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Sonntag, 19. April 2020, 17:44

Pocher ITALA Replica Kit

Hallo,

nachdem ich letztes Jahr im Februar den Replica Kit vom Pocher Itala vorgestellt hatte, konnte ich inzwischen ein noch nicht zerfallenes, aber auf wackligen Beinen stehendes Modell vom Originalbausatz bekommen, das mir beim Bau als Vergleichsobjekt dient, auch wenn es - auf Stützen gestellt - so in der Schrankvitrine verbleibt, denn jede Bewegung führt zu Brüchen. Das ist sehr schade, aber nicht zu ändern.


In einem Baubericht aus den 80er Jahren habe ich gelesen, dass dieses Modell damals beim Bau keine großen Schwierigkeiten bereitet haben soll, die vorwiegend Metallteile seien bereits lackiert, alle Löcher gebohrt und die Gewinde geschnitten. Es sei nur eine Menge Schraubarbeit.
Das klingt ähnlich, wie wir das von den schweren Metallmodellen von De Agostini, Eaglemoss, Hachette und anderen kennen.

Der Replica Kit ist etwas vollkommen anderes. Ich bin nun kein Profi in Sachen Modellbau, aber ein Grundstock an Werkzeugen, Erfahrung, Fantasie und Geschick sind schon nötig und vor allem sehr viel Zeit.
Da in der aktuellen Coronakrise viele Aktivitäten außerhalb der eigenen vier Wände derzeit entfallen, habe ich mich nun an den Bau des Replica Kits getraut.

Einzelne Bauphasen werde ich hier vorstellen ohne dass ich weiß, wann und wie schnell es jeweils weiter geht.

Vor dem Beginn habe ich mir jedoch Material gekauft, vor allem, weil, die hauchdünnen Ätzteile für die beiden Chassis-Rahmen für mich keine Option waren, ein 5 kg schweres Modell stabil zu tragen, mal ganz abgesehen davon, wieviel Teile da zusammenzulöten wären.

Meine Wahl fiel auf Winkelprofil aus Messing in der Abmessung 15 x 15 x 1,5 mm. So ein Profil ist stabil und bei 15 mm maximaler Rahmenhöhe passt das ja schon mal nicht schlecht, zumal die Oberseite bis auf die abfallende Front vollkommen eben ist. Daran gelötet habe ich Messing Flach in der Abmessung 4 x 1,5 mm. Das ergibt dann die unteren Rahmenteile die somit eine Gesamtstärke von 1,5 + 4 = 5,5 mm erreichen, was sehr gut passt.


Auch wollte ich keine vorderen und hinteren Rahmenteile haben, die man dann zusammenlöten muss, sondern ein ganzes Hauptteil. So die Theorie.


Überraschend gut ließ sich alles mit der Laubsäge sägen. Die größte Schwierigkeit, den hinteren Rahmenteil jeweils nach außen zu biegen, hat ebenfalls auf Anhieb geklappt, also kein Ausschuss. Schon mal kein schlechter Anfang.






Dann die notwendigen Lötarbeiten. Für das doch relativ dicke Messing hatte ich mir im Baumarkt eine Lötlampe besorgt mit kleiner Gaskartusche. Obwohl ich keinerlei Erfahrung damit hatte, hat das zunächst so einiger Maßen geklappt. Ok, das Zinn ist nach der Erhitzung des Messings nicht schön in die Kanten geflossen, wie das in Internet Videos gezeigt wurde, aber es hat stabil gehalten, punktuell, das sollte ausreichen.
Nach Erfolg versprechendem Beginn wollte ich am nächsten Tag am selben Rahmenteil weiterarbeiten, aber das Gas war dann schon verbraucht, bevor es los ging.
So ein Mist, was nun? Ich erinnerte mich an einen Heißluftföhn im Keller und siehe da, der funktionierte genau so gut, wenn nicht sogar besser.




Dennoch es hat mehrere Tage gedauert, bis die beiden Rahmen gelötet waren. Dann die nächste Schwierigkeit, die sehr vielen unterschiedlich großen Löcher punktgenau zu bohren mit meiner älteren bescheidenen Proxxon Mini Bohrmaschine und älteren Bohrern, aber auch das hat am Ende funktioniert.

Sehr viel Aufwand bescherten die im Chassis zu verbauenden Teile, vorwiegend Gussteile. Einige davon waren verzogen, doch es war kein Problem, diese leicht zu biegen und so einigermaßen in die richtige Form zu bringen. Natürlich mit der nötigen Vorsicht, denn wenn etwas bricht, hat man den Salat. Im Rahmen des Originalmodells sind an vielen Stellen Verstärkungen und Befestigungspunkte vorhanden, was ja in der Form des selbst zu bauenden Rahmens nicht der Fall ist. Dazu gibt es aber zahlreiche kleine Gussteile, die man dafür dann verwenden muss, damit die größeren Gussteile dort dann richtig passen. Löcher in den Gussteilen sind, wenn überhaupt, nur angedeutet, dementsprechend auch keine Gewinde geschnitten. Also kommt wieder die kleine Proxxon zum Einsatz. Wieder ein immenser Aufwand, auch weil nichts auf Anhieb passt, weil ja mein Rahmen viel dickere Wände hat, als diese dafür vorhesehenen Ätzteile. Also mit der Schleifmaschine bei fast jedem Teil Material wegnehmen bis es passt.


