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Sonntag, 19. April 2020, 21:35

Der glückliche Prinz

Mahlzeit allerseits!


Quelle: Wikipedia gemeinfrei


Die Prinz Eugen war das dritte Schiff der Hipper-Klasse. 1936 in Kiel auf Kiel gelegt, 1338 vom Stapel gelassen, 1940 in Dienst gestellt. Im Gegensatz zu den Schwesterschiffen Admiral Hipper und Blücher, die zuerst einen senkrechten Vordersteven hatten und schon vor Indienststellung umgebaut wurden, hatte sie von Hause aus einen vorgewölbten Vordersteven, Atlantikbug genannt, der überkommende Wellen reduzierte. Sonst waren die Schiffe äußerlich baugleich, hatten aber Antriebsanlagen verschiedener Hersteller unterschiedlicher Konstruktion. Eine Gemeinsamkeit hatten diese jedoch, sie machten Probleme. Schäden waren relativ häufig, vor allem aber lag der Brennstoffverbrauch weit über den Erwartungen, statt der geplanten 8 000sm bei Marschgeschwindigkeit 18kn wurden nur 4 400sm erreicht. Schummeln bei den Verbrauchswerten ist keine Erfindung heutiger Autohersteller...

Das Schiff wurde nach dem österreichischen Feldherren Prinz Eugen von Savoyen benannt, der gegen die Türken und die Russen gekämpft hatte. Es musste ein Österreicher sein, um die österreichische Seele zu streicheln, nachdem Österreich von Nazideutschland geschluckt worden war. Natürlich wäre ein Seeheld wünschenswert gewesen, aber der einzige bekannte österreichische Seeheld war Admiral Tegetthoff, der 1866 die Italiener geschlagen hatte. Und weil man Italien als Verbündeten umgarnte, wich man auf einen unproblematischen Landkrieger aus.

Noch während der Endausrüstung bekam das Schiff erste Bombentreffer, die aber schnell repariert werden konnten. 1941 zusammen mit Bismarck Unternehmen Rheinübung, welches das Schiff unbeschadet überstand, im Gegensatz zur Bismarck. Danach lag das Schiff dann ebenso wie Scharnhorst und Gneisenau in Westfrankreich, wo es zwar einen kurzen Weg zum Atlantik hatte, aber ständigen Luftangriffen ausgesetzt war. Daher im Februar 1942 Verlegung des Flottenverbandes nach Norwegen, und zwar auf kürzestem Weg. Der Durchbruch durch den Ärmelkanal, ein enormes Risiko, dass seit der spanischen Armada nicht mehr gewagt wurde, verlief glücklich, heil in Norwegen angekommen ist aber nur die Scharnhorst. Prinz Eugen wurde auf dem Weg nach Narvik von einem Uboot-Torpedo getroffen, der das Heck mit Ruder abknicken ließ. Anscheinend eine Schwachstelle des vielgerühmten deutschen Kriegsschiffbaus, beim Panzerschiff Admiral Scheer ist etwas ganz ähnliches passiert, und auch die sinkende Bismarck hat ihr Heck verloren. Aber als wiederkehrendes Problem besser als die explodierenden Munitionskammern der Briten und Japaner..
Das Schiff wurde provisorisch repariert und mit einem handbetriebenen Notruder nach Kiel zurück gebracht, wo es ein halbes Jahr repariert wurde. Danach gelang es nicht mehr, an den britischen Patrouillen vorbei nach Norwegen zu kommen, also blieb das Schiff in der Ostsee, wo es erst zur Ausbildung diente und ab 1944 die Bodentruppen gegen die vordringende Rote Armee unterstützte. Oktober 1944 rammte sie im Nebel den leichten Kreuzer Dresden, konnte aber vor Ort, in Gotenhafen, repariert werden. Bei der Gelegenheit wurden auch die letzten veralteten 37mm-Flak gegen erbeutete 40mm-Bofors getauscht, von denen dann bis Kriegsende beachtliche 18 an Bord waren.
Nach weiteren Einsätzen gegen Bodentruppen, die für das Schiff immer gefährlicher wurden, dann April 1945 Verlegung oder eher Flucht nach Kopenhagen, wo das Schiff nach Kriegsende den Briten übergeben wurde. Mit leeren Brennstoffbunkern.

