Das Wettringer Modellbauforum

Danke für den Tip mit der Lupenbrille. Habe ich das richtig verstanden: die Brille kann auch über der normalen Brille getragen werden, die ich wegen meiner schlechten Augen brauche?

Hartmut

Kann man und tue ich.
Schmidt

Moin Manuel,

spät aber hoffentlich nicht zu spät ...
Ich finde es nicht überladen, im Gegenteil ... toll Farblich gehe ich mit jfk passt nicht...

Ingo

Leider gibts ja nur wenige historisch passende Gemälde ... insbesondere wenn man ein bestimmtes spanisches Schiff sucht ... viele auf Webseiten zu sehende Gemälde sind erst später entstanden.

Schau mal hier ... da gehts generell um Farbschemata vieler Seemächte aus der Periode ...
https://forum.game-labs.net/topic/5816-ship-paint-schemes/

In den meisten Fällen gab es gar keine festgelegten Farben ... weshalb ich da mit der einen oder anderen Farbangabe ziemlich vorsichtig wäre.
Viele Schiffe haben ja alle paar Jahre eine andere Bemalung erhalten und sind deshalb auf vielen Gemälden unterschiedlich dargestellt.

Die Website "Todo a babor" scheint mir recht zuverlässig .. auch hinsichtlich der Farben.
Gleichzeitig zeigen die Modelle und auch Bilder aus dem Madrider Marinemuseum, daß es trotzdem eine große Gestaltungsvielfalt hinsichtlich der Breite der dunklenen oder hellen Bänder am Rumpf gab.
Alle Modelle und Bilder im Museo Naval zeigen nur schwarze, schwarz-gelbe, schwarz-weiße oder schwarz-holzfarbene Farbmuster ... bis auf ein einziges kein rot !
Mit schwarz-gelb dürftest du bei der Principe richtig liegen.

Hier gehts allgemein um spanische Linienschiffe ... unter anderem auch um die Santa Ana-Klasse zu der auch die Principe de Asturias gerechnet wird
https://www.todoababor.es/historia/navio…a-visual-navio/

Und hier gehts praktisch nur um die Principe de Asturias
https://www.todoababor.es/historia/navio…es-guia-visual/

Das Modell der Trinidad ist das einzige rote Modell im Madrider Museum ... dennoch scheint auch sie nicht nur in rot sondern zuweilen auch in gelb unterwegs gewesen zu sein
https://www.todoababor.es/historia/perfi…isima-trinidad/

Wenn du das durchliest scheint es in Bezug auf die Galionsfigur eine durchaus ernstzunehmende Diskussion zu geben ob es ein Löwe oder der Erzengel Michael war ...

Interessant ist auch die Anmerkung hinsichtlich der roten Farbgebung ... sofern das stimmen sollte gibt es von Trafalgar nur englische Berichte hinsichtlich der roten Farbgebung ... seitens spanischer Quellen aber nicht ...
Daß es zweifellos Modelle mit roter Farbgebung gibt ist unzweifelhaft ... aber nicht wenige Schiffe wurden in der Wirklichkeit anders gebaut oder gefärbt als das Modell.

Hoffe das hilft ein wenig

Hallo

Wir müssen vorsichtig sein mit den in Museen ausgestellten Modellen, die in der Antike oft "mit wenig Sorgfalt" restauriert wurden, veränderte Takelage (Galeon Flamenco), ihre Formen (San Ildefonso) oder Farben (die angeblich Santa Ana, in ihrer letzten Restaurierung wurden vier gefunden) verschiedene Farbschemata untereinander) oder falsche Namen (San Juan Nepomuceno).


