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1

Montag, 5. April 2021, 15:00

Renovierung einer Bugsier von Graupner

Hallo,

nach langer Zeit der Abstinenz (aber immer stiller Mitleser), habe ich beschlossen mal wieder
einen Baubericht zu schreiben.

Ich habe mir zum Ziel gesetzt meine alte Bugsier 3 von Graupner bis zum Sommer
wieder in einen fahrtüchtigen Zustand zu versetzen. In einem ersten Schritt
den Rumpf und die ganze Technik zu restaurieren und die Aufbauten in einen
Zustand zu versetzen das man mal damit fahren kann.

In einem zweiten Schritt dann die Aufbauten und das Äußere in einen
guten, vitrinentauglichen, halbwegs dem Original entsprechenden Zustand zu versetzen.

An dem Schiff hängt mein Herz. Ich habe es zu Weihnachten 1981 als Bausatz mit 15 Jahren
geschenkt bekommen und war, als ich es fertig hatte, stolz wie Oskar. Andere Schiffe
kamen und gingen, die Bugsier hat mich ein Leben lang begleitet, sei es als Standmodell
in der WG-Küche, als Staubfänger im Keller, als Spielzeugschiff für meinen Sohn in der
Badewanne, aufm Speicher, als Seenotretter meiner anderen Schiffe, alle Umzüge klaglos
ertragen... Die letzten 20 Jahre aber kein Wasser mehr unterm Kiel gehabt und in meinen
Arbeitszimmern als Staubfänger gedient.

Alte Fotos:

ca. März 1983



ca. April 1986


Zustand Rumpf, jetzt nach Entkernung und Entfernung aller alten, kaputten Antriebsteile:








Zustand Aufbauten:





Der erste Bauabschnitt ist der Einbau eines neuen Antriebs und einer Ruderanlage.
Da ich diesmal für die Technik Teile mal 3D-Druck ausprobieren will, habe ich ein
paar Dinge dafür in 3D konstruiert. Die restlichen Teile werden klassisch gedreht,
gesägt, gefeilt....

Konstruktion Antrieb und Ruder:



Das Getriebe für den Motor (Speed 600) wurde so ausgelegt das es mit zwei unterschiedlichen
Übersetzungen betrieben werden kann. Einmal ein i von 0,43 oder ein i von 06, je nachdem
welche Welle mit Zahnrad ich einbaue. Es kann einfach gedreht werden und die Abtriebswelle ist
immer auf Höhe der Stevenrohrs. Dadurch kann ich etwas das Fahrverhalten, die Endgeschwindigkeit,
die Akuulaufzeit varieren.

Die ersten Teile sind fertig und zusammenmontiert:

Drehen der Wellen:


Einzelteile Getriebe:


Montiertes Getriebe mit Halter:



Passprobe im Rumpf:


Als nächstes folgt die Ruderanlage.

Frohe Ostern
Titto

Beiträge: 37

Realname: Olaf

Wohnort: Stubben (nähe Lübeck)

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2

Montag, 5. April 2021, 15:54

Moin Titto,

bin auch gerade in einem Nebenprojekt mit der Überarbeitung meines Graupner Collie Segelboots von 1983 beschäftigt. Da setze ich mich doch gerne mal dazu. Wie gelingt es dir alte Bauteile wieder vom Modell zu lösen? Habe damals viel mit Stabilit Express gearbeitet. Besonders im Rumpf/Wasser Bereich. Das Zeug klebt noch heute wie ..... extrem. Ein Lösen ohne deutliche Schäden ist kaum möglich. Daher versuche ich immer drumherum zu bauen.

Beste Grüße und frohe Ostern
Olaf


Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht.

3

Montag, 5. April 2021, 16:57

Moin...
Schönes Projekt und schöner Schlepper. Hab ich auch mal gehabt und dann blöderweise wieder verkauft. Da ärger ich mich heute noch drüber.
Allerdings hab ich vor 2 oder 3 Jahren eine Rembertiturm in 1:50 bekommen und hab die auch restauriert.
Ich guck ab und an ma hier bei dir vorbei :D
Viel Spass und schöne Grüße Alex :wink:

4

Montag, 5. April 2021, 16:57

Hallo Olaf,

tja auch mein bevorzugter Kleber damals (manchmal auch Heute noch). Wenn Du auf das letzte Bild im Beitrag schaust, siehst Du
auch immer noch leichte Spuren (gelbliche Farbe) überall im Rumpf verteilt. Das waren große Stablit Express Klebereste.
Eine gute Lösung habe ich auch nicht. Ich habe teilweise wirklich brachiale Gewalt benutzt, die großen Ausbrüche am
Heck/Stevenbrohr sind dem teilweise geschuldet.

