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Beiträge: 9 954

Realname: Bernd

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61

Samstag, 6. März 2021, 07:30

Moin Tim,

Gute Entscheidung, das aufgemotzte Spandau MG, zu nehmen, das sieht wahrlich um Klassen besser aus, als diese Vollversion. :thumbsup:
Die „empty shell chute“ ist für den Hülsenauswurf, eine Art Führung, damit sie nicht unkontrolliert in der Gegend herum fliegen können,
sondern an einem Punkt gesammelt werden, Hülsensack, oder auch direkt nach außen. Also so was wie eine Rutsche für leere Hülsen. :grins:


LG Bernd
Leben beginnt dort, wo die Zeit egal ist! :wink:

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62

Mittwoch, 10. März 2021, 21:21

Hallo zusammen,

weiter geht's mit der Halberstadt!

Die „empty shell chute“ ist für den Hülsenauswurf, eine Art Führung, damit sie nicht unkontrolliert in der Gegend herum fliegen können,
sondern an einem Punkt gesammelt werden, Hülsensack, oder auch direkt nach außen. Also so was wie eine Rutsche für leere Hülsen.


Bei der Halberstadt gingen sie direkt nach draußen. Das waren noch Zeiten: Asbest am Motor, Hülsen einfach in die Pampa :D

Die Mühe, die "Empty Shell Chute" aufzubohren (siehe letztes Update) hätte ich mir übrigens sparen können, das Teil geht gar nicht ganz durch :bang: Hätte man natürlich einfach rausfinden können, indem man das Teil mal vorher einbaut :D Egal, werde es aber später als Scratch nachbauen, muss allerdings noch auf den Postboten mit dem entsprechenden Baumaterialien warten.

Was gibt's zu berichten? Zunächst einigen Kleinkram:

Ich bin im Innenraum noch einige Bereiche angegangen, die mir zu "blank" erschienen - das kann bei 1:32 durchaus mal vorkommen. U. a. wurde der hintere Teil des Tanks wurde etwas eingestaubt und der Boden unter dem Motor hat ordentlich Öl abbekommen. Beides habe ich mit Ölfarben bewerkstelligt.





Dann ging es an die Munitionsbehälter, die ich in Aluminium bemalt habe und mit schwarzer und ockerfarbener Ölfarbe gealtert habe. Die Gurtzufuhr ist schön detailliert, den Gurt habe ich in Textilfarben dargestellt und die Patronen mit Messing, nichts besonderes.




Das Innere des Rumpfes hatte ich ja bereits mit dem Rahmen gemalt, wie in der Anleitung vorgesehen habe ich auch noch den hinteren Teil in Holzfarben bemalt, da man an der ein oder anderen Stelle in den Rumpf einsehen kann.
Eine dieser Stellen ist das Loch im nächsten Foto, die beiden Öffnungen für die unteren Steuerseile des Höhenruders mussten in den Rumpf geschnitten werden, was aber kein großes Ding war.




Und dann war es soweit, der Rumpf ging zu und wurde verklebt. Normalerweise ist das immer ein wenig traurig, da viel Arbeit wieder verschwindet. Allerdings sieht man bei der Halberstadt dank der großen Rumpföffnung auch nach Zusammenbau noch recht viel ein. Habe trotzdem vor dem verkleben noch einige Aufnahmen des Innenraum gemacht, ein paar davon findet ihr am Ende des Posts.



Egal wie gut die Passform eines Bausatz auch ist, am Verspachteln der Nahtstellen gibt es normalerweise kein vorbei. Das ist auch hier nicht anders. Allerdings hält sich das ganze in Grenzen, ich nutze dazu einfach die dickflüssige Grundierung Mr. Surfacer 500 und/oder Sekundenkleber.




Mit diesem Schritt endet der Baubericht für heute. Beim nächsten Mal kommt dann wohl DIE Schlüsselstellen des Modells: die Stipple-Tarnung. Ich freue mich schon drauf, habe aber gleichzeitig auch etwas Respekt. Werde das am Wochenende angehen.

Bis dahin, viele Grüße,
Tim





63

Mittwoch, 10. März 2021, 23:09

Schön voll, die Hütte.
Wirkt alles sehr authentisch!
Auch die Nähte am Rumpf sehr sauber
verarbeitet.
Mal sehen, wie Du die Farbgebung angehst.
Respekt ist immer gut!

