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  • »Thor101« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 286

Realname: Dieter

Wohnort: Schöppingen

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1

Montag, 25. Januar 2021, 18:25

Bitte um Hilfe bei Evolution Silverline Airbrushpistole

Moin,

ich hatte mir eine neue Airbrushpistole „Evolution Silverline Airbrushpistole Two in One 126003“ gekauft.
Jetzt habe ich die Pistole mehrfach gereinigt; aber laufend sitzt das Ding zu. :D
Ich war dem Wahnsinn ?( nahe, da ich die Pistole ja peinlich gesäubert hatte.
Probespritzen mit Wasser oder Alkohol super.
Farbe rein, Düse zu.


Den Fehler meine ich selbst gefunden zu haben:
Überall werden die Reinigungsbürsten für Airbrushpistolen empfohlen.
Die habe ich natürlich auch benutzt; aber entweder habe ich uralte bekommen
oder die sind grundsätzlich nicht zu gebrauchen.
Ich hatte mir nochmal einen zweiten Bürstensatz bestellt, aber die sind genauso schrott.


Bild 1


Das Problem:
Die Bürsten verlieren Borsten, die sich nicht so ohne weiteres aus der Pistole lösen lassen.
Ich habe es anfangs nicht bemerkt, dass diese Borsten ständig die Düse zusetzen.
Durch Zufall hatte ich beim Reinigen welche am Q-Tip bemerkt, und das, obwohl ich die Pistole mehrfach gespült hatte.


Bild 2


Das hat mich stutzig gemacht.
Ich habe die Pistole mit einer Spritze mit Wasser gespült, wie mit einem Hochdruckreiniger.Erst jetzt lösten sich die Fasern aus der Pistole.
Sicherheitshalber nochmal mit Pressluft, also so 6 bis 8 bar ausgeblasen.

Hat jemand bessere Reinigungstipps??

Leider setzt sich die Pistole trotzdem sehr schnell zu. :bang:
Dann kommen aus dem Farbbecher Luftblasen.
Auch seitlich aus der Verschraubung der Düse kommen Luftbläschen.

Ich habe schon einen neuen O-Ring und die Teflondichtung hinter der Düsenspitze erneuert.
Ich ziehe die Schraube der Düse mit den Fingern fest an. Oder doch mit Werkzeug?

Kann es denn sein, dass die Farbe, ich benutze Aqua Color von Revell, noch zu dick ist?
Ich verdünne die Farbe mit Airbrush-Thinner von Vallejo.
Sie ist sehr flüssig, aber noch deckend.
Oder soll ich noch mehr verdünnen, dass sie, wie viele schreiben, eine milchige Konsistenz erhält?
Dann ist sie aber nicht mehr direkt deckend.
Schwer zu beschreiben.

Das Rezept von „Awacs“ Verdünnung für Airbrush selbst mischen?
habe ich noch nicht probiert. Vielleicht ist das ja die Lösung.

Zum Schluss noch Bilder meiner Pistole - fällt Euch was auf? Fehlt eventuell eine Dichtung oder so?



Die Düse. Habe mir sicherheitshalber eine neue bestellt.



Blick in die Pistole.

Schon mal ganz lieben Dank für Eure Mühe!

Gruß Dieter
Was ich sonst so treibe, findet Ihr <<Hier>>

Beiträge: 975

Realname: Patrick

Wohnort: Fellbach/BW

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2

Montag, 25. Januar 2021, 20:45

Hallo Dieter,

das mit den Reinigungsbürsten ist ja mal absolut übel. Also für die Düse verwende ich selbst keine Bürste sondern eine Reinigungsnadel. Mit sanftem druck, sonst weitest Du die Düse und dann ist sie irgendwann hinüber.
Ansonsten schau mal in den einschlägigen Shops für Airbrush und Zubehör. Dort findest du auch ordentliche Bürsten.
Nach dem reinigen mal mit dem Mund durch pusten und durch schauen (gegen das Licht). Dann sieht man eigentlich direkt, ob sie frei ist oder noch was drin hängt. Wenn noch nicht frei, dann nochmal mit der Reinigungsnadel ran.
Vorher jedoch leg ich die gesamte Spitze demontiert (drei Teile) für ein paar Minuten in Dowanol ein.

Währenddessen reinige ich den Body der Airbrush. Mit ner dünnen Bürste von Hinten durch die Nadeldichtung.
Dann den Rest wo die Farbe rein fließt und vorne an der Verschraubung.

Danach wie gesagt, gehts an die Düse...

Wenns blubbert höre ich mit dem brushen direkt auf, denn sonst besteht Gefahr, dass du Farbe in den Luftkanal drückst. Da bekommst Du die Farbe dann nicht mehr raus.
Da hilft dann nur ordentlich sauber machen.

