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91

Samstag, 27. März 2021, 17:22

Wäre ich Engländer, würde ich außer A W E S O M E nichts herausbringen ... :love:
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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92

Samstag, 27. März 2021, 20:01

Tim,
Ich habe gerade gedanklich in die Hände geklatscht ... super gemacht :love: :love:
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

93

Dienstag, 30. März 2021, 17:34

Einen schönen Nachmittag euch allen,

und zunächst vielen Dank für euer Lob an alle Kommentatoren. Mit euren Bauberichte haben ich mir so viele schöne Stunden um die Ohren geschlagen, da freut es mich, wenn ich etwas davon zurückgeben kann.

War die Woche so mittelfleißig, will heißen habe u.a. endlich mal das Seitenleitwerk hinter mich gebracht. Eigentlich war auch das Höhenleitwerk schon im Kasten als die Unachtsamkeit zuschlug :bang: Dazu später mehr.

Bevor ich mich an die diversen Leitwerke gemacht habe, wollte ich noch das Fahrwerk sowie den Verschlussdeckel des Radiators angehen angehen. Letzteren habe ich beim Lösen vom Gussast gleich mal geschrottet.



Ließ sich aber mit 0.6mm Messingrohr relativ problemlos ausbügeln.



Bei der Gelegenheit habe ich dann gleich noch eine Bohrung angebracht, die beim Original vorhanden war, im Bausatz dagegen nicht. Ich vermute, dass es sich hierbei um eine Griffhilfe zum Auf- und Zuschieben handelte.



Sowohl beim Radiatordeckel als auch beim Fahrwerk möchte ich einiges "chippen" deshalb bemale ich die Teile in einem Zug. Zunächst grundiert...



.. dann die entsprechenden Metall- bzw. Holztöne gemalt...



... zwei Schichten Chippingfluid + Farbe...



... und dann mal mehr mal weniger stark "gechippt". Auf dem Bild sieht man auch schon die Radkappen mit weißer Grundierung für die Lozenge-Decals.



Vor allem der Unterseite des Fahrwerks bin ich ordentlich zu Leibe gerückt. Hier gab es ausnahmsweise sogar mal etwas Rost.



Den Radiator habe ich anschließend gleich eingebaut und auch schon etwas gealtert, da ich an das Teil später nur noch schlecht rankommen werde.



Die Radkappen haben dann ihre Decals bekommen.



Eigentlich sind die Radkappen bei der Maschine schwarz bemalt. Ab Werk kammen sie aber mit Lozenge-Bespannung und ich möchte das Schwarz gerne so auftragen, dass das Lozenge noch durchschimmert. Hier einmal Probeweise aufeinander gelegt.



Und dann war es soweit: die Leitwerke... Ich habe die bis jetzt vor mir her geschoben, weil ich so furchtbar ungern weiße Flächen male und noch viel weniger gern weiße Flächen altere. Na gut, Augen zu und durch. Zunächst wurden die Bauteile - surprise, surprise - weiß bemalt. Danach habe ich die hervorgehobenen Leisten mit 1mm Klebeband maskiert und anschließend mit braun-transparenter Farbe einen Schlagschatten gemalt.



Bei vielen dunkleren Grundfarben reicht das meistens schon, aber bei weiß ist der Kontrast viel zu stark, so dass ich das Ganze nochmal mit einigen Schichten stark verdünnter weißer Farbe übernebelt habe. Das ist eine Gradwanderung: zu wenig und es sieht sch.... aus, zu viel und der Effekt ist weg. Beim Höhenleitwerk war's leider einmal kurz zu viel :D Da muss der Lack nochmal runter...



Danach habe ich mit hellgrauer Ölfarbe (Abteilung 502 Faded White) und ganz viel White Spirit ganz dünne Schlieren in Flugrichtung gezogen um damit etwas Dreck und Gilb zu simulieren. Das dauert leider relativ lange, da ich zwischendurch 24h Stunden gewarten habe um den Verlauf mit einem breiten weichen Pinsel nochmal zu verfeinen. Das Resultat ist sehr subtil, fällt aber im Vergleich mit einer "echten" weißen Flächen doch ins Auge. Hoffe man sieht auf dem Fotos etwas davon.



