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1

Montag, 19. April 2021, 13:00

Brauche Hilfe und Ideen bei sehr feinen Holzornamenten

Moin, ich brauche ein wenig Hilfe ... hoffe auf die Schwarmintelligenz des Forums.

Ich habe mir zur weiteren Ausschmückung eines Modelles genau passende gefräste Schmuckelemente gekauft.
Der Verkäufer weist auf seiner Website auch gleich darauf hin, daß die Endbearbeitung selbst durchzuführen ist.
Diese Teile sind tatsächlich aus einem stabilen, sehr feinen Holz mit extrem feinen Fräsköpfen CNC-gefräst worden.
Bis in die Tiefe sieht das einfach sehr gut aus, gute Qualität.

Links der Fabrikzustand mit dem ganzen Gefussel ... rechts nach der Bearbeitung



Mein Problem beginnt bei meiner Weiterbearbeitung zum Endzustand.
So wie das bei Holz nun mal sein kann sind an diversen Stellen trotz korrekter Fräsung noch mehr oder weniger feine Fasern vorhanden.
Diese bekomme ich in einer Mischung aus Zahnarzttools wie Scraper, Kratzer sowie Skalpell an sich recht gut weg.
Ein Glasfaserradierer bringt auch sehr gut Hilfe, hat aber einen sehr hohen Glasfaserverbrauch.
Dazu kommen noch Feinstfeilen bis unter einen Millimeter. Feinste Stahlwolle kommt leider nicht mal ansatzweise in die Vertiefungen.
Selbst feines Schleifpapier stößt schnell an seine Grenzen weil es so fein nicht mehr sinnvoll zu halten ist .

Mitte wieder Fabrikzustand



Was mich dabei etwas nervt ist der hohe Zeitverbrauch und das Gefühl, daß ich irgendwie nicht die adäquaten Werkzeuge verwende.
Es ist dieses Bauchgrummeln, daß ich mit dem "richtigeren" Werkzeug ein besseres Ergebnis bekommen könnte ... vor allem effektiver.

Alles scheint trotz der schon winzigen Instrumente noch immer irgendwie zu groß und vor allem angesichts der winzigen Krümmungen und Kurven zu unflexibel. Es geht einher mit der (berechtigten) Angst durch zu grobe Werkzeuge die feinen Details zu beschädigen.
Ich habe leider auch schon den Eindruck, daß mir der Glasfaserradierer zu viel wegnimmt und teils Rillen noch vertieft ... eine sehr zweischneidige Sache.



Die Qualität möchte ich mit den vorhandenen Werkzeugen im Sinne von Schulnoten als gut bis sehr gut einordnen.
Die Teile sehen nach der Bearbeitung für ihre Größe wirklich klasse aus.
Ich hätte es nur gerne noch einen Ticken glatter ... und zugegeben auch etwas schneller.

Gibt es denn sowas wie Miniatur-Schwing-Schleifköpfe mit nur 1mm oder weniger Kopfgröße ?
Ich meine nicht rotierend sondern schwingend in Hochfrequenz ... vielleicht auf Piezobasis ? so wie das bei Hochtonlautsprechern oder Ultraschall-Aanwendungen ist ... nur eben mit einer tieferen Frequenz .. ?
Bin natürlich an jeder anderen zielführenden Technik interessiert

Erwarte ich vielleicht zuviel ?
Dazu sollte noch gesagt werden, daß ich das Modell nicht als reines Holzmodell betrachte sondern später eine möglichst originale Optik gemäß alter Gemälde haben möchte.
Das heißt, daß diese Ornamente wenigstens in Gelb, Ocker oder Altgold gefärbt werden sollen ... oder auch gemischt

Danke fürs Brainstorming
Markus
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

2

Montag, 19. April 2021, 13:53

Hallo Markus, Ich benutze zum glätten solch kleiner Schnitzereien eine kleine runde Ziegenhaarbürste im Minischleifer(Proxxon, Dremmel), damit lassen sich die ausstehenden Fasern gut beseitigen und glätten.

