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1

Sonntag, 4. April 2021, 10:14

Heller Golden Hind 1:200 als spanische Schönheit "Sandrine"

Liebe Klebegemeinde,

an der Sovereign kann ich nicht weitermachen, um über Ostern nicht im Lange Weile zu verfallen habe ich beschlossen eine Galleone zu bauen.
Dieses Modell werde ich nach Fertigstellung verschenken, an eine liebe Freundin, die mir in dieser komischen Zeit eine große Hilfe und Stütze ist.

Vielen Dank auf diesem Weg!

Die Sandrine entsteht auf Basis der Golden HInd von Heller, einem Klon Golden HInd von Revell, die auch von Revell als Spanish Galleon H-367 vertrieben wurde.

Die bunte Kuh konnte ich leider nicht rechtzeitig in der Bucht bekommen, also fiel die Wahl auf die Hind von Heller.
Die Sandrine bekommt echte Wanten, Laminatsegel und Masten sowie Rahen aus Holz.
Bei der Bemalung habe ich ein wenig experimentiert. Dazu etwas später


Der Bausatz




















Die ersten Schritte seht ihr im nächsten Post.

Schöne Ostertage, Grüße, Marcus

2

Sonntag, 4. April 2021, 10:56

Hier die versprochenen ersten Schritte...

das Wappen am Heckspiegel muss weg, vorher habe ich einen Abdruck gemacht. Man weiß ja nie ob man das später vielleicht nicht doch mal brauchen kann.



Hier ein BIld des abgeschliffenen und teilbemalten Heckspiegels.



und hier der Heckspiegel mit der Namensgeberin, dank Handykamera sieht das Bild mehr nach Foto aus als es in Wirklichkeit der Fall ist.





Die Rumpfhälften fast fertig bemalt, noch ohne Draking.





Wie schon angekündigt, ich habe etwas neues ausprobiert...ich weiß noch nicht genau wie ich das nennen soll, "Vordraken" vielleicht.
Dazu erhalten die Teile eine Gravur, ein Schritt, der mir sehr lästig ist und anschließend wird dem gravierten Teil ein Draking mit schwarzer Abtönfarbe verpasst, vor der Bemalung.







Anschließend gehe ich nach meiner üblichen Art zu bemalen vor, ungleichmäßige Grundierung mit Revell Weiß 05, das geht teils schon fast in Richtung Drybrush.



Anschließend der gleiche Vorgang mit Revell Holzbraun 382, ungleichmäßig deckend. An den Rumpfhälften setze ich noch Farbnuancen mit Rot und Gelb, die Decks erhalten diese Farbakzente mit Holzbraun 382 gefolgt von Steingrau 75.









Dem folgt dann das gewohnte finale Dranging.

Die Grätings habe ich aus einer Mischung aus schwarzer Abdeckfarbe und Nussbaumbeize bemalt.



Ich finde, diese Vorgehensweise erlaubt es das Holz recht lebendig und Nuancenreich darzustellen, die Holzmaserung des Herstellers kommt schön zur Geltung, sofern man diese nicht entfernen und selbst einschleifen will.
Das Ganze bekommt nun eine Schicht Mattlack und darf trocken...

Schönen Tag und bleibt gesund, Grüße, Marcus

3

Sonntag, 4. April 2021, 10:59

Schöne Idee diesem historischen Schätzchen eine etwas andere Richtung zu geben ... wird mit den geplanten Modifikationen bestimmt toll !
Geht ja mächtig schnell voran.
Ich setz mich dazu

Zur Herkunft schau mal in diesen Thread:
Revell: Spanish Galleon, Warship of the Spanish Armada

Frohe Ostern
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

4

Sonntag, 4. April 2021, 11:21

Hallo Markus,

herzlich Willkommen, freut mich, dass du als erster angeheuert hast und dabei bist!
Genau, diese bunte Kuh meinte ich, die habe ich schon einmal gebaut, eines meiner frühen Werke, seit ich hier im Forum registeriert war.
Diese Galleone entstand damals noch ohne BB, heimlich, still und leise.

Ein sehr schöner Bausatz, bietet reichlich Möglichkeiten etwas zuzufügen und ist fertig gebaut auch nicht zu groß.



