Die Sieger losten um die Beute (!), die USA gewannen und verlegten das Schiff, das nun USS Prinz Eugen IX-300 hieß, über England nach Amerika, wo die Geschütze des ersten Turmes und die Arado nebst Katapult für Tests ausgebaut wurden. Dann weiter in den Pazifik, Endstation Atombombentests. Zuletzt musste sie geschleppt werden, denn obwohl die deutsche Kernbesatzung weiter an Bord war, gelang es den Amerikanern nicht, die komplizierte und ungewohnte Maschinenanlage betriebsbereit zu halten. Zwei Atomexplosionen überstand das Schiff relativ heil, aber total verstrahlt. Die Propellerwellen waren aber leck geworden, und weil in dem strahlenden Wrack nicht gearbeitetet werden konnte, kenterte es im Dezember 1946 vor Kwajalein. Dort liegt es bis heute, das Heck ragt aus dem Wasser. Eine Bergung war erst wegen der Strahlung nicht möglich, heute ist sie wegen Rost nicht mehr sinnvoll...


Das Modell

Eigentlich wollte ich ja die Schleswig-Holstein bauen, nach der Missouri, auf der der zweite Weltkrieg zu Ende ging, hätte mich schon gereizt, das Schiff zu bauen, auf dem er begann. Da habe ich mich aber nun doch zur Verwendung von Eduard-Ätzteilen entschlossen, die ich noch nicht habe. Also vorher etwas anderes. Nun sind deutsche Schiffe bei meinen fertigen Modellen unterrepräsentiert, und weil ich nach der Dreifarb-Pinselorgie Missouri Lust auf einen einfacheren Anstrich hatte, ist es nun dieses Modell geworden.

Bausatzvorstellung hier, dazu die volle Breitseite Zubehör:



Holzdeck Artwox



Ätzteile Eduard



Drehteile RB

Ich fang dann mal an:



Aller Anfang ist schwer...
Das Rumpfunterteil ist gerade, verzogen ist das Oberteil.



Und genau da ist es massiv verstärkt.



Aber in meiner wilden Jugend führte ich den Kampfnamen "Joe no mercy"!



Abgesehen vom Verzug ist die Passform hier unerwartet gut, habe ich bei Trumpeter schon viel schlimmer erlebt.



Ganz raus bekommen habe ich die Welle nicht, aber nach Lackierung wird man das wohl nicht mehr erkennen, auch nicht an der Oberkante. Hoffe ich jedenfalls.

So, und jetzt mal wieder meine Lieblingsblödmannsgehilfenarbeit, endlich wieder Bullaugen aufbohren..
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

2

Sonntag, 19. April 2020, 22:26

Hi Jochen,

das Modell wirkt, mit dem abgeknickten Heck, ja bereits recht vorbildnah. :D
Aber du konntest den Verlust des Schiffes ja glücklicherweise abwenden. :ok:


Nachdem ich die Missouri verpasst habe bin ich bei der PE wieder an Bord. Bei der Hedwig Holzbein natürlich auch. Was hat dich denn bewogen nun doch die Eduard Ätzteile zu verwenden?

3

Sonntag, 19. April 2020, 22:35

Na ja, zum einen ist mir nichts vernünftiges für die Bullaugenabdeckungen eingefallen, eigene Versuche waren nicht befriedigend, und einzelne Teile z.B. von North Star sind grad nicht lieferbar. Zum anderen die Fußpferde der Signalrahen, die aus gezogenem Gußast zu schnibbeln zwar möglich, aber sehr mühsam und nicht wirklich schön ist. Außerdem hatte das Schiff Seilreling, was von Eduard berücksichtigt ist, von Trumpeter nicht. Nicht ein großer Grund, sondern viele kleine..
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-Otto von Bismarck

4

Montag, 20. April 2020, 08:31

Moin Jochen,

ich bin dabei und wünsche Dir gutes Gelingen und vor allem viel Spaß beim Bau!