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Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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64

Donnerstag, 11. März 2021, 07:45

Moin Tim,

Sehr saubere Arbeit, die du hier gemacht hast, das Cockpit sieht klasse aus, auch das Spandau MG 08 kommt gut rüber und Respekt sollte man immer vor seinen Modellen haben, denn Unwägbarkeiten, kann man nie ausschließen.

Also alles absolut topp. :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Schleifen der Klebenähte, immer wieder das gleiche, steht mir in den nächsten Tagen auch noch bevor. :grins:


LG Bernd
Leben beginnt dort, wo die Zeit egal ist! :wink:

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65

Donnerstag, 11. März 2021, 08:39

Moin Tim,

ich kann es nicht oft genug sagen: Ich bin restlos begeistert von deiner Arbeit :ok: :ok:
Die Verklebung der Rumpfhälften ... als wenn es ein Teile wäre und die Alterung, da brauch ich erst gar nicht drüber reden, da gibt es keine Superlative mehr :love: :love:

Mir bleibt nicht mehr viel übrig als den (virtuellen) Hut zu ziehen


Ingo
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Lord Nelson


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66

Donnerstag, 11. März 2021, 09:02

Moin Tim

ich schließ mich mal den anderen an . Tolle Bilder , klasse gemacht :dafür: :respekt:


Heiko
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67

Donnerstag, 11. März 2021, 19:59

Servus Tim
Wenn ich sehe wie all diese Details hinter der Rumpfverkleidung verschwinden .... ein Jammer :roll:
Wirklich schön gemacht, weiter so.
Spachtelei: Vallejo hat jetzt ebenfalls eine flüssige Masse aus dem Fläschchen... werde in Kürze in meinem BB darüber berichten.
Bei extrem großen Spalten hilft ein dickflüssiger Sekundenkleber mit Glasstaub bestreuen und kurzer Sprüh eines Aktivators .. in 2 Sekunden hart forever ohne schrumpfen.
Gruß Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


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68

Sonntag, 14. März 2021, 14:19

Hallo zusammen,

Gustav, Heiko, Ingo, Bernd & Ray, ich danke euch für eure Kommentare, bin tatsächlich etwas rot geworden :D

Wenn ich sehe wie all diese Details hinter der Rumpfverkleidung verschwinden .... ein Jammer


Das ewige Schicksal des Modellbauers - wobei die Halberstadt mit ihrer großen Rumpföffnung hier tatsächlich noch äußerst gnädig ist.

Spachtelei: Vallejo hat jetzt ebenfalls eine flüssige Masse aus dem Fläschchen... werde in Kürze in meinem BB darüber berichten.
Bei extrem großen Spalten hilft ein dickflüssiger Sekundenkleber mit Glasstaub bestreuen und kurzer Sprüh eines Aktivators .. in 2 Sekunden hart forever ohne schrumpfen.


Immer her damit! Warte sowieso schon ungeduldig auf neue U-Boot Bilder :)

Nun aber zum nächsten Bauabschnitt der Halberstadt:


Die Stipple-Tarnung

First things first: ich habe diesen BAuabschnitt abgeschlossen, eigentlich hat auch alles soweit hingehauen und trotzdem lässt mich das Ergebnis als tiefgespaltenen Mann zurück. Aber seht selbst.

Zunächst wurde der ganze Vogel weiß grundiert - wie immer mit weißer Grundierungen sind hier mehrere Farbaufträge nötig.



Danach wurde mit 5 Farben (den gleichen aus dem 5-Farb-Lozenge der Tragfläche) ein grobes Lozenge-Muster aufgesprüht. Die einzelnen Felder sind hier deutlich größer und unförmiger als bei dem klassischen Lozenge, das war auch beim Original so. Erleichtert das Malen natürlich unheimlich und man kann es freihand sprühen und muss nicht 5000 Fünfecke abkleben.



Dann geht es los und die Farben werden nacheinander auftragen. Wichtig: lieber jede Farbe am Anfang zu sparsame sprühen und dann eine zweite Runde machen, wenn am Ende noch Felder weiß sind. Umgekehrt wird das Ganze deutlich schwieriger...