Ich sollte mir das fertige Modell öfters mal genau ansehen, so lässt die die Takelung wesentlch besser vorausplanen.

Die Wappentafeln oder Schilder, der spanische Adler, sowie die Crew gingen bei der anglifizierung durch Heller verloren.
Auf die Crew werde ich verzichten, den Adler und die Wappen werde ich ergänzen.

Die unteren Segel möchte ich gerne Teilgerefft darstzellen um mehr Blick aufs Deck zu haben.
So ähnlich wie das hier dagestellt ist:

https://www.wettringer-modellbauforum.de…424314e1843741a


Grüße, Marcus

5

Sonntag, 4. April 2021, 13:27

Moin Marcus,

ich bin natürlich auch dabei :wink:

Sehr schöne Idee einem lieben Menschen eine einmalige Freude zu machen. So kann man vieles zurückgeben ... :respekt:

Dein Vordraken und die Bemalung der Decks bzw. des Rumpfes ist interessant. Merk ich mir, falls ich jemals mit meinen Ladys fertig werde ...

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
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Beiträge: 63

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6

Sonntag, 4. April 2021, 13:57

Sehr süß, vor allem das neue Motiv für das Heckwappen ;) . Die alte Version des Schiffes gefällt mir auch sehr gut, wirkt sehr realistisch. Darf ich fragen, woraus die Segel sind? Scheint mir kein Stoff zu sein, ich tippe eher auf Papier. Sieht in jedem Fall sehr überzeugend aus.

Soweit ich weiß, ist aber die Spanish Galleon von Revell der Klon der Revell Golden Hind. Heller hat den GH Bausatz dann später übernommen.

Gruß, Hartmut

7

Sonntag, 4. April 2021, 14:41

Hi Ingo,

willkommen an Bord!

Das "Vordraken" werde ich weiter erproben, in Verbindung mit dem sparsamen Farbauftrag ergibt das wirklinch interessante Effekte.

Hallo Hartmut,

vielen Dank für dein Lob.
Richtig erkannt, für die alte Galleone habe ich Papiersegel angefertigt.
Dabei habe ich mich an der Methode von Jojo versucht, die er hier gezeigt hat.

Plastik: Die Thermopylae in 1:96

Stimmt, du hast recht mit deiner Anmerkung zum Klon vom Klon...ich habe das noch schnell berichtigt, wenn man gleich richtig nachschaut wenn das entsprechende Thema bereits verlinkt wurde könnte man sich das auch sparen.

Grüße, Marcus

8

Montag, 5. April 2021, 13:22

Mahlzeit zusammen,

ich habe noch keine 2 Teile verklebt und schon gehen die Probleme los.
Ich mache mir Gedanken über diesen Bereich.




Der Verlauf des Decks weicht vom Verlauf der Reling ab.
Diese ist zuerst viel zu niedrig bevor sie wieder auf eine fast sinvolle Höhe ansteigt.

Vom Konstrukteur des Modells war das wohl so vorgesehen, bzw die Bauanleitung stellt das den Teilen entsprechend dar.



Der gefiel mir schon nicht als ich die Galleone zum ersten Mal gebaut habe.
Damals, als stiller Leser habe ich mich mit dieser Ungereimtheit abgefunden, heute stelle ich die Frage in die Runde...
das passt doch nicht , was meint ihr, was würdet ihr tun?

Ich habe kurz zwei Ideen in Photoshop angedeutet.

Version 1, die Reling in dem Bereich in dem sie keine ist, verblenden.
Was mich wenig überzeugt.



Version 2. Aufwendig die Reling ergänzen, wie es ein Sicherheitsbeauftragter empfehlen würde.
Das hat aber weitreichende Konsequenzen, der Heckspiegel müsste ebenfalls ergänzt werden, es würde nichts mehr passen.
Modellbauerisch reizvoll, nur will ich das?
Ich möchte ein schönes Modell bauen um ein Freude zu bereiten, einen Bausatz überarbeiten, den Generationen von Modellbauern so gebaut haben...
was solche Änderungen für Auswirkungen haben können hat uns Schmidt bei seinen Zwilligen gezeigt.
Den (von mir gewünschten und ohnehin ambitionierten) Termin zur Fertigstellung halte ich so sicherlich nicht.