Das Chassis ist ohne Verschraubungen und ein paar erforderlichen Klebungen mit Stabilit Express (z.B. die hinteren Bögen zur Befestigung der Blattfedern) soweit fertig. Es fehlen noch die Löcher für die "Bretter" links und rechts vom Motor und zur Verschraubung der Holzplatte auf dem Chassis sowie noch etwas Spachtel und Schleifarbeiten.





Soviel Mal für den Moment.
Viele Grüße
worldrunner

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Sonntag, 19. April 2020, 22:20

Abend :wink:

Das sieht mal nicht nach einem Snap together Kit aus . Da guck ich Dir mal zu beim bauen .

Gruß Fredl

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Dienstag, 28. April 2020, 17:52

weiterer Baufortschritt:
zunächst mal ein Vergleich eines Rahmenteils mit dem eines anderen Modellbauers, der den Rahmen aus den dünnen Ätzteilen des Replica KIT gebaut hat, aber der auch schrieb, dass jener wohl nicht stabil genug ist. Es gab da wohl Brüche, die dann wieder zu reparieren waren.


Das kann bei meinem stabilen Rahmen nicht passieren.
Von der Länge passt es auch sehr gut, auch Vergleichspunkte stimmen weitgehend überein.

Es kann also weitergehen.

Beim Probesetzen des Aufbaus fällt aber auf, dass der Rahmen knapp einen cm zu lang zu sein scheint. Natürlich will ich die Abdeckung des Motorraums gut passend haben, daher habe ich vorn relativ knapp vermessen. Hinten kann natürlich bei den Aufbauten etwas flexibel gearbeitet werden.

Das Brett ist so 0,9 cm zu kurz, aber auch bei meinem Original ist der Rahmen ein paar mm länger als der Aufbau. Ich werde vorsichtshalber noch ein kleines Stück Brett ergänzen.

Leider fehlt ein detaillierter Punkt für die Lage des Teils zur Befestigung des Bretts zum Motorraum und gleichzeitig des Fahrgastraums. Ich musste mich entscheiden und dann nach viel Schleifarbeit am Rahmen die beiden Teile mit Stabilit Express an die best mögliche Position kleben. Ich hoffe, dass ist mir so einigermaßeh gelungen.




Inzwischen hatte ich auch die Löcher zur Befestigung des Holzbretts ins Chassis gebohrt und der kleinen Brettchen links und rechts vom Motor.
Doch vor dem Zusammenfügen der Teile mussten die Holzteile lasiert werden. Dafür hatte ich im Keller noch eine Auswahl verschiedener Holztöne. Bewußt habe ich das Brett vor dem Motor dunkler lasiert. Auch die bereits gebeizten kleinen Brettchen habe ich lasiert.

Und dann ist es wohl besser, das Getriebe bei dieser Gelegenheit gleich mit zu verbauen, nicht dass es hinterher schwieriger wird, wenn es nicht so passt, wie es sollte. Und vor allem war der Rahmen zu lackieren. Ich habe versucht, mich so weit wie möglich am Originalbausatz zu orientieren, war aber auf das angewiesen, was man momentan im Baumarkt so bekommt.
Mehr Aufwand als erwartet hatte ich mit dem Getriebe. Das sind hauptsächlich zwei Resinteile, die in der Mitte zu verkleben sind. Nach Trocknung ist entlang der Klebestelle ein dickeres Loch zu bohren (ca. 6 mm Durchmesser !!!). Danach etwas schleifen und dann die Teile, die an der Achse durch dieses Getriebe gehen, entgraten und zum Teil lackieren. Diejenigen, die auf beiden Seiten direkt am Getriebe sitzen, werden mit dem Resin verklebt.

Aber auch quer ist eine Bohrung notwendig für ein Messingrohr und eine darin laufende Gewindestange. Letztere hat auf der anderen Seite am Getriebe ein kleines Gußteil. Schon etwas unverschämt, dass man in dieses zum Getriebe hin ca. 3 mm starke Gußteil ein M 2 Loch bohren muss. Langsam und ganz vorsichtig habe ich da vom ganz dünnen Bohrer langsam dickere Bohrer eingesetzt und tatsächlich ist das Teil ganz geblieben. Vorsichtshalber habe ich die Gewindestange in diesem Bereich etwas abgeschliffen, sonst wäre am Gußteil zu wenig Material übrig geblieben. Solche Gußteile, die man zeitaufwändig bearbeiten muss, sind nicht ganz so ideal und auch nicht so schön, als wären diese - wir beim Originalbausatz - aus Messing. Überhaupt gibt es praktisch keine Messing Beschlagteile. Alles sind Druckgussteile und bedürfen jeweils der Nacharbeit und Einfärbung.
Wenn man bedenkt, dass es nur 10 dieser Replica Kits gibt, aber von diesen 350 Originalbausätzen sehr viele Modelle inzwischen zerfallen sind, hätte man wenigstens die Beschlagteile retten können und dann hier verwenden. Zum Glück konnte ich wenigstens ein paar Messing Beschlagteile vom Originalbausatz bekommen, auf die ich dann später im Baubericht hinweise.


