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Montag, 10. Januar 2022, 07:41

The incredible Hulk

The incredible Hulk

Um meine Hände geschmeidig zu erhalten, begann ich Anfang Dezember mit dem Bau eines mittelalterlichen Schiffes, erneut im Maßstab 1:200. Ein Holk sollte es diesmal werden.
Bildliche Darstellungen gibt es zumeist auf Stadtsiegeln. Weitere Quellen waren das Buch von Paul Heinsius „Das Schiff der Hansischen Frühzeit“ und der Aufsatz von Dagmar Waskönig „Bildliche Darstellung des Holk im 15. und 16. Jahrhundert“.

Auf den Siegelabdrücken aus dem 13. und 14. Jh. wird der Hulk/Holk als ein stark gekrümmtes, geklinkertes Schiff ohne Kiel und Steven mit Turmaufbauten an Bug und Heck dargestellt.
Die Backbord- und Steuerbord-Plankengänge treffen nicht am Steven zusammen, sondern verlaufen entlang eines flachen Bodens (Kaffe) senkrecht nach oben und tragen die Kastelle.



Im 15. Jh. wurde der nordische Schiffsbau zunehmend von mediterranen Schiffstypen wie Nao, Kraweel und Karracke beeinflusst. Es hat wahrscheinlich Misch-Typen gegeben.
Waskönig verweist auf Bildquellen mit krawel-gebauten Holken, zeigt aber auch im „Schiffsrechtsbild aus der Prachthandschrift des Hamburger Stadtrechts von 1497“ mehrere dreimastige geklinkerte Schiffe mit hohen Aufbauten und zahlreichen Geschützen.




Ich wollte zunächst einen dreimastigen Holk mit Klinkerung bauen, habe aber bald erkannt, dass meine Plankenbiegekünste dafür nicht ausreichen. Möglicherweise haben die Schiffbauer damals entsprechend gebogene Bäume verwendet.
Um diese extreme Plankenbiegung nachzuahmen, müsste ich die Planken vermutlich einzeln aussägen.

Also suchte ich nach neuen Vorbildern und wurde bei einer Miniatur aus dem 15. Jh. fündig. Der dort gezeigte Dreimaster zeigt eindeutig eine Kaffe, die Seitenwände sind krawel-beplankt.



Handelte es sich dabei um einen Holk? Vielleicht. Letztlich bleibt ungewiss, ob die Menschen des späten Mittelalters im Nord- und Ostseeraum nur einen bestimmten Schiffstyp oder generell große Schiffe als Holke bezeichnet haben.
Im Englischen bedeutet „Hulk“ ja auch Koloss oder Klotz. Auf jeden Fall bewege ich mich mit meinem Modell nicht vollständig im Reich der Fantasie.

Der Rumpf besteht aus drei Teilen. Backbord- und Steuerbordseiten habe ich aus 20 mm starkem Abachiholz ausgesägt, dazwischen wurde eine drei mm starke Platte für Kiel und Steven geklebt.
Für die Rumpfbeplankung habe ich 3 x 0,6 mm Leisten genommen, für die Deckbeplankung 1,5 x 0,6 mm. Die Länge „zwischen den Loten“ beträgt 13 cm, Gesamtlänge 16 cm, größte Breite 4,5 cm. Ich hänge mal ein paar aktuelle Bildchen an.

Beste Grüße
Klaus

Beiträge: 1 014

Realname: Oliver

Wohnort: Münsterland/ Havixbeck

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2

Montag, 10. Januar 2022, 09:25

:sabber: :thumbsup: :thumbup: 8o
Mein Avatar zeigt mein reales Aussehen. Schönheit ist Ansichtssache
^^

3

Montag, 10. Januar 2022, 09:31

Moin,

faszinierende ModellbauKUNST :ok:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

4

Montag, 10. Januar 2022, 10:17

Sehr sehr lecker!

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

5

Montag, 10. Januar 2022, 11:48

Tolles Modell,
mit ungewöhnlichem, mir in dieser Art unbekannten Plankenverlauf - man lernt nie aus :ok:

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

6

Montag, 10. Januar 2022, 17:37

Sehr gelungen!
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

7

Dienstag, 11. Januar 2022, 22:51

Ganz herzlichen Dank an alle, die mir geschrieben haben. Ich habe mich darüber sehr gefreut.