Version 3, so lassen und ein schönes Modell bauen...

Schönen Feiertag,
Grüße, Marcus

9

Montag, 5. April 2021, 13:35

Ich habe das Modell noch nie in der Hand gehabt. Wenn das so ist, wie du sagst, ist das ein ziemlich schwerer Konstruktionsfehler, der eigentlich allen Modellbauern in den letzten Jahrzehnten hätte auffallen müssen. Hast du einmal andere Modelle, die man im Netz betrachten kann, daraufhin überprüft? Ich tue das in solchen Situationen als erstes.
Sollte es bei dem Fehler bleiben, würde ich die Bordwand nicht verändern. Die seitliche Silhouette ist bei den meisten Modellen das authentischste Element, da es durch Pläne oder Abbildungen am besten belegt ist. Eine Möglichkeit wäre, das letzte Schott wesentlich niedriger zu gestalten. Das muss nicht vollkommen vorbildwidrig sein, denn oft entspricht der Verlauf der Decks nicht dem der Bordwand. Vielmehr gibt es im Inneren der Schiffe einen vertrackten Kaninchenbau mit halbhohen Geschossen und Verbindungstreppen.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

10

Montag, 5. April 2021, 13:54

Hallo Schmidt,

danke für deine schnelle Antwort.
Der Fehler bleibt, auch wenn ich nach Geschwistern der Hind/Galleon suche.

http://www.dogma72.com/revells-golden-hind/

ebenso bei Dirks Galleone.

https://www.wettringer-modellbauforum.de…2047&embedded=1

Allerdings scheint der Erbauer dieses Modells das Problem gelöst zu haben.

http://www.modelshipgallery.com/gallery/…p/ap-index.html

Deine Idee das letzte Schott etwas niedriger zu gestalten ist viel versprechend, das vorletzte Deck evtl etwas niedriger ansetzen, und den Winkel etwas weniger steil ansteigen lassen, das bringt schon ein paar Milimeter, am Schott unten und oben etwas abnehmen,
das bringt nochmal ein bisschen Spiel, so könnte es klappen.

Grße, Marcus

11

Montag, 5. April 2021, 16:02

Moin Marcus
Eine schöne Idee für jemanden als dank ein persönliches Modell zu bauen . Setze mich auch dazu und schaue die über die Schulter ^^

Heiko
Eine kleine Weisheit fürs Leben

--Pople niemals in der Nase wenn Du über Kopfsteinpflaster fährst --

12

Montag, 5. April 2021, 17:52

Willkommen Heiko,

freut mich sehr, dass du hier mit zusehen willst.
Einen weiteren Dioramenmeister mit dabei zu haben ist bestimmt hilfreich!
:wink:

Mit einer Stellprobe konnte ich die Wurzel des Übels identifizieren.
Das letzte Schott, Schmidt lag mit seinem Vorschlag richtig.

Die Auflagepunkte des letzten Decks ca. um die Hälfte reduziert, dann kann das Deck dem Schwung der Reling folgen.





Hier zeigt sich schon, dass das Schott überdimensioniert ist.



Die Sicht vom Bug aus...



... nochmal aus der Nähe...



...und der überführte Übeltäter.



Das Schott steht gute 5 mm über, hinzukommt noch die Stärke des Decks.

Ich werde das Meiste davon an der Unterkante des Schotts abnehmen.

BIs bald, Grüße, Marcus

13

Dienstag, 6. April 2021, 06:53

Moin Marcus,

wunderbare Detektiv-Arbeit die du hier zeigst :ok: :ok:
Ich persönlich würde aber nicht am alten Schott rum machen, sondern ein neues bauen.

Auf diesem Bild sieht man sehr schön, dass der Überstand ziemlich genau 2 Plankenbreiten sind (rot). Nimmst du diese jetzt unten weg (blau) dann stimmen die gesamten Proportionen nicht mehr, schon gar nicht in Verbindung mit der Hütte für den Rudergänger :( . Das Schott wird zum Tor, das Fenster zur Höhlenöffnung :huh:
Wenn du hier ein Stück Sheet neu gravierst, aus ein paar Stück Polystreifen ein neues Schott und Fenster zauberst wird das ganze meiner Meinung nach besser passen...

