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1

Samstag, 2. Juni 2007, 10:51

Fregatte BERLIN 1674

Bausatzvorstellung: Fregatte Berlin


Modell: Segelschiff
Hersteller: Graupner
Modellnr.: 3132
Masstab: 1:50
Teile: ca.350
Spritzlinge: --
Preis: 35€
Herstellungsjahr: --
Verfügbarkeit: --
Besonderheiten: --



Der Rumpf,im Groben schon fertig gebaut.

Eine Sichtbeplankung ist nicht geplant,nur spachteln und lackieren.
Ich werde aber eine Beplankung aufbringen.

Der sehr gute und ausführliche Takelplan.

Der Beschlagsatz,Plastikkanonen,Rollen,Jungfern usw.Alles komplett.

Rundhölzer,Rahen ,Masten hab ich einen über :cracy:warum auch immer.
Der Vorbesitzer hat die Masten unter den Eselshäuptern verspachtelt und die Marsen angebaut.So können die Wanten nicht angebracht werden.Die Masten muß ich neu aufbauen.
Die Segel sind als bedruckte Stoffschablonen,das Takelgarn in verschiedenen Stärken vorhanden.

Fazit: Für die 35 € ein schöner Bausatz,mit etwas Eigeninitiative sollte es ein wunderschönes Modell werden.

Zum Baubericht: Wird folgen....

Zur Bildergalerie: Wird folgen....
Rettet den deutschen Wald,esst mehr Biber!
http://www.streichholzbastler.eu/

2

Samstag, 2. Juni 2007, 15:54

Moin Uwe

Das Schätzchen sieht echt viel versprechend aus. Wird bestimmt eine sehrschöne Replik für deine Vitrine. :smilie:

Aber erklär mal einem, in Segelschiffen unbedarften Menschen, wie mir was sind "Eselshäupter"? :nixweis:

Ich bleibe auf jeden Fall dran an der Geschichte.

Nächster Stammtisch Ende Juli 2011
Es gibt eine Sache auf der Welt, die teuerer ist als Bildung - keine Bildung (JFK)

Beiträge: 4 498

Realname: Andreas Nickel

Wohnort: 34246 Vellmar-West

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3

Samstag, 2. Juni 2007, 15:58

Hallo Uwe,

die 35,- Euro sind aber bestimmt nicht der reguläre Preis. Ich vermute das es das Schiffchen ist was in Wettringen zu verkaufen war. Du solltest hier dabei schreiben das es ein Sonderpreis ist.

Andy

4

Samstag, 2. Juni 2007, 17:25

Servus Uwe, :wink:

schönes Stück ... da wünsch ich schon mal viel Freude mit!
Und für den Preis ein echtes Schnäppchen ...

Aber sag mal, sind die Holzstücke für Dich nicht etwas ungewohnt groß !?!?!?!? :baeh:


Grüße,
Yogibär
:ahoi:
... "Is mir egal - was schwimmt und nicht Quack macht: Versenken!!!" ...

5

Samstag, 2. Juni 2007, 18:54

Hallo Klebergemeinde :wink: :wink:
Andy,Du hast natürlich Recht,die 35 € sind nicht der reguläre Preis,ich habe nicht daran gedacht das Jemand nicht in Wettringen war. :D
Da lief ein Mann mit diesem Schiff rum und wollte es für 50€ verkaufen.
Nach 2 Stunden war er auf 35 € runter,da sah ich mir den Baukasten nochmal genau an,und kaufte ihn. :D
Der Mann zog danach freudestrahlend mit einem Panzermodell von dannen,ich denke mal,wir beide kriegten was wir wollten :D
@ Yogibär: Ja,solche verschieden großen Holzteile machen mich etwas nervös...