Jetzt konnte ich das Chassis weitgehend zusammenbauen.







Als nächstes plane ich weitere Teile unten anzubringen (Auspuff, Achsen, Tank ...). Wenn es was zu zeigen gibt, melde ich mich wieder.

Grüße
worldrunner

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Dienstag, 28. April 2020, 23:48

Cool es geht los ! Ein starker Beginn ... schön viele Messingteile !

Vor vielen Jahren wurde dieser hier mal begonnen ... vielleicht kannst du noch ein paar Details abschauen wo die Anleitung nicht so recht weiterhilft ... wahrscheinlich kennst du ihn eh schon lange
http://www.scalemotorcars.com/forum/clas…o-parigi-2.html

Du könntest noch ganz erheblich Gewicht rausnehmen indem du die Mittelteile der Tanks durch entsprechend gebogene Messingbleche ersetzt und nur die Außenbereiche läßt. Den Übergang könntest du unsichtbar unter den Metallhaltebändern verstecken. Die Außenbereiche aus Resine könntest du zusätzlich auch noch innen ausfräsen um Gewicht zu reduzieren.
Bei dem runden Tank obendrauf gibt's vielleicht ein Rohr im passenden Durchmesser und du verwendest nur die Resineendkappen .

Langfristig gesehen werden dir die Räder und Reifen aus Resine für jedes Gramm weniger danken.
Bei relativ leichten Plastik / Resinekits macht sich das nicht bemerkbar ... aber bei geschätzt 5 Kilos plus x ist das eine andere Nummer.

Nachdem du jetzt alle Maße für die entsprechenden Teile beieinander hast ... wirst du auch das Vitrinenmodell restaurieren ? Das schreit ja geradezu nach Hilfe.
besser als jetzt wirst du sie wohl nie wieder nachbauen können ... jetzt hast du die besten und aktuellsten Erfahrungswerte.

Ein Verfallszustand stellt ganz sicher keinen Wert an sich dar ... im Endeffekt führt er nur zur Zerstörung des noch vorhanden Wertes.
Zinkfraß hört leider niemals auf ... eine nicht endende chemische Reaktion ... irgendwann wirst du nur noch Bruchstücke in der Vitrine haben ... egal ob du sie berührst oder nicht.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

keramh

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5

Mittwoch, 29. April 2020, 11:19

moin,

alle Achtung was Du daraus machst bzw. das Du Dich rantraust dieses Stück zu retten.
Dein Rahmen gefällt mir sehr gut, gerade weil ich bei meinem Le Zebre Projekt ja auch einen Rahmen komplett aus Messingblech gelötet habe.





Was mir persönlich etwas ins Auge gefallen ist sind die unschönen, verschmierten Klebestellen sowie die offenen Stellen im Profil.
Warum hast Du den Rahmen nur Punktweise gelötet? Hier hätte entweder vollständig mit Lötmittel oder vor dem Lackieren mit Spachtel gearbeitet werden sollen.

6

Mittwoch, 29. April 2020, 13:41

Hallo Showrodder,

über dieses Modell habe ich das Internet rauf und runter durchstöbert und auch diesen Beitrag gelesen. Trotzdem Danke für den Hinweis. Viele Messingteile sind aber leider Mangelware, fast alles ist aus Druckguss, der relativ weich ist. Ich plane, das fertige Modell auf Stützen zu stellen. Der Rahmen würde das Gewicht locker tragen, aber die Vorderachse, auch wenn ich sie verstärke, würde sich biegen. Die massiven Resinteile auszuhölen will ich mir deshalb nicht antun. Es ist schon so für mich eine immense Aufgabe, da muss ich den Ball, wo immer möglich, flach halten. Wie sollte ich das Modell des Originalbausatzes restaurieren? Ok, den Rahmen bekäme ich hin, auch wenn der Aufwand für das Replika Kit schon enorm war. Aber die anderen Teile zerfallen eben auch. Wenn ich dann anfange, die Tanks, etc. neu zu machen, wäre es am Ende kein Original Modell mehr. Das Replika Kit ist sozusagen eine Art Restauration. Es stehen nachher beide Modelle nebeneinander. Das Original Modell hat jetzt fast 40 Jahre überstanden und hat inzwischen weitere Stützen bekommen. Wenn ich Glück habe, bleibt es noch einige Jahre in diesem Zustand.

Grüße worldrunner

7

Mittwoch, 29. April 2020, 13:53

Hallo keramh,
Dein Messingrahmen ist echt profihaft gemacht und Du hast eine gut ausgestattete Werkstatt. Glückwunsch.

