moin,
Mit der im vorherigen Beitrag angekündigten Information kann ich nun auch mein vorbereitetes Fazit veröffentlichen.
Kommen wir erstmal zu den allgemeinen Einzelheiten dieser Serie.
Ich habe im Februar 2021 mit dieser Serie begonnen und hatte somit etwas über 2 Jahre viel Bauspaß aber auch einigen Frust aber dazu später im Einzelnen mehr.
Die gesamte Serie bestand aus 120 Ausgaben und am Ende haben 1.423,80 EUR den Besitzer gewechselt.
Sicher eine stolze Summe aber demgegenüber steht Ende aber ein wundervolles, super großes und wirklich schweres Modell vor einem.
Wie so oft beginnt mit jeder neuen Serie immer eine Preisdiskussion und die Gegner solcher Serien meckern über den relativ hohen Preis aber wenn es auf dem Markt nichts in dieser Größe gibt,
womit will man es dann vergleichen und somit relativieren sich solche Aussagen recht schnell.
Das Modell unseres Unimog ist 51,2 cm lang, 25,5 cm breit, 28,2 cm hoch und stolze 10,7 kg schwer.
Hierfür einen geeigneten Platz und vor allem ein geeignetes stabiles Regal zu finden wird schon schwierig werden.
Grundlegend ist es aber wie bei allen dieser Serien, man weiß wie viele Ausgaben die Serie umfasst und man kennt den Gesamtpreis.
Was man aber nicht weiß ist, aus wieviel Bauteilen das Modell besteht und was in den einzelnen Ausgaben geliefert wird und genau das ist der Hauptkritikpunkt, denn daraus ergibt sich leider zu oft eine nicht nachvollziehbare Streckung der jeweiligen Serie.
Ich habe mir mal eine Tabelle erstellt und die Ausgaben mit relativ wenigen Teilen bzw. die mit zusammengehörigen Baugruppen zusammengelegt und bin nur auf erschreckende 65 Ausgaben gekommen.
JA, Tatsache, dieses Modell hätte man in sinnvollen 65 Ausgaben für 764,35 EUR haben können.
Okay ist vielleicht eine Milchmädchen Rechnung aber genau das ist es, worauf die meisten Kritiker solcher Serien abzielen.
Und man kann es auch verstehen, ich selbst würde es sehr begrüßen, wenn diese Serien auf maximal 100 Ausgaben begrenzt blieben und sich somit die Streckungen, die Verpackungen und die Kosten im Rahmen hielten. Um es mit dem U 406 zu verdeutlichen trage ich hier aber mal Beispiele für die Streckung dieser Serie zusammen.
Das uns in den ersten Ausgaben wilde Teile zusammengestellt werden, die wir mitunter erst viel viel später im Bau benötigen, ist ja inzwischen normal könnte man aber vermeiden.
In Ausgabe 3 haben wir ein komplettes Rad mit Reifen und Felge geliefert bekommen, für die anderen Räder sind Reifen und Felge immer getrennt also insgesamt 6 Ausgaben für drei Räder.
Die Bauteile für den Motor wurden auf 12 Ausgaben verteilt, nach meiner Meinung hätte man diese vielen Kleinteile auch in nur 5 Ausgaben liefern können.
Jede Seitenwand der Pritsche wurde auf 2 Ausgaben gestreckt somit kommen wir auf insgesamt 18 Ausgaben nur für die Pritsche! Diese hätte für mich auch nach 9 Ausgaben beendet sein können.
Der Fahrer und Beifahrersitz kamen in 4 Ausgaben, warum? Jeder Sitz in eine Ausgabe und der Modellbauer hätte wesentlich mehr Freude am Bauerlebnis.
Genauso bei den Türen. 4 Ausgaben für eine Tür, dass ist viel zu viel.
Warum müssen Frontscheibe und Seiten- / Heckscheibe getrennt geliefert werden? Das sind in meinen Augen Cent-Artikel die auch zusammen verbaut werden können, also wäre eine Lieferung völlig ausreichend.
Das Dach und die dazugehörige Dachluke wurden ebenfalls in 2 Ausgaben geliefert, beide Teile in einer Ausgabe, da hätte auch hier der Modellbauer wesentlich mehr Freude beim Zusammenbau.
Die Verkleidungen in der Fahrerkabine sind in 4 Ausgaben gekommen, das hätte mit der Hälfte auch erledigt sein können.
Das unter anderem der rechte und der linke Außenspiegel auch auf einzelne Ausgaben aufgeteilt wurden und man in den letzten 4 Ausgaben je einen Ackerstollenreifen ohne Felge bekommen hat wundert dann schon niemanden mehr.
Das klingt alles sehr hart aber wenn man auf die Kosten und natürlich auch auf die Umwelt achtet, fragt man sich schon was das alles soll?
Jede Lieferung erzeugt Unmengen an Verpackungsmaterial und Frachtkosten, jeder Ausgabe wird ein Magazin mit Bauanleitung und Informationen beigelegt, welche mal gut aber meistens eher nicht so doll sind.
Dank dem Internet findet man ähnliches teilweise ausführlicher im weltweiten Netz.
Und bei dieser Serie sind jetzt sogar Ausgaben dabei, in denen nichts gebaut wird, da erscheint einem die zusätzliche Verpackung und das Magazin ohne Bauanleitung mehr als fraglich.
So jetzt sollen aber auch die positiven Erfahrungen in mein Fazit einfließen.