:DIch habe zur Beruhigung mal eine Seite mit Streichhölzern verkleidet.
Die Oberbeplankung fehlte ja noch,muß noch gespachtelt und geschliffen werden.Man sieht auch das die Berghölzer total falsch angebracht sind,ich kriegte sie auch nicht mehr ab,ohne den Rumpf zu zerstören.
@ Andre:

Eselshaupt nennt man den Block,der 2 Mastteile miteinander verbindet.
Der Querliegende Klotz oben.
Wie man auf dem Foto von Mike sehen kann sind der untere und der obere Mast so verbunden das zwischen beiden ein Spalt ist.Bei meinem Modell hat der Erbauer den Zwischenraum ausgespachtelt :cracy: :cracy:

Uwe
Rettet den deutschen Wald,esst mehr Biber!
http://www.streichholzbastler.eu/

6

Sonntag, 3. Juni 2007, 16:41

Hallo Uwe :wink:
ich sehe Du läßt Dich nicht von Deinem Weg abbringen.
Irgendwie dachte ich Du würdest den Rumpf mit Funierstreifen beplanken, aber Nein, Streichhölzer :abhau:
KLASSE !
...ich fasse es nicht :D :D :D

Grüße
Mike
Ist die Katze gesund, freut sich der Mensch :wink:

7

Sonntag, 3. Juni 2007, 16:51

Hallo Uwe,

Danke für die gute & schnelle Erklärung. Bin ich wieder ein Stückchen schlauer. :D

Das du die Berlin mit Streichhölzern verkleidest find ich echt klasse. :ok:

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8

Sonntag, 3. Juni 2007, 21:32

Servus Uwe, :wink:

ich wäre ehrlich gesagt seeeeehhhhhr entäuscht :motz: gewesen, hättest Du nicht mit Zündhölzchen weiter gemacht .... :verrückt: :lol:

Aber wie hat schon ein weiser mittelfränkischer Alltagsdichter von sich gegeben: Des g'fälld mer!

Grüße,
Yogibär
:ahoi:
... "Is mir egal - was schwimmt und nicht Quack macht: Versenken!!!" ...

9

Montag, 4. Juni 2007, 20:18

Moin Uwe

da hab ich doch was bekanntes entdeckt und muss gleich meinen Senf dazu geben.

Ich hoffe, man kann die Ähnlichkeit erkennen. Diesen Rohbau schleppe ich nun schon fast 30 Jahre mit durchs Leben. Alledings keimt Hoffnung auf, da ich nun endlich einen Bauplan habe, oder zumindest ein paar Risse. Na eigentlich wollte ich gleich mal etwas klugscheißen und etwas Licht in die Geschichte bringen:

Die Fregatte "Berlin" gehörte zu den ersten Charterschiffen, die der Organisator der brandenburgischen Marine, Benjamin Raule (1634 bis 1707), dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg zur Verfügung stellte. Das neue Schiff, erbaut 1674 in Zeeland, hatte eine Länge von 8o Fuß, die größte Breite betrug 22 Fuß, gemessen auf Außenkante Spanten  oder Länge 22,65 m und Breite 6,23 m. Die Bewaffnung bestand im Jahre 1676 aus 15 gußeisernen Kanonen, und zwar 10 Vierpfündern, 2 Dreipfündern und 3 Zweipfündern, alles Vorderlader. Die Besatzung bildeten 70 bis 100 Mann; im Kriegsdienst wurden außerdem Soldaten an Bord kommandiert.
Der Spiegel war blau bemalt. In der Mitte befand sich das Berliner Stadtwappen, ein schwarzer Bär in weißem Felde, darüber der Kurhut, rot und golden mit Hermelinverbrämung. Alle Flaggen führten auf weißem Grunde den roten brandenburgischen Adler mit goldenem Zepter im blauen Brustschild.
Nach der Indienststellung im Sommer 1675 hat die Fregatte "Berlin" bis zum Jahre 1679 unter dem niederländischen Kapitän Cornelius Reers an folgenden Aktionen teilgenommen: Im September 1675 vergeblicher Angriff auf die schwedische Festung Karlsburg, die an der Niederweser (auf dem Gelände der heutigen Stadt Bremerhaven) lag; im November 1675 verfolgte die Fregatte auf der Niederelbe das französische Kaperschiff "La Royale de Dunquerque" bis vor den Hafen der Hansestadt Hamburg. Die Herausgabe dieses Schiffes verweigerte Hamburg mit Rücksicht auf Frankreich. Für die entgangene Beute musste die Stadt dem Kurfürsten eine Entschädigung zahlen.
Seit Mitte Mai 1676 fand das Schiff in der Ostsee gegen Schweden Verwendung. Der Kommandeur der brandenburgischen Kriegsschiffe war bis Mitte Oktober 168o der Niederländer Cornelius Claes van Bevern (in den Archivalien manchmal van Beveren geschrieben). Die Fregatten "Berlin" und "König von Spanien" eroberten am 4. Juni 1676 östlich von Rügen gemeinsam mit der Galiot "Cleve" die schwedischen Brander "Leoparden" (22 Kanonen) und "Diederik" (4 Kanonen). Der "Leoparden" waren vorher im Gefecht mit dänischen Schiffen Großstenge und Vormarsrah weggeschossen worden. Bald darauf erbeutete die Fregatte "Berlin" die mit 4 Kanonen bewaffnete schwedische Kriegsgaliot „Maria", die damals den Postdienst zwischen Schweden und Stralsund vermittelte. Am 2. August 1677 brachte Kapitän Reers die schwedische Kriegsgaliot "Enhorn", mit 12 Kanonen bestückt, auf. Am 23. September 1678 deckte die Fregatte "Berlin" gemeinsam mit brandenburgischen und dänischen Kriegsschiffen den erfolgreichen Übergang brandenburgischer Truppen (etwa 7500 Mann) von Peenemünde nach der Insel Rügen. Im Jahre 1678 wurde die Fregatte "Berlin" auch bei der Belagerung der zu Schweden gehörenden vorpommerschen Städte Stralsund (erobert am 25. Oktober) und Greifswald (erobert am 16. November) eingesetzt.
Um von der Stadt Hamburg ausstehende Hilfsgelder einzutreiben, die Forderung belief sich auf 150.000 Taler, beorderte 1679 Kurfürst Friedrich Wilhelm 6 Kriegsschiffe in die Nordsee , darunter auch die Fregatte "Berlin". Diese Kriegsschiffe haben mehrere hamburgische Handelsschiffe aufgebracht, die in Kopenhagen versteigert wurden. Benjamin Raule hatte im August 1679 sogar angeregt, die großen und stark bewaffneten Konvoischiffe der Stadt Hamburg, "Leopoldus Primus" und "Wappen von Hamburg", wegzunehmen, doch die Hansestadt zog es vor, an Brandenburg 125.000 Taler Hilfsgelder zu überweisen.
Größere Machtmittel setzte der Kurfürst ein, um in den Besitz von 1,8 Millionen Talern zu gelangen, die Spanien schuldete  im Endergebnis freilich vergeblich. Unter dem Kommandeur C. C. van Bevern segelten am 14. August 1680 5 Fregatten, denen später ein Brander folgte, von Pillau nach Westen, unter ihnen die Fregatte "Berlin" mit Kapitän Claes Sibrantz. Auf der Reede von Ostende eroberte van Bevern am 18. September 1680 das große spanische Kriegsschiff "Carolus Secundus", befrachtet mit Brabanter Spitzen und feiner Leinwand (Versteigerungswert der Ladung iooooo Taler). Die Wegnahme dieses mit 5o Kanonen bewaffneten Seglers hat damals großes Aufsehen erregt. Hinter Brandenburg aber stand ein mächtiger Verbündeter, Frankreich. Unter dem Namen "Markgraf von Brandenburg" wurde das große Schiff in die brandenburgische Flotte eingereiht. Es ist das am schwersten bewaffnete Kriegsschiff des Kurfürsten gewesen.
Anschließend segelte ein Teil des Verbandes unter dem Vizekommandeur C. Reers (an Bord der Fregatte "Kurprinz") nach Westindien, dabei wiederum die Fregatte "Berlin". In den amerikanischen Gewässern sind nur drei spanische Schiffe erbeutet worden, ertragsmäßig zu wenig. Im Mai 1681 ist C. Reers mit seinen 4 Fregatten wieder in Pillau eingelaufen. Zuletzt beorderte der Kurfürst am 20. November 1681 die Fregatte "Berlin" unter Kapitän C. Reers nach den Hoofden zur Verstärkung der dort gegen spanische Schiffe kreuzenden brandenburgischen Schnauen "Falke" und "St. Johann Batist". Auch dieses Unternehmen ist bald aufgegeben worden. Die Prisengewinne deckten gerade die Ausrüstungs und Heuerkosten.
Über die spätere Verwendung der Fregatte „Berlin" hat sich in den Archivalien wenig gefunden, 1684 lag das Schiff im Hafen des brandenburgischen Stützpunkts Emden. Als Schiff der BrandenburgischAfrikanischen Kompanie ist die Fregatte "Berlin" zu Ausgang des Jahres 1687 nach Westafrika ausgelaufen, damals "Stadt Berlin" genannt. Die NiederländischWestindische Kompanie beschlagnahmte dieses Schiff bereits am 7. Januar 1688 bei Fida an der Küste von Guinea, weil das Schiff nach Ansicht der Kompanie zu Unrecht in den Niederlanden ausgerüstet worden war. Damit endet die Geschichte der Fregatte "Berlin" als brandenburgisches Kriegsschiff.