Letztlich noch das zweigeteilte Decal drauf und erste Passprobe: bestanden :) Weiteres Weathering wird zu einem späteren Zeitpunkt kommen.



Das war's von mir, jetzt muss ich erstmal Motivation sammeln um das Höhenleitwerk wieder anzufassen.

Bis dahin, viele Grüße und schon einmal frohe Feiertage!

Tim

94

Dienstag, 30. März 2021, 18:52

Sehr, sehr filigran umgesetzt.
Das es am Ende so toll aussieht, ist das konsequente Ergebnis.

Einfach toll anzuschauen!

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Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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95

Mittwoch, 31. März 2021, 07:06

Moin Tim,

Saubere Arbeit, absolut toll umgesetzt, eine realistische Wirkung, weiß es jetzt schon zu erzielen, auch wenn man das Ganze jetzt noch gar nicht sehen kann. :ok:


LG Bernd
Leben beginnt dort, wo die Zeit egal ist! :wink:

Was es sonst noch von mir gibt, findet ihr << Hier >>

96

Mittwoch, 31. März 2021, 11:29

Moin Moin,

wieder einfach nur grandios gebaut, gemalt, gechippt, gealtert, ... Toll :ok:

Ingo
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97

Dienstag, 6. April 2021, 21:05

Hallo an alle,

seid mir gegrüßt, ich hoffe, ihr habt die Feiertage alle ganz in eurem Sinne nutzen können.

Erneut gilt euch mein Dank für die motivierenden Worte, die ihr mir hier hinterlassen habt. Das letzte Update ist eine Weile her. Nicht weil ich untätig war, sondern weil viele Arbeitsschritte nicht wirklich "dokureif" waren. Eine Schicht Klarlack hier, ein bißchen Filter da, Korrekturen, Reparaturen - ihr kennt es...

Allerdings habe ich gestern und heute auch einige - hoffentlich vorzeigbare - Arbeiten erledigt, von denen ich jetzt berichten werde.

Den Anfang macht mein heißgeliebtes Höhenleitwerk. Nachdem ich das Teil insgesamt drei mal wieder von seinem Lack befreien durfte, kam es, wie es kommen musste: das Sch...teil ist duchgebrochen - wohl einmal zu oft in der Hand gehabt :D Ließ sich aber problemlos ausbügeln. Und dann los: weiß grundiert und die erste Dreckablagerungen um die Spanten mit verdünnter brauner Farbe bemalt. Diesesmal habe ich die Farbe so stark verdünnt, dass ein späteres Übernebeln nicht mehr nötig war.



Danach die schwarzen Streifen aufgemalt und - analaog zu den weißen Streifen - mit "German Grey" einige Ablagerungen gesprüht. Weißer Ölfilter drüber, Mattlack drauf: fertig. Geht doch!



Im Anschluss habe ich gleich noch die Aufnahmen für die Steuerseile gebohrt.



Nachdem ich den Rumpf ebenfalls mit einem Ölfilter etwas "ausgebleicht" und mit Mattlack versiegelt habe, habe ich die zwei fehlenden Decals für die außenliegenden Instrumente (Tacho und Treibstoffanzeige) aufgebracht.




Danach ging es erneut ans Fotostudium. Auf dem Bild erkennt man deutlich den Rückspiegel.



In der Anleitung fehlt er, aber das Teil ist im Bausatz enthalten. Komische Entscheidung, aber besser als umgekehrt. Für den Spiegel nutze ich Geschenkschleifen aus dem Supermarkt.



Mit meinem Punch & Die Tool (eine unglaublich praktische Anschaffung) stanze ich damit einen kleinen Spiegel.



Noch schnell eine Aufnahme gebohrt und ab dafür!



Mittlerweile haben auch die ersten Drähte der Verspannung ihren Weg ans Modell gefunden. Dabei handelt es sich um diejenigen, die innen am Mittelelement fixiert werden. Da kommt man später nur noch sehr schlecht ran. Wirklich gespannt wird hier aber noch nicht, das erfolgt erst wenn wirklich alles an seinem Platz ist.




