Mahlzeit allerseits!
Einen ganzen Monat nicht aktiv gewesen, auch nur sporadisch im Forum gelesen, Modellbau steht derzeit etwas zurück. Es steht ein Umzug an, vieles wurde schon erreicht, mehr noch bleibt zu tun...
Eigentlich wollte ich die Scharnhorst ja vorher fertig bekommen, um nicht mit der Baustelle umziehen zu müssen, aber es sieht nicht so aus, als würde ich das in den nächsten Wochen schaffen. Ist aber eher ein Symbolproblem im Vergleich zu dem echten Problem, wie ich die Sammlung ohne Bruch transportiert kriegen soll. Zum Glück ist die Entfernung überschaubar, gleiche Postleitzahl, so dass ich problemlos öfter fahren kann.
Weiter mit der Schornsteinsektion, genauer dem Bootslager. Dazu erst mal die Boote gebaut.
Drei Verkehrsboote, das vierte bleibt übrig, und zwei Chefboote. Klarsichtteile für die meisten Kabinenfenster (nicht für alle, Konsequenz in der Umsetzung findet man bei diesem Bausatz selten..) und einteilig gegossene Rümpfe mit filigranen Ruderblättern, schön gemacht.
Unter Wasser waren die Motorboote schwarz. Um das sauber anzuzeichnen, habe ich die Rümpfe mit Teppichklebeband und Distanzklötzen waagerecht gelegt..
..und in bewährter Weise angezeichnet. Hier hätte ich mir eine angespritzte Markierungslinie gewünscht, bei dieser Art mehrteiliger Gussform wäre das kein Problem gewesen. Herausforderungen bietet der Bausatz schließlich auch so genug...
Alles freihand gepinselt, danebengegangene Farbe auf den Fenstern habe ich anschließend mit einem Zahnstocher wieder abgerubbelt. Geht sehr gut.
Die Motorboote noch mit Flyhawk-Ätzis verfeinert und die Ruderboote mit selbstgegossenen Flößen vollgestapelt. Der Bausatz sieht stattdessen darin lagernde kleinere Boote vor, die sind aber vermutlich schon 1940 abgegeben worden.
Und jetzt werden die Motorboote freischwebend um den Schornstein drapiert.
Na ja, nicht ganz freischwebend. Das sind die Dragonteile des Bootslagers..
..und das die von Flyhawk.
Die äußeren können ohne große Modifikation übernommen werden, lediglich die von beiden Herstellern vorgesehene äußere Laufplanke war 1943 nicht mehr vorhanden. Aber etwas wegzulassen ist ja die einfachste Modifikation.
Das mittlere Lager in den Ausführungen von Dragon und von Flyhawk..
..sowie von mir. Da hat Flyhawk die falsche Bauform von Dragon einfach übernommen, aber der Raum darunter muss frei bleiben, und zwar für einen gänzlich fehlenden Verbrennungslufteinlass. Das Gestell ist aus 0,5x0,5mm Polyvierkant, dazu geätztes Lochblech aus dem Fundus.
In weiß die aus Polysheet gebauten fehlenden Teile, nämlich der Lüfter aus beschliffenem 0,5er Sheet aufgestapelt und davor eine quadratische Kiste, deren Zweck ich leider nicht kenne. Darauf kommt noch eine Seiltrommel, die natürlich auch im Bausatzt fehlt. Seitlich am Schornsteinfuß wurden noch Schränke aus Polyprofil ergänzt und Oberlichte von Flyhawk. Von letzteren gibt es über 20 auf dem ganzen Schiff, die Dragon allesamt vergessen hat. Immerhin den Fehler hat Flyhawk aber korrigiert.
Weitere fehlende Kleinteile: Bausatz enthält zwei Paravane, gebraucht werden aber vier. Zwei vor dem Schornstein, je einer an den Hangarseiten. Diese hier stammen von der USS Texas, harmonieren aber trotzdem gut mit den japanischen Ferngläsern auf der Brücke von der IJN Mikuma..
Dazu weitere selbstgegossene Rettungsflöße und die aus Zahnstocher gedremeldrechselte Schiffsglocke.
So nämlich. Das hintere Oberlicht, dessen Schrägstellung mir erst das gnadenlose Makro gezeigt hat, ist inzwischen auch begradigt.
Von der ganzen Pracht sieht man aber sowieso kaum noch etwas..
..wenn erstmal die Boote drauf sind. Fest sind sie aber noch nicht, denn der abschließende Klarlack würde ihre Scheiben trüb machen. Daher kommen sie erst ganz zuletzt drauf.
Damit ist die mittlere Aufbausektion dann auch fertig.
Weiter mit der achteren Aufbausektion. Das untere Deck beherbergt Offiziersmesse und -küche, standesgemäße Räume für Kommandant und Admiral, Lesezimmer und was man sonst so braucht. Darüber Flugzeughangar und Reservebrücke.
Und mal wieder die Baugruppen zusammengestellt.
Auf Back- und Achterdeck sieht man die Fliegersichtzeichen, die ich hier natürlich verpixelt habe. Der Bausatz enthält einen schönen vollständigen Decalbogen, der aber bei den nach Deutschland gelieferten Exemplaren von Hand so gruselig zerschnipselt wurde, dass man ihn auch gleich weglassen könnte. Die (deutsche..) Firma Peddinghaus bietet einen schönen Decalsatz an, der wirklich alles notwendige enthält und angeblich in 1:350 ist. Angeblich.. Tatsächlich ist alles 20% zu groß und damit unbrauchbar, selbst wenn man sich nicht an der falschen Größe stören würde, würden die Zeichen gar nicht auf ihren Platz passen. Setzen, sechs!
Immerhin konnte ich den (nicht billigen..) Bogen als Vorlage zum einscannen und auf Decalfolie verkleinert ausdrucken verwenden, die nächste Arbeitstechnik, die ich mir für dieses Modell aneignen musste. Das Budget ist sowieso schon weit überzogen..
Alles dicht gepackt und sehr verschachtelt, die Passgenauigkeit mach hier aber keine Probleme. Immerhin!