Ich habe "nur" die Erfahrung normaler Pocher Classic Modelle aus den 80ern und den neueren Druckguß-Modellen von De Agostini und anderen. Da ist dieser Bausatz eine ganz andere Dimension und ich versuche mit meinen bescheidenen Mitteln und Möglichkeiten, das für mich best mögliche herauszuholen, damit hinterher ein ansehnliches Modell in der Vitrine steht.

Dass man von unten Klebestellen sieht (das werde ich noch etwas verbessern, war kurz vor dem Foto erst verklebt worden) und dass der Rahmen unten nicht so sauber ist, nehme ich in Kauf, weil man das Modell später von unten nicht sieht. Von der Seite und von oben ist es meiner Meinung nach ganz ordentlich geworden. Das ist für mich das Wichtigste.

Grüße
worldrunner

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Sonntag, 3. Mai 2020, 14:51

als nächstes kommt die Vorderachse dran. Wieder ist großer Aufwand und Fingerspitzengefühl gefordert.

Nach dem Entgraten waren sämtliche Löcher zu bohren und die M 3 Gewinde für die Radachsen zu schneiden.

Ein Foto in der Bauanleitung zeigt eine dünne Messingverstärkung, die in die Vorderachse zu kleben ist. Leider ist so ein Teil aber im Replica Kit nicht enthalten. Ich habe mich daher entschieden, es aus einem Reststück Aluminium mit der Laubsäge auszusägen. Vorher war eine Schablone nötig, damit es dann auch passt. Geklebt habe ich diese Verstärkung auf der Rückseite der Achse, so dass man sie von vorn nicht sieht.

Vor der Lackierung musste aber etwas vom Stabilit Express Kleber entfernt werden, dort, wo später die Muttern sitzen, sonst bekommt man die dort nicht rein, auch nicht die ganz schmalen M 2 Muttern aus Pocher Bausätzen.
Dann die vorderen Blattfedern. Hierfür gibt es je ein Gußteil, nicht jedoch das Federblatt, welches dann am Rahmen befestigt wird. Auch dieses ist per Foto als Messingteil abgebildet, aber nicht im Kit enthalten. Im Vergleich zu meinen Pocher Classic Modellen habe ich herausgefunden, dass der Fiat hinten Blattfedern hat, die beim Itala vorn genau passen müssten. Zum Glück bekommt man auf Ebay ab und zu günstige Teile dieser Pocher Bausätze. So habe ich diese oberen Federblätter gekauft. Darunter sitzt beim Pocher Fiat aber nur ein Plastikteil, das ist keine Option, daher verwende ich die gegossenen Blattfedern des Itala Replica Kit.

Bei den hinteren Blattfedern des Fiat fehlt natürlich die Aussparung für die Befestigung ganz vorn, also muss man diese rausschleifen. Die Fiat Blattfedern sind etwas breiter als beim Itala, sodass ich im Bereich der Messingbefestigungen auf beiden Seiten etwas abschleifen musste, damit diese passen.

Am Ende hat das dann ziemlich gut gepasst bei der Endmontage.

Auch für die hinteren Blattfedern habe ich mich für Pocher Classic Teile entschieden, diesmal vom Rolls Royce. Wenn man diese mit dem Itala Gußteil vergleicht, passen die Längen der einzelnen Blätter meist, zwei mussten jeweils gekürzt werden und die obere Blattfeder mit der Rahmenbefestigung, die beim Rolls Royce aus zwei Teilen besteht, bearbeitet werden, um dann passend zu werden.

Beim Fiat waren die Blattfedern etwas zu breit, beim Rolls Royce sind sie schmaler, weil dort normaler Weise noch ein Gummiüberzug drüber kommt. Ich habe dieses etwas schmaler aber in Kauf genommen und optisch kommt das am Ende gar nicht schlecht raus.


Gleichzeitig mit der Hinterachse ist sinnvoller Weise die Antriebswelle zu montieren, also mal die Teile dafür herausgesucht und entsprechend vorbereitet (entgraten, bohren).

Bei der Hinterachse sind die Resine Teile zu durchbohren, auch wieder zusätzlicher Aufwand, weil durch die Größe des Bohrlochs M 8 die große Bohrmaschine mit Halterung wie schon beim Getriebe zum Einsatz kam.


Dann auch gleich mal den Tank hinten vorbereitet. Dieser besteht hauptsächlich aus zwei identischen aus Resine gegossenen Teilen. Die Bohrlöcher für die Befestigungen fehlen dort ebenso, wie die Bohrung für den Tankstutzen. Letzteren habe ich zusätzlich von einem Originalmodell und habe dann entschieden, dieses Originalteil zu verwenden, auch in der minimal abweichenden Originalfarbe, die dort übrigens nicht abgeblättert ist, das Teil sieht noch wie neu aus. Auch die schwarz lackierten Messinghalterungen habe ich von einem Original Bausatz.

Die Montage der Hinterachse zusammen mit den Blattfedern lief problemlos.


Der hintere Tank ist auch bereits eingebaut.