Konsequenterweise folgt dann im nächsten Schritt auch das Richtfest: Der Pilot bekommt sein Dach. Die penible Vorarbeit zahlt sich aus, schon beim ersten Einpassen sitz alles wunderbar gerade. Allerdings hätte mir etwas mehr Voraussicht - bei den Drähten hatte ich sie noch - auch hinsichtlich der Windschutzscheibe gut zu Gesicht gestanden, denn die habe ich noch nicht eingebaut und darf sie nun mit Pinzette und Draht verkleben :bang:



Auch dieses Kühlerrohr kann nun angebracht werden.



Und siehe da: mit dem angesteckten Fahrwerk sieht das Ganze schon fast wie ein richtiges Flugzeug aus :)





Das war es dann auch schon wieder für dieses Update. Im nächsten Schritt werde ich mich mal den Flügeln ein wenig näher widmen...


Bis dahin, viele Grüße

Tim

98

Mittwoch, 7. April 2021, 07:35

Moin Tim,

was soll man noch sagen was nicht schon unzählige male geschrieben wurde? Einfach gnadenlos genial was du hier betreibst. Allein deine Fertig- und Fähigkeiten beim Lackieren ... :love: Wen ich mir demnächst meine Airbrush zulege und nur annähernd so gut Ergebnisse erzielen könnte, dann wäre ich ein glücklicher Mann!

Einfach toll :ok: :ok: :ok:

Ingo

P.S. Ja, die Erfahrung mit dem Server habe ich auch gemacht. Ist wohl eher ein Downgrade gewesen? :nixweis:
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99

Mittwoch, 7. April 2021, 08:29

Moin Tim,

Einfach nur eine wunderbare Arbeit, die du hier machst, das sieht gnadenlos genial gut aus. :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
Auch der Bruch am Leitwerk ist so nicht zu erkennen. :respekt: :dafür:
Das wird eine tolle Maschine, aus einer längst vergagenen Zeit, die man so wohl nicht oft zu sehen bekommt.

Ich glaube eher, das es nicht an unserem Server liegt, aber zum Teil, sind die Leitungen hoffnungslos überlastet,
da ja jetzt viele Menschen im Homeoffice sind. Wie ich das festgestellt habe ist es auch Zeitabhängig, wann man etwas schreibt.


LG Bernd
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100

Mittwoch, 7. April 2021, 09:20

Hallo Tim,

das sieht alles so toll aus mit diesen ganzen winzigen kaum wahrnehmbaren Details.

Kaum zu sehen, dass sie da sind.
Aber sofort zu merken, würden sie fehlen.

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Ray

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101

Mittwoch, 7. April 2021, 12:30

Servus Tim,
.. das sind ja wieder einmal Fotos.... :sabber: :sabber:
Du hast ein gutes Auge und Händchen für das "Nebensächliche" am Modell, was eigentlich ein Spitzenmodell ausmacht !
Keine Frage, das ist hohe Modellbaukunst! :five:
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102

Mittwoch, 7. April 2021, 12:55

Moin Tim

Ich könnte jetzt die letzten 4 Beiträge kopieren . Ich lass das mal und stimmen den 4 Herren einfach nur zu .Grandios :thumbsup:


Heiko
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103

Mittwoch, 7. April 2021, 16:55

Hallo Tim,
Kann mich auch nur anschließen - Perfektion ist nicht , wenn man nichts mehr dazu machen kann, sondern wenn man nichts weglassen kann...
In diesem Sinne - saugute Arbeit bisher. :thumbsup:
LG Martin

104

Freitag, 9. April 2021, 17:46

Hallo zusammen,

und danke für eure Rückmeldungen, sie treiben mir die Schamesröte ins Gesicht :lol:

Wie angekündigt, habe ich mich in den vergangen Tagen den Tragflächen gewidmet. Hierfür nutze ich die Decals von Aviattic, meiner Meinung nach eines der Must-Haves für alle, die einen WW1-Flieger mit der entsprechenden Bespannung bauen. Die Decals von Wingnut Wings sind von der Quali zwar absolut top allerdings haben sie a) bei der Farbrecherche etwas daneben gegriffen und b) hat Aviattic diese feine Stoffstruktur integriert, die das Decal nochmal echter wirken lassen.

