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31

Donnerstag, 7. Mai 2020, 13:46

Ich komme mit der Darstellung des Heck auf dem Gemälde nicht so richtig gut zurecht. Passen die Seitengalerien in ihrer Abfolge von Balkon und Fensterfront eigentlich zu der des Hecks? Ich finde, man muss immer wieder bedenken, dass nur wenige zeitgenössische Maler wirklich etwas von der Architektur der Schiffe verstanden. Einem Van de Velde kann man trauen, bei manch anderem wäre ich eher vorsichtig.
Ich würde dir raten, die Heckarchitektur des Phenix zurate zu ziehen. Die ist immerhin in sich stimmig und bezieht sich auf eine einigermaßen belastbare Vorlage (Album Colbert). Unten 2 Fotos von meinem Modell, bei dem die gesamte Heckgestaltung nur in sehr geringem Maße modifiziert worden ist.






Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

32

Freitag, 8. Mai 2020, 07:41

Moin Joerg,

bei dem unteren Balkon gehe ich mit dir mit. Auch interpretiere das Gemälde so, dass die Fensterfront nach innen versetzt ist. Oben sehe ich aber keinen Balkon, nur, wie Du schon geschrieben hast, ein hohes Fenster mit bogenförmigen Abschluss.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

33

Freitag, 8. Mai 2020, 09:58

Moin,

@Schmidt

Zitat

Ich komme mit der Darstellung des Heck auf dem Gemälde nicht so richtig gut zurecht. Passen die Seitengalerien in ihrer Abfolge von Balkon und Fensterfront eigentlich zu der des Hecks?
Das passt meiner Meinung nach schon. Ungewöhnlich ist aber der untere Balkon, der auf dem ersten Blick dadurch ermöglicht wurde weil das Fensterschott tiefer in dem Rumpf versetzt wurde. Das kenne ich so nicht.
Vielleicht entsteht der Eindruck des zurückgesetzten Fensterschotts durch die Seitengalerien welche die Seiten des Balkons seitlich schließen und die Tiefenwirkung erhöht? Der Maler hat den Bereichs des unteren Balkons ja recht dunkel gestaltet, das verstärkt die Wirkung ja noch.

Die diversen v.d.V. Zeichnungen mir bekannter französischer Schiffe zeigen samt & sonders keine solche Bauausführung wie bei der Saint Philippe.
Aber was beweist das, es könnte sich bei der Saint Philippe um eine oder die frühste Ausführung eines Balkons bei einem französischen Segelschiffs handeln. Oder um einen Fehler des Malers. :S Allerdings ohne eine weitere Abbildung des Schiffes läßt sich das ja nicht weiter hinterfragen. Und die einzige bekannte Darstellung bestimmt unser Bild des Schiffes.
Danke für das Einstellen der Phenix Fotos. Ein weiterer Blick auf den ursprünglichen Entwurf kann immer neue Erkenntnisse bringen.

@Ingo

Danke für deine Schilderung des Dargestellten. Es hilft wenn mehrere Betrachter ihre Meinung äußern.

Ich denke ich werde mich noch einmal, und mit Handskizzen der Frage nähern.

34

Freitag, 8. Mai 2020, 11:43

Ich bin ja vielleicht ein bisschen vernagelt. Und ich will wirklich nicht insistieren. Aber wenn ich – auf dem Bild – versuche, von den Heckbalkons um die Ecke in die Galerien zu kommen, kann ich das denn dann auf gleicher Höhe? Meine Zweifel bleiben! Aber sie werden vielleicht schwinden, wenn du daran gehst, deine Sicht der Dinge in Polystyrol umzusetzen.
Schmidt
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Beiträge: 943

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35

Freitag, 8. Mai 2020, 11:47

Einer meiner Jobs in einem ganz anderen Kontext waren Bilder - die zu vermessen und zu rekonstruieren.

Da sagt mein Auge: Die Seitengallerien müssten gestreckt sein und die Dekos (Die Konsolen auf den Geländern) um etwa ein Viertel reduziert. Das waren ja sehr lebendige Figuren. Und oben in der Mitte ist ein Fenster mit eimen Bogen in den Spiegel.
Let go your shank painter, let go your cat stopper!
Haul up your clewgarnets, let tacks and sheets fly!