Vielleicht kann ich mir bei Deinem Bau ja noch ein bißchen was abgucken. Also viel Spaß dabei

Andreas
Ich habe einen Plan, einen Plan der nicht schief gehen kann, nicht schwer und nicht die Spur gefährlich.

10

Montag, 4. Juni 2007, 20:53

Nabend Andreas :wink:
Ein sehr schöner detailierter Lebenslauf des Schiffes :ok:Danke dafür.
Also mit Bauplan und Rissen kann dir hier geholfen werden.Ich denke mal der Plan von Graupner ist recht gut.Mike hat dazu noch Fachbücher mit den Rissen der "Berlin".
Wir können ja hier zusammen die Bauberichte starten,das wäre doch was.
Achja,und herzlich Willkommen bei uns,bist ja grade erst eingestiegen :hand:
Viel Spaß und gut Holz
Uwe
Rettet den deutschen Wald,esst mehr Biber!
http://www.streichholzbastler.eu/

11

Dienstag, 5. Juni 2007, 08:04

Servus Andreas, :wink:

auch erst mal herzlich willkommen! :ok:
Deinen Einstand hast Du auch gleich sauber zelebriert - toller Bericht über den Werdegang der Berlin ... :five:

Sehen wir zukünftig noch mehr von Dir? Bin schon gespannt, was Du evtl. noch so aus dem Hut zauberst ... ;)


Grüße,
Yogibär
:ahoi:
... "Is mir egal - was schwimmt und nicht Quack macht: Versenken!!!" ...

12

Dienstag, 5. Juni 2007, 21:14

Hallo zusammen :wink:

erst mal danke für die Blumen. Aber im Moment bin ich wohl noch eher der Theoretiker, oder Historiker. Ich hab zwar einiges an Literatur zum Schiffsmodellbau, aber die Praxis lässt doch nochzu wünschen übrig. Sicherlich werd ich erst mal in Plastik wieder einsteigen. Allerdings kann ich auch noch mit Historien zu anderen Schiffen dienen. :pc: Der Hinstorff Verlag hatte da schon ein paar feine Sachen. :idee: Die stelle ich bei Gelegenheit auch mal vor. Ansonsten werd ich mal sehen, dass ich erst mal noch eine vernünftige Vorstellung hinbekomme.
@ Uwe
auf die Pläne komme ich gern zurück, denn meine sind doch ziemlich dürftig, eben Risse für den Profi :nixweis:
Aber ich verspreche, in der Rubrik hier am Ball zu bleiben.

Andreas
Ich habe einen Plan, einen Plan der nicht schief gehen kann, nicht schwer und nicht die Spur gefährlich.

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