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Donnerstag, 26. November 2020, 13:33

AMT Shelby GT 500 Baubericht und Vorstellung - ACHTUNG viel Text

Hallo zusammen,

dies ist bereits ein älterer Beitrag. Aus dem Original sind aber mittlerweile die Bilder verschwunden.
Daher stelle ich ihn nochmal wieder mit Bildern ein. Für alle, die den Beitrag noch nicht kennen, mit dem alten Text und in Kombination mit dem Baubericht.
Ich hoffe, Wiedersehen mach dennoch Freude und erneuere auch noch die anderen alten Beiträge, die keine Bider mehr enthalten.

Hier also der 1968er Shelby Mustang GT 500 von AMT.

Zum Kit: Übel. Nichts, aber auch gar nichts passt, einiges fehlt (z.B. die Sicken an den Front- und Heckanbauteilen, die Diagonalstreben im Motorraum, die Dämpferdome und die vorderen Federbeine) einiges von dem, was da ist, ist falsch (z.B. Motorraum-Seitenwände sind nur die üblichen Radhäuser) oder auf Grund des hohen Alters der Form bis hin zur Unbrauchbarkeit vergratet (z.B.fast alle Schriftzüge und Embleme sowie die Abgasanlage).

Hier nochmal ein kurzer Baubericht mit dazu:

Angefangen hat alles mit der Karosserie. Die hat zwar brauchbare Proportionen, das war es dann aber auch schon. Sämtliche Mustang-und Shelby-typischen Gravuren an Front und Heck fehlen komplett. Ich habe sie nachgraviert. Schon besser, auch wenn der Verlauf der Gravur an den oberen Vorderkotflügeln falsch und nicht ganz symmetrisch ist.

Die hässlichen und viel zu dicken angegossenen Scheibenwischer habe ich entfernt und den Windlauf wieder verspachtelt und verschliffen. Auch die übel gegossenen Shelby-Schriftzüge an Front und Heck habe ich weggeschliffen. Bis alles graviert und lackiert war, vergingen zwei Wochen Urlaub mit 6-8 Stunden Modellbau pro Tag.

Natürlich habe ich erst nach der Lackierung gemerkt, dass ich die Fugen zwischen Kotflügel und Windlauf vergessen habe, die Aluleiste an den Schwellern nicht glatt sondern eine Profilleiste ist und der Fugenverlauf der vorderen Kotflügel im Original auch anders aussieht. Den kann man aber nicht korret nacharbeiten, da wiederum der Ausschnitt für die Motorhaube viel zu weit nach vorne reicht und die Ecke im Original nicht runde sondern eben - naja - eckig ist. Im Original ist der Abstand zwischen Haube und Vorderkante größer.

Front:



So müsste es sein:



Die üblen vollverchromten Scheinwerfer habe ich mit einem Kugelkopffräser aufgefräst bis nur noch der Chromring da war. Dann habe ich ein passend geschliffenes Stück Scheinwerferglas (wegen des Schleifens leider ohne Gravuren) eingesetzt. Der Grill wurde weggeschliffen und durch einen Fotogeätzten ersetzt. Im Gegensatz zum Original habe ich ihn aber des Kontrastes wegen Kupferfarben gelassen. Das Original war schwarz. Die Lufteinlässe oben und unten wurden bis auf einen dünnen Chromstreifen vorbildgerecht in Wagenfarbe lackiert. Lufteinlässe in Vollchrom wie sie bei den meisten gebauten Modellen und auch auf der Bausatzschachtel zu sehen sind sehen zu spielzeughaft aus und sind nicht vorbildgerecht. Die Zusatzscheinwerfer sind tiefgreifend veränderte Teile aus dem Kit.



Das vollverchromte Heckblech war ebenfalls übel. Das erste habe ich zerstört. Ein Ersatzteil von einem Forumskollegen wurde entchromt,gemäß Vorbild mattaluminium lackiert, der Bereich um die Heckleuchten mit Bare Metal neu verchromt und die Heckleuchten selbst mit Keith Marks Decals nachgebildet. Auch die Schlange auf dem Heckdeckel ist ein Decal wie ebenfalls der hintere Shelby-Schriftzug.



Die Heckschürze – obwohl vor der Lackierung sorgfältig angepasst – wollte zusammen mit der Heckstoßstange nicht richtig passen. War mir dann aber bei der Endmontage egal – hab halt das Beste draus gemacht.

Nun kam die Innenausstattung dran. Die Rückbank war viel zu flach mit hässlichen eingegossenen Gurten. Also Kofferraumboden komplett abgedeckt, das Ganze weiß lackiert und den Teppich schwarz beflockt. Die Details an den Türverkleidungen sind ein Decal von einem Keith Marks Decalsheet, ohne das man diesen Haufen Plastikmüll gar nicht erst anfangen sollte.
Die Mittelkonsole mit den Sitzen und der untere Teil der I-Tafel wurden ebenfalls weiß. Die Partien, die im Original teppichbelegt waren, sind schwarz beflockt. Instrumente und Shelby-Emblem auf dem Handschuhkastendeckel sowie das Shelby-Emblem auf dem Schaltknauf und das Holz in der Lenkradspeiche sind Decals von Keith Marks



Der Hupring des Lenkrads war eher eckig als Rund und bestand zum größten Teil aus Gußgrat. Wurde weggeschnitten und durch einen Draht ersetzt. Zwei Lenkstockhebel wurden ebenfalls aus Draht nachgerüstet.