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
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5

Montag, 20. April 2020, 09:51

Hi Jochen
Viel spaß bei Deiner Prinz....schöner Pott. :ok:

Freue mich auf viele Bildchen. :thumbsup:

6

Montag, 20. April 2020, 10:50

Auf ein Neues, Jochen.

Dir und uns viel Spaß :five:

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

7

Montag, 20. April 2020, 10:53

Servus!

Schön, dass du den Prinzen baust, ich bin dabei!

Hofi

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8

Montag, 20. April 2020, 12:52

Hallo Jochen.

Ich setzte mich auch mal dazu.





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9

Montag, 20. April 2020, 20:03

Jippie, das nächste Schiff vom Jochen!

Du baust die Dinger ja fast wie am Fließband. Egal, macht immer wieder Spaß, zu zu gucken.
Im Bau: Royal Louis; Fletcher-Klasse (Platinum Edition); Jeep Willys

Fertig: Lamborghini Countach (Abo); La Montanes; Astrolabe; Bounty; Lanz-Bulldog D8506 (Abo); Bismarck (Platinum Edition)

10

Montag, 20. April 2020, 20:40

Schönes Intro, etwas geschichtliches zum Modell ist immer löblich.

Baut jemand solche Schiffe auch aus Metall, also so Platte für Platte ?
trinkt aus Piraten joho

Gruß Matthias



Im Bau: Zeesboot 1:20 um 1920 und Lotsenschoner Phantom 1:50
Fertig: Galeone SAN FRANCISCO 16. Jh. 1:90

11

Montag, 20. April 2020, 21:41

Mahlzeit allerseits!

Ich freu mich über das rege Interesse!

Matthias, es gibt nichts (oder jedenfalls nicht viel..), was es nicht gibt, das beeindruckenste, was ich selber mal gesehen habe, war die Bismarck in 1:50 in Ganzmetallbauweise, ein Modellbauer-Lebenswerk von fünf Metern Länge. Aber schon angesichts der Dimensionen dürfte es kaum möglich sein, die bei euch Holzwürmern gepflegte Akribie, Planke für Planke, Dübel für Dübel, zu erreichen...
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

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Dienstag, 21. April 2020, 16:09

Bei der Gelegenheit wurden auch die letzten veralteten 37mm-Flak gegen erbeutete 40mm-Bofors getauscht, von denen dann bis Kriegsende beachtliche 18 an Bord waren.
Gibts eigentlich Quellen wo die Bofors herkamen (Schiffe)?

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Dienstag, 21. April 2020, 16:39

Die 40mm-Bofors war vor dem Krieg ein schwedischer Exportschlager und wurde als landgestütztes Einzelgeschütz in die ganze Welt verkauft. Die später auf Schiffen eingesetzten Beutewaffen waren solche, die meisten wurden schon 1940 in Frankreich erbeutet, einige später in Afrika und Russland. Insgesamt einige hundert Stück. Ausserdem gab es in Norwegen und Ungarn Fabriken, die vor dem Krieg zur Lizenzproduktion eingerichtet worden waren, da wurden unter deutscher Kontrolle aber nur wenige neu gebaut, dafür Reparaturbetrieb und Munitionsproduktion.
Dass Deutschland irgendwelche alliierten Schiffe erbeutet und gefleddert hätte, ist mir nicht bekannt, die Waffen wären dann auch nicht kompatibel gewesen, denn die aus amerikanischer und britischer Fertigung waren praktisch Neukonstruktionen nach dem gleichen Prinzip, aber deren Normen. Also zöllig statt metrisch, ausserdem wassergekühlt.
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-Otto von Bismarck

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Dienstag, 21. April 2020, 18:07

Danke für die Erläuterung. Ich dachte bei Bofors FLAK immer an so was : http://www.3dmodelparts.com/1-600-quadru…pom-poms-4-pcs/
Deshalb auch meine Frage ob die eventuell von erbeuteten Schiffen stammen würden.