Grüße
worldrunner

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Donnerstag, 14. Mai 2020, 10:08

Die Arbeiten am Unterboden sind weitgehend abgeschlossen, zumindest ab der Mitte nach hinten. Das war teilweise recht zeitraubend. Keine Ahnung, warum z.B. die in den Rahmen zu klebenden Befestigungen für den Auspufftopf so dünne Stege für die Verschraubung haben. Da kann kaum ein Loch rein gebohrt werden, geschweige denn, dass das dann auch vernünftig hält.

Das andere ging dann so einigermaßen, wobei ich kein Freund davon bin, alles in der Wagenfarbe zu lackieren, sondern Messingteile gerne unbemalt lasse.

Damit das Modell besser bearbeitet werden kann, habe ich die Räder auch gleich fertig gemacht. Die im Kit beigefügten Räder sind komplett aus Resin. Sieht man bei sauberer Lackierung später wohl kaum, aber der Vorbesizter des Replica Kit hatte die Reifen vom Pocher Fiat beigelegt, die eine bessere Option sind. Vom Durchmesser gleich, aber man müsste dann auf die Felge etwas kleben, damit der Gummireifen nicht abrutschen kann. Doch ich hatte noch mehr Glück. Auch einen Satz Originalräder mit Reifen vom Itala konnte ich vom Vorbesitzer meines Original-Modells bekommen, sogar inklusive der Radmuttern aus Messing. Die im Replica Kit dafür vorgesehenen Gussteile sehen zwar genauso aus, auch mit dem ITALA Schriftzug, aber als Schraube sind solche Gußteile eher ungünstig, weil das Gewinde schnell weg ist. Einmal zu fest angezogen, ist es schon weg.

Die Seitenwand hatte ich schon vorher zusammengeklebt, um die Positionierung der Teile des Aufbaus zu ermitteln. Die Plexiglasteile für diese Seitenwand und Sitzbefestigung ist hervorragend gearbeitet. Alle Teile exakt geschnitten und beidseitig mit Schutzfolie beklebt.

Den Koffer habe ich inzwischen auch geklebt, um die endgültige Position besser zu sehen, als wenn die Teile nur provisorisch mit Klebeband fixiert sind. Auch diese Teile sind exakt geschnitten und haben ebenfalls beidseitig eine Schutzfolie. Allerdings ist kein Boden dieses Koffers enthalten. Braucht man vielleicht nicht, sieht man später ohnehin nicht, aber es stellt sich die Frage der Befestigung auf der Holzplatte.

Um einen großen Schritt weiter zu kommen, habe ich mich dann an die Sitze gewagt. Die Resinteile dafür sind von recht guter Qualität, da war nur wenig Nachbearbeitung nötig.

Mit einem halb fertigen Sitz dann mal wieder ein Probeaufbau.

Man hat hinten für die Tanks und den Koffer schon viel Platz, aber auch Spielraum dafür, will heißen, dass es meiner Meinung nach nicht so sehr darauf ankommt, wie groß der Abstand zwischen den Aufbauten ist. Hier, wie auch beim bereits verbauten unteren Tank sind diese Teile bei den Modellen, die man im Internet so findet, nicht immer an der exakt selben Stelle, sondern das schwankt um einige Milimeter.

Bei den beiden großen Sitzen erfolgt zunächst die Lackierung in Wagenfarbe (ohne dort, wo später das Leder verklebt wird). Das Leder liegt dem Kit bei und sogar Schnittmuster als Klebefolie. Diese sind allerdings sehr knapp bemessen, sodass ich vorsichtshalber großzügiger geschnitten habe. Geklebt erst grob und dann über die Kanten erst im zweiten Schritt, wenn das Leder vorsichtig möglichst exakt mit kleiner Schere nachbearbeitet wurde. Am Ende war ich mit dem Ergebnis zufrieden.

Wesentlich einfacher sind die Sitzkissen, denn dort wird zunächst nicht geklebt, sondern das Leder auf das Resin genagelt. Die Löcher sind schon vorgebohrt, das ein oder andere Loch bedarf einer leichten Nacharbeit, aber die Nägel lassen sich gut in das Material treiben und geben dem Ganzen ein tolles Aussehen.

Anschließend zwickt man die Nägel ab und verklebt dann die verbleibenden Stummel vorsichthalber, damit nicht später einzelne Nägel locker werden.

Danach verklebt man das Leder auf der Unterseite und drückt diese Sitzfläche in den bereits verschraubten Sitz. Das hält stramm ohne Verklebung.

Der Aufbau mit den Sitzen und Beschlagteilen sieht fertig dann so schlecht nicht aus.



Grüße
worldrunner

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Mittwoch, 20. Mai 2020, 09:06

Bevor es weiter geht mit den Aufbauten brauche ich Stützen, denn die Aufbauten, vor allem die großen Tanks, sind schwer. Das wäre ohne Unterstützung für die Hinterachse ein Problem, denn schon jetzt drückt das Gewicht die hinteren Blattfedern ganz schön zusammen.
Pocher liefert ja für seine Classic Bausätze kleine Stützen mit. Die will ich auch hier verwenden, habe noch übrig, aber sie sind nicht hoch genug.
Also was tun? Im Internet findet man ja so allerhand, auch kleine Dosen in verschiedenen Größen für Kosmetik Cremes. Für ein paar wenige Euros habe ich welche gekauft. 3 cm Durchmesser und 1,7 cm hoch. Mein Wunschmaß!
Nur noch die Pocher Stützen drauf geklebt und schon habe ich die Stützen, die ich wollte.

