Hallo Bernd,
klar, die Methode mit Liquid Chrom kenne ich und ist etwas aus der "Chemieküche". Sieht auf jeden Fall besser aus als mit der
Airbrush Silber oder Aluminim aufzuspritzen. Bei mir war es ja so, dass ich damals, ist schon lange her, die eben genannten Farben
mit dem Pinsel angemalt hatte. Nie war ich so richtig zufrieden.
Und als ich die ersten American LaFrance-Bausätze gebaut und die Chromteile darin mit den Teilen verglichen hatte, die nicht
verchromt waren, war ich schon sehr unzufrieden.
Es änderte sich alles, als ich den Peterbilt Fire Truck scratch gebaut hatte. Die vielen Teile die im Eigenbau entstanden waren,
sollten und mussten unbedingt genauso aussehen, wie die Peterbilt Chromteile aus dem Original-Bausatz.
Als ich dann 1987 den Fire Truck fertig hatte und nur noch die nicht verchromten Teile übrig waren, bin ich auf die Suche nach
einem Verchromer bzw. Oberflächenveredler gegangen, den ich dann auch in Lüdenscheid gefunden hatte.
Als LKW-Fahrer war ich damals viel auf der A45 der Sauerlandlinie unterwegs und musste auch zu Kunden in Lüdenscheid.
Also brachte ich die Teile an einem Montag zu der Firma, damals noch Tauchbäder und holte die fertigen Teile am Freitag wieder
ab. Das Ergebnis sieht man auf den Fotos vom Modell. Jahre später dann bei Revell war klar zu wem ich die Teile bringe,
nicht mehr nach Lüdenscheid sondern zu Revell. Übrigens, die Teile des Prototypen vom Peterbilt Wrecker den ich nur für die
Spielwarenmesse in Nürnberg gebaut hatte wurden auch über Revell verchromt, dann schon im Vakuum-Verfahren.
Dabei bin ich bis heute geblieben, weil es für mich die einfachste und auch sauberste Art ist, perfekte Chromteile zu bekommen.
Was Du und auch all die anderen Modellbauer machen ist natürlich vollkommen okay.
Hier mal eine Aufnahme aus meiner Zeit bei Revell wo ich gerade die Zeichnung für das Handmuster bzw. Prototypen vom
Peterbilt Wrecker anfertige. Eine Woche vorher war ich bei Stepps Towing Service in Tampa, Florida und hatte dort den Truck
fotografiert und ausgemessen.
Zehn Monate später und rechtzeitig zur Spielwarenmesse hatte ich das Handmuster fertig. Die Abziehbilder (Proofs) wurden nach meinen
Fotos von einer Werbeagentur angefertigt und ich musste diese mit einem Stift auf das Modell aufrubbeln und anschließend
mit Klarlack versiegeln. Hatte nur einen Versuch. Aber ich denke, dass Ergebnis spricht für sich. Ganz egal wie jemand seine Modelle
baut und finished, was zählt ist die Freude an dem was er macht und das Ergebnis. Und an den beiden Bildern von Dir sehe ich,
es klappt auch nach deiner Methode und sieht gut aus. Also...