15

Dienstag, 21. April 2020, 18:53

Moin Jochen

Super du legst mal wieder los. Bin mit dabei und setz mich dazu . Viel Spaß :thumbup:

Heiko
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16

Mittwoch, 22. April 2020, 07:15

Moin Jochen,

Oh schön, du baust den „glücklichen Prinzen“ da bin ich als Zuschauer auch mit dabei. :) Er ist ja wohl das einzige Großkampfschiff, welches den Krieg überlebt hatte.
Dann aber leider doch zum Untergang verurteilt war, durch die Atombombenversuche der Amerikaner, wobei meine Bomber aber daran nicht beteiligt waren. :grins:
Das man die Boforsflak auch bei der Wehrmacht hatte, wusste ich, allerdings nicht das man sie auch auf großen Schiffen verbaut hat, so lerne auch ich, immer wieder dazu.


LG Bernd
Leben beginnt dort, wo die Zeit egal ist! :wink:

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17

Freitag, 24. April 2020, 01:08

Prinz Eugen - Zwischenstand

Mahlzeit allerseits!

Bullaugen aufbohren..



..geschafft. Was noch an den Aufbauten zu machen ist, ist überschaubar.



Die Regenleisten über den Bullaugen gefallen mir sehr, dezent, aber vorhanden. Gleiches gilt für die Steigeisen, früher, in meinen wilden Zeiten, hätte ich die freistehend gemacht, aus Draht oder Ätzteilen, inzwischen habe ich eingesehen, dass das für das Gesamtbild mehr schadet als nützt, jedenfalls in 1:350.



Lotplattformen mittschiffs, werden abgesägt und später durch Ätzteile ersetzt.



Ein typisches Detail deutscher Schiffe dieser Zeit war der ausgerundete Übergang von Deck zu Bordwand. Ich habe zuerst mit steil aufgesetzter Klinge eine Fase von ca. 45° die ganze Oberkante entlang gezogen, wenn das Deck eingeklebt ist, wird noch leicht drüber geschliffen, müsste reichen. Bin selber sehr gespannt, wie das aussieht, mache das zum ersten mal so.



Propellerwellen und Wellenböcke sind schnell angebaut, besonders gefallen mir die fein profilierten Wellenböcke, die ohne weitere Schnitzarbeit montiert werden können.



Passform ist gut.



Normalerweise grundiere ich Polystyrol gar nicht, hier allerdings wollte ich eine einheitliche Oberfläche, um beurteilen zu können, wo ich noch..



.. schleifen ..



.. oder gar spachteln muss. Letzteres wäre vermeidbar gewesen, wurde nur durch meine Unachtsamkeit nötig. Egal..
Ich verwende dafür billigen Rostschutz-Haftgrund für Metall. Den muss man zwar sehr vorsichtig verarbeiten, weil er lösemittelhaltig ist, aber eben deshalb verbindet er sich gut mit dem Plastik, man kann darüber schleifen, ohne dass die ganze Pracht gleich wieder abblättert.

Zwischenzeitlich mit dem dreigeteilten Deck angefangen:



Hier werden erstmal die angespritzten Ankerketten abgesäbelt. Allzu genau muss ich da nicht sein, wird alles mit dem Echtholzdeck abgedeckt. Die Ankerketten liegen hier tatsächlich direkt auf den Decksplanken. Sehr ungewöhnlich, aber korrekt, gibt etliche Vorbildfotos, die das beweisen.



Irgendwo, irgendwann, vermutlich schon bei der Produktion, hat sich ein Poller verabschiedet.



Glatt abgeschnitten, Loch gebohrt, Draht eingesetzt. Die Form ist natürlich gußgerecht vereinfacht, aber Dreh- oder Resinteile sind mir im Verhältnis zur Verbesserung schlicht zu teuer.



Ein winziges, kaum sichtbares Detail hingegen hat Trumpeter berücksichtigt, und dafür feiere ich sie: Der Wellenbrecher ist tatsächlich nach vorn überwölbt, das fehlt bei fast allen meinen Schiffen.



Dosenlack Tamiya TS-33 Dull Red, nicht zu verwechseln mit XF-9 Hull Red, welches wesentlich dunkler ist. In Natura ist die Farbe nicht so knallig wie hier auf meinen Handyfotos, ist das Rostschutzrot, das mir bislang am besten gefällt.