Die Teile, die im Original aus Metal waren grundiere ich schwarz. Der Hintergedanke ist, dadurch einen subtilen Unterschied zu den (weiß grundierten) Holzteilen zu erzeugen.



Wie ihr im folgenden Foto seht, geht dieser Plan nur mittelmäßig gut auf, man sieht keinen Unterschied, der Farbauftrag war nicht durchlässig genug. Also helfe ich etwas mit eingefärbten Klarlack (Dunkelgrün) nach. Der Kontrast ist hier recht deutlich, wird aber durch die Sprenkelung später etwas reduziert.




Dann wird's kritisch. Gott sei Dank gibt es im Internet ja alles, auch ein Tutorial, wie man Stipple-Tarnung mit der Airbrush malt. Das GAnze gibt's von einem slowakischen Maestro names Zdenko Bugan auf der WNW-Webseite. Der Trick: extrem niedriger Luftdruck. Ich sprühe mit hochverdünnter Farbe (2,5:1) und ca. 5-7 PSI). Mann kann immer nur kurze Abschnitte sprühen, weil sich nach wenigen Sekunden die Airbrush zusetzt. Ich teste auch vor jedem Sprühstoss auf einem schwarzen Stück Plastik (Champignon-Verpackung aus dem Supermarkt). Das Prozedere mutet unheimlich anspruchsvoll an, ist in der Realität aber super einfach und läuft ohne Probleme durch.





Und trotzdem bin ich mit dem Ergebnis nicht so recht zufrieden.



Warum? Das kann ich gar nicht so genau sagen. Ich habe drei Vermutungen:

a) Mein Undercoat-Lozenge ist etwas zu klein geraten und dadurch wirkt der Anstrich sehr unruhig
b) Die Stipple-Tarnung ist einfach per se hässlich :D (siehe Originalbild im Anschluss)
c) a) und b) zusammen



Ich kann mir nicht helfen. Ich habe auf der WNW-Webseite dieses Bild hier gefunden und irgendwie gefällt mir das besser.



Aktuell habe ich das Modell jetzt erst einmal beiseite gelegt um etwas Abstand zu gewinnen. Eventuell werde ich die Farbe noch einmal komplett abnehmen. Bei dem neuen Lozenge-Muster würde ich die einzelnen Felder etwas größer machen sowie mit dem Dunkelgrün und Blau im Muster etwas sparsamer sein. Was würdet ihr Vorschlagen (bitte, keine falsche Scheu, alle Rückmeldungen und Vorschläge sind willkommen)?

Viele Grüße

Tim

69

Sonntag, 14. März 2021, 14:57

Okay, mit einer Stunde Abstand hat sich meine Panik etwas gelegt. Das Tarnmuster ist einfach Recht gewöhnungsbedürftig... Werde dem Flickenteppich mit einem Ölfilter zu Leibe rücken und dann sollte das passen!

Viele Grüße,
Tim

70

Sonntag, 14. März 2021, 16:18

Ich bin viel zu sehr Laie auf diesem Gebiet,
um Deinen Tarnanstrich einschätzen zu können.

Für mich muss das alles so und sieht auch ziemlich perfekt aus.
Aber was mich zufriedenstellt...

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

71

Sonntag, 14. März 2021, 16:34

Hi Ray,
Danke dir! Ob der Anstrich authentisch ist ist sowieso nochmal eine andere Frage. Ich bin zunächst etwas panisch geworden, weil das Ganze auf den ersten Blick einfach wie Kraut und Rüben aussah :lol: aber im Zusammenspiel mit den anderen Teilen etc. geht das doch in die richtige Richtung.

Viele Grüße,
Tim

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Realname: Bernd

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72

Sonntag, 14. März 2021, 16:42

Servus Tim,

Ich denke auch, das du hier zu hart mit dir ins Gericht gehst, ich finde auch das es gelungen aussieht.
Wenn du dir die beiden Fotos ansiehst, ist die eine Maschine im Museum, also nicht unbedingt authentisch und das andere Bild, ist nachkoloriert, also auch nicht authentisch.
Das Bild mit dem anderen Modell ist zwar gut, aber das von dir, gefällt mir besser. Noch dazu kommt, das es eine sehr schwierige Lackierung ist und auch mit der Ölfarbe wäre
ich eher zurückhaltend. Besser etwas weniger, als dann doch Zuviel.