Im Maßstab 1:200 können viele Details nicht oder nur unzureichend abgebildet werden. Vor allem wird alles viel zu grob. Als Referenzgröße für Anbauteile habe ich „Klaas“ geschnitzt. Er wäre im wirklichen Leben ca. 1,70 m groß.



Und prompt zeigte sich, dass die von mir als „filigran“ eingeschätzten Lenzpumpen deutlich zu hoch waren. Ich habe sie abgelöst, gekürzt und dicht neben dem Großmast wieder aufgestellt.
Da wo sie vorher standen, hätten sie die Beiboote behindert. Die Wulinge am Großmast habe ich auch wieder abgerissen. Das Garn war eindeutig zu dick.







Beste Grüße
Klaus

9

Montag, 24. Januar 2022, 13:30

Ein paar neue Bildchen. Um den Fortschritt zu erkennen, muss man schon sehr genau hinschauen. Nagelbänke, Knechte und Rüsten sind angebracht.


Hat jemand eine Idee, wie ich maßstabsgerecht Belegnägel herstellen kann?

10

Dienstag, 25. Januar 2022, 15:47

Messingstängchen mit einem Tropfen Leim an der Spitze, Tropfen nach unten trocknen lassen. Bist du sicher, dass Belegnägel im sechzehnten Jahrhundert schon in Gebrauch waren?
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

11

Mittwoch, 26. Januar 2022, 17:51

Danke Schmidt, für deinen
Tipp, den ich bisher nur deshalb nicht umgesetzt habe, weil ich nach meinem
letzten Beitrag sofort weitergebaut und mir meine Belegnägel aus 1 mm
Vierkantleisten auf 0,6 mm heruntergeschliffen habe. Das ist selbstverständlich
noch immer viel zu dick, 0,2 – 0,3 mm wären korrekter und somit ist der
Messingdraht geeigneter. Ich habe jedoch die Hoffnung, dass die mangelnde
Maßstäblichkeit der Coffienägel nach ihrer Belegung nicht mehr zu sehen sein
wird.





Bist du sicher, dass Belegnägel im sechzehnten Jahrhundert schon in Gebrauch waren?
Schmidt
Das ist eine
berechtigte Frage. Ich bin so sicher wie man sein kann, wenn man sich auf lückenhafte
Sekundärliteratur und Anscheinsbeweise stützen muss.


Einige nördliche Schiffsmodelle
bzw. Baupläne aus dem späten 16. Jh. (z. B. Golden Hind, Revenge) zeigen Nagelbänke.
Aber mein Holk ist ja aus dem späten 15. Jh. Und die Santa Maria-Replika von
Martinez-Hidalgo hat keine. Die Nao von Mataró auch nicht. Auch auf den Rekonstruktionen
der „Mary Rose“ habe ich keine Nagelbänke entdeckt.



In der „Geschichte
der Segelschiffe“ von Busley (der ist wirklich sehr alt) fand ich im Kapitel „Attische
Triere“ den Hinweis: „Für die Belegung des laufenden Gutes sollen nach BREUSING
(der ist noch älter) schon an der Reling befestigte Nagelbänke mit den noch
heute gebräuchlichen Kavielnägeln – Peronai – vorhanden gewesen sein.“ Im
Kapitel „Hansa-Kogge“ wird ein „Mastenknecht“ mit Kavielnägeln erwähnt. Na ja…




Heinsius erwähnt in
seiner Dissertation Belegnägel an Koggen nur einmal: „Die Stege und Wanten sind
auf dem Siegel von San Sebastian (von 1335) deutlich an Belegnägeln auf der Oberkante
der Bordwand oder auf den Steven festgemacht.“




Gleichwohl sind alle heutigen
Koggen-Repliken mit Nagelbänken ausgerüstet, und daran haben viele
kluge Leute mitgearbeitet. Das große Modell im Bremer Schifffahrtsmuseum hat
welche und auch mein Koggen-Modell „Wütender Hund“ hinter dem Mast und auf dem
Achterkastell.