Über den Anstrich herrscht, wie überraschend, Uneinigkeit unter den Experten, ob mit oder ohne anthrazitschwarzem Wasserpass und ob die Aufbauten im gleichen oder in hellerem Grau gepönt waren wie der oberste Rumpfstreifen. Ich habe mich für die Darstellung mit Wasserpass, aber sonst nur zwei Grautönen entschieden. Jetzt wird zunächst das Deck eingeklebt und dann alles oberhalb der MES-Schleife in Hellgrau gebrusht. Und dann ist die untere Hälfte eigentlich schon fertig...
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
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-Otto von Bismarck

18

Freitag, 24. April 2020, 09:31

Moin Jochen !
:ok:
Die Regenleisten (Rigols bei den hysterischen Schiffen) sehen gut aus, mehr als unauffällig brauchen die ja nicht zu sein. Dieses schöne, und wie ich finde wichtige Detail fällt ja bei Neuerscheinungen inzwischen weg.

Der Prinz ist offenbar ein schöner Bausatz wie auch das Vorbild.

19

Freitag, 24. April 2020, 10:53

Moin Jochen,

du legst ja wieder ein tolles Tempo vor :ok:
Deine Unterwasserfarb-Wahl ist meiner Meinung nach gut gelungen. Das passt gut.

Ingo
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20

Mittwoch, 29. April 2020, 21:28

Prinz Eugen - Zwischenstand

Mahlzeit allerseits!



Ein Zebra-Kreuzer! Decks passten ganz gut, war nur sachte Gewalt erforderlich.



Trockenzeit mit was kleinem verkürzt. Bin kein Freund dieser klaren Flieger, das Material ist recht spröde, und es ist schwer zu beurteilen, wie die Passungen sind und wo man noch nacharbeiten muss.



Über die richtige V-Stellung der Tragflächen machen die Teile keine Vorgabe, die Bauanleitung schweigt auch, aber Tante Google weiß Rat...
Bei der Gelegenheit erfahren, dass eines der Bordflugzeuge vor einigen Jahren zur Restauration nach Deutschland zurückgekehrt ist, werde da noch weiter nachlesen.

Der Bausatz enthält zwei Arados, eine in Bereitschaft auf dem Katapult und die andere zusammengefaltet im offenen Hangar. Nun ging der Hangar aber über zwei Decks, was der Bausatz nicht berücksichtigt, das Flugzeug würde nur halb darin verschwinden. Wäre natürlich mit vertretbarem Aufwand zu ändern, ich habe aber keinerlei Bilder vom Inneren, und weil ich ja sowieso immer alles in Marschposition baue, wird das Hangardach eben geschlossen, und eine Arado bleibt übrig.



Sind nicht die exakten RLM-Farbtöne, bin halt kein Flugzeugbauer, kommen dem Original aber doch recht nahe. Unterseite ist RLM 65 Hellblau und nicht, wie die Anleitung meint, weiß. Da ist Trumpeter wohl spezialfarbenblind, Bordflugzeugunterseiten waren bei deutschen Schiffen hellblau, bei amerikanischen hellgrau, bei britischen in einer Farbe namens "Sky S", Trumpeter schreibt überall weiß. Gibt von diesem Hersteller keine IJN-Schiffe, sonst würden sie bestimmt auch da die falsche Farbe vorschlagen..



Nach dem trocknen der Decks und sehr wenig Nacharbeit wurde der oberste Rumpfstreifen und alles auf dem Deck Hellgrau lackiert. Der Kontrast zum dunkleren Streifen darunter könnte vielleicht etwas stärker sein, aber das sieht auch auf jedem Originalfoto anders aus, ich lasse es so.



Und das gilt es jetzt, in Einklang zu bringen. Bevor der große Aufbau endgültig aufgesetzt werden kann, muss erst das Holzdeck drauf, aber das kommt erst drauf, wenn der Aufbau richtig passt.



Und das wird nicht so einfach, weil wegen ungeschickter Platzierung der Angüsse die Aufbauseiten teilweise brutal verzogen sind, richtiggehend in sich verdreht.



Damit sich nicht das Deck an die krummen Wände anpasst, sondern umgekehrt, habe ich zuerst das Deck verstärkt. Mit Material, welches in der Neujahrsnacht vom Himmel gefallen ist...