LG Bernd
Leben beginnt dort, wo die Zeit egal ist! :wink:

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73

Montag, 15. März 2021, 07:14

Moin Tim,

ich habe auch lange hin- und hergescrollt, mir dieses und jenes Bild angesehen, dann wieder die Kommentare gelesen und wieder geschaut... Am Anfang ging es mir wie dir: Irgendwas passt da nicht, aber was? Erst als der Kommentar von Bernd:

Wenn du dir die beiden Fotos ansiehst, ist die eine Maschine im Museum, also nicht unbedingt authentisch und das andere Bild, ist nachkoloriert, also auch nicht authentisch.

bei mir im Kopf angekommen ist wurde mir klar was passiert: Man vergleicht dein Modell mit nicht authentischen Bildern. Das kann nicht funktionieren weil die Farbwiedergabe auf den Bildern im Vergleich zu den Bildern von deinem Modell unterschiedlich sind und die Bilder unterschiedliche Szenen zeigen.
Wenn du deinen Ölfilter gemacht hast und das Ganze dann noch ein wenig auf dich wirken kann, wirst du sicher kein "tiefgespaltenen Mann" mehr sein :ok:

Ingo
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Lord Nelson


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74

Montag, 15. März 2021, 16:12

@Bernd & Ingo: ihr habt (natürlich :) ) beide Recht. Der Vergleich mit einem fertigen Modell bzw. einem Museumsstück taugt im aktuellen Stadium nichts. Diese Sprenkeltarnung ist alleinstehend total chaotisch, tritt aber deutlich in den Hintergrund sobald eine dominantere Komponente dazu kommt, z.B. ein Balkenkreuz (Wingnut Wings stellt bei den Decals sogar den übermalten Zustand bei Kriegsende dar - wie cool ist das bitte?) ;). Auf dem Foto unten wird das schon Recht deutlich und da fehlt noch jegliches Weathering etc. Das ist dann auch wieder so wie ich mir das gewünscht habe von daher alles okay :)



Davon ab baue gerade den restlichen Rumpf zusammen und komme gut voran, so dass ich in nicht allzu ferner Zukunft das nächste Update posten kann.

Bis dahin, viele Grüße

Tim

75

Montag, 15. März 2021, 18:18

Hallo Tim,

ich finde deine Arbeit ganz hervorragend. Damit meine ich nicht nur den tollen Motor und die
feine Innenausstattung, sondern ausdrücklich auch die sehr gelungene Lackierung.

Weiterhin gutes Gelingen!
Beste Grüße vom Plastinator

76

Dienstag, 16. März 2021, 07:16

Moin TIm,

Diese Sprenkeltarnung ist alleinstehend total chaotisch, tritt aber deutlich in den Hintergrund sobald eine dominantere Komponente dazu kommt, z.B. ein Balkenkreuz
Auf deinem Bild sieht man das sehr deutlich :ok: :ok:
Bin gespannt wie es nach dem Weathering aussieht.

Ingo
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77

Mittwoch, 17. März 2021, 10:34

Hallo Tim!
Habe von diesem Tarnanstrich auch keine Ahnung - für mich sieht er allerdings durchaus gelungen aus - darüberhinaus kann mich auch nur der Argumentation von Bernd anschließen - bei Farben aus dieser Zeit wird es schwierig sich an eine Rekonstruktion zu wagen - zumal die Vorlagen auch nur Rekonstruktionsversuche sind - ich finde es sieht jedenfalls sehr gelungen aus.
LG Martin

78

Mittwoch, 17. März 2021, 13:38

Moin Tim

Ich hab ja auch keine Ahnung von Tarnanstrichen aber ich Denke das jeder Anstrich sowieso ein Einzelstück ist und dass keiner dem anderen gleicht .
Für mich alles Richtig gemacht :thumbup:


Heiko
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79

Donnerstag, 18. März 2021, 13:31

Servus Tim
Jeder Tarnanstrich dieser Art ist ein Unikat. Damals mehr als heute.
Für mich passt die Struktur zum Modell. :ok:
Dennoch habe ich zu erfahren versucht, wie das gesprenkelte Tröpfchenmuster zu dieser Zeit gemacht wurde. Ohne Ergebnis. Lassen wir der Fantasie freien Lauf :five:
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
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80

Montag, 22. März 2021, 16:07

Hallo zusammen,

jetzt hat das Update doch etwas länger gedauert aber mir fehlte in den letzten Tagen etwas die Muse und halbherzig wollte ich nicht an dem Model herum pfuschen. Bevor ich loslege möchte ich mich noch bei Peter, Ingo, Martin, Heiko und Gustav für die positiven Kommentare bedanken. Motiviert immer ungemein, insbesondere wenn man selbst mal mit nicht so ganz weiß wohin mit den eigenen Ergebnissen.