Die Revell Aquas verdünne ich mit Aqua Color Mix (Wasser oder Fensterreiniger geht auch) bis eine milchähnliche Konsistenz vorliegt. Egal ob 0,2 oder 0,4mm Düse, Druck von 1 bis 2 bar (meist 1,5 bar) und los brushen.
Nicht jede Farbe deckt beim ersten mal hundert pro. Dann kommt man um einen zweiten Durchgang nicht umhin.

Ach so, handfest die Düse aufschrauben reicht vollkommen aus. Werkzeug brauchst du maximal wenn Du die Nadeldichtung tauschen möchtest.

Du wirst sicher hier im Forum auch noch andere Antworten erhalten und finden. Hoffe das Dir das Hilft. Am Ende findet jeder seinen Weg, damit umzugehen.

Bei Fragen immer wieder melden. Wenns klappt wäre schön zu lesen, wie Du Dein Problem gelöst hast.

Viele Grüße und viel Erfolg,

Patrick
Du kannst dein Leben nicht verlängern und du kannst es auch nicht verbreitern. Aber du kannst es vertiefen.
Gorch Fock (deutscher Schriftsteller)

3

Montag, 25. Januar 2021, 21:22

Hallo Dieter.

Farbe sollte grundsätzlich gut verdünnt sein, idealerweise mit dem original Verdünner des Farbherstellers selbst. Das vermeidet Probleme.

Versuchst du direkt beim ersten Farbauftrag deckend zu lackieren ? Das ist eigentlich der falsche Weg. Zunächst sollte das Modell mit einer vernünftigen Grundierung versehen sein. Dieser Schritt ist besonders bei wasserbasierenden Farben wichtig für eine gute Haftvermittlung. Den eigentlichen Farbauftrag nimmt man lasierend in mehreren Schichten nass in nass vor, bis eine deckende Farbschicht erreicht ist. Die Airbrush also so einstellen, das relativ wenig Farbe heraus kommt. Versucht man mit viel Farbe schon beim ersten Drübergehen eine deckende Farbschicht zu erreichen, geht das meißt in die Hose.


Bei der Reinigung kommen bei mir "harte" Gegenstände generell nicht zum Einsatz. Die Düse ist ein empfindliches Bauteil. Zerkratzt du dort innen etwas, sammelt sich an diesen Riefen Farbe und trocknet an. Daran sammelt sich beim Sprühen weitere Farbe und die Airbrush verstopft.
Besser:
Unmittelbar nach dem Farbsprühen mit einem Verdünner oder Reiniger pur aussprühen (dafür gibt es die Sprühpötte). Das entfernt einen Großteil der Farbe. Danach Schutzkorb und Düsenkopf abschrauben. Die Feststellschraube der Nadel lösen und die Nadel vorsichtig nach vorn heraus ziehen. Die Nadel beim Reinigen wie ein rohes Ei behandeln - ist ihre Spitze auch nur minimal verbogen, kann auch das Probleme verursachen.
Die Reinigung der zerlegten Airbrush erfolgt zunächst manuell mittels Küchenrolle, welche in entsprechenden Reiniger getunkt ist. Mit spitz verzwirbelter Küchenrolle bekommt man selbst Düsenkopf und Schutzkorb gut sauber. Sollt man bei Sichtprüfung doch irgendwo noch Farbpartikel erkennen, so kann man mit einem hölzernen Zahnstocher nacharbeiten. Der zerkratzt garantiert nichts.
Düsenkopf und Schutzkorb kommen abschließend zur Sicherheit noch einmal in den Ultraschallreiniger. Somit ist nun wirklich alles "porentief" rein und bereit zum nächsten Einsatz.
Hat man dann immer noch Probleme, liegt es entweder an der Einstellung der Airbrush oder ein Bauteil ist defekt.

edit :
Beim Betrachten deiner Bilder fällt mir am Gewinde und an den seitlichen Öffnungen des Schutzkorbes graue Farbe auf. Kann das sein ? Zudem wirkt die Spitze der Düse irgendwie "zerfranst". Vorn im Airbrushkörper scheint das Innengewinde auch beschädigt zu sein, hat es Grat ? Schaut fast so aus.
Nimmst du die Dichtungen beim Reinigen ab ? Bzw. wie gehst du allgemein beim Reinigen vor ? Diese Bürsten sind jedenfalls keine gute Idee, damit ist Schaden vorprogrammiert.

Hätte Gott gewollt das ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen!