Noch übler waren Motorraum und Fahrgestell. Die Motorraumseitenwände (AMT-typische Halbrundradhäuser) sind für den Mustang völlig falsch und wurden scratch gebaut. Nicht ganz symmetrisch und sie passen auch am Fahrgestell nicht sehr gut, aber besser als vorher.



Die Batterie ist ein Resineteil und wurde korrekt längs und nicht (wie die Bauanleitung behauptet quer) eingebaut. Den Scheibenwaschwasserbehälter (der natürlich fehlte) wurde durch ein Teil aus der Grabbelkiste ergänzt. Dann noch alles verkabelt und verschlaucht.



Nun zum Fahrwerk/Unterboden.

Die Kardanwelle (im Original ebenfalls ein Abfallstück vom Gießast, da Grate ohne Ende und völlig glatt - ohne auch nur die Andeutung von Kreuzgelenken) wurde durch eine aus dem MPC Super Charger ersetzt. Die Abgasanlage wurde aus Alurohr bis zu den Schalldämpfern selbst gebogen. Weder wirklich schön noch symmetrisch aber ebenfalls besser als das Originalteil das so gar nicht passen wollte und ebenfalls voller Grate war. Die Endrohre mussten an den Seiten gekürzt werden, da sie sonst den gleichen Raum beanspruchten wie die Blattfedern, was rein physikalisch nun mal nicht geht. Die Endstücke sind Aderendhülsen. Hintere Stoßdämpfer hat der Kit natürlich nicht - wozu auch? Ich habe sie aus einem anderen Kit nachgerüstet.



Die Federbeine vorne fehlten wie geschrieben ganz und wurden selbst gebaut. Dann wurden die (im Kit ebenfalls fehlenden) vorderen Diagonalschubstreben samt Lagern scratch eingesetzt, der Stabi (der im Kit wie ein vergratetes Stück vom Gießast aussieht) aus Draht selbst gebaut (nicht schön, aber besser als das Original) und ein Lenkgestänge aus einem anderen Bausatz ergänzt (fehlt auch im Kit).



Alles wurde gemäß dem sehr hilfreichen SAE-Arikel "Building the perfect Boss" eingefärbt und das kam dabei raus:



Die Felgen im Kit sind natürlich auch falsch. Interessanterweise finden sich die korrekten Räder im AMT-Kit des 1966er Mustang Hard Top als Customteile. Komisch, die korrekten Teile hatte AMT schon im Sortiment. Sie hätten sie nur beilegen müssen. Die Felgen wurden entchromt und alufarben lackiert. Die Reifen sind aus einem anderen Kit und erhielten eine angeschliffene Lauffläche und weiße„Good Year Eagle“-Decals.

Die 500GT-Streifen (der Rechte hat eine Falte, die ich erst nach dem Klarlack bemerkt habe) und die Decals für die Schlangenembleme an den Kotflügeln stammen wiederum von Keith Marks. Die Scheinwerfer sind Fotoätzteile von Crazy Modeler. Die dem Bausatz beiliegenden Außenspiegel sind ebenso hässlich wie falsch. Ersatz suche ich immer noch.

Bei der Endmontage gab es noch mal richtig Ärger: Die Bodenplatte stand zu weit unten heraus. Obwohl die Frontscheibe an der Unterkante bis zur Grenze weggeschliffen wurde, das Interieur so tief wie möglich eingebaut und auch Material an der Bodenplattenoberseite weggenommen wurde, ist das nicht wirklich besser geworden.

So isch es denn am Schluß worre:

















Fazit: Ein Modell, das im Schrank besser aufgehoben ist, als auf dem Basteltisch. Wenn ihr den habt, bloß nicht damit anfangen. Es gibt doch sooo viele andere viel bessere Kits. Sollte ihn einer von euch trotz dieses Berichtes unbedingt bauen wollen, beschafft euch vorher das Keith Marks Decalsheet. Nicht ganz einfach zu verarbeiten, macht den Kit aber um Welten besser.

Ich hoffe, er gefällt trotz der vielen Fehler.

Gruß, Andi

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Donnerstag, 26. November 2020, 13:52

P.S.: Kann mir hier mal jemand erklären, warum der Editor ebenso eigenmächtig wie falsch die Zeilenumbrüche beim Ansenden der Nachricht verändert? Das Ding macht mich wahnsinnig.... :bang: :bang: :bang: :bang:

3

Donnerstag, 26. November 2020, 14:05

Tip Top, kann mich noch dran erinnern... Damals...

Nimm Quellcode, da klappt alles! 8)
Grüße aus Berlin

Dennis

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Donnerstag, 26. November 2020, 15:10

Hallo Dennis,
danke für die Info. Aber ich bin über 50.
Wiewasnwo isn Kwellkod? Bzw. woher nehmen wenn nicht stehlen?

5

Donnerstag, 26. November 2020, 15:18

Hallo Andi,
habe gerade deinen Baubericht gelesen und zwei Daueraufenthaltsgenehmigungen in meinem Regal erteilt!
Gruß,
Josef

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Donnerstag, 26. November 2020, 15:25

Hallo Josef,
kluge Enscheidung. Wirklich sehr weise.
Für alle anderen: Josef hat zwei dieser Bausätze im Regal liegen :lol:

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Donnerstag, 26. November 2020, 15:32

Ja :tanz: . Quellcode klappt :thumbsup: . Danke Dennis. Sieht doch schon viel ordentlicher aus :ok: .

8

Samstag, 28. November 2020, 10:49

Gerne gerne! :hand:
Grüße aus Berlin

Dennis

9

Dienstag, 29. Dezember 2020, 13:02

Die alten AMTs kaufe ich mittlerweile garnicht mehr

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