Ich glaube deshalb,
dass es im 14./15. Jh. Belegnägel an
Schiffen im Nord-Ostseeraum gegeben hat. Im Mittelmeerraum wurden Klampen bevorzugt. Möglicherweise reduziere ich die Zahl der Belegnägel, weil ich innenbords wenig Platz zum Anbringen der Fock- und Kreuzmastwanten habe.

Beste Grüße Klaus

12

Freitag, 28. Januar 2022, 17:59

]Die Nagelbänke und Belegnägel sind nicht die einzige historische „Grauzone“. Ich bin mir z. B. nicht sicher, ob die Stage und Wanten durch die Böden der Mastkörbe hindurchgeführt wurden oder unterhalb endeten.
Ich habe mich dafür entschieden, sie durch die Böden zum Mast-Topp zu legen. Auch sind mir die Mastkörbe eine Spur zu groß geraten, sie hätten im Original 3 bzw. 2 m Durchmesser.

Die Balkenköpfe der inneren Querverstärkung, die ihr an den Seiten sehen könnt, habe ich möglicherweise etwas zu hoch angesetzt.
Bei der Bremer Kogge lagen diese Querbalken etwa 75 cm unter den Decksbalken. Und vielleicht gab es dieses Konstruktionsmerkmal gegen Ende des 15. Jh. schon nicht mehr. Aber mir gefällt es.

Nun „in die Wanten“. Für die „Püttingeisen“ habe ich 0,25 mm Takelgarn in der Bordwand festgeklebt und die Fäden dann durch die Aussparungen in den Rüsten gezogen.
Die Wanten sind in einem Stück vom Topp zur Rüste und zurück gezogen. Ich habe eine Zeitlang überlegt, ob ich 2,5 mm Juffern abflachen und sie einbinden soll.
Aber das war mir dann doch zu viel Fummelei. So muss ich halt wieder mit „Fake-Juffern“ arbeiten. Ob ich Webleinen anbringe, weiß ich noch nicht.

Beste Grüße Klaus










13

Mittwoch, 2. Februar 2022, 22:49

Mein Versuch,
einzelne Juffern in der benötigten Größe selbst herzustellen, ging in die Hose.
Bei Steingraeber fand ich zwar dreieckige Juffern in der Größe 2,5 – 3 mm. Aber
dann hätte ich „richtige“ Taljen bauen müssen, und damit habe ich (in dieser
Größe) keine guten Erfahrungen gemacht. Schließlich fand ich die Vorlage für
meine „Want-Taljen“ bei Meister W (A) auf seinem Stich „Kraeck“ von 1475. Da die
Juffern sehr eng aufeinander sitzen, kam mir die Idee, sie aus einem Stück zu
feilen. Das Ergebnis kann man sicher noch optimieren, aber für den Moment und
für dieses Modell genügt es mir.





Für das Stag habe ich

mich an meiner Kogge „Wütender Hund“ orientiert.

14

Donnerstag, 10. Februar 2022, 15:21

Es geht voran. Die Stage sind gesetzt und etwas Zubehör ist auch fertig geworden. Die vorderen und hinteren Wanten habe ich mit "Rackperlen" befestigt.





15

Montag, 14. Februar 2022, 16:37

Heute neu im Programm: Geitaue des Großsegels. Wozu Zahnstocher nicht alles taugen!

Beiträge: 3 458

Realname: Gustav Stefan

Wohnort: Groß Enzersdorf, Österreich

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16

Dienstag, 15. Februar 2022, 09:57

Servus Klaus :hand:
Ein feines Modell zimmerst Du hier :love:
Den Rumpf aus dem Vollen zu Schnitzen/Schleifen sieht man selten...War das „ Frei Schnauze „ oder hast dir Schablonen gemacht?
Auf jeden Fall: :respekt:
Gruß Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

17

Mittwoch, 16. Februar 2022, 17:35

Hallo Gustav, du sprichst da einen "wunden Punkt" an: ;( Viel zu selten benutze ich Schablonen und verlasse mich auf mein "Augenmaß". So auch beim Rumpf. Da die Grundform einfach ist, halten sich die Abweichungen zwar in Grenzen. Beim Beplanken musste ich mittendrin "butten", um beidseitig auf gleiche Plankenhöhe zu kommen. Beim nächsten Schiff wird alles anders...


