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Donnerstag, 21. Mai 2020, 12:55

Lady Nelson, ein britischer Navy-Kutter im Maßstab 1:64

Hallo,

während des Baus der Renard hatte ich zwei weitere Baukästen günstig erstanden, die Sherborne und die Lady Nelson. Der Bau der Lady Nelson begann zügig nach der Fertigstellung der Renard. Aber, wie das so ist, es kommt immer wieder etwas dazwischen … Deshalb ist der jetzt entstehende Baubericht bis hierhin eher retrospektiv als aktuell. Lady Nelson ist ein sehr schöner Bausatz von Victory Models im Maßstab 1:64. Sie hat kein explizites historisches Vorbild. Sie soll vielmehr einen typischen englischen Navy-Kutter von ca. 1800 darstellen. Es existiert jedoch die Replik einer realen Lady Nelson. Bei ihr handelt es sich um den Nachbau einer bewaffneten Brigg aus dem Jahr 1799.

Der Kutter als Bootstyp entstand erst recht spät, nämlich im England des 18. Jahrhunderts. Die Kutter wurden für den küstennahen Transport oder als Zubringer eingesetzt und waren im Vergleich zu den bis dahin eher plumpen Kähnen ein beachtlicher Fortschritt. Es dauerte nicht lange, bis auch die Marine die Vorteile der Kutter zu nutzen wusste und sie mit Geschützen bewaffnet auf Patrouille schickte. Auf diesen Fahrten konnten die Kutter eine, für ihre Größe, enorme Menge an Segelfläche in den Wind setzen. Typisch für die englischen Kutter aus dieser Periode waren der lange Bugsprit (bis zu 50 % der Rumpflänge) und das bis zum Barkholz klinkerbeplankte Unterwasserschiff. Für die historische und unter Modellbauern recht bekannte Sherborne von 1763 ist eine Besatzung von 30 Mann bei ca. 85 Tons (bm) dokumentiert (Rif Winfield, British Warships in the Age of Sail, Seite 326). Lady Nelson entspricht bzgl. Größe und Bewaffnung in etwa der HMS Sherborne. Navy-Kutter waren nur leicht bewaffnet. Die erwähnte Sherborne verfügte über sechs 3-Pfünder sowie über kleinkalibrige Drehbassen, die in schwenkbaren Gestellen auf der Rumpfstruktur montiert waren. Sie verschossen Kugeln von einem halben Pfund oder aber grobes Schrot aus gehacktem Blei bzw. Eisen oder aber schlicht eine Ladung Nägel.

Der Bau startet mit dem Verleimen von Kiel und Spanten. Danach wird das vorgefertigte Schanzkleid, die erste Beplankung und die Deckplatte angeleimt. Zwei kleinere Malheurs: Oben und Unten der Deckplatte wurden vertauscht (erkennbar an einer Aussparung im Bugbereich). Dieser Fehler hat aber keinen Einfluss. Außerdem ist der Vordersteven durchgebrochen, was mit einem Tropfen Leim schnell und spurlos repariert war. Die Spanten wurden, wie üblich, im Bug- und Heckbereich angephased. Im Bereich des Achtersteven läuft der Rumpf auf die Dicke des Kiels (4 mm) aus. Deshalb sollte die Rumpfplatte in diesem Bereich bis auf ca. 1 mm abgeschliffen oder aber gegen ein entsprechend dünnes Brettchen ausgetauscht werden. Für diese Variante habe ich mich entschieden. Bug und Kiel bestehen aus Nussbaum. Sie wurden an der Rumpfplatte angeleimt. Die erste Beplankung besteht größtenteils aus Lindenleisten 4 x 1 mm. Ausnahme ist das vorgefertigte Schanzkleides oberhalb des Decks. Besonders schön muss diese Beplankung ja nicht sein. Sie muss nur die organischen, fließenden Linien des Rumpfes abbilden. Die erste Beplankung wurde zum Abschluss gespachtelt und abgeschliffen.
Der Rumpf mit der ersten Beplankung:







Die zweite Beplankung besteht aus Nussbaumleisten 4 x 1 mm. Diese Beplankung startet auf Deckhöhe und wird zuerst in Richtung Reling nach oben und dann in Richtung Kiel nach unten fortgesetzt. Die Aussparungen für die Geschützpforten wurden im ersten Arbeitsgang überklebt. Bei vielen fertigen Modellen, die ich mir angesehen habe, ist der untere Heckspiegel in einem Winkel von 45 Grad beplankt. Laut Mondfeld ist es aber seit ca. 1750 üblich den unteren Heckspiegel waagerecht zu Beplanken (was auch dem mitgelieferten Plan entspricht).Als Nächstes wird das Schanzkleid von innen mit Nussbaum beplankt. Vorher werden die Ankerklüsen und die Stückpforten wieder freigelegt. Die Abmessungen der Stückpforten sind leider nur für 4-Pfünder dokumentiert. Sie betragen laut Mondfeld ca. 540 x 460 oder 8 x 7 in 1:64 (B x H in mm). Zum Abschluss wurde der Rumpf in mehreren Stufen glatt geschliffen und mit einer ersten Schutzlackierung aus Klarlack auf Wasserbasis (Revell) versehen.
Der Rumpf mit der zweiten Beplankung:







Die vier Spiegelstützen aus Nussbaum habe ich durch neu gefertigte aus Kirsche ersetzt und, entgegen dem Bauplan, erst nach dem Anbringen des Heckspiegels eingebaut. Die mitgelieferten Leisten weisen übrigens sehr große Farbabweichungen auf, wie es sie in Realität von einer Planke zur nächsten wohl kaum gegeben hat. Wahrscheinlich ist es für das nächste Modell besser, die Leisten selbst aus Furnier herzustellen.

Das Ruderblatt habe ich ein wenig abgeändert. Als Vorlage dienten die Zeichnungen der Navy-Kutter HMS Sherbourne (Royal Museums Greenwich) und HMS Alert (Anatomy of the Ship, P. Goodwin). Da Lady Nelson kein explizites historisches Vorbild hat, wird diese künstlerische Freiheit kein Problem darstellen. Das Ruderblatt selbst besteht aus drei Teilen, es verjüngt sich nach hinten auf ca. 60 % der Dicke. Die Nachbildung der Verzahnung der Balken wird nach der Lackierung wohl nicht mehr zu sehen sein, sie war aber eine kleine handwerkliche Herausforderung, die ich eingehen musste ...
Die Scharniere wurden aus Messing gefräst. Sie sind 4,5 mm breit und 1,2 mm dick. Die Feinarbeit erfolgte mit der Schlüsselfeile. Die Bohrungen für die Bolzen haben einen Durchmesser von 0,6 mm, die Scharnierbolzen aus Messingdraht, die Haltebolzen sind tatsächlich winzige Senkschrauben. Alle Bauteile wurden chemisch brüniert. Einziges Problem bei der Herstellung war zu verhindern, dass die frei stehenden Bänder beim Fräsen abbrechen. Zum einen sind sie nur 0,25 mm dick, zum anderen ist Messing ein sprödes Metall. So hat es ein paar Versuche gekostet, bis ich eine passende Methode gefunden hatte. Der Zusammenbau von Ruderblatt und Beschlägen war ein einziges Geduldsspiel. Letztendlich hat es sich nicht wirklich gelohnt, die 16 Befestigungsbolzen mit Mikroschrauben darzustellen. Dafür ist wohl der Maßstab zu klein.







Der Abstand der Plankenstöße orientiert sich an einer Plankenlänge von ca. 6 m im Original. Die Plankenstöße sind nur angedeutet. Sie entstanden durch Ritzen mit der Rückseite der Skalpellklinge. Die Dübellöcher haben einen Durchmesser von 0,6 mm, was ca. 40 mm im Original entspricht. Die Dübellöcher wurden anschließend mit Wachs ausgegossen. Dieser, sehr komplentative Bauabschnitt dauerte drei Wochen ...