Ansonsten habe ich überall wo ich hinkam GANZ GANZ vorsichtig mit dem Dremel alles abgefräst und den Rest mühselig mit
Schleifpapier so lange beigeschliffen bis es mich nicht mehr störte und optisch einigermaßen akzteptabel war.

Wer was besseres weiß, immer her mit Ideen, auch im Aufbau wimmelt es von Stabilit Express.

LG
Titto

Beiträge: 37

Realname: Olaf

Wohnort: Stubben (nähe Lübeck)

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5

Montag, 5. April 2021, 18:56

Moin Titto,

ok, dann geht es dir genauso wie mir. Auch ich benutze Stabilit Express noch heute. Speziell für die Holz-Kunstoff-Verbindungen und hoffe, dass ich diese nicht noch einmal abreißen möchte. Hab den Ruderkoker auch mit viel Gewalt herausgebrochen um in zu kürzen. Hatte dem zufolge auch viel Nacharbeiten. Warum und wieso? Denke ich muss doch mal einen BB zur Collie einstellen.

Bin gespannt auf deinen weiteren Fortschritt.

Beste Grüße
Olaf


Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht.

6

Mittwoch, 7. April 2021, 02:45

Hallo,

es geht etwas weiter. Bevor die Motor/Getriebeeinheit im Rumpf verklebt wird,
erstmal das Ruder bauen bzw. installieren. Erstmal was gedruckt was die ganze
rausgerissene und weggedremelte hintere Heckpartie ersetzt.



Gibt es für diesen Abschnitt eines Rumpfs wo das untere Ruderlager befestigt
ist eigentlich einen Fachausdruck? Heckkielruderaufnahmeverlängerung :-)
Ist das ein Achtersteven? Der ist doch eigentlich das senkrechte Teil?

Jedenfalls habe ich es jetzt eingeklebt. Natürlich mit Stabilit Express :-)



Das eigentliche Ruder (Ruderkoker, Ruderblatt, Schmierzuleitung, Lager, Welle
usw....) wurden so konstruiert wie in den nachfolgen Bildern. Wichtig war mir,
dass man jederzeit das Ruder wieder entfernen kann, dadurch das man die Welle
einfach nach oben rauszieht. Bei der ursprünglichen (Graupner Lösung) war
dies nicht der Fall. Das war immer blöd wenn man mal eine andere Schraube
auf die Antriebswelle montieren wollte.





Das in Schnitt C-C dargestellt Ding versorgt das ganze Ruder mit Schmierfett,
natürlich vom Typ ökologisch für jedes Fahrgewässer verträglich :-)

Die fertigen Dreh-, Druck-, Normteile der Ruderanlage.



Das ganze wurde dann in den Rumpf eingeklebt. Natürlich mit Stabilit Express :-)







Der nächste Schritt ist der Einbau des Stevenrohrs, Antiebswelle, Getriebeeinheit
in den Rumpf. Das ist ein etwas heikler Bauabschnit. Je besser da alles fluchtet
und gerade ist, desto schöner Geräuschbildung, Verschleiß, Reibungsverluste.
Daher habe ich mich entschlossen Welle und Stevenrohr zu kaufen und nicht selber
zu drehen. Meine alte Rotwerk Drehbank und ich können uns bei kurzen Bauteilen
aus Messing schon mal auf ein 1/10 mm einigen, bei längeren Drehteilen mit Reitstock,
da streiten wir uns schon mal :-)

Aber das im nächsten Bauabschnitt.

Liebe Grüße
Titto

Beiträge: 17

Realname: Udo

Wohnort: Rödermark

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7

Mittwoch, 7. April 2021, 17:05

Hallo Tito,
Ja sowas steht auch noch auf meiner todu Liste.
Ist ja schon klasse was du da druckst. Hast du mal überlegt ein Beckerruder einzubauen, dürfte ja kein Problem sein, dein Ruder ist ja demontierbar.