Ingo
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Lord Nelson


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14

Dienstag, 6. April 2021, 07:31

Sehe ich auch so.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

15

Dienstag, 6. April 2021, 11:00

So leid es mir tut aber zunächst mal haben wir hier einfach ein Modell was mal die Pelican bzw Drakes Golden Hind darstellen sollte.
An diesem Punkt landen wir zwangsläufig im immer gleichen schwarzen Loch aus einem historischen Zeitraum in dem es noch keine Pläne, wenige Abbildungen gab ... dafür aber haufenweise Phantasien und Interpretationen über spätere Jahrhunderte hinweg finden.
Wenn man nur nach der Golden Hind googelt wird man mit dutzenden vollkommen verschiedener Abbildungen aus späteren Jahrhunderten überhäuft, die zwar allen gemeinsam haben, daß es sich um Schiffe handelt ... darüber hinaus aber nur Interpretationen von Möglichkeiten aufgrund bestensfalls Wahrscheinlichkeiten darstellen.

Kurz gesagt wirst du ein "so war es" mit großer Wahrscheinlichkeit nie finden ... zudem handelt es sich ja auch noch um die auf spanisch umgestrickte Version des Modells. Naja ehrlich gesagt war das bei Revell ja nur eine kleine kosmetische Überarbeitung weniger Bauteile .. nichts grundlegendes.

Was das Geländer und seine Höhen angeht so sollte man jegliche Idealvorstellung von Sicherheitsvorschriften des 20. und 21. Jahrhunderts aber sowas von ganz schnell vergessen. Diese Schiffe wurden mit absoluter Sicherheit nicht danach gebaut.
Selbst auf diversen, bereits gut dokumentierten Schiffen späterer Jahrhunderte finden wir in vielen Fällen eine Art Geländer, die bestensfalls etwa kniehoch sind. Die Zeichnungen und Gemälde der Van de Veldes und weiterer zeitgenössischer Marinemaler sind voll davon.

Ebenso sollte man sich ganz schnell davon verabschieden, daß die Linienführung der Außenhülle und die Lage der Decks übereinstimmend sind. Dem ist nur in Ausnahmefällen so. Die Beplankung der äußeren Hülle unterliegt der Maßgabe eine möglichst gleichmäßig durchgehende Kraftverteilung zu erschaffen. Der Innenraum dagegen unterliegt der Maßgabe möglichst viele waagrechte Flächen zu schaffen damit man nicht ständig schief geht, schief die Ladung verstauen muß, schief stehende Kanonen hat oder gar schief schlafen muß .. geht ja gar nicht.

Ein zu schiefes Deck bildet durch die enorm höhere Rutschgefahr sicher ein wesentlich höheres Sicherheitsrisiko als eine teilweise zu niedrige Absturzsicherung.
Man verrennt sich dabei recht schnell, wenn man das Äußere und Innere zu sehr in eine ( nachvollziehbare ) Übereinstimmung bringen will.
Letztendlich führt das bei praktisch jedem historischen Schiff dazu, daß es diverse Knackpunkte gibt an denen innerer und äußerer Anspruch miteinander in Konflikt geraten. Das gibt dann scheinbar unpassend sitzende Fenster, Stückpforten die sich durch die Barkhölzer schneiden, Balkone usw.

Worauf ich hinaus will ist, daß es in keiner Weise gesagt ist, daß sich dort oben bei der Golden Hind überhaupt ein offenes Geländer befand ... so sie denn überhaupt jemals so aussah. Es gibt dazu gar keine gesicherten Quellen und sehr unterschiedliche spätere Darstellungen.

Ich stimme dir dahingehend vollkommen zu, daß es unrealistisch ist wenn der umschlossene Raum der Kapitänskajüte nicht von einer Bordwand umschlossen ist .
Das sieht nicht nur seltsam aus sondern ist konstruktiver Quatsch weil die Abschlußkante des Decks, die gleichzeitig die Oberkante des Schotts definiert, durch einen durchlaufenden Querbalken gestaltet wird. Dieser liegt normalerweise links und rechts auf.

