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Dienstag, 19. Oktober 2021, 16:05

Revell Ju 88 D-1, 2.(F)/123

Liebe Freunde des gepflegten Modellbauens!
Ich möchte mich kurz vorstellen, dies ist mein erster Beitrag im Forum. Ich baue seit ca. 25 Jahren Plastikmodelle, die meisten waren von Revell, quer durch den Gemüsegarten. Von Vorkriegsmaschinen über Warbirds bis hin zu modernen Helikoptern und Jets war da alles dabei, 90% war OOB. Nebenbei baue ich ferngesteuerte Modelle bis 3 m Spannweite und bin ziemlicher Oldtimerfreak.
Das wird mein erster Baubericht zu einem Modell, und ich hoffe, ich halte die Berichterstattung durch. Ich hoffe, trotz intensiver Recherche im Vorfeld, auch noch auf die eine oder andere Information von erfahrenen Foristen hier. Falls mich die Muse küsst, werde ich mich am Ende des Builds noch zu einem Diorama durchringen, aber das wird noch dauern. Berufs- und familienbedingt komme ich nicht regelmäßig zum Bauen, ich erhoffe mir ein bisschen Struktur durch diesen Bericht.

Nun zur Maschine. Es handelt sich um den alten 1:32er Bausatz der JU88 A4 von Revell. Ich habe die Teile des Bausatzes schon inspiziert und bin mit der Qualität zufrieden - zum ersten Mal werde ich allerdings nicht überwiegend OOB bauen, sondern einige Umbauten integrieren. Der erste (und wichtigste) wird die Conversion zur D5. Die Maschine hat ein reales Vorbild (dazu weiter unten mehr) und soll so detailliert wie möglich aufgebaut werden. Zusätzlich zum Kit werden ein Masking Set und mehrere Eduard-Ätzteilsets verwendet (placard, seatbelt, interior and exterior sets). Diese muss ich noch auf Konsistenz prüfen, allerdings hat sich meines Wissens zwischen A4 und D1 (auf der die D5 aufbaut) innen nicht exorbitant was verändert. Dazu aber mehr während des Baufortschritts. Tipps und Tricks zu Ätzteilen sind hier gerne gesehen, ich arbeite zum ersten Mal damit.

Was auf jeden Fall zu ändern sein wird sind die Öffnungen für die Kameras im unteren Rumpfbereich sowie der Wegfall der Sturzflugbremsen. Ich werde die Profile der VDM- und Junkers-Luftschrauben ebenfalls vergleichen, die D5, nach der ich baue, hatte den Jumo 211J mit den Junkers-Metall- verstellschrauben. Auch hierzu mehr während des Bauens.

Das Original flog am Mittwoch, den 23.09.1941 den 4000. Feindflug der 2.(F)/123 von Athen-Tatoi nach Südkreta und retour. Sie hatte die Kennung 4U+LK. Lackiert war sie mit der grünen Splittertarnung (RLM70 und RLM71) und vermutlich einem hellgrauen (RLM78) Rumpfboden. Die Luftschraubenspitzen wurden in dieser Einheit rot lackiert und aus dem vorhandenen Bildmaterial lässt sich schließen, dass die Böden der Motorhauben gelb lackiert waren. Leider kann ich aus Urheberrechtsgründen viele der vorhandenen Fotos hier nicht hochladen, einiges davon ist allerdings in einschlägiger Literatur zu finden (bspw. "Der Adler mit dem Fernrohr").

Einige Decals werde ich selbst drucken müssen, z.B. das Staffelabzeichen. Weiters ist nicht ganz klar, ob die Hoheitsabzeichen voll lackiert waren, oder die weißen Absetzungen weggelassen wurden. Ob diese Maschine das weiße Rumpfband der Einheit getragen hat, ist ebenfalls noch herauszufinden.
Input ist gerne gesehen, Fragen beantworte ich gerne. Fotos lade ich hoch, sobald ich mit dem Aufbau des Cockpits begonnen habe.