4

Montag, 25. Januar 2021, 23:47

Von den Reinigungsbürsten halte ich überhaupt nichts. Alles was Du brauchst, um Deine Evo in kurzer Zeit zu reinigen und danach jeweils kurzfristig einsatzbereit zu haben, findest Du in dem u.g. Link zu einem Nachbarforum (bzw. dem darin verlinkten Dokument). Insbesondere der darin enthaltene Trick mit der „flauschigen Zahnseide“ macht einen Riesen-Unterschied. Seitdem ich es dementsprechend handhabe, hatte ich nie wieder Probleme mit einer nicht optimal gereinigten Airbrush. :rolleyes:
https://www.modellboard.net/index.php?topic=41455.0
Ich unterstütze die Sammelaktion zugunsten der Familie von Markus Haar (Forumsname: Markus Vondy).
Klick diesen Link: https://gofund.me/5b139131



Gruß
Thomas

Eine Übersicht meiner fertigen Bauten gibt es hier:
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5

Dienstag, 26. Januar 2021, 11:55

Moin,

riesiges Dankeschön erst mal für die ausführlichen Antworten und Tipps! :thumbup:

Beim ersten Lesen sind mir schon einige sehr interessante Dinge aufgefallen,
die ich nochmal im Detail überprüfen und testen möchte.

Und ja, auf meinen Bildern ist mir selbst aufgefallen,

dass in der Pistole doch noch Farbreste zu sehen sind. :rot:
Das heißt, ich werde mir die Reinigungstipps auch nochmal besonders ansehen.

Mittlerweile ist mir klar, dass die Metalldrähte der Bürsten einen riesigen Schaden anrichten.
Die Spitze ist wirklich vorn etwas ausgefranst,
denn sie ist mir einmal runtergefallen (Deshalb auch die Neubestellung).

Ansonsten benutze ich in der Düse etc. nur Holzstäbchen als mechanische Hilfe beim Reinigen.
Insofern waren die Bürsten mit dem Metalldraht nicht ideal.

Weiterhin möchte ich mir noch einen Trocknungsverzögerer bestellen
und einen selbstgemischten Verdünner ausprobieren.

Soweit ich dann hoffentlich ein gutes Ergebnis melden kann,
werde ich das hier auch tun. Daran habe ich jetzt keinen Zweifel mehr.

Per PN hatte mich noch „Kawaschleifer“ auf ein eventuelles Druckproblem aufmerksam gemacht.
Da bin ich auch dran.

So, nochmals ganz lieben Dank Euch allen!

Sobald es läuft, werde ich zumindest vom Ergebnis kurz berichten.

Gruß Dieter

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Beiträge: 286

Realname: Dieter

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6

Donnerstag, 28. Januar 2021, 12:18

Moin,


nun bin ich in der Lage,
meine Airbrushpistole mit verbundenen Augen in Rekordzeit auseinander zu bauen,zu reinigen und zusammen zu setzen.

Spaß beiseite, es läuft jetzt wie geschmiert! :ok:

Ich muss gestehen, dass ich als Neuling im Airbrushen;
sehr blauäugig und ignorant an die Sache heran gegangen bin.
Ohne eigene Tests und etwas Erfahrung kann man sich schnell in den Wahnsinn treiben. :bang:

Fehlerbeseitigung:
a) welche Farbe wird benutzt
b) Konsistenz der Farbe bzw. Verdünner für die Farbe
c) Effektive Reinigung der Pistole
d) Druck richtig einstellen

Zu a und b:
Anfangs hatte ich zwei X-Wing gebaut und dabei Vallejo-Farben und die nagelneue Pistole benutzt.
„Es läuft jetzt gut“, dachte ich.

Die Vallejo-Farben muss man nicht oder nur kaum verdünnen.
Im Gegensatz zu den Revell Aqua Color Farben die ich jetzt benutze,
muss diese Farbe richtig verdünnt werden.

Ein ausgiebiger Test ist wohl bei jedem Materialwechsel angesagt.
Ich habe neben dem von mir benutzten Verdünner noch Alkohol hinzugefügt.
Erstaunlich, wie gut die Farbe sich nun versprühen läßt.

Mit dem Thema Farben und Farben verdünnen habe/hatte ich einfach zu wenig Erfahrung.

Zu c:
Ja, es ist mir schon etwas peinlich; aber da habe ich einiges versaut.
Der Tip mit der dicken Zahnseide ist auch super.
Zum Reinigen benutze ich jetzt keine Metallteile mehr.
Ausschließlich Wattestäbchen und Holzstäbchen werden benutzt,
um nichts zu verkratzen oder zu beschädigen.
Brauchbare Bürsten zum Reinigen habe ich noch nicht gefunden.
Da bin ich jetzt pingelig. :rot:

Zu d:
Warum ich nur einen Druck von etwa 1,3 bar hatte, weiß ich jetzt nicht mehr. ?(
Zumindest war er bei mir zu gering oder die Anzeige ist nicht korrekt.
Jetzt habe ich etwa 2 bar eingestellt und es funktioniert auf jeden Fall viel besser.

Endlich kann ich mit der Airbrushpistole so arbeiten,
wie ich mir eigentlich immer gewünscht hatte. :tanz:

Danke für die guten Hilfen!

Gruß Dieter

Was ich sonst so treibe, findet Ihr <<Hier>>

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