Noch schnell einige an Doughnuts erinnernde Rettungsringe entfernt..



..und die vorher grob zurecht gebogenen Wände gnadenlos verklebt. Dazu jeweils ein kurzes Stück in Position gezwängt, einen Klecks Sekundenkleber drauf, ausnahmsweise direkt aus der Tube, und mit Aktivatorspray fixiert.



Passt!



Der Eduard-Satz enthält die typischen Abdeckungen für Bullaugen und Fenster, soweit, so gut, aber diese waren mal links, mal rechts und mal unten angeschlagen, worüber die Anleitung schweigt. Nicht einmal der übliche Witz von Onkel Edi "Use your references"...



Nicht für alle konnte ich die Position durch Fotovergleich bestimmen, einige sind schlicht geraten.
Und das kommt jetzt noch etwa 50 mal..
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
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-Otto von Bismarck

21

Donnerstag, 30. April 2020, 10:14

Moin Jochen

Super Zebrastreifen gleich am Anfang, Respekt :D

Zitat

weil wegen ungeschickter Platzierung der Angüsse die Aufbauseiten teilweise brutal verzogen sind, richtiggehend in sich verdreht.
Das schaut Übel aus. Ich bin aber sicher mit deiner Erfahrung wirds gelingen.
Tja, die Bullaugen Abdeckungen. Wenn bei der Stückzahl eine mal nicht an der richtigen Stelle sitzen sollte, was solls.
Der vermittelte Eindruck stimmt jedenfalls.

Grüße

Joerg

22

Donnerstag, 7. Mai 2020, 19:03

Prinz Eugen - Zwischenstand

Mahlzeit allerseits!

Nachdem der Hauptaufbau eher geschmiedet als gebaut wurde, kam das Holzdeck an die Reihe.
Zuerst entferne ich da immer alles, was nicht benötigt wird, während die eigentlichen Teile so lang wie möglich auf der Schutzfolie bleiben.



Sieht dann so aus.

Passprobe auf dem Modell selber ist kaum möglich, weil die sehr steife Schutzfolie nicht ganz durchgelasert ist, man müsste also sämtliche Öffnungen von Hand freischneiden. Andererseits ist der Zuschnitt eine 1:1-Kopie der Bausatzdecks, müsste also passen. Theoretisch jedenfalls...
Man kann aber überprüfen, ob der Aufbau in seinen Ausschnitt passt:



Na ja...geht so..



Unverzagt aufgeklebt!



Und den Aufbau probeweise aufgesetzt. Leichte Spalten werden von den Überhängen verdeckt, bin damit zufrieden.


Ich hatte mich ja gewundert, dass die Ankerketten direkt auf den Decksplanken lagen, ganz direkt aber dann doch nicht, die Laufbahnen waren nämlich aufgedoppelt, Verschleißfutter. Das Bausatzdeck zeigt das nur angedeutet..



..das Holzdeck dagegen mit eigenen Teilen, schön gemacht.



Mal zur Verdeutlichung mit schrägem Licht fotografiert, bei 0,2mm Materialstärke muss man schon genau hinsehen.



Diese Teile bleiben für die höheren Decks, sogar die oberste Brückenebene war beplankt. Ein Luxus, auf den andere Nationen verzichtet haben, Linoleum oder Riffelblech erfüllen den gleichen Zweck und sind viel billiger...
Also als nächstes weitere Aufbauten zusammengesetzt,..



..ich wollte auch den verzogenen Spritzling des Grauens leer kriegen.



Teilweise wurden wieder unfaire Methoden, also Sekundenkleber und Aktivatorspray, eingesetzt.



Der Hangar war vom Verzug weniger betroffen. Bis zu dieser Ebene gab es auch Sturmabdeckungen für Fenster und Bullaugen, darüber nicht mehr.


Und zwischendurch immer Kleinzeug gebaut, die Flak war an der Reihe.



