Das Wettringer Modellbauforum

Ein Freund hat ein paar Modelle von mir gesehen und mich gefragt, ob ich ihm denn nicht mal "Sein" Flugzeug bauen könnte. Er heisst John Gerbas und war von 1999 bis 2001 Wart an der F-16 AF91-0339 aus Spangdahlem. Die Maschine wurde von LtCdr Steve "Monkey" Kempf geflogen, dem damaligen Staffelkommandeur des 22. Jagdgeschwaders aus
Spangdahlem. Der Hintergrund war u.a. auch der, das John im Internet Decals der Maschine mit seinem Namen gefunden hat. Er hat aber nicht die nötigen Fähigkeiten ein Modell zu bauen, also bat er mich um diesen Gefallen. Nach einer kurzen Beratung das die Tamiya F-16 1:48 das Maß aller Dinge bei den F-16 Kits ist, hat er ihn sich kurzerhand besorgt.
Wir trafen uns dann mal zu einem Bierchen und nach der Übergabe erläuterte er mir was da auf mich zu kommen wird. Da er oft viele Piloten oder Mitglieder von Bodencrews bei sich zu Besuch hat, soll die F-16 möglichst genau so werden wie das Original. Mit jeder kleinen Niete, den gleichen Farben. Ich musste erstmal schlucken, aber ich nahm mich der
Sache an. Ich erklärte ihm, das es aber mit dem Bausatz nicht getan sei, denn da müsste man noch vieles an Zusatzteilen beschaffen. Er sagte nur: " Besorge was du für nötig hälst, als wenn es dein Modell wäre, Geld spielt keine Rolle!" Geil, dachte ich, das kann ja ein Spass werden. Aber ich werde ihm den Wunsch erfüllen.
Die Teile liegen zum Teil schon bei ihm, einiges muss ich aber noch hier in Deutschland ordern, da die Amerikaner es mit dem Verschiffen und Terminen nicht so genau nehmen, zumindest was seinen Dealer betrifft.
Ein Zeitlimit hat er mir nicht gesetzt. Ihm ist es egal ob es 2 oder 3 Jahre dauert, Hauptsache, "sein" Flugzeug sieht aus wie das Original. Dies geschah bereits vor 4 Jahren und die F-16 liegt immernoch hier. Aufgrund meiner Erkrankung musste das alles hinten anstehen. Ich bin ihm unendlich dankbar für seine Geduld. Aber jetzt gehts endlich los.

Das ist das besagte Objekt:

http://data3.primeportal.net/hangar/carl…39_01_of_14.jpg

und das der Auslöser:

http://data3.primeportal.net/hangar/carl…39_04_of_14.jpg

Der dazu gehörende Decalbogen:



Der Bausatz:



Und der Anfang ist gemacht:

Als erstes habe ich damit begonnen das Aires Resin Cockpit einzupassen. Ist ein bisschen "pain in the ass" wie der Ami sagt. Zunächst mussten die Details an den Seitenwänden der oberen Rumpfhälfte abgeschliffen werden.





Dann musste an der hinteren Sektion, dort wo die Hebeeinrichtung der Cockpitkanzel ist, Platz geschaffen werden.





Am Cockpit musste auch Material abgetragen werden.





Dann gabs eine Passprobe mit den Seitenteilen und den vorderen Anzeigepanelen des Cockpits. Mit etwas Nacharbeit und einigen Passproben später, passt das ganze mittlerweile ganz gut.







Danach wurde das Cockpit mit Mr. Surfacer schwarz grundiert und mit der späteren Cockpitfarbe grundlackiert. Das ganze trocknet derweil. In der Zwischenzeit habe ich mich dem Quickboost Resin Schleudersitz gewidmet. Das Sitzpolster gibts in vielen Varianten. Von Olive, über Khakibraun bis schwarz. Nach Rücksprache mit John, hatte seine F-16 einen etwas ausgebleichten Olivgrünen Farbton. In Norwegen auf einem Manöver jedoch schwarz. Wir haben uns dann auf das Olivgrün (Tamiya XF-58+Tamiya XF-2 weiss) geeinigt. Der Schleudersitzauslöser stammt aus einem Detailsatz von Eduard. Der Sitz muss nur mit mattem Klarlack lackiert und mit einem Ölwashing versehen werden.

Während die Farbe im Cockpit und am Schleudersitz noch durchtrocknet, hab ich begonnen den Lufteinlass und den Aires Resin Fahrwerkschacht anzupassen. Der Resin Fahrwerkschacht wertet in Sachen Details das ganze erheblich auf. Inwieweit man das für nötig hält, sei dahin gestellt, man sieht davon eh nichts. Aber John wollte seinen Jet ja so detailreich wie möglich in diesem Maßstab. Der Resin Schacht passt nach den vorangegangen Arbeiten perfekt. Aber auch hier gilt es ein paar Kleinigkeiten zu beachten.

Zunächst mal der Lufteinlauf bestehend aus diesen sechs Teilen.



Der Zusammenbau ist wie bei allen Teilen dieses Bausatzes, so sie denn aus der Schachtel sind, absolut problemlos, alles passt perfekt. Eine wahre Freude.