Nachteil der Aviattic-Decals: sie kommen zwar in der richtigen Form allerdings erstreckt sich der Trägerfilm über den ganzen Bogen, so dass das Decal passgenau ausgeschnitten werden muss. Mit einem frischen Skalpell aber keine große Hürde.



Die Decals sind relativ empfindlich. So dürfen sie zum Beispiel nicht zu nass werden (ich bepinsele den Trägerfilm einfach mit Wasser) und sie mögen ihren Untergrund gerne glatt. Das Bauteil besprühe ich mit glossy Weiß und wische danach sanft mit 3000er Schleifpapier über. Danach folgen zwei Schichten Aqua-Gloss, eine weitere Runde mit dem 3000er Papier und nochmals eine finale Schicht Klarlack. Kurz vor dem Auftragen wird die Öberfläche dann noch schön angefeuchtet.



Die Mühe lohnt sich: die Decals gleiten mühe- und blasenlos auf das Teil und heften sich schön daran fest. Nur an den Kanten muss man teilweise etwas nachhelfen.



Nach einer ersten Versiegelung mit Seidenmatt kommen dann noch die Kit-Decals drauf. Ich hatte es ja in einem vorherigen Beitrag schon einmal erwähnt: das Eiserne Kreuz wurde zum Ende des Krieges durch das Balkenkreuz als Hoheitsabzeichen ersetzt. Im Krieg wurde das natürlich überstrichen und Wingnut Wings hat diesen Prozess im Decal eingebracht und das ursprüngliche EK durchschimmern lassen. Ich feier sowas ja :thumbsup:



Und dann hat es auch schon seinen Platz auf dem Flügel gefunden.



Noch schnell die Metall- und Holzapplikationen bemalen und die Flügel sind bereit für die Alterung. Die Holzstruktur mit Ölfarben male ich erst nach dem ersten Ölwash, das geht sonst schief :D



Zunächst kommt ein brauner Wash auf beiden Seiten. Gerade die knallige Unterseite wird dadurch spürbar entsättigt.



Dann folgt gleich wie angekündigt die Holzmaserung. Letztere erhält nach einer mehrstündigen Trockenpause noch eine Schicht Clear Orange.



Im nächsten Schritt trage ich dann einen hellgrauen Wash auf, den ich in ganz feinen Schlieren in Flugrichtung verblende. Das bringt etwas Dynamik und zusätzliche Farbvariation.



Gerade auf den langeiligen schwarzen Decalflächen hilft dieser Schritt unheimlich bei der Alterung.



So, eigentlich wollte ich ja für diesen Baubericht auch noch ein wenig Dreck von den Landungen auf den verschlammten/verstaubten Flugfeldern anmalen und auch das Holzteil sollte noch ein paar Farbreste bekommen. Allerdings ist mir mein seidenmatter Lack ausgegangen, damit ist dann für heute zwangsläufig Schicht im Schacht.

Dafür gibt's dann wenigstens ein Foto mit den angesteckten Flügeln :) Hoffe, es gefällt!



Wünsche euch allen ein schönes Wochenende!

Viele Grüße

Tim

105

Freitag, 9. April 2021, 18:06

Hallo Tim,

diese Arbeit würde bei mir dem Tod des Modells gleichkommen.
Meinen aller höchsten Respekt für dieses Können.

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Ray

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106

Samstag, 10. April 2021, 07:59

Moin Tim,

Wahrlich klasse gemacht, mit den doch recht großen Decals, ich finde das sieht super gut aus. :thumbsup: :respekt: :dafür:


LG Bernd
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107

Samstag, 10. April 2021, 09:46

diese Arbeit würde bei mir dem Tod des Modells gleichkommen.