Für den kleinen Zusatztank auf dem Koffer hinten gibt es ein Resineteil, sowie die "Füße" aus Druckguss und drumrum je ein Kupferband.

Den Koffer hatte ich ja schon in der vorigen Bauphase geklebt und inzwischen lackiert und mit den kleinen Messinghaken versehen, an denen später die Ersatzreifen verschnürt werden. Den jetzt auch lackierten Zusatztank am Koffer verschraubt.

Ist gar nicht so schlecht geworden, auch der Tankdeckel, den ich entsprechend eingefärbt habe, damit er wie Messing aussieht.

Was am Koffer noch fehlt sind auf der Rückseite die kleinen Scharniere und vorn (also ganz hinten am Fahrzeug) die Schlösser. Die Gussteile habe ich in schwarz bereits lackiert.

Dann mal zur Abwechslung weiter im mittleren Bereich und zwar der Fußraum mit den Pedalen. Einzelne Teile mal vorab lackiert.

Anstatt des Gussteils zwischen den Pedalen hatte ich auch ein Orignalteil eines zerfallenen Modells und das ist natürlich die bessere Option.

Sieht dann von unten so aus:

Dann habe ich mich mit den beiden seitlichen Tanks befasst, die ja ordentlich Gewicht auf die Waage bringen (320 Gramm je Tank). Diese massiven Resinteile sind mal wieder nicht ganz so sauber wie erhofft, viel Spachtel und Schleifarbeit waren und sind da noch nötig, um die vielen Löcher zu stopfen und Unebenheiten zu glätten.

Damit ich diese Tanks sicher befestigen kann, habe ich mich dazu entschieden, Schrauben nicht direkt in das Resin zu drehen, würde auch schwer gehen, wo man von unten ja eher vorsichtig hantieren muss. Daher habe ich mir M2 Innengewinde in je 1 cm Länge gekauft, die ich in die Tanks geklebt habe. So lassen sich dann M2 Schrauben leicht eindrehen.

Für die Tankdeckel gibt es Gussteile sowie ebenfalls gegossen kleine Einfassungen dafür. Für letztere habe ich mir den Luxus gegönnt, dafür Bullaugen aus dem Schiffsmodellbau zu verwenden, denn die sind aus Messing. Wäre vielleicht nicht unbedingt nötig gewesen, denn man sieht ja später nicht viel davon. Die so lala gegossenen Deckel habe ich schon mal eingefärbt.

Doch vor der Arbeit an den Tanks erst mal ein Probeaufbau, um die beste Position festzulegen.





Weiter geht es dann in diesem Bericht, wenn die Tanks fertig sind und dann auch der Fußraum mit dem Holzboden.

Grüße
worldrunner

11

Montag, 25. Mai 2020, 13:01

Wie versprochen geht es weiter mit den großen Tanks und dem Fußraum aus Holz.
Lange habe ich mir überlegt, wie ich die Schriftzüge gut auf die Tanks bekomme. Beigelegt sind dem Kit ja je eine Schablone je Wort, aber dass das Ergebnis damit hinterher befriedigend ist oder - so meine Befürchtung - es nicht so wird und der Tank dann nochmal neu lackiert werden muss, brachten mich auf eine andere Idee.
Man kann Plottfolien drucken lassen, aber es ist nicht so einfach ohne entsprechende Software die notwendigen Schnittkanten zu erstellen, die nötig sind, um das dann preisgünstig zu bekommen. "Sie können gerne unser Grafikbüro damit beauftragen, kostet dann 55 Euro."
Das ist dann auch keine Option.
Die Entscheidung treffe ich schließlich in der Form, dass ich im Copyshop eine durchsichtige Klebefolie bedrucken lasse. Ausgangsbasis ein A4 Blatt, auf das ich mehrere Schriftzüge aus der dem Kit beigefügten Foto-Dokumentation platziert habe. Wieder zu Hause stelle ich beim näheren Hinsehen aber leider fest, dass es nicht die satte schwarze Farbe ist, sondern blasser wirkt.
Das lag aber nicht am Druck, sondern resultiert vielmehr durch das Einbinden der Fotos. Also das ganze richtig schwarz umgefärbt und schon passt es.

Das Ergebnis ist dann super geworden. In der dunklen Vitrine wird man die Kanten oben und unten kaum erkennen und an der Seite sind sie verdeckt durch die Kupferbänder.

Also kann ich die Tanks nun auf die Holzplatte schrauben, es war ja bereits alles vorbereitet.



Wer die Fotos genau angesehen hat, sieht hinter dem probeweise eingesetzten kleinen Sitz ein Gussteil.

Dieses war seltsamer Weise in zwei Teilen im Kit enthalten.

Das kann ja so nicht befestigt werden, also muss man das nach dem Entgraten und Schleifen von unten gut verkleben. Man sieht das später ja nicht.