Gruß Udo
Gruß Udo

8

Donnerstag, 8. April 2021, 11:04

Hallo Udo,

das wäre mal eine Idee.
Dann könnte man mal ausprobieren was so ein Beckerruder im Maßstab 1:33 für
verbesserte Steuerungseigenschaften bringt.
Ich könnte es ja jederzeit wieder ausstauschen um den historisch korrekten
Zustand darzustellen.

Gruß
Guido

9

Montag, 12. April 2021, 00:37

Hallo,

dieses Wochenende ging es den Einbau des Antriebs, Motor, Stevenrohr, Welle usw.
Die Lage aller relevanten Antriebsteile Motor, Ruder, Welle usw. und ihrer Position
ist schematisch hier mal dargestellt:



Als erstes habe ich mal eine Entstöreinheit und die Stromkabel an den Motor gelötet.



Um alle Teile möglichst exakt zueinander ausrichten zu können, habe ich eine Hilfswelle
gedreht, im Durchmesser des Stevenrohrs und mit einer Bohrung die saugend (mehr oder weniger)
auf die Abgangswelle des Getriebs passt.



Mit Hilfe dieser Welle wurden dann alle Teile zueinander ausgerichtet, kontrolliert,
ausgerichtet, kontrolliert .....
Als erstes wurden dann die hintere Stevenrohrhalterung und die Getriebe/Motorhalterung
verklebt.





Nachdem alles fest und getrocknet war, konnte man dann die zusätzliche Halterung des
Stevenrohrs an die Position schieben, in der Sie gerade Kontakt mit den Rumpfwänden
hat, ohne das irgendwas verklemmt. Das nächste Bild zeigt Sie in dieser Position.
Dort wurde Sie dann verklebt.



Stevenrohr, Welle und Schiffsschraube sind Kaufteile. Selber herstellen wollte ich Sie nicht.
Habe ich oft genug gemacht, soll es richtig gut und exakt sein, muß man da viel Zeit
und Arbeit reinstecken. Daher gekauft und auf die Maße die ich brauche zurechtgekürzt/abgedreht.



Die Hilfswelle dann entfernt und das richtige Stevenrohr mit Anbauteilen (Kupplung, Muffen,
Zwischenscheibchen usw. montiert, bzw. Stevenrohr verklebt.





Schraube drauf, Ruder dran...



Es dreht sich, das erste Mal:



Ja es dreht sich, alles funktioniert so wie erwartet. Die Geräuschentwicklung ist ok, aber
etwas Verbesserungspotential ist noch da. Da geht noch was. Ist leiser als bei einer Menge
Antrieben die ich bei Kollegen am Modellbauweiher gehört habe, besser als bei meiner alten
Bugsier, aber ich will da ein ganz leise schnurrendes Kätzchen haben. Nach 3-4 Minuten
Einlaufen in beiden Drehrichtungen war es schon viel besser. Da werd ich noch etwas Zeit
investieren, genug Stellschrauben habe ich.

Zu guter Letzt wurde Heute noch dem Ruderkoker seine Schmiermittelzuführung spendiert.



Als nächstes stehen zwei Bauabschnitte an. Verspachteln und schließen der Löcher im Rumpf,
schleifen, spachteln, schleifen, spachteln....
und Einbau des Ruderservos nebenst Anlenkungsgestänge.

Vielleicht mal eine Frage in die Runde, nach dem schleifen, spachteln und grundieren steht
ja die Lackierung des Rumpfs irgenwann mal an. Im Moment will ich das Unterwasserschiff in
RAL 3009 lackieren. Das trifft meiner Meinung nach am besten diese Anti-Fouling Farbe, die
dort meist verwendet wird. Ich will meine Bugsier im Zustand zwischen 1953 (Auslieferung) und
1967 (Umbauten) darstellen. Würdet Ihr den Farbton wählen, oder einen anderen?
So richtig viel Info und Bilder finde ich dazu nicht.