Die Erfahrung durfte ich an anderer Stelle auch schon machen, seitdem auch die (für meine Verhältnisse) recht penible Vorbereitung vor dem Aufbringen großflächiger Decals :D

108

Samstag, 10. April 2021, 19:19

Moin Moin,

einfach mal wieder ... :love: :love: :love:
Mehr kann ich dazu nicht mehr sagen :ok:

Ingo
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109

Sonntag, 11. April 2021, 10:29

Moin Tim

Hab mir das ganze drei mal durchgelesen . Irre die großen Decals so sauber aufzutragen und zu altern :respekt: :dafür:
Heiko
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110

Freitag, 16. April 2021, 17:06

Hallo zusammen,

seid mir gegrüßt! Wie immer möchte ich mich zunächst für eure netten Kommentare bedanken. Das letzte Update ist ja schon ein wenig her, Grund dafür ist, dass ich mich zwei relativ zeit- und nervenaufwendigen Bauabschnitten gewidmet habe.

Turnbuckles / Spannvorrichtungen:

Ob, wie und wo man Turnbuckles nachbilden sollte ist ja so etwas wie die Gretchenfrage unter Modellbauern. Wingnut Wings rät explizit davon ab, mit dem Verweis darauf, dass Nachbildung oft aus dem Maßstab fallen. Ind er Community wird mittlerweile auf zahlreiche Lösungen in Form von Resinteilen, Photoetch, Messingröhrchen oder eine Kombination aus allem zurückgegriffen. Die Krux dabei ist: wie auf dem Foto zu sehen, waren die Turnbuckles in der Realität nur unwesentlich dicker als die zu spannenden Seile selbst.



Ich selbst nutze, wie so viele ,die Resinnachbildungen von Gaspatch, allerdings im Maßstab 1:48 nicht in 1:32. Den Grund dafür seht ihr auf dem nachfolgenden Foto mit dem Monofilament in 0.12mm: 1:32 fällt einfach viel zu groß aus.



Für die Verankerung nutze ich 0.2mm Draht. Damit das Turnbuckle nachher noch beweglich bleibt, muss dazu eine Öse um die Öse des Turnbuckles gelegt werden. Das geht im Prinzip ganz einfach: Draht durch und zudrehen.





Allerdings sind die Ösen des 1:48er-Teils so filigran, dass sie der Drehkraft keinen Widerstand bieten können. Heisst, sobald sich die Kraft aus der Drehung auf das Teil auswirkt, bricht es. Hier gilt es extrem sorgsam zu arbeiten und ich habe gefühlt pro geglücktem Spannschloss zwei Rohlinge in die ewigen Jagdgründe geschickt. Ich hätte zwar auch dünneren Draht gehabt, erfahrungsgemäß hält der aber nicht so gut in den vorgebohrten Löchern und die Dinger müssen ja später auf Zug halten.

Nach viel Fluchen ist es dann zumindest teilweise geschafft und die 10 Spannschlösser für Fahrwerk und Flügel haben ihren Platz eingenommen. Die zugehörigen Leinen kommen dann mit den oberen Tragflächen.




Der Flügel hat auch noch sein Kompassdecal bekommen. Aus irgendeinem Grund hatten die Deutschen eine Vorliebe für Kompasse in der Tragfläche, zieht sich von 1916 - 1918 bei vielen Modellen durch.



Der Propeller:

Anders als bei den Flugzeugen der Allierten haben die Deutschen - sehr zum Leidwesen der Modellbaugemeinde - ausschließlich laminierte Propeller ohne Lackierung genutzt. Die Schwierigkeit bei der Darstellung liegt hier darin, 5-7 gerade Holzschichten auf ein durchweg geschwungenes Bauteil auzuzeichnen. Gibt viele Leute, die das mit Tape perfekt abkleben können, ich gehöre leider nicht dazu. Stattdessen nutze ich immer einen Tapestreifen als Anhalt und zeichne die Schichten dann mehr oder weniger Freihand mit dem Pinsel auf. Dann begradige ich nach und nach die einzelnen Schichten, bis irgendwann das Ergebniss einigermaßen realistisch aussieht. Ich habe einige Phasen dieses Prozesses mal unten auf Foto festgehalten.








Als es dann endlich gepasst hat habe ich mit dunkler Ölfarbe die Holzmaserung aufgetragen und das ganze auch relativ zeitnah versiegelt. Eigtl. wollte ich ja noch eine dunkelrote Lasierung nachahmen aber ich war dann mit der Farbe schon zufrieden, so dass ich mir das hier gespart habe.