Dann verspachtelt und verschliffen

und lackiert.

Der Holzboden war einfach zu verlegen. Nur das "Brett" am Knick musste unten leicht schräg geschliffen werden und das oberste Brett von hinten abgeschrägt, damit kein Spalt entsteht. Insgesamt hier eine sehr gute Passform.

Durch den Kasten, der von hinten verschraubt wird, hält das auch ohne Verklebung.

Die zunächst nur gebogenen und gelegten Zierleisten werden erst am Schluss verklebt, so dass man notfalls die Bretter nochmal entfernen kann.

Die Posaune ist übrigens nicht Bestandteil des Kits und war auch im Originalbausatz nicht enthalten, aber im Katalog der Autoshow "Rot-Händle Raritäten '80" in Köln gibt es Fotos eines echten Itala Wagens und der hat so etwas in der Art, sodass ich das auch irgendwie umsetzen wollte. Passt jedenfalls ganz gut.

Das Lenkrad besteht im wesentlichen aus zwei Gussteilen, die man etwas zurechtbiegen, entgraten und dann verkleben und lackieren muss. Es kommen auch ein paar Messingteile zum Einsatz.

Die winzigen Knäufe an den beiden Hebeln sind dann wieder leider nur Gussteile, aber hier wenigstens in guter Qualität.

So sieht das Lenkrad dann fertig aus.

Daran befestigt auch der Balg für das Signalhorn mit separater Halterung. Die Leitung als Messingspirale führt dann zu der Posaune.


Fortsetztung folgt demnächst, dann mit dem Lenkgetriebe, dem Motor und der Abgasanlage.

Viele Grüße
worldrunner

12

Sonntag, 31. Mai 2020, 12:25

Nach der Holzwand beginnt der Motorraum mit einem am Brett zu verschraubenden Resineteil. Anfangs war das verzogen, konnte aber in heißem Wasser gebadet anschließend wieder in die richtige Form gebogen werden. Eingebaut nach der Lackierung.

Die Teile des Lenkgetriebes bedürfen wieder einer größeren Bearbeitung. Vor allem die Bohrung für die M2 Stange zum Lenkrad durch das Gussteil war recht mühsam.

Die Schnecke habe ich mit Sekundenkleber auf die Stange geklebt. Die Lenkung funktioniert ohnehin nur theoretisch, denn das filigrane gegossene Lenkrad hält ja nicht viel Belastung aus. In der Vitrine spielt das ohnehin keine Rolle.

Dann mal provisorisch eingebaut, um zu sehen, ob das so passt


Dann die Herausforderung Motor. Bei den Teilen sieht man schon, dass da eine Menge Arbeit auf mich zukommt. Wieder konnte ich einige Teile eines Schrottmodells bekommen und verwenden. Diese Teile habe ich rot umrahmt.

Allerdings habe ich nicht das originale Schwungrad genommen, sondern, trotz des nicht ganz sauberen Gusses, das dem Replica Kit beigefügte. Auffallend: bei gleichen Abmessungen wiegt das Gussteil aus dem Replica Kit rund 60 Gramm, das alte Originalteil nur etwas 40 Gramm. Diese alten Teile trockenen also scheinbar aus. Das flache Gussteil daneben findet sich übrigens nicht in der Bauanleitung vom Originalbausatz. Es scheint auch nicht vorgesehen, dass es verschraubt wird, also muss ich es kleben, denn sonst hält ja die Wanne darunter nicht, die hieran hinten verschraubt wird.

Einige Gussteile waren gewaltig verzogen, aber dieses weiche Material lässt sich wieder in Form bringen ohne das etwas bricht. Der Motor ist auch eine Kombination aus Guss- und Resineteilen. Letztere waren natürlich zu lackieren, aber auch Gussteile wurden durch Lackierung hervorgehoben.
Beim Motor gab es auf der linken Seite Teile, die ohne Verklebung keinen Halt hatten, keine Ahnung, warum das nicht besser gelöst wurde.
Es gab auch Gussteile, die ins Resine zu verschrauben waren. Das funktioniert nicht. Diese vermutlich Zündkerzen habe ich daher durch Schrauben ersetzt und lackiert. Überhaupt habe ich festgestellt, dass es viele gegossene Schrauben im Bausatz gibt. Warum, weiß ich nicht, denn verschrauben lassen sie sich nicht, würde ja sofort brechen.

Der Einbau des Motors war recht unkompliziert, da die Schraublöcher ja bereits vorbereitet waren. Der Einbau erfolgt wegen des Lenkgetriebes, das vorher eingebaut werden muss, von unten. Dazu hatte ich das Modell mit den Stützen auf kleine Dosen gestellt, so dass unten genug Platz war, um den Motor von unten an seinen Platz zu bringen.




Eine Zumutung sind die Gussteile für die Abgasrohre. Offensichtlich sollten diese schweren Teile zusammengesteckt werden, aber erstens waren die Bohrungen wie so oft nur angedeutet und das Gegenstück zum Stecken schlicht weg meist nicht vorhanden. Ich habe das mal mit kleinen roten Pfeilen gekennzeichnet.