Bis bald
Titto

Beiträge: 3 458

Realname: Gustav Stefan

Wohnort: Groß Enzersdorf, Österreich

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10

Montag, 12. April 2021, 06:00

Servus Tito :hand:
Habe ich heute durch Dich Erinnerungen vergangener Tage in mein Gedächtnis bekommen ... mit Stolz konnte ich ebenfalls die Bugsier meinen Jugendfreunden präsentieren.
Ich freue mich deshalb besonders Dir bei deiner “Modernisierung” und dem “Wieder zu Wasser lassen” zuzusehen.
Gruß Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

Beiträge: 17

Realname: Udo

Wohnort: Rödermark

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11

Montag, 12. April 2021, 08:02

Hallo Timo,

Sauber eingebaut, klasse gezeichnet und gedruckt. Leider gibt es den Decaperm Motor nicht mehr, hatte ein Getriebe schon im Gehäuse, waren relativ leise, jedenfalls leiser als die heutigen Getriebe. Ein Tipp fürs nächste Modell, entweder einen drehmomentstarken Langsamläufer einbauen oder bei Getriebe einen Zahnriemenantrieb einbauen, da hilft immer einmal bei der fliegenden Zunft vorbeischauen.
Bei den zivilen Anstriche kenne ich mich nicht so aus, kann dir aber sagen, daß bei der BM zuerst auch RAL 3009 für das Unterwasserschiff genommen wurde, erst in den 80/90 Jahren wurde dann RAL 3000 genommen. Bei deinem Schlepper würde ich die Farbe wählen, die dir am meisten gefällt.

Gruß Udo
Gruß Udo

12

Montag, 12. April 2021, 08:08

Mahlzeit!

Ein Klassiker, Wiedersehen macht Freude!
3009 Oxidrot für das Unterwasserschiff ist eine gute Wahl. Da es da beim Vorbild ja nur auf Funktion und nicht auf Optik ankommt, ist der genaue Farbton gar nicht so genau festgelegt bzw. dokumentiert, er ergibt sich aus der chemischen Zusammensetzung. RAL 3009 trifft das gut.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

13

Montag, 12. April 2021, 21:39

Hallo,

@Gustav, danke fürs zusehen. Eine Bugsier in der Jugend, das verbindet :wink:
bei Dir im Baubericht bin ich schon lange ein begeisterter, aber stiller Mitleser.

@Udo
Danke für den Hinweis mit dem Riemen, hab dann mal in der Grabbelkiste nachgesehen und
folgendes gefunden:



also vielleicht mal noch ein Riemengetriebe bauen.
Ja der gute alte Decaperm, damals schon mit ca. 70 DM für mich unerschwinglich. Vor ein paar Jahren
gabs ihn noch für 120 Euro (meine ich mich zu erinnern). Hab mal bei Ebay und Konsorten geschaut,
was da angeboten wird würde ich nicht kaufen.
Wieso habe ich nicht von Vorneherein ein Drehmomentstarken Langsamläufer genommen:
Eigentlich war mein Ziel endlich mal alles Mögliche was hier seit Jahren in diveren Kisten schlummert
zu benutzen und nicht was neues zu kaufen, da war leider keiner dabei.

@Golfkilo
Danke für den Farbkommentar...

LG
Titto

14

Montag, 12. April 2021, 22:57

Hallo,

normalerweise komme ich unter der Woche nicht so richtig zum
Bauen oder Baubericht schreiben, aber Heute wurde gegrillt:





Gestern Abend hatte ich aus schönem, festem, zähen 3mm Stahldraht
der hier rumflog das Rudergestänge gebogen. Ich war recht guter Laune das
ich die Form passabel hinbekommen hatte, da der nicht einfach zu biegen
war.
Irgendwann wurde mir mein Denkfehler klar, so schön fest und zäh der
Draht ist, da bekomme ich niemals an beiden Enden ein Gewinde drauf geschnitten.
Ausprobiert und kläglich gescheitert.

Na ja, Hülsen drehen auf die Enden kleben Gewind drauf und gut.

Da kam mir Heute so eine Idee mit Stahl, härten, weichglühen, anlassen, usw...
Vor Äonen von Jahren mal eine Werkstofftechnik Vorlesung gehört...