Lieben Gruß Frank

3

Montag, 19. April 2021, 17:50

Hi Frank,
gute Idee ... hab sie gleich nach dem Lesen bestellt ... mel sehen wie ich damit zurecht komme.

( Habe die Dinger bisher immer nur mit Messing oder Stahlborsten benutzt ... da waren sie aber sehr abrasiv gewesen und nur mit Brille zu empfehlen weil einem die Borsten immer und überall wie Minipfeile hinfliegen ... deshalb nur noch unter einer Plastikabdeckung. )


@alle weitere Ideen ?
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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4

Montag, 19. April 2021, 19:16

Ha! Abgießen! Unbedingt!
Resingussteile lassen sich erheblich besser behandeln. Sie spleißen und splittern nicht, außerdem hast du dann Nachschub ohne Ende. Bemalung einfacher als auf Holz.
Hough, Ich habe gesprochen.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

5

Montag, 19. April 2021, 20:30

Hallo Markus, hier mal ein Foto von einer Geländerfüllung an meiner RW. Die rechte ist bis dahin nur gefrässchnitzt, die linke schon mit der Bürste bearbeitet.

Taste Dich mit der Geschwindigkeit und dem ausübenden Druch langsam heran. Zuviel Druch bei gleichzeitig hoher Geschwindigkeit lässt das Holz brennig werden.
Wenn mann den Dreh raushat kann man schöne glatte hochverdichtete Oberflächen erhalten.
Darf ich fragen was für ein Holz diese Schnitzereien sind?
Lieben Gruß Frank

6

Montag, 19. April 2021, 21:15

Ich poliere meine gefrästen Holzteile bevor ich irgendetwas damit veranstalte immer mit einer rotierenden Kunsstoffbürste von Proxxon mit geringer Drehzahl. Damit habe ich bislang immer gute Erfahrungen gemacht. Entweder als Bürstenscheibe oder für punktuellen Gebrauch eine kleinere zylinderförmige. Zumindest diese Holzfaserfusseleien bekomme ich damit ganz gut weg. Ohne das Bauteil anzugreifen.
Schöne Grüße
Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



7

Mittwoch, 21. April 2021, 01:03

Oh großer Häuptling fleißige Feder ,
es handelt sich um ca. zwei Dutzend verschiedene Teile, die ich erst von dem Gewölle und Gefuzzel befreien sollte bevor ich an die Silikonform denken kann. Sonst straft mich Manitu mit grauslichen Formen an denen ich dann wieder ständig am Resin feilen muß. Vor dem Vergnügen muß also das Ziegenfell rotieren und glühen !

( By the way ... kennt ihr noch Umpah-Pah ? )

Dazu die Überlegung wann ich wohl je wieder solche Ornamente in 1/80 brauchen werde ? Lohnt sich der Aufwand überhaupt ?
Die Staatenyacht, an die die Teile dran sollen, ist ein Projekt, das ich vor einigen Jahren mal angefangen hatte.
Im Laufe einer langen Suche, die Figuren durch umgeschnitzte Preiserlein zu ersetzen, ist sie mir ganz still und heimlich im Prioritätenstapel immer weiter nach hinten gerutscht.
ZHL: The Dutch Yacht ca. 1/80
Jetzt habe ich sie durch diese Ornamente, die es früher nicht gab, wieder entmottet ... irgendwie mag ich das Ding nach wie vor recht gerne. Es ist in der Größe ein recht knuffiges Modellchen ... hoffe ich komme endlich ein gutes Stück weiter.
Das ist aber ein reines Holzmodell an dem ich mir momentan nur schwer Resine vorstellen mag ... vielleicht bekomme ich die Teile ja doch noch in einen kopierenswerten Zustand..

