Neues von der Amerikanerin.
Nun kommen wir zu einem Thema, welches meine volle Aufmerksamkeit die letzten Wochen genoss. Das Thema: Boote. Grundsätzlich brauchte ich etwas als Ausgleich zu den Stücken und den Aufdoppelungen, daher gleich mal die nächste Baustelle aufgerissen.
Und hier der aktuell Baustand:
Ich habe aus Evergreen für jedes Boot aus Poly einzelne Ruder (nicht Riemen!) angefertigt. Heute werden bei der Constitution und ihren „Boats“ die Ruder abgenommen, aber das ist eher der Tatsache geschuldet dass man entsprechende Zeit und Mittel hat. Im aktiven Dienst wird kaum jedes Mal das Ruder ausgehangen worden sein. Alleine aus praktischen Gründen. Wir wurden in der Ausbildung an ähnlichen Booten ausgebildet . Da jedes Mal dass Ruder auszuhängen wäre jedes Mal ein Akt und gleichzeitig ohne größeren Nutzen. Die Pinne wurde vermutlich abgebaut. Dies hat den praktischen Nutzen dass sie beim Bemannen massiv stören kann, es sei denn sie wird entsprechend fixiert. Doch das geht glaube ich ein bisschen arg ins Detail und ich weiß nicht ob das überhaupt jemanden juckt.
Lange Rede kurzer Sinn:
Ruder angefertigt nach Zeichnungen von Marquardt.
Ruderbeschläge sind aus Teelichtblech gemacht.
Die Pinnen sind ebenso aus Poly. Ich bin mir noch nicht sicher ob jedes Boot seine Pinne bekommt, zumindest in den Davits ist es unwahrscheinlich dass sie lose im Boot gelagert wurden.
Auf jeden Fall bekommt das 28ft „Whaleboat“ (Der Name leitet sich nicht von der Nutzung bzw dem Einsatzzweck, sondern von der Bauform ab.) eine festmontierte und fixierte Pinne samt Rudereinschlag von 45°. Das wird extrem spannend, da der Rumpf des Whaleboats komplett anders aussieht als bei den anderen.
Aber Moment... Whaleboat? Das ist doch gar nicht im Bausatz vorhanden?
Jau. Haste keins, schnitz dir eins! Lets Scratch! Viel Spachtelmasse und Nagelfeilen später ist das das vorläufige Ergebnis. Hier und da muss nochmal ein Mikrokubikmillimeter Spachtelmasse ran.
Was direkt auffällt: Die Boote aus dem Bausatz rezessive die Maße passen nicht zu 100% zu den vermutlich um 1812 vorhandenen Booten. Einiges an (Um-)Rechnerei ergab das relativ schnell. Aber das ist vermutlichdem Alter des Bausatzes geschuldet.
Weiter im Text:
Die 34ft Launch bzw. der Einsatz hat gefeilte Ruderdollen bekommen. Ich habe mich da an K.-H. Marquardt‘s AOTS gehalten, nach welchem die Dollen bei der Launch in die Reling eingelassen waren.
Das Whaleboat bekommt ebenso wie der 2nd Cutter Ruderdollen aus selbst gedrilltem 0,6mm Messingdraht.
Im Bild sind dass die Dollen des 2nd Cutters.
Dazu werden Stücke ca. 8mm abgeschnitten, gebogen und an dein Bootseinsatz geklebt. Sobald der Kleber ausgehärtet ist wird abgekappt auf die richtige Länge.
Der 2nd Cutter hat zusätzlich vorn und achtern Washboards bekommen. Ebenso aus Poly gefertigt. Dazu bekam er noch zwei in den Bodenbrettern eingelassene Augbolzen. Die Boote wurden nunmal nicht, wie in der Anleitung beschrieben einfach vorn auf der Back und Achtern „irgendwie“ gelascht. Doch dazu mehr wenn die Zeit dann dazu da ist.
Hier nochmal ein Bild einer alten, ersten Version meiner „Pimp-my-Jollyboat“-Eskapade. Eigentlich ganz interessant wie man sich weiterentwickelt. Ich denke außer der Farbe lasse ich es so. Als Anekdote.
Heckspiegel: Ich plage mich seit Tagen mit dem Gedanken den Heckspiegel neu zu machen.
Nicht ansatzweise historisch korrekt, er fängt an mich zu stören. Ich überlege sogar ihn in den Stand 1797 (komplett gelb/Ocker (nicht Gold!)) zu versetzen. Das würde auch dazu führen die Seitentaschen
zu ändern. Fenster Rot wie in Corne‘s Gemälden.
Und dann auch den Seitenstreifen Ocker zu machen.
Und dann müsste die obere Schanz laut AOTS auch ab. Und wenn ich dann schon dabei bin könnte Ich auch die Galion abreissen und den Hercules scratchen..
Und was ist überhaupt mit den Stückpforten/Luken am Heck? Hust hust.
Was haltet ihr davon? Das zieht halt wieder nen immensen Berg an Arbeit nach sich.