Die Barkhölzer entstanden aus Nussbaumfurnier von 1 mm Stärke. Da die Barkhölzer auf einem, in drei Dimensionen gekrümmten Körper aufgeleimt werden, bedarf es einer Schablone damit sie die richtige Form erhalten. Hierzu habe ich einen Papierstreifen am Rumpf befestigt und die Planmaße mit Hilfe eines Zirkels übertragen. Danach wurde diese Zeichnung auf das Nussbaumfurnier übertragen. Das Resultat ist ein perfekter Verlauf auf dem Rumpf. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts begann man, ausgehend vom britischen Schiffsbau, Barkhölzer aus Segmenten zusammenzusetzen. Hierfür gibt es zwei nennenswerte Methoden: Das einfache sog. Anchor Stock Planking und das kompliziertere sog. Hook and Butt Planking. Ich habe keinen Hinweis darauf gefunden, ob es eine Systematik dafür gibt, wann welche Methode angewendet wurde. Darum habe ich mit für die einfachere Methode entschieden.





Für den Anstrich verwende ich Acrylfarben auf Wasserbasis von Revell. Der Rumpf wird unterhalb der Wasserlinie weiß gestrichen. Die Barkhölzer sowie Heck und Vordersteven werden schwarz gestrichen. Die Innenseite des Schanzkleides und die Stückpforten erhalten einen roten Anstrich. Zum Abschluss erhält der gesamte Rumpf ein Finish aus mattem Klarlack.





Eine Frage: Wie fügt man neue Seiten in den Baubericht ein? (Mir scheint, ich bin mit dieser Seite am Limit angekommen.)
Liebe Grüße
Volker

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2

Donnerstag, 21. Mai 2020, 16:52

Schönes Schiff sieht gut aus

Gruß Mirko :ok:

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4

Sonntag, 24. Mai 2020, 17:32

Gude Volker,

schönes Schiff. Da guck ich auch mit zu.

Beste Grüße,
Björn
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5

Sonntag, 24. Mai 2020, 20:49

Mahlzeit!

Würde ich mir gerne ansehen, aber ich seh nix...
Das Problem ist mir in dieser Form neu, ich schlage vor, du wendest dich über PN an die Admins. Erste Anlaufstelle, weil täglich aktiv, wäre da Truckoldi.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

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6

Sonntag, 24. Mai 2020, 21:22

Mahlzeit!

Würde ich mir gerne ansehen, aber ich seh nix...
Das Problem ist mir in dieser Form neu, ich schlage vor, du wendest dich über PN an die Admins. Erste Anlaufstelle, weil täglich aktiv, wäre da Truckoldi.


Ja, nichts zu sehen. Gestern gings noch, heute nicht mehr. Danke für den Tipp, ist schon geschehen (wenn auch an hubifreak).
Liebe Grüße
Volker

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7

Montag, 25. Mai 2020, 13:12

Beim Bau der Renard hatte ich die einzelnen Decksplanken direkt auf die, im Rumpf eingeleimte, Decksplatte geklebt. Damit ist man in der Zugänglichkeit eingeschränkt. Das macht vieles komplizierter als es sein muss. Zur Erleichterung wird die Decksbeplankung beim Bau der Lady auf einem Stück Zeichenkarton außerhalb des Rumpfes aufgebaut. Der Decksplan inkl. den einzelnen Leisten, den Plankenstößen, den Leibhölzern und den Fischungen wurde vorher 1:1 auf Papier gezeichnet. Die Beplankung besteht aus Ahornleisten 3 x 1 mm. Sie werden mit Sekundenkleber aufgeklebt. Um die Kalfaterung nachzubilden, wurden die Kanten der Leisten mit einem dunkelbraunen Buntstift eingefärbt. Als nächstes wurde das Deck mit Klarlack auf Wasserbasis versiegelt. Für die Dübelung wurden Löcher im Durchmesser 0,5 mm gebohrt. Zur Nachbildung der Kalfaterung habe ich die Spitze des dunkelbraunen Buntstift einmal kurz in jedem Bohrloch gedreht. Danach wurden die Dübelöcher mit Wachs ausgegossen. Überschüssiges Wachs wurde abgeschabt und das ganze Deck mit Stahlwolle geschrubbt. Danach wurde es nochmals mit matten Klarlack versiegelt.