@ Frank
Es handelt sich um Birne ... mal sehen wie ich es schaffe an die Feinheit deiner Geländerteile ranzukommen .. leider sind meine vermutlich zwei bis drei mal dicker und die Chance in die kleinen Vertiefungen reinzukommen dadurch leider geringer

@ Drake
gute Idee, genau das habe ich gestern in einem ersten Such- und Rotier-Anfall mit meiner Proxxon auch versucht ... konnts nicht abwarten bis die rotierenden Ziegen und Pferdeskalps eintrudeln . Eine Politur mochte mir nicht so recht gelingen. Da muß ich mich wohl erst noch an höhere Drehzahlen wagen. Habe aber vor Kunststoff und Hitze ein wenig Respekt .. nicht weils angesengt stinken könnte ... aber wenn Kunststoff bazt und größere Stücke bildet hauen die ganz schön Löcher.
Zudem waren es Kunststoffbürstchen eines anderen Herstellers ... vermutlich etwas stärker und weniger flexibel als deine Proxxons .
Ich kam leider nicht so recht in die Vertiefungen. Vielleicht ist der Durchmesser noch zu groß.

Ich hoffe jetzt, daß das mit den zylinderförmigen Bürstchen mit den Haaren an der Spitze eine Lösung findet.
Und was andere Teile angeht so hoffe ich darauf, daß die Ziegenhaare die erhoffte Glättung bei höherer Geschwindigkeit bringen.
Da wirds dann vielleicht eher nach Horn müffeln ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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8

Freitag, 23. April 2021, 10:34

Erste Erfahrungen mit den Ziegen- und Pferdehaar-Bürstchen im Proxxon:

Bei der Geschwindigkeit bin ich mir noch nicht so recht im Klaren ob hohe oder niedrige Drehzahl .. ?
Eine relativ glatte, dichte Oberfläche gelingt bisher nur in wenigen oberflächlichen Randbereichen.
Da gibt es sicher noch Übungsbedarf. ... wobei es teils trotz längerer Bearbeitungszeiten nicht besser wird.

Probleme auch, daß feine Randteile des Holzes gerne mal abgerissen werden ... einige Verklebungen sind fällig soweit die Teile überhaupt noch auffindbar sind.
( Jetzt hör ich schon die Kommentare zum Grobmotoriker ... wo rohe Kräfte sinnlos walten ... Mensch und Maschine gegen feine Holzteilchen sind ein ungleicher Kampf )

Ich komme nach wie vor schlecht in die kleineren Vertiefungen.
Die Durchmesser auch kleiner Werkzeuge sind halt noch immer wesentlich größer als die Radien des Werkstücks.

Es sind durch die Fräse zwar keine echten Hinterschneidungen vorhanden ... aber diese Teile sind keine Flachreliefs sondern mit einer Höhe bzw Tiefe mehrerer Millimeter schon recht nah an einer sehr dreidimensionalen Halbskulptur.
Nach wie vor müssen die Teile per Skalpell und Scraper gesäubert und vorbereitet werden weil die Bürsten das oben beschriebene Gefussel leider doch nur zum kleinen Teil entfernen.

Ich hatte zwei verschiedene Härten bei den Ziegenbürstchen bestellt.
Eine davon hat sich leider bei hoher Drehzahl zerlegt was eine ziemlich haarige Sauerei hinterlassen hat. Hoffe die anderen halten besser.
Da ist Aufsaugen wie beim Friseur angesagt.

Die anderen verursachen einen recht feinen Schleifstaub, der sich überall zu verteilen scheint.
Das ist bei abrasiven Medien von vorne herein klar ... es sind aus gutem Grund Verbrauchsmaterialien ... auch dafür gilt es eine Lösung zu finden.
Ich überlege gerade eine kleine Staubabsaugung wie man sie im Bereich der Nagelstudios findet ... ist ja ein vergleichbares Problemfeld.