Wenn du dich durch diverse Modellinterpretationen verschiedenster Hersteller durchwühlst dann findest du in nicht wenigen Fällen statt eines offenen Geländers eine bemalte, geschlossene Bordwand. Es handelt sich um eine sehr konsequente Umsetzung deines Vorschlags Nummer 1, der damit auf einem möglichen richtigen Weg lag.
Damit wird das Problem des unglücklich aussehenden Geländers elegant umgangen .. gleichzeitig wird die elegante Höhenentwicklung des Rumpfes beibehalten ... und nicht zuletzt wird auch das Schott mit der Tür zur Kapitänskajüte nicht zur Hundehütte degradiert.

Andererseits bist du mit der Neuinterpretation des Schiffes auf einem Weg, der dir bei einem realistisch gestalteten Phantasiemodell von Revell/Heller jegliche Gestaltungsfreiheit gibt deine ganz eigene Interpretation zu erschaffen ... hast ja sowieso schon damit begonnen.

Die Anpassung des Decks an den Rumpfverlauf ist auf jeden Fall glücklicher als die Bausatzvorgabe .. vielleicht kann das Deck zum Heck hin auch noch 1-2mm abgesenkt werden damit es nicht zu steil wird ?
Ob der Heckspiegel dabei von innen betrachtet ein wenig höher wird ist eigentlich egal ... findet man des öfteren ... dort kann dann eine Bank oder Kasten über die gesamte Breite Platz finden.

Damit das Schott nicht zu sehr Hundehütte wird könntest du die Stufe aus dem Deck darunter, aus dem der Ruderstand mit Kolderstock rausschaut, auf ein durchlaufendes Deck reduzieren. Diese Zwischenstufe war zuvor ein nette Sache geweesen, damit das besagte Schott nicht zu hoch wurde. Jetzt aber hat diese Stufe keinen wirklichen Zweck mehr sondern verursacht das Gegenteil.

Damit würdest du wieder ein wenig Höhe beim Schott gewinnen ... etwa eine Plankenhöhe mehr ... vermutlich noch immer grenzwertig.
Miß doch die jetzt vorhandene Schotthöhe nach, rechne sie maßstäblich um ... das muß dann keine Norm-Türe des 20. Jahrhunderts sein ... aber unter 1,6m würde ich mir ernsthafte Gedanken machen
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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16

Dienstag, 6. April 2021, 11:58

Den Vorschlag finde ich eine gute Idee. Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt,
dann muss eben der Berg zum Propheten kommen.

Gruß

Erwin :ok:

17

Dienstag, 6. April 2021, 21:46

Hallo zusammen,

danke für eure interessanten Kommentarte!

Ich habe den Nachmittag damit verbracht mit das Modell anzusehen und herumzuprobieren. Darüber, die Stufe zu entfernen habe ich auch schon nachgedacht, aber verworfen.
So wie Decks und Rumpf hier verklebt werden wären größere Änderungen an den Rumpfhälften notwendig.
Das letzte Deck will ich etwas weniger Steil ansteigen zu lassen, das ist ohe große Operationen umsetzbar.

Ich spare mir jetzt viele weitere Worte und zeige euch die Resultate meines Probier-Nachmittags.

Es geht los mit Resinabgüssen



aufgedoppelten Stückpforten,



und der Schiffsartillerie



Stellprobe mit den Resinteilen.





Das Resinschott farblich angepasst.







Zum Vergleich nochmal das Original Schott.



Das Ortiginal- und mein "Hobbit- Schott" im direkten Vergleich



und die letzte Stellprobe...



dahin soll die Reise gehen, wenn es fertig wird.



Zum Abschluss alle sichtbaren Türen und Tore im Vergleich...
von links nach rechts, das vordere Schott, der Heckspiegel,das hintere Schott und mein Resinschott...





Das Resinschott hat eine Türhöhe von 11 mm. Das wären bei einem Maßstab von 1:200 über 2 Meter. Damit wäre der Sache durchaus Genüge getan...oder habe ich mich verrechnet...?
Am Heckspiegel wäre dann eher ein Scheunentor angebracht.

Ich finde das Resinschott nicht schlecht, die Hundehütte davor ein klein wenig niedriger geschliffen, das letzte Deck etwas weniger Steil, den Türgriff und das untere Scharnier passend platzieren und der Bau kann forschreiten.

Was meint ihr dazu?