Liebe Grüße,
Markus

2

Dienstag, 19. Oktober 2021, 17:03

Hallo Markus
Erstmal Willkommen :hand: !
Ju 88 nach existentem Vorbild ,sehr gerne.
Für Ätzteile gibt es hier EINIGE Experten (ich gehöre allerdings nicht dazu).Entweder lesen ,oder ein experimenteller Probebau (der nicht weh tut). Zumindest meine Empfehlung .
Gruß Ronald

3

Dienstag, 19. Oktober 2021, 21:13

Servus Ronald,
danke Dir!
Nicht nur das, mein Großvater ist diese Maschine auch tatsächlich geflogen. Ich hätte mehrere Möglichkeiten gehabt (einige seiner Maschinen wären für ein Diorama evtl. in Frage gekommen, u.A. eine Ju 86 R1), aber die JU 88 gefällt mir einfach am Besten und passt dann sicher gut zur 32er Mosquito, die auch noch der Fertigstellung harrt. Mal sehen. Alles zu seiner Zeit.

Ich bin schon fleißig am Lesen, wird sicher auch noch einiges an Infos dazukommen. Falls sich jemand für den Bausatz und dessen Qualität interessiert, kann ich in einem weiteren Post gerne darauf eingehen. Aber ich schätze, die meisten kennen den Bausatz sowieso.

Liebe Grüße,
Markus

4

Mittwoch, 20. Oktober 2021, 07:04

Moin Markus,

erstmal Willkommen im Forum und Danke für die Entscheidung einen Baubericht zu schreiben :hand: Die Flieger sind jetzt (noch) nicht so ganz mein Metier, aber einen Bausatz hab ich hier auch liegen den ich in nicht allzu ferner Zukunft angehen will.

Ein Modell nach Original-Vorbild zu bauen ist toll. Wenn man dann noch den persönlichen Bezug dazu hat, so wie Du mit deinem Opa, dann ist es nochmal etwas ganz Besonderes. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß und gutes Gelingen :hand:
Und sicherlich kann man sich den ein oder anderen Trick / Kniff von deiner 25-jährigen Erfahrung ab schauen können ;)

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
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5

Mittwoch, 20. Oktober 2021, 07:57

Moin Markus,

Eine Ju 88, noch dazu in einem richtig großen Maßstab, das werde ich mir auch mit angucken.
Wünsche viel Spaß, gutes gelingen und freue mich schon auf die ersten Bilder.


LG Bernd
Leben beginnt dort, wo die Zeit egal ist! :wink:

Was es sonst noch von mir gibt, findet ihr << Hier >>

6

Mittwoch, 20. Oktober 2021, 08:38

Hi Markus,

Klingt spannend und gut recherchiert dein Projekt. Da bleibe ich gerne am Ball. Bei den PE-Sets findest du auf Scalemates oder der Herstellerseite (insb. bei Eduard) oft die Bauanleitung und kannst so auf Richtigkeit überprüfen. Das ist oftmals auch notwendig, gerne werden hier Fehler von Museumsmaschinen übernommen.

Gutes Gelingen!

Tim

7

Mittwoch, 20. Oktober 2021, 08:51

Moin
Gefühlt die Hälfte der Modellbauer klagt (laut) über Platzprobleme.
Der Traum von " schön groß " ist irgendwo verschüttet :will:. 1:72 / 1:87 muss reichen :!!
Persönliche Beziehung zum Modell , zumindest bei mir gegeben. Heimweg, (von der Schule,)war : Kaserne ,Flugplatz , Friedhof .
Gruß Ronald

8

Donnerstag, 21. Oktober 2021, 19:46

Vielen Dank an Alle hier für die warmen Worte.
Ich bin gerade dabei herauszufinden, ob die Beplankungen der D5 weitgehend konsistent sind mit den Plänen, die ich von der A4 habe. Schaut derzeit so aus, falls jemand Änderungen kennt, die mir nicht aufgefallen sind, gerne mit Hinweis.

Weiters recherchiere ich noch bzgl. Änderungen im Cockpit.
Bei der Farbwahl bin ich mir noch recht unsicher. Es gibt ein paar Farbfotos von Maschinen, die um 40/41 in Athen-Tatoi stationiert waren, die sind alle unterschiedlich lackiert. Einige Maschinen der Einheit waren sandgelb, einige hatten die Splittertarnung und wieder andere waren komplett dunkelblau. Mal sehen, was die weitere Recherche noch ergibt.
Eine weitere Frage ist, ob die LK wie die unmittelbar darauf zur Einheit gestoßenen JU 88 T geschliffen und verspachtelt wurde. Auch hier ist die Faktenlage nicht eindeutig, einige Bilder lassen diesen Schluss zu, bei anderen sind die Nieten und Stöße zumindest zu erahnen. Ich muss mich erkundigen, ob ich manche der Bilder hochladen darf, dann zeige ich euch, was ich meine.