Hier ist das gute Teil am Flugzeug - mit Decals aber noch ohne Spinner - auch das Fahrwerk habe ich mittlerweile fest angebracht. Das hat relativ schlecht gepasst und ich musste die Aussparungen tatsächlich noch mit dem Dremel erweitern. Solche Arbeiten liebt man ja am fertig bemalten Modell... Ist aber alles nochmal gut gegangen.



Als nächstes mache ich nun die oberen Tragflächen fertig, die Decals sind bereits drauf.



Außerdem fehlen noch 12 weitere Spannschlösser, was sich mit meinen 4 verbleibenden gerade etwas schwierig gestaltet ;) Nachschub ist aber unterwegs.

Bis dahin, viele Grüße,
Tim

111

Freitag, 16. April 2021, 19:10

Moin,

was soll man sagen, was nicht schon gesagt ist? Ich bin eh sprachlos :ok: Dein Propeller ist eine Augenweide :love:

Spannschlösser und Draht: Vielleicht die Drahtöse vor dem Spannschloss mit einer Pinzette zu fixieren, sodass sich die Drehkraft nicht übertragen kann?

Kompass: Ist er vielleicht außerhalb des Rumpfes positioniert, um magnetische Störungen durch selbigen zu verhindern? Bei uns an Bord sind wir mal bei Ausfall Kreiselkompass nach Magnetkompass gefahren. Es hat eine Weile gedauert bis wir festgestellt haben, dass die ~10° Abweichung, die wir immer hatten, von der Cola-Dose das Rudergängers kam, die rund einen Meter vom Kompass entfernt in einer Halterung stand ...

Ingo
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112

Freitag, 16. April 2021, 19:45

Danke für deine Worte, Ingo

Spannschlösser und Draht: Vielleicht die Drahtöse vor dem Spannschloss mit einer Pinzette zu fixieren, sodass sich die Drehkraft nicht übertragen kann?


Tatsächlich habe ich das auch so gemacht, ansonsten wäre die Verlustrate bei 100% gelegen. Die Dinger halten halt einfach nichts aus. Habe übrigens gerade gesehen, dass es die bei Gaspatch mittlerweile auch aus Metall gibt :D

Kompass: Ist er vielleicht außerhalb des Rumpfes positioniert, um magnetische Störungen durch selbigen zu verhindern? Bei uns an Bord sind wir mal bei Ausfall Kreiselkompass nach Magnetkompass gefahren. Es hat eine Weile gedauert bis wir festgestellt haben, dass die ~10° Abweichung, die wir immer hatten, von der Cola-Dose das Rudergängers kam, die rund einen Meter vom Kompass entfernt in einer Halterung stand ...


Das würde tatsächlich Sinn ergeben. Quasi als Backup zu dem im Cockpit. An der Landschaft orientieren war ja in der Mondlandschaft der Westfront nicht immer so einfach.

Habe mir übrigens noch zwei Piloten-Figuren für die Halberstadt gegönnt. Die werde ich aber wohl in einem eigenen Baubericht (bzw. Malbericht, zu Bauen ist da nicht viel) abhandeln.

Viele Grüße,
Tim

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113

Samstag, 17. April 2021, 14:28

Bravo Tim...
Decals und Prop ... perfekt gelungen... :respekt:
Da steckten viele Stunden zittern drin... ich bin mir nicht sicher ob ich die Decals so sauber hinbekommen würde.. :five:
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
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114

Samstag, 17. April 2021, 14:42

Mahlzeit!

Ist schon irre, was so möglich ist, Lozenge mit Stoffstruktur, Spannseile mit Spannschlössern usw, meine 1:72er oob-Bauten kommen mir da echt spielzeugartig vor. Tolle Materialien toll verarbeitet!

