Das Wettringer Modellbauforum

Nachdem mir das kleine Seitenprojekt Molch so Spaß gemacht hat, dachte ich mir, das könnte man auf ein weiteres Kleinst-U-Boot ausbauen. Also auf die Suche nach möglichen Kandidaten gemacht. Der "Biber" wäre sehr interessant, aber aufgrund der hoch am Rumpf untergebrachten Torpedos wäre es schwer eine Sichtöffnung zu platzieren, die genügend Einsicht gewähren würde. Der "Seehund" ist schon ein richtiges U-Boot mit allem und scharf, und in seiner Komplexität dann schon eher ein Haupt- denn ein Nebenprojekt. Also viel die Wahl auf den "Hecht", ein eher skurriler Vertreter seiner Gattung, ein Boot, das wohl vor allem durch seine schlechten Fahreigenschaften auffiel.

Der "Hecht" wurde zum Transport einer Mine am Bug entworfen und bekam zur besseren Navigation einen Kreiselkompass. Die Tiefensteuerung erfolgte mit Regeltanks und verschiebbaren Gewichten zur Lageänderung. Vorne, im Batterieraum wurden die Gewichte vom LI mittels Spindeltreib verschoben (Grundtrimmung) und die hinteren vom Kommandanten via Steuerknüppel für schnelle Lageänderungen. Das ging so schlecht, dass man später vordere Tiefenruder spendierte, die aber keine wesentliche Besserung brachten. Spät im Spiel kam noch die Anforderung hinzu auch ein Torpedo transportieren zu können, welches kurzerhand unter den Kiel geschnallt wurde. Da mit dieser Bewaffnung, keine Mine mehr mitgenommen werden konnte (zu schwer), wurde kurzerhand eine Nase mit 3 zusätzliche Batterien angeschraubt.

Alles in allem was das Boot so untauglich, dass keines einen Kampfeisatz sah. Es wurden dennoch 50 gebaut und vor allem als Schulungsboote eingesetzt. So nach dem Motto: Kannste den Bock fahren, geht's mit den anderen Kübeln erst recht.

Mein Boot wird auf dem 1:35 Bausatz von Micro Mir basieren, den ich mit 3D-gedruckten Innereien ausstatten werde. Weil ich momentan aber am XXIII arbeite, wird sich hier im Bericht erst mal alles ums CAD-Modell drehen.








Vorne 5 Batteritröge aus E-Torpedos, links und rechts daneben die Gewichte auf Spindeln. Dahinter der Kreiselkompas und links und rechts die Regelzellen.




Die Sitze sind auch schon drin, an Backbord vor dem LI der Umformer und die Schaltkästen für den Kreiselkompass, hinten der AEG Elektromotor.





Cheers Andreas

Ja, die Batterien hab ich vom Molch und die Bilge-Pumpe ist aus der Küche vom XXIII

Hier ist eine erste Skizze des Seilzugmechanismus, der die Trimmgewichte links und rechts neben dem Kommandanten bewegt hat. Die Vor- und Zurückbewegungen des Steuerknüpels setzten über ein Getriebe eine Achse in Bewegung, welche die Seiltrommeln bewegte an deren Kabel die Trimmgewichte befestigt waren. Mittelalterlich, aber hat wohl so leidlich funktioniert....

Und das ganze dann in etwas kompletter mit der Seitenruderansteuerung, auch über Seilzugantrieb.



Und im Boot......schon knackig eng.

Das mit den Seilen wird tricky...vielleicht 0,2 mm Nylon-Schnur oder gezogener Gussast. Mit Drucken ist man bei den Durchmessern chancenlos.

Ein wenig Fortschritt beim CAD-Modell. Den Umformer für den Kreiselkompass habe ich ausdetailliert. Die grobe Geometrie habe ich aus einem Seitenriss, die Details wie Sreviceöffnugen, Kabelanschlüsse und ähnliches habe ich von Fotos eines baugleichen Umformers, der sich auf der steuerbord E-Maschine von U-995 befindet. Ich liebe das Internet! Vorne am Kompassgehäuse war wohl eine Papenberg Tiefenmesser. Den habe ich nach einer Skizze aus Gablers "Unterseebottbau" gezeichnet. Die Skizze entspricht der Ausführung, wie sie in U-995 verbaut war. Sollte also auch hier passen....