Das wollte ich einfach JETZT ausprobieren. Grill angeschmissen, etwas gepustet
und dann die beiden Enden für jeweils ca. 6-7 Minuten in die Glut gesteckt
und anschließend langsam abkühlen lassen.

Ab in den Keller, Gewinde schneiden ging wunderbar, jetzt nicht wie in Messing
oder Alu, aber so wie auf einem St52.







Hab ich mir das blöde Hülsendrehen gespart.

LG

Titto

Beiträge: 451

Realname: Christian

Wohnort: Kevelaer

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15

Freitag, 16. April 2021, 15:17

Hallo.
Schönes Projekt. Hatte zwar keine Busgier in der Jugend aber so eine Restaurierung vor allem wegen der RC-Technik schaue ich mir gerne an. Schonmal :ok: für die akkurate Arbeitsweise und die ausführliche Dokumentation.

Gruß,
Christian

16

Sonntag, 18. April 2021, 01:46

Hallo,

Heute geht es etwas weiter mit den RC Komponenten die mehr oder weniger die
wichtigsten zum Fahren sind, Ruderservo und Fahrtenregler. Ihre Anordnung,
Befestigung und Design ist im nächsten Bild dargestellt (grün markiert):



Als erstes habe ich den Halter für den Fahrregler gebaut. Der wurde nicht
gedruckt sondern klassisch aus 2mm Alublech ausgesägt, auf Maß gefeilt und
alle nötigen Löcher und Gewinde gebohrt und geschnitten. Warum nicht auch
hier gedruckt? Da wird es schon mal warm (bei alten Widerstands gesteuerten
sogar heiß), das Material aus dem von mir benutzten Drucker hat ein Wärmeproblem.
Da der Drucker ja seinen Werkstoff erhitzt und dann die Lagen legt, wirds umgekehrt
auch wieder weich wenns warm wird.

Ich mag es metallischen Teilen immer durch ein bißchen schleifen oder ähnliches
eine schickere Oberflächenanmutung zu geben (auch wenns hinterher kein Mensch
sieht). Hier wurde etwas Öl und der beim Feilen entstehende Schleifstaub auf der
Fläche verteilt, ein Holzstab in die Bohrmaschine eingespannt und dann einfach
draufgehalten.



Alle Bauteile für den Halter, die Löcher in den Traversen haben keine Funktion,
ich wollte einfach mal Bohren :-)



Die ganze Baugruppe mal zusammen gebaut und provisorisch mal mit zwei Schrauben
an ihre Position gesetzt. Die hinteren Schrauben nicht eingebracht, da das Fummelarbeit
ist. Bevor das passiert müssen noch Kabel gelötet, gekürzt, verlängert usw. werden.





Weiter ging es mit dem Servohalter für das Ruderservo. Der Halter wurde wieder gedruckt.
Eigentlich würde es ja reichen einfach eine Platte mit zwei Stegen zu machen, aber
bei den Druckteilen probiere ich im Moment rum was man den so machen kann in Bauteildicke,
Materialeinsparung und trotzdem stabil.
Zum Einsatz kommt der alte Servo der in der Bugsier verbaut war. Jetzt mal ein wenig
Nostalgie und Sentimentalität, das ist mein erster Servo den ich je besessen habe, er
ist 42 Jahre alt. 1979 habe ich mir als kleiner Bub nach langer Zeit des Sparens meine
erste Fernsteurung gekauft, eine Graupner Varioprop C6 SSM im 27 MHz-Band, da gehörte
er zum Lieferumfang und war in meinem ersten RC-Modell, der Kitty II von Graupner dann
eingebaut. 2 Jahre später wechselte er dann in die Bugsier. Da war er dann immer und
wird auch da bleiben (Funktion natürlich Heute noch überprüft).





Nach Montage des Servos auf den Halter auch provisorisch im Rumpf montiert.



Soweit passt alles, als nächstes werde ich mich um die Akkus, den Empfänger und die
Verkabelung kümmern müssen, oder den Rumpf verspachteln schleifen und lackieren.