20mm-Zwillinge, hier musste gar nichts gebaut werden. Auf Drehteile für die Rohre der leichten Flak habe ich verzichtet, die sehen ohne Zweifel sehr gut aus, aber nur dann, wenn man sie auch 100% exakt anbaut, und das habe ich beim 20mm-Vierling einmal gemacht und wäre daran fast wahnsinnig geworden...



Das sind die Plastikteile der 20er-Vierlinge, bis auf die etwas klobigen Rohre und die dicken Schutzschilde ganz gut.



Die Schutzschilde werden durch Eduard-Teile ersetzt bzw. ergänzt. Der kleinere Zusatzschild wurde erst in der letzten Kriegsphase angebracht und war bei den Besatzungen nicht beliebt, weil er zwar nur eher symbolischen Schutz bot, dafür aber sehr im Weg war.



Klein, aber oho.
Die Rohre könnten wirklich etwas dünner sein, ich lasse das aber so. Nicht übertreiben..



Schutzschilde für die 40mm-Bofors. Die Plastikteile dienen immerhin als Biegevorlage für die Ätzis.



Das Geschütz selber ist einteilig, aber gut detailiert und sauber gegossen, vollkommen ausreichend.



Und die Teile für die 105mm-Zwillingsflak. Die Oberlafette ist schon eine gusstechnische Glanzleistung, feine Details von allen Seiten.



Die gedrehten Rohre von RB sind etwas länger, sehen aber, wie ich finde, glaubwürdig aus.



Ich habe alle Geschütze auf Richthöhe Null gebaut, weil es teilweise so vorgegeben war, aber auch, weil man es auf fast allen Vorbildfotos so sieht. Deutscher Ordnungssinn und so..
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-Otto von Bismarck

23

Donnerstag, 7. Mai 2020, 20:14

In so einem Maßstab ist Ordnungssinn oberstes Gebot! :ok:
Nicht nur bei deutschen Modellen :)

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

24

Freitag, 8. Mai 2020, 07:54

Sehr schöne Fortschritte :ok:
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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25

Freitag, 8. Mai 2020, 10:15

Moin Jochen,

Eine zwote Lage Holz als Ketten(lärm)schutz, da freuen sich sich die Nachbarn. :D


Die Schutzschilde biegen ist sicher mühsam, aber die neue Materialstärke bringts. :ok:

Zitat

die Flak war an der Reihe.
Die Flak hätte ich gestern gebraucht, als ich den Blättermagen für den Hund im Garten in Portionen aufgeteilt habe. Ich fühlte mich auf die Yamato versetzt,
überall Fliegern.


26

Freitag, 8. Mai 2020, 19:19

Dank euch!

Mit Kanonen auf Fliegen schießen? Was sollen denn die Nachbarn denken :grins: ?
Es hat schon Gründe, dass mein Hund von Dosenfutter lebt, und der Vorgänger ist damit auch 15 geworden...
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-Otto von Bismarck

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Realname: Bernd

Wohnort: Wetter/Hessen

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27

Samstag, 9. Mai 2020, 06:08

Moin Jochen,

Immer wieder erstaunlich was du, in diesem Maßstab, zusammen baust und ich finde die Flakgeschütze sehr schön, toll gemacht. :ok:


LG Bernd
Leben beginnt dort, wo die Zeit egal ist! :wink:

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28

Samstag, 9. Mai 2020, 13:40

Hi Jochen,

der Blättermagen war eine Empfehlung von Tamme Hanken. Den Hunden schmeckts, aber eine Garantie für ein langes Leben ist es leider nicht.
Unser Collie ist 17 geworden, und der war ein Junk Food Freund. Hat sich immer gefreut wenn ein Bekannter aus Amerika künstlich riechende Leckerlies mitbrachte.

29

Donnerstag, 21. Mai 2020, 23:11

Prinz Eugen - Zwischenstand

Mahlzeit allerseits!

Weiter ging es mit den kleineren Holzdeckteilen, dazu zuerst einige Aufbauten zusammengesetzt und lackiert.



Jetzt ist alles Holz verarbeitet.

Zwischendurch immer etwas Kleinkram:



Die Torpedosätze, in der (späteren?) Ausführung mit geschlossenem Leitstand. Der Bausatz enthält auch die offene Ausführung, auch wenn ich den Grund nicht verstehe, andere Teile für frühere Bauzustände des Schiffes sind nicht dabei.

