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Samstag, 18. Dezember 2021, 16:51

Neiiiiiin! Nur angeheftet. An den anderen Decks (auch noch nicht eingeklebt) habe ich heute ein Stündchen gefeilt. Um den besagten harmonischen Verlauf herzustellen, müssen ALLE großen Teile sorgfältig angepasst werden. Mühsam, aber auch irgendwie eine schöne Arbeit. Als würde man den Bausatz noch einmal neu konstruieren. Sehr störend dabei ist allerdings, dass die beiden Rumpfschalen alles andere als identisch sind. Sprich: Passt es rechts, passte es links nicht! Et vivce versa.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

32

Samstag, 18. Dezember 2021, 17:51

Zitat

Neiiiiiin! Nur angeheftet.

Aufatmen meinerseits,
:hand: :prost:

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Sonntag, 19. Dezember 2021, 14:16

Auf dem letzten Foto sind die Figuren zwischen den Fenstern des Heckspiegels gut zu erkennen. Ich hatte sie schon eine FKK-Schalmeiengruppe genannt. Tatsächlich gibt es dafür Vorbilder. Das Hohenzollernmodell zeigt z.B. solche musizierenden Figuren. Allerdings sind es keine durchtrainierten rumänischen Jung-Turner*innen, sondern moppelige kleine Putti mit kurvigen Formen. Ich war mir darüber im Klaren, dass ich eine solche Transformation in diesem kleinen Maßstab nicht hinbekommen würde, also habe ich lediglich die unteren Körperhälften der Figuren verändert und aufgelockert. Sie sind jetzt auch unterschiedlich bekleidet.



Den oberen Bereich des Heckspiegels habe ich um den obligatorischen Vorhang zu beiden Seiten verbreitert. Die Mitte werde ich belassen, Wappen und Löwen sind eigentlich nicht so schlecht. Also wird bzw. bleibt es eine "Wappen von Hamburg", quasi als eine leichte Bearbeitung der Hoeckel/Quinger-Pläne.

Schönen 4. Advent wünscht Schmidt
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Sonntag, 19. Dezember 2021, 17:45

Zitat

Wappen und Löwen sind eigentlich nicht so schlecht.

Das Wappen ist schon brauchbar, die mageren Löwen allerdings....., die erinnern eher an Werwölfe oder hungernde Pfeffersäcke. Obwohl letztere Herrschaften doch eher nicht.
Wer weiß, vielleicht handelt es sich ja um die Wappen von Cluj-Napoca ? :idee:

Und ebenfalls einen schönen 4ten.

35

Montag, 20. Dezember 2021, 10:23

Der Löwe sieht in der Tat etwas verhungert aus, aber dieses medizinisch bedenkliche Erscheinungsbild teilt er mit vielen Wappenlöwen dieser Epoche. Ich habe mal gehört, das habe daran gelegen, dass die europäischen Afrikabesucher nur moribunde Exemplare zu Gesicht bekommen hätten, aber das kann ich so recht nicht glauben.
Schmidt
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36

Samstag, 25. Dezember 2021, 11:45

Hallo Schmidt,

ich bin auf dieser Reise dabei!

Mit dieser hochinteressanten Unternehmung hast du mir allerding einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich hatte vor die WvH als Nächstes zu bauen.
Bevor ich das tun werde schaue ich jetzt lieber erst zu was zu aus dem Bausatz zauberst.

Grüße, Marcus

37

Samstag, 25. Dezember 2021, 16:54

Dann tut es mir leid, wenn es hier nicht mit der bisherigen Geschwindigkeit weitergeht. Ich muss jetzt mein Basteldeputat dem Projekt "Statenjacht in Groß" widmen, weil ich hier in absehbarer Zeit etwas vorzeigen muss, damit mir der Stellplatz im Haus nicht wieder gestrichen wird. Von Zeit zu Zeit werde ich mich aber auch um meine Kleinen kümmern.
Noch ein Wort zur Wappen. Ich bin eigentlich gar kein Freund geharnischter Kritik an den Plastikbausätzen; dafür bin ich viel zu froh, dass es sie überhaupt gibt. Aber dieser hier ist ein Schmerz im Podex. Da passt überhaupt nichts. Und wer sagt: Du veränderst doch alles, der hat Recht, aber gerade bei Veränderungen braucht man feste Messpunkte, von denen man ausgehen kann. Bei einem Rumpf, dessen Hälften nicht identisch sind, kommt gerade der Umbauer in Teufels Küche! Ich will von einem Bau nicht abraten, aber ich muss davor warnen, sich irgendwie auf die Teile zu verlassen. Insbesondere ein Einbau der vorher zusammengesetzten Decks ist meiner Meinung nach schlichtweg unmöglich.
Schmidt wünscht noch schöne Feiertage
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38