Dennoch habe ich zu erfahren versucht, wie das gesprenkelte Tröpfchenmuster zu dieser Zeit gemacht wurde. Ohne Ergebnis. Lassen wir der Fantasie freien Lauf


Ich erlaube mir hier mal aus meinem schlauen Buch "Halberstadt CL.II at war" von JS Alcorn (Windosck 157) zu zitieren:

"Scrutiniy of surviving images reveal a closely-stippled, or speckled finish over the original ply-clovered surfaces. The colours may have been applied with a stiff-bristled brush, sponge, rags or even a spray gun. The latter could well have beem fitted with a "splatter cap" to achieve the distinctive "speckling" and it may have also been that the constituents of the various colours may have been immiscible, i.e. being alcohol, oil and/or water-based that repelled each other when applied. However, this is pure speculation."


Mit anderen Worten: man weiß es nicht :lol: Interessant finde ich, dass es diesen Anstrich scheinbar "ab Werk" gab.

Zum Bau: ich habe es ja im letzten Post schon angeteasert, nun hat der Rumpf seine Decals fertig sowie die Lederpolsterung um die Luke.



index.php?page=Attachment&attachmentID=457334

Mittlerweile bin ich auch absolut zufrieden mit dem Tarnmuster, mit Decals und etwas "Struktur" wirkt das richtig stimmig! Probeweise hier auch einmal mit provisorisch angebrachtem Höhenleitwerk.



Das Kabel für den Auslöser im Cockpit habe ich ordnungsgemäß ans MG angeschlossen



Viele denken bei den WW1-Fliegern immer an Rigging und Holzdarstellung wenn von den "Promblemzonen" die Rede ist. Weitaus kniffliger finde ich hingegen die formgerechte Anbringung und Ausrichtung der Flügel mit der Vielzahl an Streben über die gesamte Spannweite des Fliegers. Beim Anbringen der inneren Streben und Radiatorleitungen - mit bereits 7 einzelnen Kontaktpunkten - nutze ich das Mittelstück des Flügels als Hilfsmittel und verklebe alles erst nachdem es mittels dieser "Schablone" perfekt sitzt.




Dann ging's an den Auspuff. Normalerweise lässt Wingnut Wings an dieser Stelle den Modellbauer den Auspuff selbst ausbohren, bei diesem Bausatz haben sie sich für eine Steckkombination aus zwei Bauteilen entschieden, die diesen Schritt überflüssig macht. Eine gute Idee möchte man meinen, allerdings entsteht dadurch natürlich auch eine Klebenaht, die es zu verschleifen gilt. Somit ist der Arbeitsaufwand letztlich ähnlich.




Nachdem alles entsprechend verklebt und verschliffen ist ging's an den Anstrich. Inspiriert von Bernds B-1 Düsen habe ich diesesmal für eine Kombi aus zwei Metallfarben entschieden. Den Anfang macht "Eisen".



Im Anschluss gab es eine Schicht Alclad "Exhaust Manifold" die zum Ende hinn ausdünnt, so dass ein Verlauf zwischen den beiden Metallfarben entsteht.



Danach habe ich mit Tamiya Smoke einige Verläufe zur Akzentuierung gesetzt und die Öffnung mit Mattschwarz "eingerußt".



Im letzten Schritt ging es dann an die "Rußstruktur". Ich bin eigentlich kein Fan von Pigmenten und gebe in beinahe allen möglichen Anwendungsfällen Ölfarben den Vorrang. Für Ruß gibt es meiner Meinung allerdings schlichtweg nichts bessers. Daher rücke ich dem Endstück des Auspuffs mit schwarzen Pigmenten zu Leibe (Marke Eigenbau aus Pastellfarben).