Einziges kleines Manko, ist die Trennnaht, die sich von vorne bis hinten durchzieht. Im hinteren Teil des Lufteinlaufs ist das kein Problem, da ist es relativ dunkel und man sieht sie kaum. Vorne habe ich in die Naht Extra thin Cement reinlaufen lassen um das Plastik miteinander zu verschmelzen, sodass ich es nur noch glattschleifen muss. So der Plan...



Anstelle des Resin Bugfahrwerkschachts, habe ich den Schacht aus dem Bausatz verwendet. Bei dem Resin Schacht muss man sehr viel Material abtragen um ihn passend zu kriegen. Danach ist er Papierdünn und passt wohl immernoch nicht richtig. Das ist es mir nicht wert. Mal schauen was man noch an dem Originalteil verbessern kann. So schlecht sieht er nun auch nicht aus.



Auch hier bildeten sich unweigerlich Trennnähte die später verschliffen werden müssen. Um keine Details zu verlieren, habe ich die Gravuren mit einem Edding eingeschwärzt und mit Alkohol wieder abgewaschen. So finde ich die Details nach dem Schleifen leichter wieder.





Vorbereitend für den Einbau des Hauptfahrwerkschachts mussten einige Anpassung vorgenommen werden





Sah dann so aus



Fahwerkschacht und Oberschale des Kanals aus dem Bausatz ankleben und die vorhin angesprochene Trennnaht im hinteren Teil.



Das ganze mal probeweise zusammengesteckt , nicht verklebt. Sieht schon ganz gut aus. Das Ding zu bemalen wird ein Fest.

Zitat von »Pumuckl«

Hallo

Gefällt mir sehr gut.
Sind die Zubehörteile Universal oder passen die nur bei bestimmten Varianten ?

Gruß Fredl

Fahrwerkschacht sollte universal sein. Bei Ätzteilen für das Cockpit oder Resin Triebwerken kann es schon Unterschiede für die verschiedenen Blocks geben. Bei früheren Blocks gibts halt Unterschiede zu den neuen Blocks. Da sind die Anzeigen an anderen Positionen oder bei neueren wurden Anzeigen ergänzt etc..

Zitat von »alfisti«

Saubere Arbeit bis hier . F-16 geht ja immer, bleib also auf alle Fälle dran .

Hattest du nicht schonmal ein ähnliches Projekt, mir kommt die Geschichte mit dem Wart und den Decals mit seinem Namen irgendwie so vertraut vor .

Gruß
Daniel

Das Thema ist ja nun schon ein paar Jahre alt, wahrscheinlich hast du es ein einem anderen Forum schon mal gesehen.

Ein wenig gings im Cockpit weiter. Die Panele wurden abgeklebt und mit Rubber Black von Tamiya lackiert. Im Anschluss folgte die Detailbemalung der Switches und Knöpfe. Die Details an den Seitenwänden mit dem Pinsel herrausgearbeitet und die Schalter an der Mittelkonsole bemalt. Als letztes ein leichtes washing und etwas drybrushing.

Das Resin Cockpit ist soweit fertig und in die obere Rumpfschale angepasst und eingearbeitet. Dazu der Vergleich des Resin Cockpits zu dem sehr guten Bausatz Cockpit.

Das Original Bausatz Cockpit:



und das Resin Cockpit







Eingebettet in die obere Rumpfschale





Danach erfolgte die Montage der Tragflächenunterseite sowie der Gummimuffen für die verstellbaren Höhenruder und eine Passprobe zum gesamten Rumpf. Alles passt ohne Probleme. Die verbliebenen Spalten sollten mit Flüssikleber verschwinden, Spachtel wird keine nötig sein.

















Zum Cockpit muss ich sagen, bei einer weiteren F-16 würde ich auf das Resin Cockpit verzichten und stattdessen lieber beim Bausatz Cockpit bleiben. Das Resin Cockpit bietet gemessen an dem was man sieht, nicht viel Mehrwert. Da lohnt es sich eher in ein paar Ätzteile und einen Resin Schleudersitz zu investieren.
Oder auch die Investition in 3D Decals sowie 3D Schalter und Switches sind eine gute Investition und werten das Cockpit noch am besten auf. Aber das ist nur meine Meinung.

Das Bugradom wurde verklebt und sicherheitshalber mit etwas Gewicht befüllt. Da die F-16 am Heck nicht so schwer ist, sollte eigentlich nichts passieren. Aber sicher ist sicher. Dazu habe ich das Radom noch um zwei AOA-Sensoren und ein Staurohr von Master ergänzt. Sieht um einiges filigraner aus als die Bausatzteile.

Die grundsätzliche Lackierung für den Hauptfahrwerkschacht ist getan. Gestaltete sich für meine Augen als sehr anstrengend. Selbst mit Kopflupe. Manche Ecken sind sehr schwer zugänglich.

Danke, schön das es gefällt. John ist bisher auch sehr zufrieden.
Und noch ein bisschen mehr Detailbemalung. Das ganze muss ich aber noch verfeinern, dann kommt Klarlack und ein ganz leichtes washing.