Sonntag, 26. Dezember 2021, 11:37

Zitat

Und wer sagt: Du veränderst doch alles, der hat Recht, aber gerade bei Veränderungen braucht man feste Messpunkte, von denen man ausgehen kann. Bei einem Rumpf, dessen Hälften nicht identisch sind, kommt gerade der Umbauer in Teufels Küche! Ich will von einem Bau nicht abraten, aber ich muss davor warnen, sich irgendwie auf die Teile zu verlassen. Insbesondere ein Einbau der vorher zusammengesetzten Decks ist meiner Meinung nach schlichtweg unmöglich.

Es gibt bei einem Umbau immer wieder Überraschungen, auch bei meiner Phenix/St.Phillipe. Der Zuammenbau verschiebt sich, wobei das gerade ein Meilenstein und für die Motivation wichtig wäre. Die lange Bauzeit mit Unterbrechungen gibt mir aber auch die Zeit über die Ausführung des Spiegels nachzudenken.

39

Donnerstag, 12. Mai 2022, 14:08

Jetzt war ich gerade im Keller und habe nach viereinhalb Monaten meinen Wappen-Rumpf aus dem Schrank geholt, in dem die halbfertigen Projekte stehen und vor den Werkstatt-Emissionen geschützt sind. Dann habe ich mir den Baubericht hier noch einmal durchgelesen. Junge, Junge! Gerade mal drei Wochenend-Bastelphasen und ein paar Viertelstündchen zwischendurch habe ich gebraucht, den Lindberg-Rumpf derart umzugestalten. Und bis auf Frontschott und Galionsregeln sind praktisch alle größeren Probleme so gut wie gelöst.
Dagegen die Arbeit an der Staatenjacht! Ja, Arbeit ist das richtige Wort. In 1:150 schneidet man neue Teile mit der Nagelschere aus Polystyrol und feilt ein bisschen daran herum – schon darf man sehen, wie sie am Modell wirken. In 1:30 schleppt man erst einmal ein Fuder Holz in den Keller, dann geht es ans Sägen und Schleifen, anschließend passt nichts und kann auch nicht mit dem Föhn in Form gebogen werden. Soll was angestrichen werden, geht gleich ein Farbtopf drauf, der früher Jahre gehalten hat. Werkzeuge kommen zum Einsatz, die bislang in der Werkstatt aus Sicherheitsgründen nicht einmal aufbewahrt werden durften. Die Gießerei sieht nach einem Bastelnachmittag regelrecht verwüstet aus, und dauernd müssen teure Chemikalien nachbestellt werden. (Dazwischen Gebete für das Nicht-Abreißen von Lieferketten.)
Nein, ich werde, wenn die Staatenjacht fertig ist, mit Freuden zu dem kleinen Maßstab zurückkehren. Manche Sachen sind ein bisschen arg fitzelig, aber wenn sie gelingen, kann der Makro der Kamera sie in eine andere Dimension hochschmuggeln. Und ich freue mich auch sehr darauf, nach einer normalen Bastelsession die Werkstatt nicht mehr generalreinigen zu müssen.
Schmidt
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40

Donnerstag, 19. Mai 2022, 10:57

Lieber Schmidt,

Wiedereinmal Unterhaltung vom Feinsten, dank deines modellbauerischen Wagemuts :D

Da du stets freudig Materialien und Reste aus der Teilekiste (oder waren's Teile aus der Restekiste?) kombinierst, darf ich mal kurz nachfragen, welche Maßstäbe du so kombinierst...

Bei mir wär das Schiffchen 1:150, die Figuren aber schon 1:160. Da ist ein Matrose dan eben "nur" 11mm statt 12mm groß (bzw. wäre er ca. 1,70m statt 1,80m). Eine Kombination von 1:160 Preiserleins mit 1:144 Schiff sieht mitunter schon seltsam aus. Dein Bausatz ist nun 1:133 mit 1:160 Preiserleins (oder welche Figuren verwendest du da?), wirkt auf den Fotos aber sehr passend. Ist der Maßstab des Schiffes ev. falsch angegeben (ähnlich den kleineren Constitution-Bausätzen aus dem hause Revell), hast du dir da irgendwann mal was überlegt, oder genügt es dir, wenn es optisch dazupasst?