Ein erstes Fazit:
Bereits vorbearbeitete Teile werden besser, neue Probleme sind dazu gekommen.
Eine Optimierung des Arbeitsaufwandes kann ich noch nicht erkennen ... ganz im Gegenteil ist es eine weitere Bearbeitungsstufe ... bleibe aber dran.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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9

Freitag, 23. April 2021, 11:56

Hallo Marcus, Taste dich an einem Reststück Holz welches Du mittels Säge, Feile etc. mit einigen Kerbungen versiehst an die Geschwindigkeit und den auszuübenden Druck ran. Gerne nehme ich noch zum Glätten und nacharbeiten Silikonpolierer , auch da gilt sich heranzutasten. Diese z.B. https://www.mwdental.de/3967-eve-univers…unmontiert.html , Die Form S6 mit Spitze eignet sich Gut

Lass Dich nicht unterkriegen, LG Frank

10

Montag, 3. Mai 2021, 11:41

Den Vorschlag mit den Silikonpolierern habe ich aufgenommen und schon bestellt ... mit extra dünner Spitze
Hoffentlich verheizen die sich nicht gleich
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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11

Montag, 3. Mai 2021, 12:38

Hallo Marcus , Doch die Teile nutzen schon recht schnell ab, mehr wie eine von den kleinen Figuren wirst Du damit nicht bearbeiten können. Ich hoffe das Du es damit hinbekommst. Hat das mit der Bürste nicht hingehauen?

Lieben Gruß Frank

12

Montag, 3. Mai 2021, 12:49

Puh…. Und das machst du freiwillig?

Erstmal Hallo ????‍♂️

Wie sieht das mit Zahnarztwerkzeug aus? Vielleicht ist das klein genug?
Existiert jedes Teil nur 1x? Wenn ein Teil mehrfach vorkommt vielleicht ein mix aus Vorbearbeiten, dann abgießen und da weiter machen? Oder Kunstharz 3d Druck? Wie perfekt soll es denn werden?

Gruß
Stefan

13

Mittwoch, 5. Mai 2021, 19:15

@ Stefan und Frank

Zitat

Puh…. Und das machst du freiwillig?

Du weißt schon in welcher Modellbauabteilung Du das fragst ? ....

Immerhin handelt es sich nicht um hundert Trillionen Zahnstocher zur Simulation der Plankenverdübelung oder umpffzigtausend Kupferplättchen der Verkupferung ... oder den Neugordischen Knoten nach der Vertäuung aller Kanonen der Sternenflotte ... oder oder
Ich verspreche aber, daß ich mir die Zündhütchen-Beleuchtung verkneifen werde !

Nein , es handelt sich nur um ein paar Handvoll Teilchen, die ich schon als Holz behalten will und die mir zur Abgießen nicht glatt genug sind weil ich dann ein weiteres Mal in die Falle der Oberflächenbearbeitung geraten würde.
Wer weiß vielleicht taugts ja schon lange für den normalen Betrachterabstand und mir spielt die Lupenbrille einen bösen Streich.


Auf jeden Fall werden alle diese Teilchen abschließend nochmals dünner geschliffen. Derzeit sitzen sie noch auf einer dünnen Schicht Holz, die mir noch etwas Stabilität bringt.
Teilweise sitzen sie noch zusammen auf der dünnen Trägerschicht.
Dann werden sie noch zierlicher für die Endmontage. Die Durchbrüche kommen klarer und offener zur Geltung.

Für 3D Druck mußte ich erst Mal die entsprechenden Daten haben ...haben steht im Kochbuch .. und da waren sie wieder ... meine drei Probleme

Mit den Bürsten bin ich noch nicht weiter und die Silikonschleifer sind noch nicht da.