Für mich Neuland: Decals auf Holz.



Die Fliegersichtzeichen, einschließlich der verbotenen Innereien, sind als mehrteilige Decals im Bausatz enthalten. Diese Ausführung nur als weißer Kreis ist für 1945 korrekt, vorher war drumherum noch ein breiter roter Streifen auflackiert. Ich frage mich immer, wie sie den von den Planken wohl wieder abgekriegt haben..



War etwas tricky, die Decals sauber über die Stufen im Deck zu bekommen, die chemische Keule von Micro war dabei sehr hilfreich. Weil aber die Decals auf Holz kaum haften, habe ich sie sofort in Klarlack gebadet.



Um jetzt nicht für den restlichen Baubericht um die Fliegersichtzeichen herum fotografieren zu müssen, habe ich Papierabdeckungen darüber geklebt. Die Ankerketten liegen hier nur lose auf, das ist vorbildgetreu. Stopperketten waren direkt vorn am Anker angeschlagen, bis zum Spill lagen die Ketten dann ohne Spannung. Gibt einige Fotos, auf denen man das gut sehen kann.



Für das kurze Kettenstück des Mittelankers habe ich das Ätzteil von Eduard verwendet, da noch richtige Kette einzusetzen hätte mehr Schaden als Nutzen gebracht. Überhaupt sehen diese geätzten Ketten gar nicht sooo schlecht aus, jedenfalls von oben. Von der Seite sind sie eben flach. Eduard schlägt vor, sie deshalb zu verdrillen, aber das sieht dann wirklich gruselig aus.



Seiltrommeln, davon gibt es insgesamt 19 in drei Größen. Die Eduard-Teile sind ganz schön, aber auf den wenigen Vorbildfotos, wo man die Dinger sehen oder wenigstens erahnen kann, sind sie immer mit heller Persenning abgedeckt.



Daher Planänderung, in Kosmetiktuch eingewickelt, mit dünnflüssiger Spachtelmasse überzogen..



.. und angepinselt. Die Farbe habe ich mir aus Ocker, Weiß und etwas Grau gemischt, nur um festzustellen, dass der Farbton, den ich dann für gut befand, ganz genau Revell 314 entspricht... na ja, muss ich wenigstens zum ausbessern nicht nachmischen.
Und weitere Details auf Deck: Ich vermute, dass diese langen zylindrischen Behälter, 8 Stück insgesamt, kleinkalibrige Einsteckläufe für die Hauptartillerie enthielten, um beim Übungsschießen nicht die kostbaren Rohre zu verschleißen. Diese hatten ja nur eine Lebensdauer von einigen hundert Schuss, bis sie ausgeleiert waren und nicht mehr präzise schossen.



Aufbauten sind sehr kleinteilig und sehr verschachtelt, daher muss ich immer wieder vieles zusammen stecken, um zu sehen, was wohin genau passt. Das wird dadurch, dass auch die Eduard-Teile aus zwei Sätzen (Allgemein und Reling) bestehen und dementsprechend zwei der Eduard-typischen unübersichtlichen Anleitungen zu beachten sind, nicht eben erleichtert.



Diese Treppen zum Beispiel..



..verschwinden fast zwischen Schornstein- und Katapultbasis. Ist nachher kein rankommen mehr.



Geätzte Stützen für die Flakbalkone, schönes Detail, das gern vergessen wird.



Die ersten zwei Decksebenen des Brückenaufbaus. Die kleinen Plattformen ganz rechts..



..liegen auf diesen Stützen auf und bilden eine Zwischenetage.



Am Deckel werden Brückennocken und Treppen durch Ätzteile ersetzt,



dann alles zusammengesetzt und weitere Geländer angebracht. Die Planung der Reihenfolge dauert länger als die Umsetzung...
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-Otto von Bismarck

30

Freitag, 22. Mai 2020, 06:41

Moin,

sehr schöne Fortschritte die Du uns hier zeigst. Ich bin immer wieder überrascht und beeindruckt was in diesem Maßstab so alles machbar ist. Toll!

Ingo
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