Das Wettringer Modellbauforum

Moin Moin,

der ein oder andere von euch kennt mich vielleicht durch meine Bauberichte im Bereich Schiffe. Da kann man die Fortschritte meiner Segelschiffe, meine französischen Engländerin und meine Yankee-Braut, verfolgen.

Zu Weihnachten bekam ich von meiner Frau einen 3D-Drucker geschenkt. Diesen hier. Für die ersten Schritte in Sachen 3D-Druck sehr empfehlenswert! Die Software des Herstellers ist super einfach zu bedienen und man bekommt von Anfang an schöne Druck-Ergebnisse, die sich im Laufe der Zeit mit ein bisschen Spielen an den Einstellungen noch verbessern lassen. Ich selbst bin mehr als zufrieden mit diesem Drucker. Damit habe ich auch schon Teile für meine Yankee-Braut gedruckt (guggst du).

Seit ich ein kleiner 5. Klässler war, hab ich eine Vorliebe für STAR WARS und so kam mir die Idee, den Drucker für Star Wars - Modelle zu nutzen. Im Internet gibt es eine sehr schöne Seite für Druck-Vorlagen: https://www.thingiverse.com/ Dort habe ich ein wenig rumgeschnüffelt und bin auf einen X-Wing im Maßstab 1:24 gestoßen, diesen hier.


Das Modell ist sehr schön gemacht, mit feinen auf den Oberflächen und kommt in insgesamt 13 Teilen daher. Einige davon müssen mehrfach gedruckt werde, so zum Beispiel die Antriebe (vier mal) oder jeder Flügel zwei mal. Es sind auch Verbinder mit dabei, welche das Zusammensetzen der einzelnen Druckteile erleichtert:


Wenn alles gedruckt ist wird das Modell dann natürlich noch lackiert.

Angefangen hat alles mit der Nase, welche in zwei Teilen gedruckt wird:

Druckzeit: 3,5h; Material: 6m


Druckzeit: 1,75h; Material: 2m

Durch den großen Maßstab passen viele Teile nicht im Ganzen in meinen Drucker


und ich bin gezwungen die Einzelteile weiter zu teilen. Dabei kam ich auf die Idee den Bug, welcher aus Ober- und Unterteil besteht zusammen zu setzen und dann in "Häppchen" zu drucken. Die Schnitte habe ich so gesetzt, das ich zum einen möglichst wenig Stützstrukturen benötige und zum anderen die Teile auf die Schnittfläche stellen kann und diese dann auch die Klebeflächen beim Zusammenbau sind. Geklebt wird mit ganz normalen UHU-Sekundenkleber. Revell-Contacta hab ich auch versucht, der klebt aber gar nicht

Für den Bug habe ich bis jetzt diese Teile gedruckt:


Druckzeit: 5h; Material: 8m


Druckzeit: 5,5h; Material: 9,5m


Druckzeit: 6,9h; Material: 12,2m

Bei diesem Teil hat sich mein Drucker auf dem letzten Millimeter "verschluckt". Es war plötzlich ein Versatz von ca. 0,5mm im Modell. Diesen habe ich dann weggeschliffen und auf der anderen Seite den entstandenen Spalt gespachtelt.

Und das ist dann der aktuelle Stand:


Als nächstes kommt die vordere Hälfte des Cockpits:

Druckzeit: 7,4h; Material: 10,5m

Ich drucke im Schnitt ein bis zwei Teile pro Woche und werde euch dann immer die Teile und das dann entstandene Gesamtbild zeigen. Dann kann ich auch mehr Bilder von den Einzelteilen machen, das habe ich bisher nicht gemacht . Grund ist einfach, das ich eigentlich gar keinen Baubericht machen wollte, aber durch die Kollegen in meinem Superbe-Baubericht fast gezwungen wurde

Und nein, es wird keine Imperiale Prise

Bis dahin...

Ingo

Moin Moin,

erstmal Danke für euer Interesse . So viel Resonanz hätte ich gar nicht erwartet, ist ja kein Modellbau im klassischen Sinne ...

Wie Martin schon geschrieben hat, sind die Modelle bei Thingiverse ohne Support. Aber die Software von Bresser (REXPRINT) ist da sehr komfortabel. Hier mal am Beispiel des letzten Teiles das ich für den Bug brauche, der hintere Teil vom Cockpit:

Original wie es gedruckt werden soll, die Ansicht so gedreht das man von unten durch die Bodenplatte schaut. Die Software färbt die Auflagefläche blau ein:

Die Überhänge habe ich mit einem Pfeil versehen.

Hier zwei Bilder in Ansicht von oben, erst ohne und dann mit Support. Der Support ist vom Programm (Auto-Support) erstellt worden.



Es gibt auch Einstellmöglichkeiten für den Support:


Ich selbst setze die Stützen immer eigenhändig, bzw. lösche einen Teil der Stützen wieder weg.

@Marcus:
Ich drucke mit PLA. Die Oberfläche sieht nur so glatt aus. Man sieht und fühlt jeden einzelnen Layer der gedruckt wird. Ich mache heute Abend oder morgen mal ein paar Makro-Aufnahmen auf denen man die Oberfläche besser sieht. Auch schleife ich immer einmal kurz drüber.

Ingo

Moin Oliver,

Zitat von »Predator«

Könnte man die Größe anpassen damit die Form in den Drucker passt?