Vorab eine Auswahl diverser Instrumente mit eigentlich sehr feinen Spitzen ... und auch die Bürstchen.
Leider komme ich mit praktisch allem sehr schnell in Grenzbereiche weil die in den Teilen vorhandenen Radien noch sehr viel kleiner sind.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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14

Mittwoch, 5. Mai 2021, 19:32

Hallo Marcus, noch ein Tipp zu den Silikonpolieren . Die Spitze nutzt sehr schnell ab. Diese bekommst Du auf einem Brettchen beklebt mit Schmiergelpapier sehr schnell wieder angespielt. Nutze die Rückstände die beim bearbeiten auf dem Werkstück entstehen, mit der zylindrische Bürste die Du zeigst, beim bürsten der Werkstücke.
Drück Dir die Daumen.
Lieben Gruß Frank

15

Mittwoch, 5. Mai 2021, 20:18

Danke Dir. Ich bereit für jede Idee.
Dann werde ich ab jetzt in einer flachen Kunststoffschale arbeiten und hoffen, daß ich so die Schleifreste leichter sammeln und als Medium verwenden kann.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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16

Mittwoch, 5. Mai 2021, 20:33

Nein Marcus, der Schleifabrieb bleibt in den Strukturen deiner Ornamente haften. Diesen Bürstest du dann mit der Bürste raus,gleichzeitig nutzt du den vorhandenen Abrieb auch zum polieren.
Ist vieleicht komisch erklärt aber das bekommst du schnell raus. Ich habe von meinen Friesschnitzereien noch einige Fehlstücke zu Hause, wenn ich am WE Zeit finde mache ich mal eine Fotostrecke zu Erklärung.
Bis dahin liebe Grüße Frank

17

Mittwoch, 5. Mai 2021, 20:45

Alles gut ... ist eher das gedankliche Umschalten aus dem Plastikbereich zum Holz.
Wenn ich bei Plastik auch nur dran denke dann sammelt sich der Staub zu einem Plastikblobb, der schnell durch seine Temperatur gnadenlos alles zusammenschmilzt ... hier wirds dagegen zu einem abrasiven Medium, das mit etwas Glück auch noch leicht porenfüllend wirkt.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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18

Mittwoch, 5. Mai 2021, 21:43

Servus.

Wenn´s nur um feine Holzfasern geht?,. Sowas ähnliches hatte ich mal in der Arbeit mit "Hermann Göring Stahl", oder anders, Pertinax. (besteht aus in Kunstharz getränktem Stoffgewebeschichten). Nach dem fräsen eines komplexen 11 mm großen Werkstück sind an den Kanten Stofffasern weggestanden.
Mit einem Feuerzeug über die Fräsecken gehalten sind die fasern weggebrannt. (natürlich nur sehr kurz, richtiges Timing ist angesagt.) Die Fasern brennen weg, Vollmaterial verfärbt sich eventuell ein bischen, liegt halt am Timing. Danach mit dem Finger oder einem harten Kurzhaar Pinsel über die Kanten bürsten, um die verkohlten Faser Reste zu entfernen. Übrig bleiben messerscharfe Kanten.

Servus Ehvorwald

19

Donnerstag, 6. Mai 2021, 19:15

Link zum Hersteller dieser Barock-Preziosen?

Hallo Markus,

ich kann dir leider keine sachdienlichen Hinweise geben, wie sich mit diesen Fasern verfahren lässt. Ich hätte aber eine Frage meinenrseits: Wenn ich recht verstanden haben, hast Du die barocken Schmuckelemente online geordert. Könntest du einen Link zur Verfügung stellen? Ich habe für meine HMS Neptune vergeblich nach Ornamenten versucht, die man in einem solch' kleinen Maßstab (1:90) verwenden könnte. Ich habe mich dann am Modellieren solcher Teile mit Magic Sculpt versucht (siehe Baubericht). Das Ergebnis gehört in die Kategorie 'geht so'.