Die Süllbords der Decksluken entstanden aus Kirschholz. Die Höhe der Süllbords habe ich aus den Plänen der Sherbourne übernommen. Der Lochabstand bzw. die Balkenbreite der Grätings beträgt 0,8 mm, das entspricht 50 mm im Original. Die Einzelteile der Grätings entstanden auf der Fräsmaschine. Laut mitgelieferten Plänen sind die Decksluken plan ausgeführt. Auf den Plänen der Alert sind sie jedoch gerundet. Wahrscheinlich, damit bei zugeplanten Decksluken das überkommende Wasser von der Luke besser ablaufen kann. Also habe ich die Luken ebenfalls abgerundet. Das Deckshaus im Heck habe ich gegenüber den Plänen von Victory Models abgeändert. Es ist etwas aufwendiger gearbeitet und hat seine Luke zum Heck anstatt zum Bug. Die Ruderpinne ist aus Kirschholz gefeilt und mit einem Messingstift am Ruderschaft befestigt.





Liebe Grüße
Volker

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8

Montag, 25. Mai 2020, 19:02

Gude Volker,

mensch, astreine Arbeit. Was kann man sonst sagen: sieht klasse aus!
Tolle Arbeit! Das Deck sieht richtig gut aus.

Beste Grüße,
Björn
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9

Montag, 25. Mai 2020, 21:17

Gude Volker,

mensch, astreine Arbeit. Was kann man sonst sagen: sieht klasse aus!
Tolle Arbeit! Das Deck sieht richtig gut aus.

Beste Grüße,
Björn


Hallo Björn,

danke für die Blumen! Die Idee das Deck "außerhalb" zu bauen hat sehr zum guten Ergebnis beigetragen. Allerdings tun sich dann andere Schwierigkeiten auf: Das Einpassen zum Schluss und hier vor allem bei den Spiegelstützen im Heck war ziemlich haarig. Beim nächsten Mal werde ich diese Dinger erst nach dem Deck einbauen.
Liebe Grüße
Volker

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Dienstag, 26. Mai 2020, 07:54

Ein wunderschönes Deck! Tolle Arbeit, da gibt es nichts zu meckern :ok:

Ingo
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Dienstag, 26. Mai 2020, 17:38

Beim Ankerspill diente wieder der Plan der Sherborne als Vorbild. Das Zahnrad des Spills entstand aus zwei Unterlegscheiben und einer Mutter (M4). Alle Holzteile sind aus Kirsche und wurden in Form gefeilt.

Das originale Spill wie es von Victory Models mitgeliefert wird:



Der Planauschnitt zeigt das Spill der Sherborne von der Seite und von oben:



Die Einzelteile des Spills:



Das fertige Ankerspill und die vordere Beting:







Zum Ankerspill gehören die Spillspaken. Leider habe ich nichts gefunden, was Auskunft darüber gibt, wo diese Spillspaken (wahrscheinlich sind sie mannshoch) aufbewahrt wurden. Fall jemand Informationen dazu hat, würde ich mich freuen ... und diese Information an der Lady realisieren.
Liebe Grüße
Volker

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12

Dienstag, 26. Mai 2020, 19:19

Klasse Modell !
Sehr sauber und präzise ausgeführt ... :respekt:

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13

Montag, 1. Juni 2020, 17:59

Die Freuden des verlängerten Wochenendes ließen nicht allzu viel Gelegenheit für den Modellbau. Trotzdem konnte ich ein paar Details ergänzen: Eine Nagelbank im Bug, eine Beting vor dem Mast, zwei Nagelbänke links und rechts am Schanzkleid sowie die erste von zwei Lenzpumpen.

Die Nagelbank im Bug ist laut Plan eigentlich nur eine Strebe ohne Belegnägel:


Die Beting vor dem Mast:


Die Nagelbänke sowie die erste von zwei Lenzpumpen. Victory Models liefert zwei aus Metall gegossene Lenzpumpen mit, allerdings gefallen mir die selbst gemachten ... nun, etwas besser:


Die Gehäuse der Lenzpumpen werden häufig als Sechs- oder Achteck ausgeführt. Ich habe sie rund ausgeführt. Als Referenz dient das Foto einer Lenzpumpe der HMS Victory, die ich in 2018 besichtigt hatte:


Stets an Bord: Der Kapitän zum Größenvergleich:
Liebe Grüße
Volker

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14

Montag, 1. Juni 2020, 18:34

Klasse Modell !
Sehr sauber und präzise ausgeführt ... :respekt:


Hallo Johann,
vielen Dank, ließt man gerne!
Liebe Grüße
Volker

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15

Dienstag, 2. Juni 2020, 18:47

Hallo,

heute war Zeit für die zweite Lenzpumpe, für die Poller an der Bordwand und die Stützen der Drehbassen. Der Bugsprit ist bereits im Rohbau zu sehen. Bevor es mit dem weitergeht, kommen aber die Kanonen mit ihrem vielen Kleinkrams.