Ich habe zum Glück genug Platz, und viele meiner Modelle sind im Laufe der Jahre in den Tiefen diverser Kästen verschwunden. Die JU und das Diorama bekommen bei Fertigstellung einen besonderen Platz in meiner Werkstatt. Platzprobleme habe ich glücklicherweise nicht (ich habe aber auch nicht besonders viele ungebaute Modelle in der Pipeline, dieses Projekt hier ist mir eine Herzensangelegenheit).

Bis dahin, liebe Grüße,
Markus

9

Freitag, 22. Oktober 2021, 16:12

Hallo Markus
Zum Kopf : Es gab Maschinen ohne Bodenwanne und Schiffsradar war möglich.
Zu Farbe : Wellenmuster über verschiedenen Hauptfarben .
Direkte Infos zur D5 oder gar dem gesuchten Flugzeug hab ich leider nicht.
Gruß Ronald

10

Sonntag, 24. Oktober 2021, 14:36

Hallo Markus,

auf den bau der Ju-88 freue ich mich schon. Diese Flugzeug hat ja auch eine riesige Geschichte und schon allein die Einsatzgebiete sind teilweise sehr abenteuerlich. Angefangen vom Prototyp, die quer durch Deutschland flog um einmal um die Zugspitze zu fliegen und dann ebenso schnell zurück zur Basis und somit rekortverdächtig überzeugte.

Deine Maschine mit der Kennung 4U+LK hat mich interessiert und ich habe mal das Weltweitenetz mit der Eingabe "Ju-88 4U+LK" durchforstet. Ein paar der angezeigten Quellen haben tatsächlich ein paar Angaben zu der Maschine. Aber, eher verwirrend. Zwei Quellen, die wie eine Art Tagebuch der 2.F/123 gestaltet sind, machen am 9. Mai 1941 den Eintrag: Westlich von Malta. Abschuss Ju-88 (4U+LK) zwischen Lampadusa und Malta durch eine RAF Beaufigher.

In einer anderen Quelle, die den Inhalt eines Buches mit dem Titel "Junkers Ju 88: The Twilight Years: Biscay to the Fall of Germany" zeigt, wird folgendes Beschrieben (eigene Worte der Übersetzung):
-> 23.August 1942 2.F/123 Gratulation zum 2000. Feindflug.
-> 23.September 1943 2.F/123 Gratulation zum 4000. Feindflug.

darunter sind Fotos die die Maschine Ju-88 D1 4U+LK zeigen sollen, die in Tatoi in Griechenland nach
17,25 h Flugzeit gelandet ist. Mehrere Soldaten stehen militärmäßig vor dem geschmückten Flugzeug. Pilot soll Oberleutnant Franz Hessinger gewesen sein. --> Leider erkennt man die Kennung nicht.

So, und nun? Ist Sie nun 1941 abgeschossen worden, oder nicht. Das verrät keine der Quellen exakt. :???

Das Buch, welches du Angegeben hast würde mich auch mal interessieren.

Bei der G-Suchmaschine unter der Rubrik "Bilder" gibt's eine Illustration der 4U+LK mit einem dunkelgrün gehaltenen Tarnmuster und den für Mittelmeer-Einsatz passenden weißen Rumpfbändern und Flügelspitzen.

In meiner Sammlung habe ich auch etwas gefunden: nämlich die Ju-88 D2 (4U+FK) der gleichen Einheit. Da ist die Farbgebung RLM 70/71 mit RLM 79 Flecken und RLM 02 oder RLM 65 Pünktchen (in den RLM 79 Flecken). Unterseite ist RLM 78. Weißes Rumpfband und weiße Flügelspitzenunterseiten.

So, jetzt lass ich die Internetleitung mal abkühlen und hole meine Focke-Wulf Bausätze mal raus...vielleicht komme ich mit denen weiter.

Viele Grüße.