Noch ein paar Tuper rotbraune Ölfarbe, das Endstück mit Mattlack, den Rest mit Seidenmatt versiegelt und so sieht das ganze am Modell aus.



Ich nutze bewusst keine zu krasse Rostdarstellung am Auspuff. Einerseits mag ich diese komplett durchgerosteten Auspuffanlagen an Modellen nicht - vor allem wenn das restliche Weathering eher dezent ist. Andererseits- kann sein, dass ich falsch liege - wurden die Maschinen intensiv und minutiös gewartet und ich kann mir schlecht vorstellen, dass man den Auspuff einfach durchrosten ließ.

Damit endet auch schon das heutige Update. Im nächsten Schritt geht es an Seiten- und Höhenruder.

Bis dahin viele Grüße,
Tim

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81

Dienstag, 23. März 2021, 05:59

Moin Tim,

Der Auspuff sieht klasse aus. :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
Nur wer kommt den auf so eine Idee, nur das Stück am Ende noch einkleben zu müssen, das wäre heute wirklich auch Gußtechnisch mit einem Loch machbar gewesen.
Aber gut, jetzt noch ein paar Rauchspuren am Rumpf und das ganze sieht perfekt aus. :ok:


LG Bernd
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82

Dienstag, 23. März 2021, 06:36

Jetzt kann der Motor rauchen und sieht immer authentischer aus.
Tolle Ansichten und viel Lob :ok:

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Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

83

Dienstag, 23. März 2021, 06:59

Moin,

ich kann mich nur anschließen: Ganz großes Kino :ok:

Ingo
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84

Dienstag, 23. März 2021, 18:56

Tim, den Abgaskrümmer hast passend zum Motor hinbekommen, sieht gut aus.
Aus welchem Material war damals der MG-Munitionsgurt? Würde ein Wash mehr Detail bringen?
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
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85

Freitag, 26. März 2021, 15:56

Liebe Mitleser,

ich danke euch für eure Kommentare und für den vielen Zuspruch. Es geht wie immer runter wie Öl.
:prost:

@Bernd: finde die Lösung auch nicht optimal. Selbst wenn Sie es zum aufbohren gelassen hätten wäre es okay, die Öffnung ist in diesem Fall relativ groß, das wäre ruckzuck gemacht.
@Gustav: die Munitionsgurte waren damals aus Textil, dementsprechend habe ich sie in Canvas/Leinen bemalt (Farbe ist XF-55 von Tamiya). Ist natürlich kein guter Kontrast zum Messing der Hülsen. Eventuell gehe ich während des Weatherings nochmal mit einem braunen Wash dazwischen.

So weiter geht's! Natürlich nicht mit dem Höhen- und Seitenleitwerk, davor habe ich mich erfolgreich gedrückt (sobald weiße Farbe benutzt wird, bekomme ich komischerweise immer Lust darauf ein anderes Teil zu machen :D ). Stattdessen habe ich mich der Drehringlafette sowie dem Mittelelement der oberen Tragflächen gewidmet.

Ersteres war ruckzuck erledigt. Zunächst mit Eisen bemalt.



Anschließend 2 Schichten Chipping-Medium drauf plus Farbe und dann das Teil entsprechend abgenutzt, die Dinger waren sicherlich ziemlich runtergerockt.



Und dann noch mitsamt zweier Streben am Flieger angebracht.




Das zugehörige Parabellum-MG werde ich erst zum Ende des Baus anbringen. Habe mir hierfür ein Resin-MG von Gaspatch gegönnt. Nicht das die Kitteile schlecht wären, aber die Gaspatch-MGs sind halt der absolute Hammer und das Teil ist ja sehr prominent bei dem Modell, da lohnt sich das schon. So rede ich mir das zumindest für mich schön :)

So nun zum Mittelelement der Tragfläche: darauf befinden sich der Radiator sowie ein zweiter Tank. Diese beiden Teile bekommen jeweils ihren metallenen Anstrich - Messing für den Tank, Aluminium für den Radiator - während der Rest im Stippletarn bemalt wird.





Der Tank bekommt abschließen nach einem Anstrich mit Chippinfluid noch die grüne Schutzfarbe und das entsprechende Chipping.