Erstmal lobe ich den super Service vom Interabo-Team. Es kann immer was auf dem Transport beschädigt werden oder bei der Verpackung wurde ein Teil vergessen bzw. etwas Falsches in die Tüte gelegt.
Eine Mail oder ein Anruf und innerhalb weniger Tage hatte ich Ersatz, das ist wirklich Klasse.
Weiterhin habe ich den deutlichen Qualitätszuwachs vermerkt. Wenn ich die ersten Aboserien denke oje oje aber jetzt, die Hersteller haben in den letzten Jahren deutlich zugelegt, so auch hier beim Unimog.
Passgenauigkeit und Qualität der einzelnen Bauteile war wirklich zum großen Teil hervorragend. Besonders will ich hier die Türen erwähnen.
Diese schließen so perfekt und lassen sich sehr gut öffnen, auch die Türschalter für die Innenbeleuchtung sitzen perfekt und funktionieren, so soll es sein, dass war beim z.B. Trabant noch ganz anders.
Allerdings wo Sonne ist, da ist auch Schatten. Die kleinen Ausstellfenster an den Türen. Hier gab es wohl ein Konstruktionsproblem.
Die Fenster waren fest und ließen sich nicht ausstellen. Nach kurzer Recherche war der Fehler schnell gefunden, an den Innenverkleidungen befanden sich Aufkantungen an der die Scheiben nicht vorbei gingen.
Da die Verkleidung aus Kunststoff bestand war diese ca. 1,5 mm Aufkantung schnell beseitigt und die Ausstellfenster können problemlos geöffnet, geschlossen und verriegelt werden.
Der 3-Seitenkipper macht bei meinem Modell Probleme. Nach rechts und links kippen geht gerade so, der Hydraulikstempel ist wirklich extrem schwergängig obwohl ich ihn schon mit einem Tropfen Öl behandelt habe.
Weiterhin ist die ganze Kippmechanik viel zu instabil und wirklich nicht für den Einsatz ausgelegt. Aber okay, wir haben hier ja auh kein Kinderspielzeug vor uns,
Beim nach hinten Kippen wurden die Gläser der Rücklichter immer abgedrückt. Nachdem ich Sie mit einem Tropfen Schmucksteinkleber befestigt habe passiert dies zwar nicht mehr aber dafür kann ich die Pritsche nicht mehr vollständig hochklappen.
Ich denke die Rücklichter sitzen etwas zu hoch auf den Kotflügeln.
Was die Elektrik angeht, hier sitze ich persönlich immer zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite brauch ich das nicht unbedingt auf der anderen Seite sind gerade bei Modellen in diesem Maßstab einige Dinge Pflicht.
Da der Sound immer etwas problematisch ist würde ich auf dieses Gimmick gern verzichten und lieber die Beleuchtung erweitern.
Gerade hier beim U 406 sind es die Blinker und die Zusatzscheinwerfer welche mit einer Funktion wesentlich mehr hermachen würden. Aber um auch diesen Punkt positiv zu beenden.
Alles hat hervorragend gepasst, die Kabel ließen sich gut verlegen, alle Stecker und Verbindungen waren vorhanden, sodass am Ende alles tadellos funktioniert.
Im Allgemeinen hat der Zusammenbau dieses Monsters richtig Freude bereitet, dass es hier und da kleine Unstimmigkeiten in der Bauanleitung gab, das die mitunter wichtige Einbaulage bestimmter Teile nur sehr schwer zu erkennen war, das Teile die zuvor montiert wurden hinterher wieder abgebaut werden müssen und das die Reihenfolge der Lieferung und Montage teilweise haarsträubend ist, ist im Nachhinein alles nicht so wild.
Ich freue mich jedenfalls dieses wunderschöne Stück Technik zusammengebaut zu haben.
Ganz zum Schluss möchte ich die Super Zusammenarbeit mit Hachette erwähnen. Es beeindruckt mich sehr wie Hachette auf seine Kundschaft eingeht.
Das war bei Trabant bereits deutlich und jetzt hier beim Unimog auch. Viele Kunden reklamierten die fehlerhafte Umsetzung bestimmter Teile u. a. die Stifte und Splinte der Pritschenverriegelung.
Hachette hat dies aufgenommen und die Teile wurde nachgeliefert. Ebenso der markante UNIMOG Aufkleber auf dem Tank und die Erhöhung der Ladebordwand.
Diese Teile gab es zwar am Prototyp und wurden so auch in den Magazinen gezeigt. Der Ur-Unimog hatte diese aber nicht. Da die Modellbauer diese Bauteile aber wollten wurde sie produziert und einer späteren Lieferung beigelegt.
Ebenso wie auch die Ackerreifen, welche die Kunden wollten und in den letzten 4 Ausgaben geliefert wurden.
Das hierfür allerdings das auch in den Anleitungen und auf der Homepage am Modell abgebildete Verteilergetriebe an der hinteren Zapfwelle weggelassen wurde, hatte einen sehr unangenehmen Beigeschmack.
Aber diese Reklamation wurde von Hachette ebenfalls sehr ernst genommen und wie ich im vorherigen Beitrag bereits geschrieben habe, kann jeder der es will sich dieses Bauteil bei IP nachbestellen.
Ich hoffe euch hat mein Bericht gefallen und bedanke mich bei Hachette und Allen die meinen Baubericht verfolgt, mir Fragen gestellt oder Hinweise gegeben haben.
Für Anregungen und oder Fragen bin ich offen, wir lesen uns beim nächsten Modell.
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