Die Trinidad (140), die im Marinemuseum existiert, ist ein neues Modell und, wie Sie sagen, in rot / schwarzen und feinen weißen Linien gemalt, Es gibt ein Modell aus dem XVIII (mit Änderungen aus dem 19. Jahrhundert ). Jahrhundert, von dem angenommen wird, dass es die erste Version des Santisima Trinidad ist und das in Holz / Schwarz lackiert ist (das Holzfinish wurde verwendet, um schöner zu sein).

https://www.todoababor.es/historia/maque…aval-de-madrid/

Die "Reales Ordenanzas" sehen vor, dass mit Ausnahme einer Sondergenehmigung des Königs alle Schiffe gelb / schwarz gestrichen werden müssen. Meiner Meinung nach sollte dies sehr streng sein, da selbst die Kapitäne, denen die Sondergenehmigung zum Bau ihres Schiffes erteilt wurde, ohne die Anweisungen der "Reales Ordenanzas" wie Churruca in Trafalgar für Nepomuceno zu befolgen, da die Ingenieure, die sie sahen, viele Probleme hatten dies als Störung ihrer Arbeit.

Aber bei alledem gibt es ein Problem, es gibt einige Gemälde von Berlingero (Seemann, Maler, Kartograf) der damaligen Zeit und zuverlässig, die 112 Kanonen und 80 Kanonen mit einem sehr seltsamen Schema zeigen, möglicherweise schwarz und weiß, obwohl es sein könnte eine gelbe, sehr abgenutzte? Aber mit einem rot / schwarzen Schema gibt es in Spanien überhaupt keine Spur. Es existiert nur in englischen Quellen, die so viele Fakten (wie die Trinidad-Maske) wie Fehler enthalten (Kreuze machen, um sich im Kampf zu identifizieren ).


Schwarz und weiß?


Die Dreifaltigkeit in Trafalgar trug den Erzengel, ab 1793 war die Verwendung von "Mascarones Parlantes" (allegorischen Figuren) in der Real Armada erlaubt.

Nach den königlichen Verordnungen sollte der Principe de Asturias Gelb / Schwarz tragen, aber nach einigen gibt es englische Quellen, die besagen, dass er in Trafalgar in rot / feinen schwarzen Linien gekämpft hat

Ich finde dass sieht sehr gut aus so. Ohne Draking wäre das Rot zu knallig denke ich.

Sehe ich auch so. Ich denke dich stört vor allem der Unterschied vom knalligen Rot vor der Behandlung zum jetzigen Zustand.

Das originale Rot war sicher nicht glänzend sondern eher matt und ein wenig dunkler gewesen ... einfach ein Rotocker oder ein Metalloxyd das man auch in entsprechender Menge kaufen konnte um so einen gewaltigen Rumpf zu streichen.
Wenn historisch von einem roten Schiff gesprochen wurde dann war das sehr wahrscheinlich nicht wie ein Feuerwehrauto.
Innerhalb all der großen Menge der schwarzen und gelben Schiffe war sicher jede Art von Rot auffällig anders, geradezu einzigartig gewesen ... selbst wenn wir es mit unserem heutigen Farbverständnis als eher unauffällig einordnen würden.

Das Draken mit wasserlöslichen Farben kannst du ja wieder in Wasser anlösen, abwaschen und es auf ein Neues versuchen ... auch in den Zwischenräumen wieder bis zum gewünschten Grad abreiben.

Beim Öldraken ist auch ein intensives Nacharbeiten bis in kleinste Zwischenräume erforderlich ... auch damit kannst du den Intensitätsgrad des Rots lenken.
Schätze da wirst du Taschentuchlagen um einen Zahnstocher/Cocktailspieß gewickelt brauchen um in die feinen Vertiefungen reinzukommen.

So ganz leicht läßt sich deine Frage nicht beantworten ... in so winziger Form mit derart vielen kleinen und kleinsten Vertiefungen hast du mit einem eher hohen Schwierigkeitsgrad angefangen.

Von Tamiya gibt ( gab ? ) es auch Stäbchen mit ganz winzigen Spitzen um in kleinsten Vertiefungen zu arbeiten ... alternativ eine einzige Lage Tempo um die Spitze eines Zahnstochers gewickelt ... egal wie ist es immer mit etwas Mühe und Zeitaufwand verbunden. Weniger ist oft mehr.