Ähh ja, das war wohl etwas zu viel, also nochmal neu:



Besser! So und nun kommen wir zum größten Schnitzer des gesamten Bausatzes, ich würde sogar sagen, dem größten von allen WNW-Bausätzen, die ich bisher gebaut habe.

Also hier ein Originalfoto (abgedruckt in der Bauanleitung), man beachte das Lüftungsrohr am Radiator.



Hier die entsprechende Illustration, direkt aus der Bauanleitung mit selbigem Rohr.



Und so sieht WNW den Bau vor...



Richtig, es ist einfach ein komplett anderes Teil und das freie Rohr gibt es schlichtweg nicht, obwohl es super prominent ist und auch gusstechnisch nicht die Welt gewesen wäre. Aber hauptsache, es sind 5 verschiedene Luftschrauben im Kit :bang:

Ich will das Teil natürlich auf jeden Fall wie beim Original bauen. Also wird zunächst mal ein Messingröhrchen entsprechend zurecht gebogen. Damit das Röhrchen seine Form behält und nicht eingeknickt bringe ich vorher einen Draht ein. Funktioniert wunderbar.



Die Methode für die Fertigung des vorderen Trichters habe ich mir aus Gustavs Baubericht abgeschaut: erhitzen und dann langsam weiten.



Problem dabei: wie auf dem Foto zu sehen, war der Trichter sehr weit, um ein vielfaches weiter als der Rohrdurchmesser. Das ist aus einem normalen Rohr so nicht zu fertigen.



Nach einigem Überlegen habe ich mich dazu entschieden, zunächst einen Trichter aus einem 0.7mm Röhrchen zu fertigen, diesen abzutrennen und auf den Trichter eines 0,5mm Röhrchens zu kleben. Das Resultat geht schon viel mehr in die richtige Richtung. Zugegeben: im Makro sieht die "Naht" ziemlich übel aus obwohl ich teilweise mit der Feile nachgebessert habe. Mit bloßem Auge sieht man davon allerdings überhaupt nichts und darum geht es mir ja letztlich.



Anschließend habe ich mithilfe meine Bendingtools noch die Spange gefertigt.



Und so sah das Ganze am Ende aus.



Fertig? Noch nicht ganz.Für den Tank gibt es noch eine Glassäule zum Ablesen des Füllstands (entweder für den Mechaniker oder den Bordschützen, für den Piloten wäre die Positionierung eher ungünstig). Diese liegt als Klarteil bei. Ich habe an den Fassungen entsprechend mit Messing und Grün gearbeitet und danach mit Clear Yellow den entsprechenden Treibstoff-Pegel gemalt. Das Weathering hat eigentlich noch nicht begonnen, aber sowohl bei dem Tank als auch beim Radiator habe ich schon ein bißchen mit Ölfarben gearbeitet, die sahen sonst so flach aus... et voila:




Hoffe es gefällt, war auf jeden Fall eine Menge Fuddelei :D

Viele Grüße und schönes Wochenende!

Tim

86

Freitag, 26. März 2021, 18:07

Hallo Tim,

ganz feine, verdammt feine Arbeiten :love:

Ob Dir diese Meinung nun hilft oder nicht - einfach Worte der Bewunderung.

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Ray

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87

Samstag, 27. März 2021, 07:51

Moin Tim,

Da kann ich mich Ray, einfach nur anschließen, ganz feine und saubere Arbeiten die du hier gemacht hast. :thumbsup: :ok: :ok: :ok:


LG Bernd
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88

Samstag, 27. März 2021, 08:50

Moin Tim

Da muß man mal ein absolutes :respekt: :respekt: :respekt: dazu geben .Irre gut :D


Heiko
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89

Samstag, 27. März 2021, 08:50

Moin Tim

Da muß man mal ein absolutes :respekt: :respekt: :respekt: dazu geben .Irre gut :D


Heiko
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90

Samstag, 27. März 2021, 10:11

Hallo Tim,

das ist ja toll. Diese feinen Details lassen es verschmerzen, dass die wunderbare Feinarbeit an Motor
und Cockpit inzwischen weitestgehend im verborgenen liegen.

Deine Vorgehensweise finde ich sehr gut - und schön, dass Du sie hier so ausführlich dokumentierst.
Beste Grüße vom Plastinator

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