Daniel





11

Montag, 25. Oktober 2021, 05:02

Vermutlich ist die offene Stelle wieder aufgefüllt worden . Die Werknummer (Herstellungsnummer) würde helfen. Die "Neue" 4U+Lk muss nicht vom Werk gekommen sein . Eine D irgendwas ist nicht zwingend aber warscheinlich .Das ist kein Fortschritt in den Ermittlungen aber eine mögliche Historie.
Gruß 3

12

Montag, 25. Oktober 2021, 10:11

Grüß Dich Daniel,
danke für Deine Recherche und Deinen Input! Die JU88 ist meiner Meinung nach in der Tat einer der faszinierenderen Warbirds.
-> 23.September 1943 2.F/123 Gratulation zum 4000. Feindflug.
darunter sind Fotos die die Maschine Ju-88 D1 4U+LK zeigen sollen, die in Tatoi in Griechenland nach
17,25 h Flugzeit gelandet ist. Mehrere Soldaten stehen militärmäßig vor dem geschmückten Flugzeug. Pilot soll Oberleutnant Franz Hessinger gewesen sein. --> Leider erkennt man die Kennung nicht.

Genau um diese Maschine geht es. Es ist definitiv nicht die Maschine, die 41 abgeschossen wurde. Was ich aber definitiv weiß ist, dass die LK mit der WNr. 43019 am 02.07.1943 am Flugfeld Tatoi mit einer bei der Landung verunglückten JU 52 kollidiert ist. Diese war eine D1, ist relativ stark beschädigt worden (die Rede ist von ca. 80%). Nun ist die Frage, ob diese Maschine repariert wurde, mit den Metallluftschrauben ausgerüstet wurde und 20 Tage später wieder als D5 flog, oder ob sie als irreparabel verschrottet und die Nachfolgemaschine mit anderer WNr. die LK-Kennung übernommen hat. In der Staffelchronik ist ersichtlich, dass Kennungen nach Verlusten von Maschinen oft innerhalb einiger Tage wieder vergeben wurden. Was auch auffällig ist, ist dass um das Datum des 4000. Feindfluges mehrere Ju 88 T zur Einheit stießen, alleine Ende September wurden zwei Maschinen an die Einheit ausgeliefert und von o.g. Piloten nach Tatoi überführt. Das spricht eigentlich gegen eine Reparatur, aber die Tonis hatten andere Werksnummern und auf jeden Fall andere Kennungen.

Ihre seht - meine Recherche hat mich schon weit gebracht, aber noch nicht weit genug. Die wichtigste Frage momentan ist die der Werksnummer - wenn diese bekannt wäre, könnte man schon viele Unklarheiten ausschließen.
Das Buch, welches du Angegeben hast würde mich auch mal interessieren.
Bei der G-Suchmaschine unter der Rubrik "Bilder" gibt's eine Illustration der 4U+LK mit einem dunkelgrün gehaltenen Tarnmuster und den für Mittelmeer-Einsatz passenden weißen Rumpfbändern und Flügelspitzen.
In meiner Sammlung habe ich auch etwas gefunden: nämlich die Ju-88 D2 (4U+FK) der gleichen Einheit. Da ist die Farbgebung RLM 70/71 mit RLM 79 Flecken und RLM 02 oder RLM 65 Pünktchen (in den RLM 79 Flecken). Unterseite ist RLM 78. Weißes Rumpfband und weiße Flügelspitzenunterseiten.
So, jetzt lass ich die Internetleitung mal abkühlen und hole meine Focke-Wulf Bausätze mal raus...vielleicht komme ich mit denen weiter.
Viele Grüße.
Daniel
Den Adler gibt's beispielsweise bei Amazon zu bestellen. Einfach googeln, es ist ein Buch, das sich nur mit der Geschichte der Einheit beschäftigt. Ich fand's hochinteressant.

Danke für die Farbangaben! Das betreffende Bild hast Du oben schon erwähnt, ich habe das gleiche plus ein schlecht erhaltenes Farbfoto der Ehrungszeremonie. Auf diesem ist die Maschine erkennbar, die Unterseiten der Motorgondeln waren gelb lackiert, am Heck trug sie das weiße Rumpfband der Einheit, Seitenruder und Flügelspitzen waren farblich nicht abgesetzt. Leider ist die Qualität teilweise so schlecht, dass nicht erkennbar ist, ob der Rumpfboden grau oder blau war - Deine Worte bestärken mich in der Annahme, dass diese Maschine den grauen Boden hatte.