Backbord hat die Kompasstochter und Steuerbord deer Tiefenmesser Platz gefunden. Auf den Regelzellen sind Alkalipatronen zur Lufterneuerung untergebracht ... langsam wird's voll.

Danke für das Lob. Schau dir mal einen Seehund von innen an, oder einen Marder. Das ist alles nix Klaustrophobiker gewesen....
Die auch ein tolles Fest!

Cheers Andreas

Noch ein Fitzelchen....mehr von den Alkalipatronen und die zugehörigen Fächer sind ausdetalliert. Vorne links habe ich angefangen den zylindrischen Fahrtregler mit Handrad zu skizzieren.

Wieder ein wenig Fortschritt. Der E-Motor war mittels einer doppelten Riemenuntersetzung an die Welle gekoppelt. Das und das Drucklager habe ich so gut es geht aus den vorhandenen Dokumenten approximiert. Links und rechts neben der Antriebswelle waren eine Druckluft- und eine Sauerstoffflasche.

So, die großen Teile sind alle drin...als letztes ist das Kühlgerät für den Kreiselkompass hinzugekommen, das vorne an Steuerbord vor dem LI angebracht war.

Wieder ein kleines Update. Die vorderen Trimmgewichte und die Seemine wurden mittels Handräder vom LI (vorderer Sitz) bedient. Die Handräder wirkten über Kegelgetriebe auf Wellen, die auf die Kettentriebe der Trimmgewichte und der Seemine wirkten. Das alles ist jetzt mal an Ort und Stelle. Fehlen hier und da noch ein paar Verbindungsbleche, Sehrohr und der Handantrieb vom oberen Haken. Demnächst dann.....

Während meine Discovery trocknet und ich der Mittagshitze entfliehe, hab ich mal am CAD-Modell des Hechts weitergemacht. Ziel: Das langsam mal in einen 3D-druck-fähigen zustand zu bringen. Also alle Details aufräumen und dann mal mit dem Gedanken, dass das echte Teile werden sollen, überarbeiten und an die echten Dimensionen des Modells anpassen. Wird:

Während ich mich mit den monotonen Aufgaben der USS Discovery beschäftige, habe ich das CAD-Modell des Hecht in eine Druckbare Version verwandelt und die zusätzliche Batterienase gezeichnet, die das Boot nutzen konnte, wenn ein Torpedo statt einer Mine getragen wurde. Da das Boot ja offen gestaltet wird, mussten einige Teile auf der Steuerbordseite weichen, die sonst zu arg den Blick in Innere blockiert hätten.



Dann hab ich mit dem Druck der hinteren Backbord-Rahmen, dem Kiel und dem Batterieschott als einzelne Baugruppe begonnen. Sehr filigran, sehr schwer von den Stützstrukturen zu entfernen und zu versäubern, aber am Ende ist's ganz gut geworden und passt auch gut in die linke Rumpfhälfte des Mikro Mir Bausatzes.

Nachdem ich ein Regal gebaut und eine Displaybox für die Discovery begonnen habe, habe ich wieder ein bisschen Zeit gefunden um am Hecht weiterzumachen. Ich hab mich der Batteriesektion gewidmet. Diese besteht aus zwei Zwischendecks, einer Gatterkonstruktion. Auf diesen finden in der Mitte drei, und oben und unten jeweils eine Reihe Torpedobatterien platz. Unten, links und rechts neben der Batterie sin die verstellbaren Trimmgewichte. Diese sitzen auf Gewindestangen, die über Kettenantriebe vom Vordermann verstellt werden konnten. Zudem gibt es am vorderen Schott einen Kettenantrieb, über den die Mine gelöst werden konnte. Wiederum vom Vordermann von Hand aktuiert. Im obersten Stockwerk haben links und rechts neben der Batterie Druckflaschen Platz gefunden. Alles in allem eine sehr enge Angelegenheit und vor allem die Kettentriebe waren sehr herausfordernd. Sind gut geworden...













Hier mal der Überblick mit der zusätzlichen Batterienase für die Torpedoversion...