Schönen Abend, Grüße, Marcus

18

Mittwoch, 7. April 2021, 00:57

Ich weiß nicht wie ich das jetzt sagen soll ... aber da hatte sich jemand bei Heller vor ein paar Jahren mit dem Maßstab fürchterlich vertan , oder es einfach nicht besser gewußt ... und ist leider so in den Verkauf geraten ... 1:200 is aber nicht ! Da könntest du sie locker auf der Handfläche parken.

Als er damals bei Revell aus der Form sprang wurde er mit 1/96 angegeben ( bin mir grad nicht sicher ob auch mal 110 genannt wurde, deshalb in Klammern ) ...
auch Heller hat's mittlerweile eingesehen und verkauft ihn ganz offiziell wieder als 1/96 ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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19

Mittwoch, 7. April 2021, 03:12

Hallo Marcus,

jetzt total völlig off-Topic!
die letzte Zeit hier war ich immer nur stiller Mitleser.
Aber immer wenn ich Dein Avatar-Bildchen sah.....
muß ich einfach mal loswerden: Lemmy war einfach geil! :prost:

LG
Titto

20

Mittwoch, 7. April 2021, 05:37

Morgen Markus,

nur ganz kurz, ich muss gleich los....
die Angabe 1:96 ist mir auch schon begegnet als ich mich mit dem Bausatz beschäftigt habe.
Die große Galleone von Revell wird 1:96 verkauft! Daher dachte ich (ohne weiter darüber nachzudenken), dass 1:200 hinhauen sollte....die Tücken beim Modellbau!
Die Anführungszeichen bei dem Hobbittor könnte ich bei 1:96 getrost weglassen.

Ich melde mich nach getanem Tagwerk wieder.

Grüße, Marucs

21

Mittwoch, 7. April 2021, 08:16

Auch beim korrigierten Maßstab ist das eine gute Lösung. Lass es ruhig so. Nur sollte m. E.die Reling darüber mehr der Deckrundung angepasst sein.
Schmidt
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22

Mittwoch, 7. April 2021, 10:18

Servus Marcus,
Mann, hier gibt es wieder viel zu sehen :sabber: ... Dein neues Projekt: natürlich auch von mir aboniert!! :)
Mir gefällt deine Art (=Kunst) zu Bauen! Bausätze mit Scratch zu verfeinern... genau mein Ding!
Freu mich auf weitere Posts ....
Gruß Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

23

Mittwoch, 7. April 2021, 10:58

Hallo Marcus :wink: ,
ich habe mir heute Morgen im Mondfeld nochmal den Bauplan der "kleinen englischen Galeone" angeschaut, der nahezu identisch mit Deinem Bausatz ist (der Entwurf geht m. W. auf Höckel zurück, zumindest findet sich in seinem Buch ("Risse von Schiffen...") ebendieses Schiff als "Golden Hind"). Auch hier sieht man Deine Problematik, aber nur ansatzweise, wie es dort gelöst ist. Es scheint so zu sein, dass der Relingsbereich nicht durchgehend durchbrochen zu sein scheint. Das Schott ist aber eindeutig höher (wie an Deinem Bausatz) dargestellt. Frag doch mal Protector hier im Forum, er baut nach den Plänen ja das gleiche Schiff aus Holz und in groß, wie er das löst, bzw. schau in seinen Baubericht.

Übrigens: Der Maßstab von 1:200 ist m. E. völliger Kokolores und kann nicht stimmen. Das Modell (habe es selber mal gebaut) hat ü.a. ca. 37cm. Das entspräche in real 74m, und das kommt nicht hin. Ich tippe auf 1:80 oder so, dann wäre das Schiff mit Bugsprit ca. 30m lang gewesen.
Schöne Grüße
Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



24

Mittwoch, 7. April 2021, 11:56

Halle Marcus,

hier kann ich zwar nicht alles, aber doch einiges was die Besegelung und Takelage anbelangt für meine
Preussen mitnehmen, ich kann mich nur den oben gemachten Komplimenten anschließen. Das Leben
ist ein ständiger Kreislauf, das oben beschriebene Problem hatte ich schon in den 70er Jahren bei meiner
Golden Hind von Revell gehabt, diese kann sich natürlich heute in keinster Weise mit Deinem
Schiffchen hier messen, zu meiner Entschuldigung muss ich jedoch sagen: Damals gab es natürlich
noch kein Forum wie hier, das Wort Internet gab es noch nicht einmal im Fremdwörterbuch, so
ändern sich die Zeiten, jedoch die Problem bleiben oft die selben...