36

Freitag, 8. Mai 2020, 12:59

Hi Schmidt
Ich bin ja vielleicht ein bisschen vernagelt. Und ich will wirklich nicht insistieren. Aber wenn ich – auf dem Bild – versuche, von den Heckbalkons um die Ecke in die Galerien zu kommen, kann ich das denn dann auf gleicher Höhe? Meine Zweifel bleiben! Aber sie werden vielleicht schwinden, wenn du daran gehst, deine Sicht der Dinge in Polystyrol umzusetzen.
Schmidt
Vernagelt, nönö :du:
Vom unteren Balkon könnte man schon in die Gallerie schlüpfen oder durch eine Tür wie bei den Holländern. Für das Deck darüber gibt es aber hier keine Gallerie. Nur ein Fake Geländer bzw reiner Zierrat.

37

Freitag, 8. Mai 2020, 13:01

Hi Bibi
Einer meiner Jobs in einem ganz anderen Kontext waren Bilder - die zu vermessen und zu rekonstruieren.

Da sagt mein Auge: Die Seitengallerien müssten gestreckt sein und die Dekos (Die Konsolen auf den Geländern) um etwa ein Viertel reduziert. Das waren ja sehr lebendige Figuren. Und oben in der Mitte ist ein Fenster mit eimen Bogen in den Spiegel.

Sorry!Beziehst Du dich auf die weiter oben gezeigten Modellbilder von Schmidt?

38

Freitag, 8. Mai 2020, 13:37

Ich halte ebenfalls die vorhandene Basis der Phoenix für die einzig mögliche Basis an die alles andere, wie Balkone, außen drangehängt gehört.

Das was der Bausatz mit seinen rudimentären "Balkonplatten" anbietet ist meines Erachtens ein generischer Basisrumpf ... passend für einen allgemeinen Schiffstyp ... egal welche Deko drangehängt wird.
So wie er erst mal in der Werft als eine Fachwerkkonstruktion entsteht.
Das sieht mehr oder weniger immer so ähnlich aus:
http://www.modelshipbuilder.com/e107_fil…86_transom1.jpg

Das ist eine konstruktive Ebene im Heck, auch wenn diese hier fast senkrecht steht, die über die gesamte Höhe durch die durchlaufenden Stützbalken die Stabilität gibt.
Die zu sehenden Fenster befinden sich normalerweise zwischen diesen "Stützpfeilern". (alternativ noch weiter außen am Balkongeländer )

Einen zurückgesetzten Balkon im Heck kann es deshalb nicht geben, weil er erfordern würde, in dieser Ebene die Stützpfeiler zu entfernen ... im besten Fall durch ein paar Stütz-Figürchen zu ersetzen ...
Wenig wahrscheinlich ! Ich kenne keinen einzigen Schnitt oder Abbildung wo es sowas gibt.
Das gesamte statische System des Hecks würde an dieser Stelle stark geschwächt bzw würde zusammenbrechen . Für die zurückgesetzte Fensterfront/Schott müßte man dann ein weiteres Stützsystem einsetzen.
Eventuelles Wasser könnte im Bereich dieses "Balkons" in die Konstruktion laufen ... Wenig wahrscheinlich.

Von innen betrachtet erkennt man ein stabiles statisches Stützsystem, bei dem man nicht einfach mal eine Ebene einen Meter zurück setzen kann.
Da sitzt zuviel Last oben drauf.
https://i.servimg.com/u/f36/15/39/07/07/tm/img_2010.jpg

Ein Umlauf zu den Seitentaschen ist problemlos möglich. Dort vielleicht nur Blindfelder in den Außenbereichen.
Den Zugang halte ich nur über die seitliche Bordwand für wahrscheinlich.

Vielleicht wäre es zu überlegen ob nicht beide ganze Balkone einen sanften Bogen nach hinten beschreiben ?

Oberhalb der Fenster der Seitentaschen befindet sich eine Dachkonstruktion, kein Balkon, die auf die Rumpfwandung zurückgeht.
Dort befindet sich dann in der Fensterebene nur noch eine Dekoration,( die das eine oder andere kleine Fensterchen enthalten könnte )

Den oberen Heck-Balkon halte ich , mit Ausnahme des Mittelteils für wenig tief.
In der Mitte ein etwas tieferer Balkon über 1/3 der Breite, gestützt durch zwei Figuren.