Lieben Gruß
Patrick
Im Bau: Englischer Zweidecker, spätes 17. Jahrhundert, auf der Grundlage der "HMS Neptune" (Corel)
Fertiggestellt: HMS Pegasus (Victory Models)

20

Donnerstag, 6. Mai 2021, 20:45

Hi Markus,

Die Ornamente auf deinem letzten Bild hab ich anfangs gar nicht gesehen so klein sind die. Da würdest du selbst mit Resin 3d Druck nicht da raus kommen wo du vermutlich hinwillst. Resin bekommt Schichtdicken bis 0.01mm hin. Der Drucker kochtet nur leider n paar tausend €.
Wie Ehvorwald meinte, vielleicht ist abflemmen eine Option für die letzten Fasern.
Du sagst dass das Ergebnis vielleicht schon gut genug ist, wie sieht der Vorher Nachher Vergleich auf nem Bild ohne volles Makro aus? Selbst bei meinem iPhone habe ich ja manchmal das Gefühl dass da Fußballgroße Staubkörner im Bild liegen.

Gruß
Stefan

21

Sonntag, 9. Mai 2021, 19:24

Hallo @Showrodder, Markus
Wie versprochen eine kleine Bildserie vom bearbeiten der Ornamente mittels Silikonpolierer und verschiedenen Bürsteneinsätze.
Hier das verwendete Werkzeug und die zu bearbeitenden Figur.



Bearbeiten der Oberfläche mit Silikonpolierer.

Hier sieht man den Abrieb des Silikonpolierer.
B
Bürsten des Werkstücks mit in diesem Fall zwei verschiedenen Bürsten.









Anspitzen des Silikonpolierer auf Schmirgelplatte.






Vieleicht hilft Es Dir ein wenig.
Lieben Gruß Frank

22

Dienstag, 11. Mai 2021, 16:42

@ Frank
Danke das sieht sehr gut aus. Die Figur hat sehr feine Bestandteile.
In die kleinen Zwischenräume scheint die kleine schwarze Rundbürste am besten reinzukommen.
Das Anspitzen ist eine gute Idee.

Gestern sind meine Silikonpolierer angekommen. Ich denke die länglichen Walzen kann ich gut mit dieser Methode auf spitz umformen.
Dann habe ich auch noch welche in Keulenform, sehr spitz zulaufend mit rund einem halben Millimeter. Hoffe das geht noch tiefer.

Nach der Sauerei letztens habe ich mir auch eine einfache Absauganlage bestellt, die die nächsten Tage kommen sollte.
Dann gehts wieder los. Ich habe keine Lust in einer kleinen Wolke von Ziegenhaaren zu arbeiten.
Hoffe das hilft dann ein wenig.

@ Stefan & Ehvorwald
Stoff- bzw Hartpapierfasern brennen sicher schneller. Für Holz könnte ich einen kleinen Lötgasbrenner versuchen.

Resinedruck traue ich sogar noch feinere Sachen zu. Hab schon irre Details auf Maschinen der 2-300€ Klasse gesehen.
Ich glaube du hältst die Holzteile für feiner als sie tatsächlich sind. Ich schätze den Fräskopf, der das machte auf 0,5mm ein.
Damit wäre Resinedruck potenziell noch viel feiner.

Der Nachteil ist, daß man ohne die dazugehörigen CAD bzw. Druckdaten rein gar nichts tun kann.
Meine CAD-Fähigkeiten hinsichtlich barocker Formen oder gar Figurformung sind vorsichtig gesagt sehr ausbaufähig.

@ Patrick
Immer gerne ... in dem gewünschten Maßstab gibt es nur sehr wenige Möglichkeiten
hier ist der der Link:
https://de.aliexpress.com/item/4000060318748.html

Ist nicht wirklich billig aber du hast ja hier schon Details gesehen. Ein reeller Gegenwert ist da.
Dieser Gegenwert relativiert sich aber durch die hier im Thread angesprochene Zusatzarbeit.
Ich kann nur für mich sprechen... bei mir kam alles sehr gut verpackt binnen weniger Wochen an.