Gruß

Erwin :ok: :wink:

25

Mittwoch, 7. April 2021, 20:03

Hallo zusammen,

nochmal vielen Dank für die rege Beteiligung, eure Kommentare, Hinweise und Anregungen.

Ich bin immer froh und dankbar, wenn ich am Wissen und der Erfahrung die hier im Forum zusammen kommen teilhaben darf und dadurch meine modellbauerischen Unternehmumgen ein besseres Resultat erbringen.

Ich hätte mir nie träumen lassen, bei meiner Prince oder der Sovereign ein solches Ergebnis zu erreichen wie es nun der Fall ist, mein dank an alle die sich daran beteiligt und das mit möglich gemacht haben.

Der Ansporn etwas besser zu machen kann aber auch zum Fluch werden wie es sich hier zeigt….

Ingo brachte die Idee ins Spiel ein neues Schott zu scratchen, hätte ich das versucht wäre das Problem aber geblieben, wenn ich dem Deck einen niedrigeren Ansatzpunkt gebe ist, muss das Schott deutlich niedriger werden.

Markus bringt viele Punkte an.
Revell verfolgte sicherlich nicht den Anspruch alles superkorrekt darzustellen, es soll nach Schiff aussehen, produzierbar sein und Geld daran verdient sein…und auf welcher Basis soll die „volle“ historische Korrektheit auch entstehen!

In der Hochzeit des Plastikmodellbaus richteten sich die Produkte auch ein ein oft jüngeres Publikum, die fertigen Werke wurden ja auch oft genug versenkt, gesprengt oder erlitten ein anderes unrühmliches Schicksal.

Die Angabe des Maßstabs haut nicht hin, das habe ich verstanden….ich belasse die Angabe aber im Titel des BB’s und werde das auch weiterhin so beibehalten, einfach weil die jeweilige Angabe auf der Packung dazu dient, den Bausatz den ich verwende zu identifizieren.
Ob der Maßstab zutrifft oder nicht lässt sich im BB erfahren.

Markus bestärkt mich auch mit der Bemerkung, dass ich beschlossen habe mich von der Revell/Heller Hand zu lösen und durch meine Änderungen ein Fantasieschiff erschaffe…genau darum geht es hier.

Ich habe vor längerer Zeit schon einmal die Fieberfantasie eines Lemmy/motörhead Tributschiffs erwähnt. Während ich die Hind zur Sandrine umbaue denke ich auch darüber nach wie die Iron Fist aussehen könnte.
Die Sandrine soll sich von der Hind absetzen ohne zum „was ist möglich“ Experiment zu werden. Eine Iron Fist wird deutlich mehr Modifikationen bekommen.
Einen guten Teil über Ornamente und Verzierungen die Thematisch passen aber wer weiß was mir alles einfällt wenn ich der Fantasie freien Lauf lasse?

Somit ist Tittos Kommentar gar nicht mehr so off-Toppic, ich had da noch ein Bild für dich!

Auf den Rat von Chris habe ich mal bei Protector im BB nachgeschaut, bei seiner Hind gibt es keine „Lattenzaun-Reling“ dort st dieser Bereich voll verkleidet.

https://www.wettringer-modellbauforum.de…3047&embedded=1

Die Zeichnungen im Mondfeld habe ich mir auch angesehen, ab Seite 11.
Ausgehend davon lagen die Konstrukteure des Bausatzes richtig.

Die lobenden Worte von Gustav, Erwin und das ok von Schmidt freuen mich sehr…um diesem langen Text auf einen Punkt zu führen, ich werde es so probieren,
das Schott verkleinern, das Deck auch nach hinten etwas heruntersetzen.

Die Stufe bleibt, so wie der Bausatz aufgebaut ist, ist die äußerste Planke des Decks ein Teil der Rumpfhälfte, das wäre zu viel Aufwand.

Außerdem habe ich inzwischen festgestellt, dass der Bereich am fertigen Modell nur sehr schwer zu erkennen ist. Der wird vom Want, und den Segeln ziemlich verdeckt…das nachdem ich so ein Fass damit aufgemacht habe…

Das nächste Mal gibt’s wieder mehr Bilder statt viel Text!