Bis bald...
Lg

Titto

Beiträge: 17

Realname: Udo

Wohnort: Rödermark

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17

Sonntag, 18. April 2021, 13:19

Moin Timo,
Sieht "Hammergeil" aus :ok: Gottseidank gibt es noch mehr verrückte wie mich, auch wenn man es später nicht mehr sieht, ich weiß dann doch wie es aussieht. Habe mich bisher mit 3d-druck nicht beschäftigt, aber vielleicht ist es jetzt an der Zeit.
Gruß Udo

18

Samstag, 24. April 2021, 21:04

Hallo Titto,

sauber durchdacht das ganze, und spitzenarbeit :ok:

PS: haste mal zeit dein wissen das CAD betreffend, mir beizubringen??? ich stottere da immer noch mit rum.
habe auch mittlerweile einen MFD drucker und einen Resindrucker im Einsatz
Gruß
Andi :ahoi:



Fertig:RC: 1890 San Francisco Bay Scow Schoner als Fahrmodell im Maßstab 1 : 35
Fertig: RC: surprise 4 1:100
fertig: RC: Exploration Vessel 1:125
fertig: RC: Smit Housten 1:200 von Revell

19

Samstag, 24. April 2021, 23:47

Hallo,

erstmal:

PS: haste mal zeit dein wissen das CAD betreffend, mir beizubringen??? ich stottere da immer noch mit rum.
habe auch mittlerweile einen MFD drucker und einen Resindrucker im Einsatz


Hi Andreas, lange nichts voneinander gehört, ich war auch sehr inaktiv. Hab
nur gesehen das Du meinen letzten Surpriseeintrag (vor ca. einem Jahr) gelesen hast.
Zu Deiner Frage: Ich schreib mal was dazu, hier im Baubericht in einem neuen Post
zeitnah (ca. 1-2 Tage).


nun mal zur Bugsier:

in den letzten Tagen habe ich den Akkuhalter gezeichnet, gedruckt und eingeklebt.
Seine Lage, sein Prinzip und etwas die Funktion der einzelnen Bauteile seht Ihr
in den beiden CAD Bilder. Die beiden äußeren Spanten werden festgeklebt, die beiden
mittleren sind frei auf den beiden Achsen verschiebbar. Das gibt mir etwas Spielraum
die Halter für noch in der Entstehung begiffene Bauteile anzupasse.





Die nötigen Muttern in den einzelnen Bauteilen klebe ich voher fest. Wenn der
Kleber getrocknet ist, werden die Gewinde nochmals nachgeschnitten um Klebstoffreste
zu entfernen.



Für die genaue Positionierung bezüglich des Rests der schon eingeklebten Bauteile
habe ich zwei Montagehilfsplatten gedruckt und sie anstelle des Fahrtreglerbleches
und des Servohalters eingeschraubt. Damit dann den ersten Spant des Akkuhalters
positioniert und eingeklebt. Vorher noch mit der Mini Wasserwaage überprüft ob alles
halbwegs gerade ist.







Kurz vor dem Einkleben:



Akku geht mühelos rein und wieder raus:



Alle RC-Komponenten zum Fahren sind jetzt vorhanden, müssen noch verdrahtet werden und
ich brauche noch einenen Platz/Halter für den Empfänger, der kommt vorne in den Bug
weit weg vom Motor :-)

Jetzt erstmal die Löcher im Rumpf zumachen und schleifen, spachteln, grundieren.

Ein schönes Restwochenende

Titto

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20

Dienstag, 27. April 2021, 23:09

Hallo Titto,

gerade erst gesehen . gerade heute hatte ich meine alte Bugsier auf dem Teich. Das Modell habe ich vor 41 Jahren ( man ist das lang her) selbst gebaut und immer behalten. Ich setz mich dann mal dazu. wenn du magst kann ich gerne mal ein Bild zeigen, gebaut noch ganz ohne CAD , Maschinenpark und PC also "old scool"
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21

Dienstag, 27. April 2021, 23:32

Hallo Hans Juergen,

da hast Du mich ja um ein Jahr übertroffen :)
Jedes Foto ist erwünscht, würde mich sehr freuen.

Ich habe leider (gab ja keine Smartphones oder DigiCams) aus der Zeit gerade mal
10-12 Fotos meiner Bugsier. Der Kodak Film wurde für den Urlaub gebraucht!
Leider habe ich es versäumt Fotos zu machen, bevor ich den ganzen alten Krempel den
ich als Bub da eingebaut hatte, rausgerissen habe.