Vermutlich ist die offene Stelle wieder aufgefüllt worden . Die Werknummer (Herstellungsnummer) würde helfen. Die "Neue" 4U+Lk muss nicht vom Werk gekommen sein . Eine D irgendwas ist nicht zwingend aber warscheinlich .Das ist kein Fortschritt in den Ermittlungen aber eine mögliche Historie.
Gruß 3
Danke Ronald, nein, es it sogar relativ wahrscheinlich, dass es keine werksneue Maschine war, da um diesen Zeitpunkt herum (lt. Staffelchronik) eigentlich nur Tonis neu zur Einheit in Tatoi stießen. Das wiederum macht es wahrscheinlicher, dass die Anfang September verunglückte Maschine tatsächlich wieder aufgebaut wurde. Aber ich habe diesbezüglich noch ein Ass im Ärmel, da muss ich noch nachfragen, vielleicht gibt es nähere Infos dazu in den nächsten Tagen.

Bis dahin, ich halte euch auf dem Laufenden, was die Historie der Maschine angeht. Wer noch Ideen bzw. Infos hat, darf hier gerne kommentieren, ich freue mich über jeden Input!
Liebe Grüße,
Markus

13

Montag, 25. Oktober 2021, 23:03

Hallo
Du hast sehr gutes Material ! 8o
Ich hab mir um Einheiten nie eine " Raste " gemacht . Ein Jäger,ein Nachtjäger, einer mit Dipol 45° . . .
Na ja , mit Heimatstandort Merseburg gibt es Ausnahmen.
Gruß Ronald

14

Dienstag, 26. Oktober 2021, 09:33

Servus Ronald,
normal ist mir das auch wurscht, es geht und ging für mich bis zu einem gewissen Grad auch immer um den Faktor "künstlerische Freiheit".

In diesem Fall (siehe Eingangspost) ist mir historische Authentizität aber wichtig - das Diorama soll eine wahre Geschichte erzählen. Deshalb der Aufwand ;)

Schönen Feiertag,
Markus

15

Dienstag, 26. Oktober 2021, 16:43

Hallo Markus
Hier im Forum gibt es eine Suche Ecke.
Manche Leute haben ein riesen Archiv, andere Spaß wenn sie Computer zum glühen bringen .
Den Versuch wär's wert.
Gruß Ronald

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16

Samstag, 30. Oktober 2021, 12:02

Gude Markus :wink:

Sehr interessant, zwar nicht meine Bauwelt, aber schau ich mir gerne an ;)

Ach und herzlich willkommen hier im Forum :hand:
Liebe Grüße
Martina (Faszination Streichhölzer)

Die Kunst des Streichholzbaus ist, aus einem großen Haufen Streichhölzer ein Modell zu erschaffen

Projekte

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Wohnort: 82383 Hohenpeißenberg

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17

Sonntag, 14. November 2021, 10:35

Tolles Projekt mit spannendem Hintergrund :respekt:

Bin dann gerne dabei, eine Ju 88 geht immer :ok:
„als wenn ein Engel schiebt“ (A. Galland über den ersten einsatzfähigen Düsenjäger der Welt)

Keep calm and support the Lions!

18

Sonntag, 21. November 2021, 11:19

Hallo
gestern hab ich durch Zufall etwas im Internet gefunden. Ich weiß nicht ob ich die Quelle hier hinschreiben darf, naja wie dem auch sei, die I-Seite beschäftigt sich mit Erinnerungen an Flugzeugbesatzungen und deren Schicksale und Ähnlichem.

Also, da die gesuchte Ju-88 hier das Staffelkennzeichen 4U + LK (das >L< ist rot) hat und dieses Kennzeichen mehrfach auftauchte und ebenso in einem oberen Beitrag der interessante Hinweis mit der evtl. Mehrfachnutzung dieses Kennzeichens gekommen ist, habe ich bei der besagten Seite etwas gefunden.