Grüße, Marcus

26

Mittwoch, 7. April 2021, 20:18

12.12.1996 Augsburg.
Mit Lemmy und Mikkey Dee.


Beiträge: 63

Realname: Hartmut

Wohnort: Bei Tübingen

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27

Donnerstag, 8. April 2021, 09:53

Hallo Marcus,

ich denke, das erniedrigte Schott könnte auch historisch seine Richtigkeit haben. Es ist unwahrscheinlich, daß das Quarterdeck sich unter dem Poopdeck so weiter fortgesetzt hat (wie es der Revell Bausatz annimmt). In der Regel waren die Türen keine Eingänge, sondern zur Hälfte Niedergänge, was bedeutet, daß das Quarterdeck hier endet bzw. sich nach unten abstuft. Das war sogar bei deutlich größeren Schiffen so. Zwei Beispiele:


In Bsp. 1 sind vermutlich nicht einmal Niedergänge dargestellt, sondern nur Sichtöffnungen. In Bsp. 2 können es, wenn man genau hinschaut, nur Niedergänge sein. Das Quarterdeck kann sich unmöglich unter der Poop stufenlos fortsetzen.

Und die Decks hatten eine deutliche Neigung.

Man findet in Gemälden der Zeit viele derartige Beispiele. Deine Modifikation ist demnach keine Notlösung, sondern viel eher eine wirkliche Berichtigung.

Gruß, Hartmut

28

Donnerstag, 8. April 2021, 10:45

Hallo Marcus,

Danke für das Foto!
Respekt, da bin ich ja jetzt schon ein bißchen neidisch.
Ich hab es nur einmal am 12 Juni 2002 nach Duisburg in die Turbinenhallen geschafft.

Eine Iron Fist mit Snaggletooth als Galionsfigur, das hätte was.....

Rock'n'Roll
Titto

29

Donnerstag, 8. April 2021, 11:36

Ausgezeichnete Bildargumente, die Lizenz dafür geben, im besagten Problemfall nach Gutdünken zu agieren.
Ich bin einmal ein paar Stunden auf dem Nachbau der Halve Maan (1609) mitgefahren, und obwohl das eine Hollywood-Replik war, hatte ich nicht das Gefühl, dass dieses Fahrzeug für lebende und aufrecht gehende Menschen gebaut worden war.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

30

Sonntag, 11. April 2021, 12:34

Hallo zusammen,

Ich hatte noch nie das Vergnügen auf einem Segler mit zufahren, allerdings habe ich die Batvia besucht und kann mich erinnern, dass man besser überall den Kopf einzieht...ich durfte auch erfahren wie es sich anfühlt wenn man nicht daran denkt.
Das letzte Deck erschien mir recht steil, dort zu laufen und zu stehen war eher unangenehm.

Danke Hartmut, für deine Bilder! Nun muss ich wirklich kein schlechtes Gewissen mehr haben am Schott zu feilen!
:ok:

Hier nochmnal Bilder vom fertigen Modell, der Bereich des Schotts ist wirklich nicht mehr gut zu erkennen.







Anstatt das Originalteil zu verkleinern nehme ich jetzt gleich mein Resinschott. Das Scharnier entfernt, ein Messingteil vom Ätzteilrahmen kurz angedremelt und schon ist ein neues Scharnier dran.





Ich habe im Sovereign BB schon angedeutet, dass ich überlege Blöcke zu faken, wenn meine ca. 2 mm Blöcke zu groß sind.
Hier ziege ich euch wie ich das tun will und was dabei heraus kommt...

Mit einer Garnschlinge fängt es an,





EIn zweites Stück Garn anknoten



Mit Sekundenkleber fixieren



Etwas Farbe...





In Serie ieht das so aus...



Mit Maßstabscent



Am Rumpf angebracht, dazu habe ich einfach ein Loch gebohrt, das Garn durchgeführt, geklebt und das überstehende Garn mit einem Skalpell abgeschnitten, etwas Farbe um den Rest des Lochs zu kaschieren und gut.



So sieht es bei der Stellpobe aus.



Mehr Bilder im nächsten Post.

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