neuer Lernprozess. Soll ja gut als Demenzprävention sein.
Ich habe für jedes Haus eine andere Zusammenstellung der Pigmente Ocker und Umbra gewählt. Eines fällt, weil mit etwas getöntem Ockerrot gestrichen, aus der Reihe heraus.
Hier die Reihe, wie sie später einmal kombiniert werden soll. Je eines der Häuser auf den beiden Fotos ist bereits „gealtert“. Dazu habe ich mit stärkerem Zusatz von Umbra die Bereiche unterhalb der Fenster und der Balkons betupft dann versucht, die dunkleren Farben so zu verteilen, dass es wie eine natürliche Verschmutzung oder Verwitterung aussieht. Das ist nicht leicht, und der Lernprozess ist noch nicht abgeschlossen. Man ist ja verständlicherweise versucht, die berühmten „Nasen“ und Schlieren von oben nach unten zu malen. Die Ergebnisse haben mich nicht befriedigt! Zu gewollt, zu wenig subtil. Schließlich habe ich mit einem Pinsel, der aussieht wie ein kleiner Schminkpinsel, also abstehende Borsten hat, die dunkle Farbe von unten nach oben gegen die Unterkante der Fensterbank gewischt. Das brachte erheblich bessere Ergebnisse.
Da ich auf die Fensterrahmen keine Rücksicht nehmen konnte und die sehr dünne Farbe sehr gut deckt, werde ich wohl nicht darum herum kommen, die Fensterrahmen zumindest teilweise wieder neu zu streichen. Ähnliches gilt für die Balkons, bei denen zumindest die Lauffläche sicher nicht die Farbe der Fassade hat. Dabei besteht dann die Möglichkeit, zusätzliche Farbakzente zu setzen. Das gilt natürlich auch für die Bemalung der Ladenfassaden.
The beat goes on. Schmidt