Zum Kompass in der Tragfläche vermute ich, dass man ihn einfach möglichst weit weg von Motorzündung und eventuellem Funkgerät haben wollte, die ja mit Magnetismus arbeiten und damit einen Magnetkompass stören können. Abschirmung und Entstörung steckten noch in den Kinderschuhen und wurden erst in den 30er Jahren perfektioniert.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

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115

Sonntag, 18. April 2021, 06:55

Moin Tim,

Die Decals sehen fantastisch aus :ok: , mit dem Kompass bin ich da voll bei Ingo, elektrische Abschirmung ist ja bis heute nicht so einfach.
Aber dein Propeller ist der Hammer :thumbsup: kaum von einem echten zu unterscheiden, tolles Ergebnis und das auch noch Handgemalt. :respekt: :dafür:


LG Bernd
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116

Sonntag, 18. April 2021, 20:46

Hallo zusammen,

@Gustav, Bernd, Jochen: Danke für euer Feedback, hat mich sehr gefreut!

Da steckten viele Stunden zittern drin... ich bin mir nicht sicher ob ich die Decals so sauber hinbekommen würde..


Im Propeller definitiv! Bei den Decals muss man auch dazu sagen, dass sowohl die Aviattic als auch die Wingnut Wings Decals einfach absolute Topqualität bieten und genau das machen, was sie machen sollen - und das meistens auch nur mit Wasser ohne Softener etc. Und dann laufen auch so großflächige Geschichten im wahrsten Sinne des Wortes glatt über die Bühne!

Ist schon irre, was so möglich ist, Lozenge mit Stoffstruktur, Spannseile mit Spannschlössern usw, meine 1:72er oob-Bauten kommen mir da echt spielzeugartig vor.


Das ist natürlich einer der Vorteile des großen Maßstabes und weder die Aviattic Decals noch die Spannschlösseer gibt es meines Wissens nach in 1:72 (würde auch nicht unbedingt Sinn machen). Im Umkehrschluss kann ein Modell dann auch mal schnell leer wirken, wenn man diese Details weglässt (betrifft jetzt nicht unbedingt die WNW-Kits, die auch oob top sind).

Zum Abschluss des Wochenendes noch ein kurzes Update von der Baustelle:

Der Propeller hat seinen Spinner bekommen.



Dann habe ich die unteren Steuerseile für das Höhenruder angebracht und auch direkt gespannt. Das unter Höhenruder habe ich dann auch zunächst mit brauner und grüner Ölfarbe gealtert.




Danach habe ich über den ganzen unteren Rumpf, aber vornehmlich an den bodennahen Teilen sowie oberhalb der Räder mit verdünnter Ölfarbe solche Spritzer aufgetragen.



Gerade am Höhenruder sieht das, im Vergleich zum bisher eher dezenten Weathering, ziemlich brachial aus. Lasse es jetzt mal über Nacht so trocken und schaue dann, ob ich nochmal etwas reduziere. Auf der anderen Seite war es halt ein weiß gestrichenes Textilteil, was unmittelbar über den Ackerboden der Flugfelder geschleift wurde. Mit dem Hecksporn als Pflug vornedran. Das war bestimmt nicht blütenrein :D



Auf der Oberseite habe ich die äußeren Streben angebracht, hier waren die Spannschlösser bereits angegossen. Damit es konsistent wirkt, habe ich aber die Gussteile abgeschnitten und mit Gaspatch-Teilen ersetzt. So konnte ich auch einigen meiner Verluststücke vom Freitag noch zu einem würdigen Dasein am Modell verhelfen.



Zum Schluss habe ich soweit möglich schon mal die Leinen entsprechend eingefädelt, sowohl an den Flügeln als auch am Fahrwerk. Verspannt ist allerdings noch nichts, das kommt dann wenn die oberen Tragflächen drauf sind.




Bis dahin, viele Grüße und einen entspannten Sonntagabend!

Tim

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117

Montag, 19. April 2021, 07:06

Moin Tim,

Im wahrsten Sinne des Wortes entspannt, wie findest du da später die richtigen Drähte wieder raus?
Das würde ich so lassen, hinten am Leitwerk, denn ich denke auch, das es da einfach nicht sauberer gewesen sein kann.


LG Bernd
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118

Montag, 19. April 2021, 07:50

Moin Tim,

deine Verschmutzung am Heck ist gut, sehr gut! Ich würde es so lassen. Höchstens vielleicht noch ein paar andere Farb-Nuancen einbringen :nixweis:
Ansonsten bleibt mir wieder mal nichts anderes übrig, als staunend den Kopf zu schütteln ...