Mein Ziel ist es aber soviel wie es geht von den alten Sachen wieder einzubauen.

LG
Titto

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22

Mittwoch, 28. April 2021, 20:54

Hallo Titto,


ich habe mal schnell ein paar Fotos geschossen. Die Matrosen sind aus Zinn, die Reifen habe ich 3D gedruckt. Die Wasserkanone .... die mußte einfach sein. Und der Rest ist original 41 Jahre alt ( bis auf den Empfänger). Ich habe übrigens damals schon einen Ring um das Ruder gebastelt nach Art einer Kortdüse um das Rückwärtsfahren zu verbessern (bringt sogar einiges) .
Der Schlepphaken funktioniert und das Modell hat eine Innen sowie eine Decksbeuchtung.
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23

Mittwoch, 28. April 2021, 21:06

p.s. der beste Motor für solch ein Schiff ist meiner Ansicht nach neben einem Getriebemotor ein direkt antreibender Bühler Motor, die sind ja nach Ausführung extrem langsam drehend (2000 U/Min) und haben fast null Stromverbrauch. In meiner MIssouri sind 4 davon verbaut , sie treiben 50mm Vierblattschrauben und das 40 Kg schwere Schiff ist damit richtig flott unterwegs . Bzgl. Ruder: mit einer Kortdüse wirst vorwärts UND rückwärts Spaß haben.
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24

Donnerstag, 29. April 2021, 01:21

Hallo Hans Juergen,

vielen vielen Dank für die Bilder und die Infos. Damals hatte ich keine Matrosen an Bord.
Jetzt werden welche drauf kommen, wie ich die auch immer mache (Zinnfiguren, gute Idee).
Meine Reifen sind/waren/werden sein, alte klassische Lego Reifen.

Rückwärtsfahrt war echt bescheiden steuerbar, eine Kortdüse hatte ich dann auch mal
dran gebaut, kann mann leidlich im nächsten Bild erkennen. Brachte bei nicht so viel,
war aber auch nur ein mehr oder weniger schlecht gebogener Blechring um die Schraube.
Vielleicht werde ich mal ein Becker Ruder einbauen, wie von Joda vorgeschlagen. Da kann
ich dann hin und her tauschen, oder eine wirklich gut geformte Kortdüse.



Eine Feuerlöschkanone hatte ich auch irgendwann mal, war aber eher so ein ganz rudimentäres
Bauteil aus zwei Messinröhrchen. Aber Feuerlöschkanonen waren/sind ja der Hit am Teich.

Mein Innenleben sah ähnlich aus wie Deins, der gute alte Monoperm Super 5 Pol mit
Planetengetriebe, riss damals ein echtes Loch ins Taschengeld.

Von den Bühler Motoren habe ich auch schon an andere Stelle viel gutes gehört, bisher habe
ich aber noch nie einen eingebaut/besessen. Mit dem Antrieb werde ich noch ein wenig
rumspielen, meine Getriebeübersetzung passt (rein rechnerisch) noch nicht ganz zur Steigung
der im Moment vorhandenen Schraube. Ist eine Dreiblattschraube mit 50mm und einer Steigung
von 44,5 mm. Da landet man (theoretisch) bei einer Wellendrehzahl von um die 2000 1/min,
ähnlich wie bei Deiner Missouri.

Du hast vollkommen recht, ein langsam drehender Motor mit viel Drehmoment ist eigentlich
das beste was man machen kann. Ich wollte hier durch ein Getriebe, die Wellendrehzahl an
vorhandene 6V Motoren die in meiner Grabbelkiste rumfliegen anpassen.

Als Sonderfunktionen hatte ich damals, in maximaler Ausbaustufe:

Licht, ähnlich wie Du Innenbeleuchtung ein, alles an, kompletter Tannenbaum.
Schlepphaken Funktion (so richtig kam die nie zum Einsatz)
Feuerlöschkanone
drehender Radar

und (da war ich besonders stolz drauf)

eine Rettungsleinen Abschußeinheit, die wirklich häufiger zum Einsatz kam. Dazu gibt es
sogar noch einen vorhandenen Rest:



steckte im Vorderteil eines Kugelschreibers, mit der Kugelschreiberfeder, wurde gespannt,
mit einem Bolzen/Getänge von einem Servo festgehalten und dann durch Rausziehen des Bolzen
abgeschossen. Flog bei gut aufgewickelter Rettungsleine so ca. 1,5 - 2 Meter. Im nächsten Bild
sieht man die Durchführung des Bolzen.