Ju-88´s mit dem Kennzeichen 4U + LK mit #(Werknummer) und Schicksal:

Ju-88 A-5 4U+LK #0647 9.Mai 1941 "Beschädigung im Luftkampf bei Lampedusa/Malta", Besatzung kam verwundet zurück (Pilot: Lt.Eduard Gessler)

Ju-88 D-1 4U+LK #430719 26.September 1943 "Startunfall mit einer Ju-52(unbekannt) auf Athen-Tatoi-Flugplatz" , 95% Schaden, (Pilot: Lt. Karl Dittmann -> das Schicksal dieses Piloten ist da auch beschrieben: Ju-88 T-1 #430934 4U+0K, Abschuss durch RAF Spitfire nahe Malta, Besatzung vermisst)

In einem andern Beitrag weiter oben findet eine Ju-88 D-1 mit 4U+LK schon einmal eine Erwähnung: "23.September 1943 2.F/123 Gratulation zum 4000. Feindflug" Vielleicht kann man davon ausgehen, das diese Maschine mit einer anderen Besatzung 3 Tage nach den "Feierlichkeiten" zu Bruch gegangen ist. Zumindest hätte man eine Werknummer dazu.

Interessant ist auch, das es eine Ju-88 D-1 #430650 in Dayton/Ohio in den USA gibt...das ist aber leider kein Katzensprung....außer man hat eine risige, gozillahafte Monsterkatze...die könnte das schaffen.... :verrückt:

Bis später und schönen Sonntag

Daniel

19

Montag, 22. November 2021, 09:35

Vielen Dank an Alle, die hier mithelfen.

Es gibt einige Updates, Daniel ist mir mit einem schon zuvorgekommen. Aber erst der Reihe nach.

1) Es handelt sich um eine D1 wie einige von Euch schon vermutet haben. Dass ich von einer D5 ausgegangen bin, ist die Folge einer kleinen Ungenauigkeit in meiner Hauptunterlage. Mittlerweile ist klar, dass es zum besagten Zeitpunkt in der Staffel keine D5 gab - es war lt. Bestandslisten schlicht keine vorhanden.

2) Die Werksnummer ist #430719. Es gab in dieser Zeit offensichtlich zwei Startunfälle, hier eine kurze Aufklärung: die JK verunfallte am 23.09. in der Früh, am Nachmittag fand dann der 4000. FF mit der LK statt. Am 26.09. verunfallt eine D1 mit der Kennung LK, wie genau ist in der Staffelchronik nicht zu ermitteln. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass es sich dabei um die gleiche Maschine handelt. Hat jemand hierzu Einwände?
3) Die Maschine war nicht verspachelt, die Lackierung wie bereits erwähnt RLM 70/71 Splittertarnung oben und 78 unten. Aktuell wird noch geklärt, ob die Maschine die gelben Flügelspitzen hatte und die Rumpfbänder und Hoheitsabzeichen abgedunkelt waren oder nicht. Klar ist: rote Spinnerspitzen, gelbe Motorgondelunterseiten.
4) die LK hatte ZWEI Bombenhalterungen an der Rumpfunterseite, die Äußeren wurden abmontiert, die Inneren sind vorhanden.

Vielen Dank allen, die hier mitrecherchieren. Ich möchte die letzten Fragen noch klären, ehe ich mit dem Bau beginne. Aktuell liegt eine Trumpeter IAR-81 in der Pipeline, die möchte ich zum Üben für den Umgang mit den Photoätzteilen nutzen, wie bereits erwähnt, habe ich hierzu keine Erfahrung.

Wer noch Infos hat, immer her damit!
Liebe Grüße aus dem Lockdown,

Markus

20

Montag, 22. November 2021, 15:55

Hallo Markus
Ein sehr interessantes Übungsobjekt hast Du da ausgesucht 8o
Der Jagdbomber aus Kronstadt ist ein Exot .
Würde mich sehr freuen etwas davon im Forum zu sehen . :)
Gruß Ronald

21

Montag, 22. November 2021, 16:10

Hi Ronald,
ja, denke ich auch. Kann ich machen, evtl. gar keine so schlechte Idee..

Den Bau werde ich die nächsten Tage dann mal angehen, je nachdem, wie sich das mit dem Lockdown bei uns noch so auswirkt. Aktuell muss ich noch in die Firma pilgern, aber ich schätze, das wird sich diese Woche auch noch geben.

Danke und Gruß,
Markus

22

Montag, 22. November 2021, 19:52

Hallo
Markus, das mit den Maschinen mit der 4U+LK im Jahre 1943, würde ich so als "klare Sachlage" bezeichnen.