LG,
Mathias
PS: Verzeih bitte, sollte ich die Infos zu den Maßstäben im Baubericht überlesen haben.

41

Donnerstag, 19. Mai 2022, 19:33

Da hast du gar nichts überlesen. Es ist einfach so, dass ich mich seit geraumer Zeit um die Maßstäbe der Modelle fast überhaupt nicht mehr kümmere. Die Herstellerangaben sind teilweise reine Lyrik; aber frustrierender noch ist, wenn man sich selbst ans Nachmessen macht. Schiffsrümpfe sind eine Orgie schräger Linien und chaotischer Messpunkte. Dazu kommen die stark voneinander abweichenden Größenangaben der historischen Vorbilder, was einerseits daran liegt, dass niemand die Dinger mehr wirklich nachmessen kann, andererseits daran, dass es die verschiedensten Messpunkte gibt. Mir ist das allmählich vollkommen wumpe; Hauptsache, der Kahn sieht irgendwie ansprechend, überzeugend, womöglich sogar beeindruckend aus. Bei der Zusammenstellung zu einem Diorama muss man natürlich ein bisschen aufpassen, aber hier sind verschiedene Maßstäbe gar nicht so dumm, da man die größeren Modelle in den Vordergrund stellen und damit eine größere Entfernung zu den weiter hinten platzierten im kleinen Maßstab vortäuschen kann. Was die Größenauswahl der Besatzung angeht, mache ich nur noch dies: Ich stelle einen Preiserianer vor eine Tür oder ein Schott oder eine Kanone und schaue mir an, ob das halbwegs überzeugend wirkt. Ansonsten sind erwachsene Menschen in der Regel zwischen hundertfünfzig und hundertneunzig Zentimeter groß, da darf es dann auch schon mal ein bisschen verschieden zugehen. Viel wichtiger sind angepasste Positionen der Figuren. Die Preisers sind entweder auf ganz bestimmte Tätigkeiten hin modelliert, oder sie stehen oder sitzen beschäftigungslos in der Gegend herum, was im Zusammenhang mit Bahnreisen ja tatsächlich häufig vorkommt. Eine wirklich angepasste Figur wiegt die Existenz von Dutzenden bloßer Kleiderpuppen auf.






Beste Grüße: Schmidt
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42

Freitag, 20. Mai 2022, 11:42

Vielen Dank für die Schilderung deiner Vorgesehensweise - das deckt sich mit meinen bisherigen Erfahrungen :roll:

Finde es jedenfalls grandios, wie du bei deinen Projekten die unterschiedlichsten Dinge/Maßstäbe/Materialien kombinierst - sehr inspirierend!
LG,
Mathias

43

Freitag, 20. Mai 2022, 12:17

Hallo Schmidt
Ist schön deinen Gedanken zu den verschiedenen Maßstäben von Figuren zu lesen...das sehe ich ebenso. Ein weiterer Aspekt dazu wäre noch, dass die Schiffe oft sehr kleine Türen hatten, da muss man sich mit 1,80m schon etwas ducken, andererseits haben große Maler wie Turner gezeigt wie mächtig und toll man Schiffe wirken lassen kann, indem er die Seeleute darauf einfach kleiner auslegt.
Bei den Baumaßstäben ist meine Erfahrung mittlerweile auch je größer der Maßstab (kleiner als 1/100) desto mehr an Details bieten sich an zu gestalten...und dann wirds richtig aufwendig, vor allem wenn man das mittlerweile hohe Niveau betrachtet (das man dann auch an sich selbst stellt).
Ich bin momentan bei 1/450 und stoße an meine Grenzen und werde mein nächstes Projekt irgendwo zwischen 1/100-1/200 ansetzen. Da passt die Mischung aus Details und Können für mich am Besten.
Deine Fensterrahmen verfolge ich schon einige Zeit. :respekt: :respekt: :respekt: ..echt Super. Ich dachte immer die passen ja eh schon aber jedesmal wurden sie besser...und das bei alles schiefen und verbogenen Teilen.
LG
Robert

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