Die Lenzpumpen sind aus Holz und Messing gebaut:




Poller und sechs Drehbassenstützen im Heck:


Poller und vier Drehbassenstützen im Bug:
Liebe Grüße
Volker

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16

Mittwoch, 3. Juni 2020, 07:36

Moin Volker,

auch wenn Holz nicht ganz meine Welt ist, aber DU lässt hier ein sehr schönes Modell entstehen. Toll :ok:

Ingo
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17

Mittwoch, 3. Juni 2020, 13:01

Moin Volker,

auch wenn Holz nicht ganz meine Welt ist, aber DU lässt hier ein sehr schönes Modell entstehen. Toll :ok:

Ingo


Hallo Ingo,

vielen Dank, für die motivierenden Worte! Ich persönlich finde Holz ... nun, originaler. Es braucht halt nicht so viel Geschick, um Holz halbwegs natürlich darzustellen. Was Plastik betrifft, so habe ich mich vor vielen Jahren an der Victory von Heller versucht. Sie ist mir damals recht gut gelungen. Leider wurde sie nicht fertig. Nach einer Übersiedlung wurde sie abgewrackt.

Liebe Grüße
Volker

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18

Mittwoch, 3. Juni 2020, 13:17

WOW :love:
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19

Mittwoch, 3. Juni 2020, 15:47

Hallo Volker,

sehr saubere und akkurate Arbeit, sowohl in Holz als auch in Plastik.
Einfach nur schön anzusehen.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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20

Samstag, 13. Juni 2020, 11:58

Hallo!

Hier steht seit einigen Tag Aufrüstung auf dem Programm: Lady Nelson hat laut Legende zehn Dreipfünder als Bewaffnung. Im Original wären diese Kanonenrohre um das Jahr 1800 zwischen 1,37 m und 1,68 m lang. Das entspricht 21 mm bzw. 26 mm im Maßstab 1:64. Die mitgelieferten Rohre sind mit 16 mm viel zu kurz (und auch viel zu dünn). Die Ersatzteile sind mit 20 mm auch zu kurz, aber nur ein wenig (und ich lasse eh niemanden mit dem Messschieber an das Model)l. Bei den Lafetten habe ich ein wenig herumexperimentiert und begonnen, welche aus Holz zu bauen. Letztlich sind die mitgelieferten aber auch sehr gut. Einziger Nachteil: Sie sind aus Metallguss. Beim Bohren für die Ösen der 6. Lafette ist leider der letzte 0,5er Bohrer draufgegangen. Deshalb gibts für die Lady Nelson erst einmal einen Aufrüstungsstopp. Bis die 0,5er Bohrer geliefert sind ...





Liebe Grüße
Volker

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21

Dienstag, 21. Juli 2020, 20:16

Hallo!

Bei den Kanonen habe ich - erst einmal - auf die Darstellung der Richttakel verzichtet. Ich hatte zwar eine Kanone vollständig getakelt, die Richttakel erschienen mir aber trotz der nur 2 mm langen Takelblöcke doch allzu mächtig für die kleinen Kanonen.
Die Rohre der Drehbassen sind 15 mm lang (die der Kanonen sind 20 mm lang). Das scheint mir angemessen und die Rohre sind ein erheblicher Fortschritt gegenüber den original mitgelieferten. An die Rohre sind Griffe aus Messingdraht angelötet. Die Drehgestelle entstanden aus Messingblech und Nägeln.
Für die Heckdekoration werden vier Ätzteile mitgeliefert. Das Namensschild wurde komplett schwarz angemalt und nach dem Trocknen wurden der erhabene Schriftzug und weitere Detail durch Abschleifen wieder hervorgehoben. Zum Abschluss wurde alles mit mattem Klarlack versiegelt. Das ergibt für die blanken Stellen einen Ockerton, in dem auch die Holzteile des Heckspiegels gehalten sind.
Dazu hat die Lady noch einen Rauchabzug für den Bordofen erhalten.