Bei den Preisen solltest du abwarten. Es gibt immer mal wieder Aktionen oder zusätzliche Prozente in sehr unterschiedlicher Höhe.
Wenn du dann bei Produktpreis plus Versand etwasunter 22€ bleibst dann hast du auch Ruhe hinsichtlich der Einfuhrumsatzsteuer bzw Zollgedöns.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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23

Dienstag, 11. Mai 2021, 20:21

Servus @Showrodder.

Ich hab in der Küche einen kleinen Gasbrenner zum flambieren. Der läßt sich sehr fein einstellen, und ist in etwa so hoch wie mein Zeigefinger (110 mm). https://www.amazon.de/s?k=gasbrenner&i=k…146&ref=sr_pg_3
Mein Modell bei dem link ist der "Unilite Shisha Turbo Gas Brenner für Wasserpfeifen", für 6,95 Euro. Habe ihn jetzt so 3 Jahre, und immer noch die 1. Gasfüllung. Ist also Gasdicht.
Nicht verschweigen möchte ich bei meiner Methode ein leichtes "nachdunkeln" des Materials. Könnte aber bei Holz eine wünschenswerte Alterung / Patina ergeben. Hab´s mit Holz noch nicht probiert.

Servus Ehvorwald.

24

Dienstag, 11. Mai 2021, 20:23

Hallo Markus,

besten Dank für den Link! Diese Ornamente sehen schon gut aus, zumal ich lange genug im Web gesucht habe, um zu wissen, dass so etwas in einem derartigen Maßstab woanders nicht angeboten wird. Aber ganz offensichtlich ist es eine große Herausforderung, die Ornamente von allen Fasern zu befreien. Mal sehen, ob ich sie ordere.

Die Website wirkt ja so ein bisschen skurril. Offenbar handelt es sich um ein Unternehmen aus China (oder einem anderen ostasiatischen Land). Auf einem Ständer für ein Schiffsmodell sind entsprechende Schriftzeichen zu erkennen. Und die Übersetzungen der Texte ins Deutsche bzw. auch ins Englische sind nur so mäßig gut ausgefallen und zum Teil unfreiwillig komisch. Sehr hübsch finde ich beispielsweise "Britischen seide-strumpf Royal yacht modell kit HMS Royal Caroline 1749". :lol:
Grüße
Patrick
Im Bau: Englischer Zweidecker, spätes 17. Jahrhundert, auf der Grundlage der "HMS Neptune" (Corel)
Fertiggestellt: HMS Pegasus (Victory Models)

25

Mittwoch, 12. Mai 2021, 13:16

Ich würde hier gerne noch einmal nachfragen. Es handelt sich hier doch um die Firma ZHL, der gelegentlich Produktpiraterie vorgeworfen wird, nicht wahr? diese Firma hat das Modell einer holländischen Stadtyacht im Maßstab 1:80 im Angebot, dass du schon vor etlichen Jahren hier im Forum vorgestellt hattest. Sind die Ornamente, die du hier zeigst, Bestandteil eines speziellen Aufrüstungssatzes? Und was hat es mit den Teilen auf sich, die vom selben Hersteller für eine holländische Staatenyacht angeboten werden? Passen die im Maßstab an das besagte Modell? Und wie ist es zu erklären, dass dort zwei verschiedene Seitenteile mit Fenstern angeboten werden? Ist das ein Pimp-it-as-you-like-Teilesatz?
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

26

Mittwoch, 12. Mai 2021, 13:18

Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

27

Mittwoch, 12. Mai 2021, 19:48

Das mit der Produktpiraterie sind olle Kamelle von vorgestern ... weiß nicht so recht warum das noch immer auftaucht ... vor allem von einer Industrie, die selber alte Museums-Pläne, deren Urheber sie selbst nicht waren, sondern die schon weit jenseits jeglicher Urheberrechte waren, für ihre Modelle nutzten.