Das von links kommende seitliche Sonnenlicht verursacht auch bei kleinem Balkon-Überstand eine weitgehende Verschattung der Fenster darunter.
Dieser sehr seitliche Sonnenstand läßt sich auch am Schlagschatten des gesamten Rumpfes auf dem Wasser ablesen.

Die Heckkonstruktion de Soleil Royale halte ich deshalb auch für wesentlich realistischer als Colberts Zeichnung der Phoenix, der sich da ein wenig durch die Konstruktion durchwackelt.
Diese rigide Aufteilung von Stützpfeilern mit dazwischen liegenden Fenstern läßt sich praktisch bei allen Zeichungen dieser Schiffe ablesen.
https://i.pinimg.com/originals/36/9f/6d/…301ba35769a.jpg
Analog zu Colberts Zeichnung des Hecks halte ich momentan auch die Fensteraufteilung des mittleren Decks im Bausatz der Phoenix für wenig wahrscheinlich
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

39

Samstag, 9. Mai 2020, 11:23

Moin Showrodder

Zitat

Das was der Bausatz mit seinen rudimentären "Balkonplatten" anbietet ist meines Erachtens ein generischer Basisrumpf ... passend für einen allgemeinen Schiffstyp ... egal welche Deko drangehängt wird.
Das sehe ich auch so. Schiffbauer entwarfen ja ihre eigenen Schiffe, und in Toulon gab es mehrere die das konnten.
Gewisse Grundprinzipien beim Bau gab es natürlich, die Auslegungen waren aber naturgemäß unterschiedlich.

Zitat

Das ist eine konstruktive Ebene im Heck, auch wenn diese hier fast senkrecht steht, die über die gesamte Höhe durch die durchlaufenden Stützbalken die Stabilität gibt.

Zitat

Die zu sehenden Fenster befinden sich normalerweise zwischen diesen "Stützpfeilern". (alternativ noch weiter außen am Balkongeländer )
Ja das ist bekannt, aber schön das du das hier erläuterts.

Zitat

Einen zurückgesetzten Balkon im Heck kann es deshalb nicht geben, weil er erfordern würde, in dieser Ebene die Stützpfeiler zu entfernen ... im besten Fall durch ein paar Stütz-Figürchen zu ersetzen ... Wenig wahrscheinlich ! Ich kenne keinen einzigen Schnitt oder Abbildung wo es sowas gibt


Diesbezüglich hatte ich auch Zweifel, bis gestern, als ich durch Zufall auf etwas aufmerksam wurde. Einen Beweis das es offenbar doch so ausgeführt worden sein könnte.
In Richard Endsors Buch " The Mast Shipwright´s Secrets", in dem der Autor u.a. 3 Fourth Rates mit Zeichnungen vorstellt und deren Bau erläutert, fand ich eine Schnittzeichnung der Mordaunt 1681. Diese Schnittzeichnung mit der zurückgesetzten Schottwand und dem davor befindlichen Balkon war der entscheidende Hinweis.

Endsor ist für mich einer der besten Kenner des englischen Schiffsbaus des 17. Jahrhunderts. Trotzdem könnte er sich hier natürlich um einen Irrtum handeln. Aber seine Zeichnungen der Mordaunt basieren auf dem erhalten gebliebenen zeitgenössischen Modell des Schiffs. Das kannte ich zwar ebenso wie die zahlreichen v.dV. Zeichnungen des Schiffes. Aber dieses Detail hatte ich bislang nicht in Erinnerung.

Aufgrund dieser Faktenlage halte ich einen Balkon samt zurückgesetzten Schott nun für bewiesen.
Was fehlt ist, wie genau sah die Konstruktion aus? Darüber gibt Endsors Buch leider keine Auskunft.

Wikipedia Velde Mordaunt Link
NMM Mordaunt Modell Link

Zitat

Die Heckkonstruktion de Soleil Royale halte ich deshalb auch für wesentlich realistischer als Colberts Zeichnung der Phoenix, der sich da ein wenig durch die Konstruktion durchwackelt.
Der Phenix wirkt etwas unbeholfen und kantig. Die Dekor-Zeichnung von der Soleil Royal ist allerdings aus den späten 1680/90 er Jahren. Da hatte sich schon Berain der mit seinem einheitlichen, ruhigen nicht so überladenden und vor allem mehr praktischeren Dekor-Stil als der von Le Brun und Puget durchgesetzt.