Kanonen, Drehbassen und Rauchabzug im Bugbereich:


Kanonen und Drehbassen im Heckbereich:


Der Heckspiegel:


Am Bugsprit wurde weitergearbeitet:


Das Deck von oben:
Liebe Grüße
Volker

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22

Mittwoch, 22. Juli 2020, 07:48

Moin Moin,

schöne Fortschritte :ok: Und das Heck sieht toll aus!
Wenn die Richttakel von der Größe her wie die Rückholtakel sind, würde ich es als nicht zu groß empfinden. Aber das ist sicherlich Geschmackssache ...

Ingo
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23

Dienstag, 22. September 2020, 15:20

Hallo!

Trotz längerer Pausen geht es mit dem Bau der Lady Nelson voran. An Deck sind Racks für die Lagerung der Kanonenkugeln sowie zwei kleine Leitern zum Übersteigen der Bordwand dazu gekommen. Außerdem hat die Lady nun auch einen Kompass. Das Kompassgehäuse habe ich zum größten Teil aus dem Buch "Super detailing the cutter Sherbourne, a guide to building the Caldercraft kit", von George Bandurek übernommen. Die Kompassrose entstand auf dem Laserdrucker. Das Glas darüber war einmal Teil eines Joghurtbechers. Für die Rüsteisen der Jungfern habe ich die mitgelieferten Ätzteile verwendet. Das war nicht ganz easy, diese Ätzteile sind sehr kurz bemessen, um sie am Bergholz zu befestigen (und dort wollte ich sie befestigen).
Bugsprit und Mast sind mithilfe der Bohrmaschine aus Birnbaum geschliffen, wobei der untere Teil des Masts aus zwei verleimten Leisten besteht. Vor dem Schleifen wurden alle Teile grob in Form gehobelt. Mittlerweile kann ich die Bohr-/Fräsmaschine zu einer Art primitiver Drechselbank umbauen, sodass ich jetzt auf das Schleifen mit der Bohrmaschine verzichten kann.
Bei der Herstellung der Holzringe zum Anschlagen des Gaffelsegels am Mast habe ich ein wenig mit Papier, Kunststofffolie und verschiedenen Holzsorten experimentiert. Letztlich wurden sie aus Birnbaum gebogen.
Die Pläne der Lady für die Takelage orientieren sich an einem Bau ohne Segel und erscheinen mir auch sonst etwas unvollständig. Deshalb habe ich z.B. die Takelage für den Bugsprit mithilfe der Sherbourne-Pläne ergänzt.













Liebe Grüße
Volker

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24

Mittwoch, 23. September 2020, 06:29

Moin Volker,

ganz toll deine Lady :ok: :ok:

Vor allem die Ergebnisse deiner Takelarbeiten an Bugspriet und Mast gefallen mir sehr gut! :respekt:

Ingo
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25

Mittwoch, 30. Juni 2021, 20:07

Nach längerer Baupause ist die Lady Nelson doch noch fertig geworden. Hier Bilder von den abschließenden Aktivitäten.

Die Webleinen wurden mit insgesamt 256 Knoten in die Wanten geknüpft:


Die Ankerbojen wurden aus Holz gedrechselt:


Anker und Ankerboje. Für die Anker habe ich die Ankerstöcke aus je zwei Holzleisten angefertigt. Die Metallspangen, die sie im Original zusammenhalten, sind mit Zeichenkarton nachgebildet. Der Rest der Anker stammt aus dem Baukasten:


Im Plan von Victory Models hat nur die untere Rah einfache Perde. Bei allen Plänen, Fotos alter Kuttermodelle etc. haben allerdings alle Rahen Perde und so auch mein Modell:


Mit dem Baukasten wird ein Satz Flaggen geliefert. Sie haben den Nachteil, einer seltsamen Oberflächenstruktur und glänzen merkwürdig. Der Union Jack, der am Modell hängt, entstand aus bemalten Papierstreifen, die in zweitägiger Puzzlearbeit zur Fahne zusammengesetzt wurden:


Detailansicht des fertigen Modells:


LG
Volker
Liebe Grüße
Volker

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26

Mittwoch, 30. Juni 2021, 20:40

Sehr schön geworden, Volker. Glückwunsch zur Fertigstellung.
Lieben Gruß Frank

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