Hallo Peter,
jetzt auch noch mein Senf dazu.
Zwei Sachen vorweg: Tamiya-Primer ist dermaßen fein, ich habe es noch nie geschafft, darin Staub einzuschließen.
Und zweitens, die "Tacky Clothes" haben bei mir nichts Gutes bewirkt, im Gegenteil. Ich habe mal welche empfohlen bekommen, die irgendwie klebrig/ "wachsig" sind. Ich hatte den Eindruck, dass ich auf dem Modell eher etwas davon hinterlasse, als dass diese etwas Positives bewirken würden. Aber vielleicht war das ein "Anwenderfehler"...
Die von Günter bereits aufgeführten Dinge machen natürlich zunächst allesamt Sinn.
Hier mal die Beschreibung meiner Vorgehensweise und einiger interessanter Erfahrungen.
Ich selbst lackiere aktuell überwiegend (ca. 80%) aus der Spraydose und nur eher selten mit der Airbrush. Ich habe mir im Gartenhaus eine eher primitive Absauganlage gebaut (Materialkosten 30 EUR) und wollte dort eigentlich nur die eher "anspruchslosen" Lackierarbeiten wie Primer, Mattschwarz, Alu etc. durchführen. Irgendwann bin ich dazu übergegangen, zumindest während der Zeit von Frühling bis Herbst dort auch die Karosserie-Lackierungen durchzuführen. Ursprünglich wollte ich mir nur den Gestank auf dem Dachboden, meiner anderen "Lackier-Werkstatt", erparen. Allerdings wurde mir schnell klar, dass ausgerechnet im staubigen Gartenhaus deutlich weniger Staubeinschlüsse zu beklagen sind, als auf dem Dachboden. Wie kann dies sein?
Die Vorarbeiten sind bei mir immer gleich: nachdem die Karosserie von Graten, Nähten etc. mittels Schleifen befreit wurde, wir diese mit einer alten Zahnbürste, Scheuermilch und lauwarmen Wasser gereinigt und danach mit einem Fön auf mittlerer Temperatur getrocknet. Nach dem Primer-Auftrag erfolgt nochmal der gleiche Vorgang, wobei etwas vorsichtiger - mit der Scheuermilch hat man auch schnell mal die Primerschicht "durch".
Bevor ich die Lackierung mit dem Basislack (oder später Klarlack) beginne, blase ich die zu lackierenden Teile mit Pressluft ab. Im Gartenhaus habe ich einen großen Werkstatt-Kompressor mit "Pistole", auf dem Dachboden verwende ich dazu eine Airbrush mit großem Luftdurchsatz (eine Paasche mit 1,3 mm Nadel).
Zurück zur o.g. Frage, warum ich im Gartenhaus bessere Ergebnisse erziele.
Ich vermute, das lässt sich auf folgende Faktoren zurückführen.
1. Dosenlackieren geht wesentlich schneller. Die zu lackierenden Teile sind nur einer kürzeren Zeit der "Gefahr" durch Staub ausgesetzt.
2. Abhängig von der eingesetzten Farbe beim Airbrushen, sind die Dosenlacke (z.B. Tamiya TS-Farben) i.d.R. wesentlich schneller schnell berührtrocken, auch hierdurch gibt es nur eine recht kurze "Gefahrendauer".
3. Nach meiner Erfahrung hält ein hoher Luftdurchsatz Staub gut ab. Spraydosen haben viel mehr Luft- und Farbdurchsatz als eine Airbrush z.B. mit einer regulären 0.4er Düse. Während man damit auf die zu lackierenden Teile hält, wird Staub eher abgewehrt, als dass er "landen" kann. Nur eine Theorie, aber ich glaube daran.
4. Das Airbrushen wird im Sitzen gemacht, die Dosenlackierung im Stehen. Auch wenn ich beim Airbrushen die Umgebung inkl. meiner Bekleidung befeuchte (siehe die Ausführungen von Günter oben), kommt beim Sitzen mehr Stoff in die Nähe des Lackierobjektes, welcher als latente "Staub- und Flusenquelle" zu sehen ist.
Vielleicht kannst Du aus diesen Erfahrungen von mir auch Ansätze für Deine "Staub-Problematik" ziehen.