Weiter gehts mit dem Innenraum. Die Grundfarbe (weiß) ist appliziert und mit Fiter und Wash gealtert. Dann habe ich den Kreiselkompass und sein Schutzgehäuse lackiert und eingeklebt und die zugehörigen Schaltkästen und den Umformer mit Farbe versorgt und auch an ihren Plätzen untergebracht. Langsam füllt es sich ein wenig....




Die Batterienase hat inzwischen auch Ihre Farbe erhalten und die Batterien sind an Ort und stelle. Da muss jetzt mal der Ausschnitt in der anderen Nasenhälfte angebracht werden.

Weiter gings mit dem Antriebsstrang. Das ganze war wohl ein E-Motor, der über eine zweifache Riemenuntersetzung auf die Welle wirkte. Das Drucklager war nach den Zeichnungen einfach auf einem eingeschweißten Stahlträger installiert. Links und rechts neben der Welle waren kleine Druckflaschen angebracht (Pressluft und Sauerstoff). Ich hab meine an Backbord mal grün für Sauertsoff gemacht. Da ich keine Vorlagen oder Referenzfotos habe, darf's auch ein wenig bunter werden. Dann habe ich noch das Steuerhorn und die zugehörige Seilzugmechanik installiert. Das war alles etwas fragil, aber ich habs am Ende doch recht gut an Ort und stelle fixieren können. Oben auf der Backbord Regelzelle hat eine der Halterungen für die Kalipatronen Platz gefunden und vorne am Kompassgehäuse ist der Papenberg-Tiefenmesser.

Ich hab ordentlich an der Innenausstattung gearbeitet. Die Seilzüge für Ruder und Trimmgewichte sind drin, die Sitze, Kompasstochter, Kabel und Rohre...so 90% der Teile der Mitte und von Backboard. Um zu sehen, wie das nachher im fertigen Boot wirkt, habe ich die Ausschnitte in der Steuerbordseite der Hülle gemacht und das sieht sehr schön aus!

Danke Dir....diese kleinen Boote machen auch richtig Spaß

Wieder ein wenig Fortschritt: Die Steuerbordseite der Hülle hat die Rippen, Trimmgewicht und die Regelzelle erhalten. Das ganze wieder in Vallejo weiß und neutral Gau gebrushed und dann mit Wash und Filter gealtert. Dann kam die Bilge-Handpumpe und der Kühler für den Kreiselkompass samt Verrohrung hinzu. An die Decke zwei Mkro-LED zur Beleuchtung, die von einer Kontsantstromquelle im nicht einsehbaren Bereich der Bugnase versorgt werden. Auf der Backbordseite die Details finalisiert: Sehrohr, Steuerbord Seilzüge fürs Trimmgewicht, Auslösehebel für den Fanghaken.








Dann ging es endlich an das Verkleben der Rumpfhälften. Wie immer bei Mikromir ein echtes Abenteuer, da keine Passstifte vorhanden und die Passung auch nicht wirklich optimal, aber am Ende geht's dann doch immer irgendwie ganz gut.


Und am Ende mal die erste Probeausleuchtung.....schön:

Nach dem Verkleben der Rumpfhälften habe ich die Nähte versäubert, verspachtelt und geschliffen und dann die wenigen Anbauteile, die Außenbords noch drankommen angeklebt. Das ging sehr schnell, weil eben wenige Teile. Dann die Öffnungen abmaskieren und die Klarsichtkuppel mit Masking-Medium von Vallejo schützen -> Primer drauf.

Mal schauen. Hab noch welche vom XXIII....da könnte einer passen.

Boot ist fertig. Ich habe es in Neutral Grau (Vallejo) lackiert und dann mit Filtern und Washes gealtert. Die Boote waren die meiste Zeit außerhalb des Wassers, also hab ich das alles etwas subtiler gestaltet. Die Ständer hae ich gedruckt und eine Stütze hohl gestaltet, damit ich die Kabel für die LEDs in die Grundplatte führen konnte. Dann noch das Torpedo unten dran. Standard-Job...von denen habe ich in letzter Zeit einige gemacht. Dann noch eine Figur um die Größenverhältnisse zu verdeutlichen. Fertig. Mir gefällt's.