Ein paar Fortschritte kann ich melden. Das Großsegel hängt, und ich habe damit begonnen, Webleinen anzukleben. Das Problem bei so kleinen Modellen ist, dass die Wanten oben zu eng zusammenlaufen, um noch "trittsichere" Webleinen anbringen zu können. In Höhe der Großrah konnte ich mit Spreizlatten etwas Platz schaffen, aber bis zur Mars reichte es nicht. Bei Winter "Das Hanseschiff im ausgehenden 15. Jahrhundert" fand ich in dem dereinst von Adametz gezeichneten Plan ein Lösung, von der ich hoffe, dass sie historisch korrekt ist.

Sieht natürlich bei mir nicht so schön aus wie auf der Zeichnung, aber dünner geht's (bei mir) nimmer...

18

Samstag, 19. Februar 2022, 14:35

Der Großmast ist fast fertig getakelt. Webleinen, Toppnanten, Geitaue, Gordings und Halsen sind angebracht. Brassen und Schoten kommen noch.




19

Mittwoch, 23. Februar 2022, 06:46

Das Großsegel hat Schoten
und Brassen bekommen. Außerdem wurden 2 Taljen an der Mars angebracht. Die Bulins

werden erst gesetzt, wenn der Vormast getakelt ist. Außerdem war es notwendig, am Heck einen Sprietmast einzusetzen, um einen Anlenkpunkt für die Takelung des Besansegels zu bekommen. Die Gesamtlänge des Modells beträgt damit 20,5 cm.



Beiträge: 3 458

Realname: Gustav Stefan

Wohnort: Groß Enzersdorf, Österreich

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20

Mittwoch, 23. Februar 2022, 09:32

Schöne Fortschritte die du uns zeigst, Klaus .
Bedenkt man die Größe des Modells wird Deine Arbeit umso genialer :prost:
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

21

Donnerstag, 24. Februar 2022, 21:01

Danke Stefan. Ich gebe mir Mühe. Es ist weiß Gott nicht alles gut, aber vielleicht kann ich die eine oder andere Idee in Zukunft noch ausbauen. Was ich festgestellt habe, werdet ihr erfahrenen Modellbauer sicher bestätigen können: Wenn man einmal die Funktionsweise der Takelung kapiert hat, fällt einem das Bauen um vieles leichter.

Mein Programm für heute:
Focksegel gesetzt, Geitaue, Topnanten, Schoten und Halsen belegt. Die Brassen möchte ich am
Großstag umlenken und zur Back führen. Die Fock-Bulins laufen an den Bugspriet.
Für die Groß-Bulins habe ich noch keine Lösung. Eigentlich müssten sie an den hinteren
Fockwanten umgelenkt werden, die sind aber zu schwach dimensioniert, um dem Zug
standzuhalten.



22

Samstag, 26. Februar 2022, 18:01

Der Vormast ist fertig getakelt. Die Brassenblöcke ließen sich problemlos am Großstag ankleben. Die Großbuline habe ich nun doch zu den Vorwanten geführt. Durch die Abspannung nach vorn zur Reling konnte ich den Zug ausgleichen. Als letztes kam noch eine Talje an den Kranbalken der Vormars.



Am Kreuzmast möchte ich kein Lateinersegel sondern einen Dreikant-Querbesan anbringen. Nach H. Winter lag der Unterschied darin, dass die Schot vor Mast und Sonnensegelgerüst herumgenommen wurde, während das Lateinersegel über dem Halbdeck geschwenkt wurde. Hier sind zwei Beispiele aus mittelalterlichen Quellen.



Und das ist meine Versuchsanordnung.




Mir ist aber noch nicht ganz klar, wie ein solches Segel getakelt wurde. Die zeitgenössischen Darstellungen sind möglicherweise nicht vollständig. Weiß jemand mehr?