Aber die Farbgebung ist etwas unklar. In allen Quellen werden die Maschinen im Mittelmeer/Afrika Kriegsgebiet mit weißen Rumpfband (und teilweise auch mit weißen Flügelspitzenunterseiten)
beschrieben. Gelb war die Markierung für die Ostfrontgebiete.
Alledings gab es 1941 auch Maschinen, unter anderem auch Ju-88´s mit weißem Rumpfband und gelber Motorgehäuseverkleidung. Die Maschinen waren allerdings in den Kämpfen im s.g. Balkanfeldzug verwickelt.
Ebenso habe ich eine Abbildung gefunden, die eine Maschine des „Totenkopf-Geschwaders KG-54“ auf Sizilien zeigt und diese ist am vorderen unteren Teil der Motorgodel gelb. Das Gelb (RLM 02) wird da aber im Zusammenhang mit der Staffel „3“ genannt und diese hat
die Farbe gelb,laut dem Staffelindifikator „L“.


Das diese gesuchte Ju-88 gelbe Motorgondelunterseiten im Mittelmeerraum gehabt haben soll wäre ungewöhnlich. Hast du das von einem Farbfoto oder s.w.?
Wer weiß, woher die #430719 gekommen ist, bzw, wo man die angezogen hat. Es gibt ja ellenlange Listen mit #Werknummern, aber die gesuchte habe ich dort leider nicht gefunden.

Der rote Spinner passt aber definitiv zur 2. Staffel und ergänzt sich mit dem roten „L“ in der Kennung und dem Staffelindifikator „K“.


Bis später

Daniel

23

Montag, 22. November 2021, 21:19

Das Farbphoto, das Daniel angefragt hat, kann ich aus Urheberrechtsgründen hier leider nicht hochladen.
Aber eine andere Geschichte liegt mir noch im Magen, evtl. kann hier jemand weiterhelfen. Sieht die Flügelspitze für Euch weiß aus oder nicht?
[img]https://www.wettringer-modellbauforum.de/forum/index.php?page=Attachment&attachmentID=480490&h=a02875e2f50f3f80eeb0572e69bc632a17906857[/img]
Liebe Grüße,Markus
»oelprinz« hat folgende Datei angehängt:

24

Dienstag, 23. November 2021, 07:05

Moin Markus,

Bei den letzten Diskussionen und Recherchen konnte ich nichts hilfreiches beitragen, darum war ich lieber ruhig, getreu dem Motto: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten :pfeif:

Bei der Flügelspitze kann ich aber meine Meinung teilen:


An der markierten Stelle ist deutlich eine Farbtrennlinie zu sehen. Welche Farben das allerdings sind ... :nixweis: Da es außen aber auf jeden Fall heller ist kann es schon gelb sein.

Ingo
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Lord Nelson


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25

Dienstag, 23. November 2021, 08:18

Servus Ingo,
vielen Dank für Deine Meinung. Wenn es tatsächlich eine Farbtrennlinie ist, dann auf jeden Fall grau zu weiß. Die Motorgondeln waren unten gelb. Ich bin mir da aber nicht 100% sicher, mir fehlt aber ein bisschen die Erfahrung im interpretieren von s/w Fotos.

Warum bin ich mir nicht sicher? Ich habe zwei Fotos hier von einer Ju 88, da schaut's auch am s/w-Bild auch so aus, als wäre es eine Farbtrennlinie. Auf dem Farbfoto sieht man aber, dass es keine ist, sondern nur Dreck, Schmutz, Stoß, was weiß ich. Ich schneide das betreffende Bild heute mal zusammen und lade es hoch, dann kann ich zeigen, was ich meine.

Danke, liebe Grüße,

Markus
Edit:

PS. Bitte beachten, ich hab's in meinen oft schnell geschriebenen Beiträgen in Arbeitspausen mit dem Kopf komplett woanders nicht ganz überrissen, aber Daniel hatte natürlich recht - wenn, dann müssen die Flügelspitzen, gleich wie das Rumpfband, WEISS sein!! Mein Fehler!

26

Dienstag, 23. November 2021, 18:43

Wie versprochen hier das Bild von einer Ju88 (Lehrgeschwader 1, 1940), bei der im S/W-Bild nicht klar ist, ob die Flügelspitze eingefärbt ist oder nicht. Beide Bilder besitze ich als Originale, das Farbbild ist nicht nachcoloriert. Hätte ich das Farbfoto nicht, würde ich der Flügelspitze auch eine andere Farbe geben, mit dem Farbfoto schließe ich das aus.

Macht Euch selbst ein Bild, ich bin gespannt.

Liebe Grüße,

Markus

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