Ingo
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119

Mittwoch, 21. April 2021, 11:17

Hallo zusammen,

danke für eure Rückmeldung zum Weathering Bernd & Ingo. Hat mir sehr geholfen und ich habe es tatsächlich so gelassen und stellenweise noch mit einem etwas hellerem Braun ergänzt. Allerdings nicht viel, da ich einerseits mit der Musterung schon recht zufrieden war und andererseits ist es halt die Unterseite und man wird das Ganze später sowieso nur noch erahnen können. BEi der Gelegenheit habe ich noch einige Spritzer an den Seiten angebracht, hauptächlich in Bodennähe.




Im wahrsten Sinne des Wortes entspannt, wie findest du da später die richtigen Drähte wieder raus?


Das ist relativ einfach, denn im Prinzip ist ja schon alles an der richtigen Stellen eingespannt. Ich muss also nur an das entprechende Spannschloss gehen und habe den richtigen "Draht". Was auf dem Bild chaotisch aussieht ist die sehr großzügige Überlänge an den einzelnen Stücken. Beim Rigging gilt das Gleiche wie beim Friseur: abschneiden geht immer, länger machen wird schwer :)

Zum Thema Rigging: ich habe mich entschieden, die Verspannung diesesmal mit Messingröhrchen zu straffen. Dafür wird das Monofilament durch ein kurzes Stück Messingrohr gefädelt, dann durch die Öse des Spannschlosses und dann wieder zurück durch das Messingrohr. Der Vorteil liegt vor allem in der Optik, da sich die Spannschlösser und die Drähte mit dieser Methode perfekt in eine Flucht bringen lassen.




Das ist eine Schweinearbeit, aber sie ist es wert. Wenn man das Monofilament einfach nur durch die Öse des Spannschlosses straff zieht, sieht das meistens nur aus einer Richtung gut aus. Bei manchen Teilen ist das kein Problem, z.B. bei den unteren Steuerseilen für das Höhenruder. Bei den Flügelabspannungen kann das aber richtig besch...en aussehen.

Wie geht das Ganze nun von statten? Nun, das Monofilament hat 0,12mm Durchmesser und es muss zweimal durch das Röhrchen, welches folglich einen Durchmesser von min. 0,24mm braucht. Mit den 0,5mm Röhrchen (Innendurchmesser 0,3mm) also kein Problem, oder? Soweit die Theorie, denn in der Praxis geht auf Anhieb nicht mal eine Draht geschmeidig durch, geschweige denn zwei. Also müssen die Stücke entsprechende gesäubert werden, ich nutze dazu eine alte Airbrushnadel.



Pro Tragfläche gibt es 7 Verankerungen, dazu noch 4 für das Fahrwerk und 6 für die Seiten- und Höhenruder. Macht 24 Hülsen. Bin jetzt mit der Hälfte durch, die anderen fertige ich sobald meine neuen Spannschlösser ankommen. Der Vorteil der Plackerei: wenn sie erst mal dran sind macht das Spannen richtig Spaß und ist das reinste Kinderspiel.




Ach ja, mittlerweile ist aus dem Eindecker auch endlich ein echter Doppeldecker geworden. Den oberen Flügel habe ich mit einem etwas helleren braun gealtert als den unteren. Allerdings ist mir der Farbunterschied etwas zu krass, hier bessere ich bei Gelegenheit nochmal nach.



Sobald alle Drähte gespannt sind, wird mit Sekundenkleber gesichert, dann kommt die Überlänge ab und etwas Metallfarbe darauf - fertig. Als einzige Untergruppe ist bis jetzt das Fahrwerk komplett verspannt.




Das war's auch schon für heute. Mit einem Aufnahme des Modells zum jetzigen Zeitpunkt verabschiede ich mich!



Viele Grüße,
Tim

120

Mittwoch, 21. April 2021, 13:01

Moin Tim,

sehr interessante Technik mit dem Röhrchen zum Verspannen. Das Ergebnis ist wirklich beeindruckend :ok:
Das bisschen mehr an Dreck in Bodennähe zahlt sich aus. Es sind nur kleine Nuancen, aber genau die machen letztendlich den Unterschied.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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