23

Samstag, 26. Februar 2022, 18:20

Kann man nicht jeden Lateinerbesan so führen, dass die Rute vor dem Mast liegt?
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

24

Samstag, 26. Februar 2022, 23:12

Ich meine nicht. Es gab zwei Unterschiede: die Lateinerrute war nicht mittig am Fall angebracht, sondern war im oberen Bereich deutlich länger. Beim Querbesan waren die Arme der Rahe gleich lang. Die Lateinerrute war zwischen den Wanten angebracht, der Querbesan vor den Wanten, das Segel wurde um die Wanten herumgeführt. Ich habe mal versucht, das Umsetzen der beiden Rahen bildlich darzustellen.

Zuerst derQuerbesan. Hier wird die Rahe einfach nur zur anderen Seite gekippt, die Segelspitze mit der Schot wandert von Steuerbord nach Backbord.

Das gleiche Segel als Lateinersegel (wobei man sich die Rute im oberen Bereich deutlich länger vorstellen muss)
Das "Shiften" kann nur funktionieren, wenn man die Rute senkrecht stellt und den unteren Teil von Backbord nach Steuerbord zieht.

Würde man eine Lateinerrute vor dem Mast anbringen, könnte man sie nicht kippen, weil die Arme nicht gleich lang sind.

25

Sonntag, 27. Februar 2022, 10:55

Ich stelle mal zur
Diskussion, was ich mir ausgedacht habe. Beim Querbesan muss es „Brassen“
gegeben haben, um die Rah horizontal schwenken zu können. Dann muss die Rah in
ihrer Neigung gehalten werden. Bei Rahsegeln übernehmen das die Topnanten, beim
Lateinersegel die Dirk und das Piekfall. Statt von oben mit Topnanten könnte eine
Verspannung auch von unten erfolgt sein, wie das auf dem oben gezeigten Stich (Breydenbachs Pilgerreise, 1486) zu
sehen ist. Topnanten sind jedenfalls auf keiner dieser Abbildungen zu erkennen.



Ferner benötigt man
eine Schot sowie Geitaue und evtl. Gordings. Was meint ihr?

26

Montag, 28. Februar 2022, 17:19

Da niemand in der Community gegen meinen Takelplan protestiert hat, habe ich mein Werk fortgesetzt und damit den vorletzten Bauabschnitt vollendet. Jetzt kommt noch ein wenig Ausstattung an's Modell.






Beiträge: 917

Realname: Steffen

Wohnort: klostermansfeld

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27

Montag, 28. Februar 2022, 17:49

Hallo Klaus
Find deine Holk einfach nur so Geil das ich Appetit kriege selbst mal eine zu Bauen.
Gut das du dich für die Webleinen entschieden hast ,wirkt so gleich noch Echter.
Gruß Steffen
DAS KANNSTE

SCHON SO MACHEN

ABER DANN ISSES HALT

KACKE




Fertig : Peregrine Galley /Sergal , Halifax /Constructo ,Astrolabe /Mantua
Im Bau: Golden Hind / Scratch nach Hoeckel

28

Mittwoch, 2. März 2022, 14:38

Au ja Steffen, und ich baue dann die "Golden Hind" im Miniformat!

Meine Bauphase neigt sich wieder mal ihrem Ende entgegen. Mitte März räume ich meine Werft für die "bucklige" Verwandtschaft. Bis dahin hoffe ich fertig zu sein. Wir haben jetzt aufgeschossenes Tauwerk an den Nagelbänken sowie an den Knechten und Klampen. Ferner wurden zwei Anker und ein Draggen an Bord genommen. Jetzt kommt noch ein wenig Schmuck (Wimpel, ein paar Schilde und ein Wappen) an's Boot. Am Ständer muss ich auch noch etwas nachbessern.


29

Freitag, 4. März 2022, 16:52

Geschafft!

Und wieder segelt ein Hanseschiff die Trave abwärts, um auf Bergen-Fahrt zu gehen. Der Holk "Groote Marie" ist heute fertig geworden.





Beiträge: 3 458

Realname: Gustav Stefan

Wohnort: Groß Enzersdorf, Österreich

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30

Freitag, 4. März 2022, 16:59

Servus Klaus
Gratulation zur Fertigstellung :hand:
Deine “handliche” Hanse-Kogge ist Dir gut gelungen :love: und zeigt Dein Geschick zur Winzigkeit.
Gruß Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

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