40

Samstag, 9. Mai 2020, 12:00

Oh Mann, was hab ich es doch einfach, ich baue Schiffe, von denen es Fotos gibt und gelegentlich sogar das Original erhalten ist... und selbst da ist schon vieles Spekulation..
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

41

Samstag, 9. Mai 2020, 13:15

Ich glaube, ich hab es jetzt kapiert! Vielen Dank für die Nachhilfe. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, wie du das umsetzen wirst. Es juckt mich geradezu in den Fingern, dir gleich hinterher zu bauen; derdiedas Phenix ist nun einmal eines meiner Lieblingsmodelle und überdies für mich DER Meilenstein in der Gestaltung „realistischer“ Kunststoffmodelle von historischen Seglern.
Also mach zu!
Schmidt
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42

Samstag, 9. Mai 2020, 13:47

Vielleicht sollte man erwägen einen Abguss der Rumpfhälften anzufertigen?
Aber so ein Rumpf verschlingt schon viel Silikon.

43

Samstag, 9. Mai 2020, 13:51

Der Abguss einer Rumpfhälfte funktioniert nur mit einer 2-teiligen Form. In dieser Größe würde ich mich da nicht dran wagen. Ich hätte auch Angst, möglicherweise ziemlich viel Material zu verschwenden. Aber ich kenne einen, der an Formen und Abgüssen veränderter Teile für Heck und Bug HÖCHST interessiert wäre! HÖCHST!
Mit
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44

Mittwoch, 13. Mai 2020, 12:01

Gerade der Abguss eines Rumpfes würde mich schon aufgrund es mal gemacht zuhaben interessieren, ich hatte schon bei der Redoutable/Bucentaure damit geliebäugelt. Während die Umbauteile bei Schiffen dieser Epoche ja höchst individuell wären.
So unterschiedlich sind die Wünsche :lieb:

45

Mittwoch, 13. Mai 2020, 12:27

Wenn es ein Wasserlinienmodell ist, bestünde die Möglichkeit, nicht die Rumpfschalen, sondern den gesamten Korpus mit Decks abzugießen. Es dürfte aber keine Hinterschneidungen durch Geländer etc. geben. Auch wäre ich bei einem so großen Objekt in Sorge, ob sich die Abgüsse nicht verziehen. Größere Rümpfe als den der Staatenyacht habe ich bislang nicht abgegossen; das hat allerdings ganz gut funktioniert.
Schmidt
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46

Mittwoch, 13. Mai 2020, 23:37

Wenn überhaupt, dann nur als Wasserlinienmodell. Aber nicht als kompletten Klotz, sondern 2 Halbschalen jeweils auf der Hälfte der geteilten Wasserlinienplatte u. ohne Decks. Die Hälften könnten mit Passungen versehen sein, um den Zusammenbau zu unterstützen.

Man müsste bei den Maßen des Modells geschätzt wohl mit ca. 4 Kg Silikon rechnen, eindeutig zu viel Aufwand und Material für ein "Mal probieren", von den Kosten ganz zu schweigen. Es findet sich sicher ein lohnenderes Objekt.

47

Donnerstag, 14. Mai 2020, 20:53

Mahlzeit!
Einscannen und ausdrucken... würde man im 21ten Jahrhundert. Aber ich lebe ja auch noch im 20ten.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

48

Freitag, 15. Mai 2020, 09:11

Moin Jochen,

ja das würde/könnte man. Die Kosten dafür sind aber z.Zt immer noch zu hoch. Mit einem freien Zugang zu einem entsprechend eingerichteten Labor oder Werkstatt wäre das vielleicht eine Option. Aber ganz ehrlich, das wäre für mich nicht das gesuchte Erlebnis.

49

Freitag, 15. Mai 2020, 14:44

Bin gerade dabei die Seitentasche zu rekonstruieren. Aufgrund der schwammigen Darstellung auf der zeitgenössischen Darstellung eine unbefriedigende Aufgabe.
Es ergibt sich die Frage nach der Grundform.