Mal ein kleiner Vorgriff. Geplannt sind im Moment als Sonderfunktionen:

Licht in 3-4 Verschiedenen Betriebszuständen (Im Hafen, Fahrt, Fahrt im Schleppmodus, Suchscheinwerfer)
Nebelhorn
Dampfgenerator
Schlepphaken (muß sein, auch wenn eigentlich sinnlos)
und die alte Rettungsleinenfunktion, eigentlich müßte ein Schlepper sowas ja auch in Wirklichkeit
besessen haben, um zumindest eine Verbindung zur Schlepptrosse irgendwie rüber zu ziehen.

Nochmals vielen Dank für Deinen Kommentar.

LG Titto

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25

Donnerstag, 29. April 2021, 07:47

schau mal nach " Beier Soundmodul" kann unglaublich viel. Das mit der Rettungsleine ist ja cool :ok: vorne eine Harpune dran und du kannst auf Walfang gehen :D
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26

Donnerstag, 29. April 2021, 18:26

Servus Bugsierer
Titto und Hansjürgen in ihrem Element... da bekomme ich Herzschmerz .. hatte meine vor 25 Jahren einem Neffen geschenkt :bang:
Na ja .. der Mythos lebt ja mit euch weiter wie man sieht :five:
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

27

Donnerstag, 29. April 2021, 18:28

Hallo Hans Juergen,
danke für den Tip, hab ich mir gerade mal angeschaut und in der Anleitung rumgestöbert. Das kann schon fast zu viel :thumbsup:
Werde ich mir auf alle Fälle merken und Platz dafür vorsehen für später. Zum Fahren im Sommer kommen da jetzt erstmal
zwei einfache ein/aus Schalter vom große C rein.
Gruß
Titto

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Realname: Hans Juergen

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28

Donnerstag, 29. April 2021, 20:35

Ist ja lustig wer hier schon alles die Bugsier besessen hat oder noch besitzt. ist scheinbar der heilige Grahl aller Schiffebauer im "reifen" Alter :D
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29

Sonntag, 2. Mai 2021, 18:41

Hallo,

ist scheinbar der heilige Grahl aller Schiffebauer im "reifen" Alter


scheint in der Tat so zu sein. Könnte vielleich daran liegen, dass die Bugsier für die Schiffebauer im "reifen" alter :D Ende der
70ziger, Anfang der 80ziger der einzig halbwegs bezahlbare Bausatz im Bereich Funktionsschiffe war. Für mich jedenfalls.
Nachts träumte ich dann von einer Adolph Bermpohl, Rembertiturm, usw...
Viel mehr kannte ich auch nicht, die einzige Infoquelle war der lokale Modellbaudealer, der hatte Graupner und Robbe, das wars.

Im Moment bin ich an meiner Lieblingsarbeit :( , spachteln und schleifen und spachteln und schleifen...

Erstmal Löcher zumachen, Ruderkoker und Wellende abkleben, dann Spachtel drauf:





Beischleifen, Chefe sagt: da geht noch was, nachbessern...



So fand ich es erstmal recht passabel, wenn Grundierung drauf ist, hier und da was ausbessern, was die Grundierung nicht egalisiert.



Und dann den ganzen Rest an-, bei- und abgeschliffen, hauptsächlich die alte Kante zwischen rot und schwarz, da waren doch Treppenstufen drin.
Hatte ich schon gesagt, dass schleifen nicht meine Lieblingsarbeit ist...



So sieht es jetzt erstmal von der Seite aus:



An die Scheuerkante gehe ich noch gesondert ran, da habe ich damals doch etwas gepfuscht mit Farbe und Kleber.

LG
Titto

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Realname: Hans Juergen

Wohnort: Bitburg

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30

Sonntag, 2. Mai 2021, 19:36

Ging mir seinerzeit genauso.LOL Haste auch Fotos? ich sehe nix
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