Mahlzeit allerseits!
Quelle: Wikipedia gemeinfrei
Die Prinz Eugen war das dritte Schiff der Hipper-Klasse. 1936 in Kiel auf Kiel gelegt, 1338 vom Stapel gelassen, 1940 in Dienst gestellt. Im Gegensatz zu den Schwesterschiffen Admiral Hipper und Blücher, die zuerst einen senkrechten Vordersteven hatten und schon vor Indienststellung umgebaut wurden, hatte sie von Hause aus einen vorgewölbten Vordersteven, Atlantikbug genannt, der überkommende Wellen reduzierte. Sonst waren die Schiffe äußerlich baugleich, hatten aber Antriebsanlagen verschiedener Hersteller unterschiedlicher Konstruktion. Eine Gemeinsamkeit hatten diese jedoch, sie machten Probleme. Schäden waren relativ häufig, vor allem aber lag der Brennstoffverbrauch weit über den Erwartungen, statt der geplanten 8 000sm bei Marschgeschwindigkeit 18kn wurden nur 4 400sm erreicht. Schummeln bei den Verbrauchswerten ist keine Erfindung heutiger Autohersteller...
Das Schiff wurde nach dem österreichischen Feldherren Prinz Eugen von Savoyen benannt, der gegen die Türken und die Russen gekämpft hatte. Es musste ein Österreicher sein, um die österreichische Seele zu streicheln, nachdem Österreich von Nazideutschland geschluckt worden war. Natürlich wäre ein Seeheld wünschenswert gewesen, aber der einzige bekannte österreichische Seeheld war Admiral Tegetthoff, der 1866 die Italiener geschlagen hatte. Und weil man Italien als Verbündeten umgarnte, wich man auf einen unproblematischen Landkrieger aus.
Noch während der Endausrüstung bekam das Schiff erste Bombentreffer, die aber schnell repariert werden konnten. 1941 zusammen mit Bismarck Unternehmen Rheinübung, welches das Schiff unbeschadet überstand, im Gegensatz zur Bismarck. Danach lag das Schiff dann ebenso wie Scharnhorst und Gneisenau in Westfrankreich, wo es zwar einen kurzen Weg zum Atlantik hatte, aber ständigen Luftangriffen ausgesetzt war. Daher im Februar 1942 Verlegung des Flottenverbandes nach Norwegen, und zwar auf kürzestem Weg. Der Durchbruch durch den Ärmelkanal, ein enormes Risiko, dass seit der spanischen Armada nicht mehr gewagt wurde, verlief glücklich, heil in Norwegen angekommen ist aber nur die Scharnhorst. Prinz Eugen wurde auf dem Weg nach Narvik von einem Uboot-Torpedo getroffen, der das Heck mit Ruder abknicken ließ. Anscheinend eine Schwachstelle des vielgerühmten deutschen Kriegsschiffbaus, beim Panzerschiff Admiral Scheer ist etwas ganz ähnliches passiert, und auch die sinkende Bismarck hat ihr Heck verloren. Aber als wiederkehrendes Problem besser als die explodierenden Munitionskammern der Briten und Japaner..
Das Schiff wurde provisorisch repariert und mit einem handbetriebenen Notruder nach Kiel zurück gebracht, wo es ein halbes Jahr repariert wurde. Danach gelang es nicht mehr, an den britischen Patrouillen vorbei nach Norwegen zu kommen, also blieb das Schiff in der Ostsee, wo es erst zur Ausbildung diente und ab 1944 die Bodentruppen gegen die vordringende Rote Armee unterstützte. Oktober 1944 rammte sie im Nebel den leichten Kreuzer Dresden, konnte aber vor Ort, in Gotenhafen, repariert werden. Bei der Gelegenheit wurden auch die letzten veralteten 37mm-Flak gegen erbeutete 40mm-Bofors getauscht, von denen dann bis Kriegsende beachtliche 18 an Bord waren.
Nach weiteren Einsätzen gegen Bodentruppen, die für das Schiff immer gefährlicher wurden, dann April 1945 Verlegung oder eher Flucht nach Kopenhagen, wo das Schiff nach Kriegsende den Briten übergeben wurde. Mit leeren Brennstoffbunkern.
Die Sieger losten um die Beute (!), die USA gewannen und verlegten das Schiff, das nun USS Prinz Eugen IX-300 hieß, über England nach Amerika, wo die Geschütze des ersten Turmes und die Arado nebst Katapult für Tests ausgebaut wurden. Dann weiter in den Pazifik, Endstation Atombombentests. Zuletzt musste sie geschleppt werden, denn obwohl die deutsche Kernbesatzung weiter an Bord war, gelang es den Amerikanern nicht, die komplizierte und ungewohnte Maschinenanlage betriebsbereit zu halten. Zwei Atomexplosionen überstand das Schiff relativ heil, aber total verstrahlt. Die Propellerwellen waren aber leck geworden, und weil in dem strahlenden Wrack nicht gearbeitetet werden konnte, kenterte es im Dezember 1946 vor Kwajalein. Dort liegt es bis heute, das Heck ragt aus dem Wasser. Eine Bergung war erst wegen der Strahlung nicht möglich, heute ist sie wegen Rost nicht mehr sinnvoll...
Das Modell
Eigentlich wollte ich ja die Schleswig-Holstein bauen, nach der Missouri, auf der der zweite Weltkrieg zu Ende ging, hätte mich schon gereizt, das Schiff zu bauen, auf dem er begann. Da habe ich mich aber nun doch zur Verwendung von Eduard-Ätzteilen entschlossen, die ich noch nicht habe. Also vorher etwas anderes. Nun sind deutsche Schiffe bei meinen fertigen Modellen unterrepräsentiert, und weil ich nach der Dreifarb-Pinselorgie Missouri Lust auf einen einfacheren Anstrich hatte, ist es nun dieses Modell geworden.
Bausatzvorstellung
hier, dazu die volle Breitseite Zubehör:
Holzdeck Artwox
Ätzteile Eduard
Drehteile RB
Ich fang dann mal an:
Aller Anfang ist schwer...
Das Rumpfunterteil ist gerade, verzogen ist das Oberteil.
Und genau da ist es massiv verstärkt.
Aber in meiner wilden Jugend führte ich den Kampfnamen "Joe no mercy"!
Abgesehen vom Verzug ist die Passform hier unerwartet gut, habe ich bei Trumpeter schon viel schlimmer erlebt.
Ganz raus bekommen habe ich die Welle nicht, aber nach Lackierung wird man das wohl nicht mehr erkennen, auch nicht an der Oberkante. Hoffe ich jedenfalls.
So, und jetzt mal wieder meine Lieblingsblödmannsgehilfenarbeit, endlich wieder Bullaugen aufbohren..