Die Länge und Höhe ist da noch relativ einfach einzuschätzen. Wie sehen aber die Abschlüsse nach oben, unten und vorne aus, rundlich oder flach usw usf ?
Einen ersten Entwurf habe ich aus Pappe gestaltet. Die Form der Abschlüsse ist aber nur provisorisch ausgeführt, wie zu diesem Zeitpunkt das ganze Teil.


Wenn Jemand dazu Informationen oder diskutierbare Vorstellungen evtl mit Handzeichnung hat , das wäre jetzt der Zeitpunkt sich zu beteiligen.
Ich habe natürlich auch so meine Gedanken, die gehen Richtung holländischer Seitentasche. Ob allerdings hier der obere Abschluß geklinkert war?

Die Seitentaschen werden im ersten Anlauf aus Ureol (Hartschaum, siehe nachfolgendes Bild) geformt, und wenn sich das Material dafür als geeignet herausstellt auch fertiggestellt.

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50

Samstag, 16. Mai 2020, 01:39

Gut sieht das aus! Klasse Idee so vorzugehen!
Grüße von Chris, dem Monster
__________
im Bau:
"LA SIRENE" von Heller (Rumpf) als LE FLEURON 1689 (Decor)
Versuch eines hist. korrekteren Modells
_____
"Niveau" ist auch nur das französische Wort für "Pegel".

51

Sonntag, 17. Mai 2020, 12:40

Danke Chris!

Moin,

es gibt einen Grund zum Feiern :prost: ! Ich habe mich getrennt, und zwar vom Unterwasserschiff. :D
Der Philippe ist nun offiziell zu 50 % Modellbau geschädigt. :pfeif: Endlich bin ich das Gedöns los. :tanz: :D


Die nun weniger stabilen Rumpfhälften werden jetzt mit einem zusätzlichen unteren Batteriedeck versehen, und von innen mit einer Lage Planken verstärkt.
Parallel wird an der Gestaltung des Hecks gearbeitet. Eine am Heck sichtbare Decksbucht ist vorgesehen und wird mit dem innen liegenden Balkon/Heckschott und den Seitentaschen in Einklang gebracht. Diese Teile sollte aufeinander abgestimmt sein bevor die Rumpfhälften miteinander verklebt werden. Die Dekoration kann, so sehe ich das im Moment, später angebracht werden.





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52

Samstag, 20. Juni 2020, 16:55

Hallo Joerg,
hier ein innerer Heckaufbau der SAINT PHILIPPE von 1693 aus der gleichnamigen AncreMonographie:


Dort müssen dann natürlich auch die Verbolzungen der Beplankung sitzen.


Meine Handskizze zum Schitt des Hecks zwischen Lamineurs Lösung (bei Ancre) und der Touloner Decorzeichnung (als Mittellängsschnitt).
Zugegeben bin ich mit der Zeichnung nicht glücklich aber sie gibt wenigstens mal mehr als eine erste Ahnung.


Wobei die Touloner Originalzeichnung es einem trotz der Schattenwürfe nicht leicht macht zu entscheiden was wie tief vor und hinter dem Couronnament liegt.

Wenn Du an dieser Stelle ringst mit den Entwürfen habe ich volles Verständnis dafür!!!

EDIT:
Also hier der Heckaufbau nochmals komplett aus der Planmappe

klar ist er bei der PHENIX anders im Detail aber die Gundstruktur hilft Dir hoffendlich weiter.
Grüße von Chris, dem Monster
__________
im Bau:
"LA SIRENE" von Heller (Rumpf) als LE FLEURON 1689 (Decor)
Versuch eines hist. korrekteren Modells
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"Niveau" ist auch nur das französische Wort für "Pegel".

53

Montag, 22. Juni 2020, 13:36

Hallo Chris,

in den letzten Wochen war ich so mit Arbeit eingedeckt, dass keine Zeit für Freizeitaktivitäten vorhanden war.
Das wird hoffentlich in den nächsten Tagen besser werden, dann geht es hier weiter.

54

Sonntag, 12. Juli 2020, 11:14

:wink:
Ganz schön staubig hier :rot: , so kann ich nicht arbeiten: Puuuuust

Back to work!
Eine längere Pause kostet einen immer viel Wissen, man muss sich erst wieder in das Projekt einarbeiten.
Nach der ersten Stunde gibt es also noch nicht viel zu zeigen. Aber immerhin es geht weiter.