Ja, man kann mit der REXPRINT-Software sehr einfach auf allen drei Achsen skalieren. Dann könnte man problemlos ein ganzes Teil drucken:

Original aus der Vorlage (100%)


Auf 50% skaliert


Ingo

Moin Moin,

Danke für das Interesse und den Zuspruch. Haben die "Schiffbau-Kollegen" doch das richtige getan mich zu diesem Bericht zu überreden

@Ray: Wenn ich so nett gebeten werde, muss ich ja ...

@Marcus: Ich schulde dir noch ein paar Makros. Ich habe nach ein paar Stellen suchen müssen, die mir beim Schleifen durch gerutscht sind und auf denen man die unbehandelte Druckoberfläche sieht:



Hier der Bereich knapp neben dem nächsten Teilstück (das noch fehlt), nur kurz "Überschliffen"


Auf diesem Bild sieht man schön die Strukturen der Oberfläche und auch wie fein detailliert die Vorlage aus dem Netz ist (und auch, dass ich nochmal nach-spachteln muss ):


Ich habe am Drucker die Einstellung "Hyper" gewählt. Das ist die feinste Voreinstellung. Weiter an die Grenzen des Einstellbaren bin ich noch nicht gegangen. In den Druckeinstellung, vor allem im "Experten-Modus" gibt es gefühlt 1 Mio. Knöpfe an denen man drehen kann, soweit bin ich aber (noch) nicht...

Ingo

Herzlich Willkommen Bernd

RaumSCHIFF, SegelSCHIFF ist irgendwie alles Marine
Oder doch Luftwaffe weil es fliegt?

Ingo

Der Himmel über See ... gehört dem MFG ...

Moin,

Heute geht es an den vorderen Teil des Cockpits. Das "Häppchen" aus der Vorlage:


Die Slicer-Software (Rexprint) rechnet das Stück dann in 532 Schichten um:

Druckzeit: 7,1h; Material: 10,5m

Und hier ein paar Bilder über den Fortgang:

09:04 Uhr


10:17 Uhr


11:06Uhr

Sehr schön zu erkennen ist die Wabenstruktur, die das Innenleben füllt. Eingestellt sind 15%. Je höher die Einstellung, umso kleiner wird die Wabe. So würde es bei 50% aussehen:


15% sind aber meiner Meinung nach absolut ausreichend um eine genügend große Festigkeit zu erzielen.

Mehr Bilder gibt es wenn das Teil fertig ist.

Offtopic:
@Oliver: mit dem MFG3 hatte ich so gut wie keine Berührungspunkte. Ich war ja ein "Ostseerocker" und hab die feuchte Wiese mit dem Schnellboot unsicher gemacht. Von daher kann ich nicht viel zum MFG3 sagen. Hoffentlich nicht so eine Chaostruppe wie das MFG2 (als es das noch gab). Wir sollten einst eine große "Verbands-Luftabwehr-Übung" gegen 20 PA200 Tornado fahren. Am besagten Tag wurde die Zahl der Flieger vom MFG2 wegen "technischer Probleme" immer weiter gekürzt. Zum Schluss kamen insgesamt 8 Flieger, davon aber 4 dänische F16 die sich spontan angeschlossen hatten . Unsere Jungs bekamen ganze vier (4!) in Worten VIER! Tornados in die Luft. Das war der gesamte flugfähige Bestand an diesem Tag. Zu diesem Moment war mir klar, warum 1870/71 der letzte gewonnene Krieg war ... da gab es noch keine fliegenden Verbände

Ingo

Zitat von »Predator«

[..]Ich will nicht Deinen Super Baubericht belegen[..]

Alles gut
Ein bisschen "Klönschnack" muss auch sein. Beschützen ... 76er?

Ingo

Moin Moin,

Fertig Frisch aus dem Drucker:



Wieder sehr feine und vor allem scharfe Oberflächenstrukturen:


Brim entfernt und grob geschliffen:






Und angeklebt am Rest:


Jetzt folgt ein weiterer Schleifgang und spachteln. Das ist nötig, weil ich die Fläche auf der das Teil im Drucker steht, wölbt sich immer leicht nach außen, es gibt so eine Art Wulst. Das kommt, da die Druckplatte auf 65° geheizt ist und im Laufe des Druckvorgangs, der immerhin über 7 Stunden gedauert hat, Mutter Erde dann doch ein bisschen daran zieht. Hier recht gut zu sehen:


Aber das ist nur minimal und nichts Dramatisches...

@Oliver: Naja, nicht schwer nach 12 Jahren

Schönen Abend noch

Ingo

Moin Moin,

Danke euch beiden

Ja, das Druckbild vom kleinen Rex ist schon sehr gut, da kann man nicht meckern ...

@Ray: Ich habe auch noch eine (Rest-)Rolle schwarzes Fillament. Das nutze ich aber nicht für Modellbau sondern nur für sonstige Drucke. Der Vorteil von weißem Fillament für den Modellbau: Es lässt sich deutlich einfach lackieren

Ingo

Moin Moin,

@Bernd, ja, der X-Wing wird am Ende ~50cm lang

Und heute kam das nächste Teil dazu, das letzte Teilstück am Bug:

Druckzeit: 7,3h; Material: 9,5m

Vorgeschliffen:



Hier sieht es nicht ganz so schön aus, aber nichts was man nicht mit ein bisschen Spachtelmasse korrigieren kann:


Und angeklebt an den Rest:



Damit sind jetzt alle Teilestücke vom Bug gedruckt . Als Nächstes geht es mit der Unterseite vom Heck weiter. Aber erst nächste Woche.

Gruß und schönes Wochenende

Ingo

Moin Florian,

Danke
Ja, ich bin auch gespannt wie er am Ende aussieht...

Ingo