Wenn man sich die schon seit ein paar Jahren vertriebenen Modellbausätze anschaut, dann sieht man, daß die Lehrlinge von vor 20 Jahren in der Zwischenzeit zum Meister im Lesen und Interpretieren von Plänen aus den Museen dieser Welt geworden sind.
Die haben es schlicht und einfach nicht nötig zu kopieren. In diesen Modellen finden sich Details, die man woanders oft suchen muß und doch nicht bekommt.
Bei größeren Maßstäben landet man aber schnell auch in Preisregionen, die sich problemlos als hoch oder gar sehr hoch einordnen lassen.

Ein gutes Beispiel für einzigartige Details sind die hier im Thread angesprochenen Holzornamente.

Um zu Deiner Frage zu kommen .. ja beide Sets beziehen sich auf genau diese Staatenjacht und müssen darauf angepaßt werden.
Das hier angesprochene Set ist mit wenig Aufwand nur äußerliche Aufwertung.
Das andere Set bedeutet deutlich höhere Anpassung weil diverse Elemente des Basiskits ersetzt werden.

Die Staatenjacht gibts von mehreren Verkäufern ab einer Handvoll Euros in einfachster Ausführung bis rund 15-20 mit besserer oder guter Zusatzausstattung.
In jedem Fall muß man genau, sehr genau, hinschauen was man gerade fürs Geld bekommt.
Wenn ZHL drauf steht dann ist es oft ein gutes Gesamtpaket. Trotzdem genau hinschauen.

Mit den Zusatzpaketen multipliziert sich in der Regel der Preis des Basisbausatzes.
Aber das Prinzip der "Upgrades"kennen wir ja schon lange aus allen Modellbausparten.

Das zweite Set, das Du verlinkt hast gibts oft unter 30€ ...es ermöglicht eine Variante, die in dieser Ausführung herausragend ist.
Das ganze Schiff ist in 1/80 immer runde 30cm lang ... ein recht kompakter Kit ...
aber ich finde die FIguren dieses Aufrüstungssatzes etc. wirklich wunderschön.


Ich bin mir noch nicht sicher was Du mit zwei verschiedenen Seitenteilen meinst ?
Der Satz enthält die gebogenen Seitenteile für die große Kajüte am Heck , nebst dazugehöriger Front mit Türen und geschlossenem Heckteil mit dem Figurenschmuck/Wappen.

Die etwas kürzeren, geraden Fensterreihen stellen die Seiten des Oberlichts mittschiffs dar. Dazu gehört das auch kleine Doppelfenster bugseits.
Das war bei einigen Staatenjachten vorhanden um die zentralen Räume unter Deck großzügig mit Tageslicht zu versorgen.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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28

Donnerstag, 13. Mai 2021, 12:11

Vielen Dank für diese im besten Sinne des Wortes erschöpfende Antwort auf meine Fragen.

Das zweite Set, das Du verlinkt hast gibts oft unter 30€ ...es ermöglicht eine Variante, die in dieser Ausführung herausragend ist.
Das ganze Schiff ist in 1/80 immer runde 30cm lang ... ein recht kompakter Kit ...
aber ich finde die FIguren dieses Aufrüstungssatzes etc. wirklich wunderschön.


Dem stimme ich zu. In diesem Maßstab passt das Modell auch gut in meine Sammlung (mein Beuteschema), könnte es doch direkt neben der Staatenyacht von Artitec stehen. Kannst du mir für Modell und Zurüstsatz (groß) einen zuverlässigen Anbieter nennen, mit dem du schon gute Erfahrungen gemacht hast. Die fünfzig Euro plus X wären mir die Teile wert.
Übrigens handelt es sich meines Erachtens ziemlich eindeutig um die Ornamente und Figuren der Yacht Mary, die es von Mamoli im Maßstab 1:54 als Bausatz gibt.
Nochmals herzlichen Dank: Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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