55

Montag, 13. Juli 2020, 09:04

Ich warte gespannt auf die Fortsetzung!
Schmidt
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56

Dienstag, 14. Juli 2020, 11:28

Ich warte gespannt auf die Fortsetzung!
Schmidt
Moin Schmidt,

das freut mich.
Bin selber auch gespannt, insbesondere auf dem leider noch fernen Moment wo die Rumpfhälften und Decks zusammen gefügt werden.

57

Dienstag, 14. Juli 2020, 11:45

Neben der anhaltenden Ausarbeitung der Stückpforten der Rumpfhälften, wird auch an der Fertigstellung der Decks gearbeitet.

Bei den Decks, insbesondere den später sichtbaren, ist die Farbgebung ein Thema. Echte Holzplanken habe ich inzwischen ausgeschlossen.
Allerdings werde ich das Hellerche obere Deck nicht einfach eins zu eins übernehmen.
Bei dem Heller Deck ist das Süll recht eindeutig über der Decksfläche erhaben. Das zeigt das Album de Colbert so nicht.
Ich habe daher das Deck mit 0,5 mm Polystirol neu beplankt. und die Seiten vom Süll etwas abgerundet.
Ich überlege noch ob ich die vorhandenen Grätinge entferne und durch feinere Lochmaße ersetze. Hellers Grätinge sind allerdings nicht schlecht....
Neue Grätinge würden aber auch die Möglichkeit bieten diese leicht nach oben gebogen einzusetzen. Eine Variante die auch ausgeführt wurde.


Die Plankengravur muss noch durch Laschungen usw. ergänzt werden. Da aber die Masten aufgrund der Rumpfverlängerung von 2 mm noch versetzt werden sollen wird das Bild der Durchbrüche sich noch verändern, und damit auch die Lage der Decksbalken.

Edit: Das obere der oben gezeigten Decks zeigt auf der rechten Hälfte eine erste mögliche Decksfarbe die später noch mit Ölfarbe behandelt wird.

Beiträge: 437

Realname: Holger

Wohnort: bei Limburg / Lahn

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58

Donnerstag, 16. Juli 2020, 17:13

Wow, ein sehr interessantes Projekt. Der Aufwand für den Umbau ist enorm, du meine Güte. Da bleibe ich doch lieber bei meinen zusammengeklebten Holzbrettchen :D
Das Gemälde von van Beecq hatte ich in Paris fotografiert, die Aufnahmen sind damals allerdings nicht so gut geworden, wie ich mir das heute wünschen würde.
Habe den Teil mit dem Heck angehängt. Ebenso zwei Zeichnungen der Madame und der Paris, ich weiß leider nicht mehr, wo ich die aufgetrieben habe.
Das mit den Balkonen ist echt knifflig und scheint zum Zeichnen eine echter Herausforderung zu sein. So richtig ins Auge spingt das auf keiner Darstellung.
EDIT bei Madame und Paris scheint in der Mitte jedweils eine Tür zu sein, was für zwei begehbare Balkone übereinander spricht, so wei im Album de Colbert auch.

comp_franz-niederl Krieg 1672_DSCN6818.jpg
van Beecq

portr_franz_MADAME-c1669.JPG
Madame c1669

portr_franz_Paris_1668_in Royal Therese umbenannt 1670.jpg
Paris c1668
:wink:
Holger
_______________________________________________________
Fertig: holländische Fregatte "Wapen van Edam" 1644 in 1/160
Im Bau: englisches Linienschiff "Royal Katherine" 1664 in 1/160

59

Freitag, 17. Juli 2020, 11:16

Moin Pollux,

vielen Dank für das Einstellen der Dateien.

Diese Dateien werfen ein ganz neues klareres Licht auf die Angelegenheit. :thumbsup:

Bei der Klarheit der Dateien muss wohl die ein oder andere meiner bisherigen Überlegungen überdacht werden.
Das muss ich mir in Ruhe anschauen. Glücklicherweise können neue Erkenntnisse/Sichtweisen nun sofort in den Bau einfließen.

Vielen Dank!

60

Sonntag, 7. Februar 2021, 12:43

Moin!

Hier gibt es bald wieder ein Update.
Zeit und Motivation sind im Augenblick wieder vorhanden, und bin gestern damit ein gutes Stück vorangekommen.

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