Sinn und Zweck eines Washings ist es meistens ja nicht eine große dunkle Fläche zu machen sondern durch eine intensivere Verdunkelung von Ritzen, Ecken und Kanten einen Schatteneffekt hervorzurufen wie er im Original durch die größere Tiefe vorhanden ist ... da kommt einfach weniger Licht hin ... was aber im Modell durch die geringe Tiefe der Bauteile nicht möglich ist. Also tun wir mit dem Washing fürs Auge als ob das so wäre.
( Im Zusammenhang mit Fahrzeugen und Motoren kann ein Washing natürlich auch Schmutz, Öl und Dreck simulieren. )

Ich antworte dir gerne ... lasse aber lieber die Meister dieser Techniken selber in Form von Links zu Wort kommen:

Draking ...
ist eine Form des Washings, die nach dem Forumsmitglied Drake ehrenhalber benannt wurde weil er das im Laufe der Jahre zu einer wahren Kunst entwickelt hat.
Washing verleiht nach meinem Verständnis bereits realistischen Farben noch mehr Tiefe und einen je nach Intensität abgestimmten Alterungs- oder Bewitterungseffekt.

Zum Beispiel hier in diesem Thread hatte Drake es beschrieben:
Der junge Kollege, der das "Draken" lernen wollte, möchte sich bitte nochmal melden!!!!!

Öldraking ...
stellt nicht wirklich eine Weiterentwicklung des Drakings mit Ölfarben dar, sondern ist durch die Kombination bestimmter Grundfarben und abgestimmter Ölfarben, die in einem zweiten Arbeitsgang aufgebracht und weitgehend wieder abgewischt werden, eine besondere Form der Farbgebung.
Dies kann im ersten Arbeitsgang noch sehr unrealistisch, quietschig nach Tortenguß aussehen aber ändert sich in der Weiterbearbeitung mit Ölfarben grundlegend.
Das kann zwar auch viele Tiefen- oder Alterungs-Effekte des Washings beinhalten , zielt aber mehr auf eine sehr realistische Wiedergabe von Oberflächen hin.
Vorversuche auf Teststückchen, die einem das zu erwartende Farb-Endergebnis zeigen, sind dabei sehr sinnvoll.

Hier ein gutes Tutorial des Öldraking-Meisters Schmidt in dem er diese Technik beschreibt:
Bemalen von Artitec Resin-Modellen

Nicht vergessen ... beide Techniken gehen nicht einfach mal so sondern sind Ergebnis vieler Versuche, viel "tria l & error"... und immer wieder Üben.

Tja, früher oder später ist eine Lupenbrille für uns alle einfach unausweichlich. Kannst ja noch froh sein, dass du nicht so wie ich zusätzlich noch zwei Brillen übereinander tragen musst . Schön gemacht .

Moin,

Klasse Ergebnis die Lupenbrille hat sich auf jeden Fall gelohnt

Ich selbst benötige im normal eine Gleitsichtbrille, weil es in der Nähe und in der Ferne nicht mehr recht klappen will Beim basteln trage ich eine 1,5er Lesebrille aus dem Drogeriemarkt für unter 10€. Für ganz kleine Geschichten wechsel ich auf eine 3er vom selben Anbieter. Auf kurz oder lang werde ich aber auch mal eine richtige Lupenbrille anschaffen...

Ingo

Nachdem du sowieso noch am Wasser arbeitest ... noch ist Zeit ... ich würde mir wünschen wenn dieses stattliche Schiff noch ein ganzes Stück "satter" im Wasser sitzen würde

Das Problem ist meines Erachtens leicht zu lösen: In diesem Maßstab keine Kanonentakel!
Schmidt

Nix für ungut, Manuel.
Aber Schmidt hat definitiv recht.

Hallo Manuel
Habe mir das MIG rigging angesehen...sieht toll aus!
Bin schon gespannt was du da bei der S T draus machst.
Bin schon länger bei deinen kleinen Schönnheiten dabei, aber bisher still genlieben...besonders der Zweidecker sieht super aus

LG
Robert