Hallo ihr Lieben!
Heute möchte ich euch mal einen „Exoten“ vorstellen. Die SO3C Seamew von Czech Model. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, bin ich ein große Fan von Special Hobby und deren Typenauswahl und wenn es um die Typenauswahl geht, hat Czech Model genauso mein Herz erobert. Wenn man sich mit dem Thema US Navy beschäftigt, ist man schnell mal alle „bekannten“ Typen durch und die „großen“ Hersteller sind in diesem Themenfeld dann recht bald ziemlich erschöpft. Czech Model ist hier dann die Rettung, im Programm finden sich zahlreiche Navy Maschinen, auch oder vorallem etwas Abseits vom „Mainstream“.
So schön und erfreulich das ganze auch ist, es gibt natürlich einen kleinen Haken. Czech Model ist ein kleiner Hersteller und deren Modelle sind eindeutig „Short-run“ Produktionen. Dies zeigt sich zum einen im recht hohen Preis, in der recht mageren Verfügbarkeit und vorallem im teilweise abenteuerlichen Bauerlebnis. Insgesamt würde ich den Bau als sehr zwiegespalten beschreiben. Im inneren des Modells hat man es mit feinsten Resinteilen zu tun, welche top detailliert sind und auch exzellent zusammenpassen. Dieses positive Erlebnis wird dann allerdings durch die Plastikteile des Modells getrübt. Hier findet man gigantische Angüsse, enorme Wandstärken der Teile und keinerlei Passzapfen. Alles wird stumpf zusammengeklebt, was natürlich gerade bei den Flügeln und dem großen Schwimmer einen gewissen Erfindungsreichtum mit sich bringt. Die deutlichste Schwäche stellen die Klarsichtteile dar, hier kann man angesichts der Wandstärke eigentlich nur noch von Panzerglas sprechen.
Man hat also ein fein detailliertes Cockpit, welches man gerne herzeigen möchte aber gleichzeitig Klarsichtteile, welche es einem aufgrund der Materialstärke unmöglich machen, die Kanzel geöffnet darzustellen. Ich habe mich letztlich für einen Kompromiss entschieden. Der Bereich des Heckschützen wurde geschlossen dargestellt, das vordere Cockpit wurde dagegen geöffnet und der verschiebbare Teil der Kanzel wurde als Vacu-Teil selbst angefertigt. Den Stempel dafür habe ich aus Fimo angefertigt und zurecht geschnitzt, anschließend wurde eine Blister-Verpackung über dem Toaster erwärmt und über den Stempel gezogen. Perfekt ist das ganze nicht, vorallem weil man nun deutlich sehen kann, wie dick die vordere Windschutzscheibe ist, allerdings habe ich mir nicht zugetraut, diese ebenfalls tiefzuziehen. Für mein erstes Tiefzieherlebnis bin ich auf jeden Fall ganz zufrieden damit.
Der übrige Bau gestaltet ist geprägt von viel Spachtelmasse und genau soviel Schleif- und Gravurarbeiten. Hat man dies allerdings überstanden, wird man mit einem nicht alltäglichen Modell belohnt, welches die eigene Sammlung erweitert. Um den Rahmen nicht zu sprengen, lasse ich jetzt mal die Bilder sprechen, wenn ihr irgendwas genaueres wissen wollt, freue ich mich wie immer auf eure Fragen und Kommentare.
Liebe Grüße
Johannes