Glücklicher Weise hat man hier viel Material und damit Möglichkeiten, beispielsweise das durch alte Schrauben zu ersetzen mit vorhergehendem Gewindeschneiden.

An das obige Gussteil hätten Messingteile befestigt werden sollen, aber die Befestigungspunkte waren im schlechten Guss schlichtweg nicht oder nur angedeutet vorhanden. Daher habe ich ein Messingteil zur Befestigung eingeklebt und auf der anderen Seite ein Stück Federstahl.

Am Ende hat alles dann auf diese Weise ohne Verklebung stabil gehalten.


Dann noch die Schalt-/Bremshebel. Sehr zerbrechlich wirkten diese schlanken Gussteile, die sich aber leicht gerade biegen ließen. Trotzdem sah eines nicht mehr sehr stabil aus, so dass ich auf der hinteren Seite ein Stück Federstahl zur Verstärkung eingeklebt habe. Ein weiteres aber sichtbares Stück Federstahl gehört zu diesem Bauteil.

Die Handgriffe sollten ebenfalls aus Gussteilen bestehen. Kein Eycatcher. Deshalb besser als kleine Messingrohrstücke und Rundkopf Messingschrauben.


Soweit mal für heute.

Grüße
worldrunner

13

Sonntag, 7. Juni 2020, 10:02

Bezüglich der Anbauteile am Holzbrett zum Motor gibt es einige Gussteile, die mich nicht gerade begeistern.

Das kleine runde Teil soll wohl ein Anzeigeinstrument sein, für mich wirkt das zu billig. Ich habe daher eine Anzeige von einem Pocher Fiat verwendet (siehe darunter). Die anderen Teile dann eingefärbt, so dass sie Messing wenigstens ähneln.
Wie wir das ja schon kennen, fehlt auch bei der Luftpumpe der Stift, um es am Kasten zu fixieren. Zwischen dem Griff und der Pumpe muss dann noch nach Bohrung ein Stück Federstahl eingebaut werden.

Wie bereits auf früheren Fotos zu sehen, habe ich einen Kasten aus Messing eines Original-Modells verwendet, der ist, weil zur Fixierung der Bretter verschraubt, bereits eingebaut.

Bei dem kleinen Signalhorn hatte ich auch das Glück, einen Messing-Lautsprecher zu bekommen, komplett mit dem Balg und der Zuleitung. Dadurch hatte ich einen Balg übrig für die Posaune nach unten, die dann vom Lenkrad aus betätigt wird.

Das Gussteil zur Befestigung des Messing-Lautsprechers war aber auch nicht meine erste Wahl. Da fand ich im Internet doch eine bessere Option.

Diese Mini-Tuba kostete nur ein paar wenige Euro, hat aber so ziemlich die selbe Größe, wie das Horn im Bausatz und passt wesentlich besser zur bereits montierten Posaune. Es war nur noch nötig, eine kurze Zuleitung und den Balg anzubringen.
Am Ende sieht alles zusammen dann fertig gar nicht mal so schlecht aus.


Einiges mehr an Aufwand stellt der Kühler dar.
Im Replica Kit gibt es ein Gussteil und mehrere Messing-Ätzteile für die Embleme, die man nur noch mit blauer Hintergrundfarbe lackieren muss. Da kann man nicht meckern.

Eines dieser Embleme ziert ja dann den Kühler. Bei den restlichen Teilen gibt es zwei große Resineteile, ein Gußteil für den Deckel und Gussteile zur Befestigung. Nicht auf dem Foto die beiden Gussteile, die in den Rahmen kommen, um dem Kühler einen guten Halt zu geben. Im Originalmodell ist die Umrandung des Kühlers aus Messing. Bei solch einem Bauteil hätte ich mir das im Replica Kit auch gewünscht. Aber ich hatte eine andere Idee. Man kann vom Pocher Fiat ein Messingband verwenden, das passt fast in den Zwischenraum, man muss allerdings etwas Material am Messing abschleifen, damit es passt. Als Alternative wäre auch ein Band aus dünnem Messing möglich gewesen.

Nachdem das Messing passend geschliffen und gebogen war, konnte der Kühler im Mittelteil vorn in der Wagenfarbe lackiert werden.
Anschließend dann der ITALA-Schriftzug.
Hatte ich bei den großen Tanks einfach Klebefolien verwendet, war das hier keine Option, da es ja keine glatte Fläche ist, sondern gerastert. Also habe ich die beigefügte Schablone verwendet, in der Hoffnung, dass das wenigstens einigermaßen was wird.
Ich habe zwei dünne Schichten gesprüht. Lieber zu dünn, als dass Farbe verläuft.

Hinterher ist die Schablone nach dem Trocknen der Farbe nicht mehr zu verwenden. Trocknet aus und hat auch keine Klebekraft mehr.

Das Ergebnis ist dann besser als erwartet.

Dann noch den Rest des Resineteils messingfarben lackiert und das Messingband mit den beiden Befestigungen verschaubt sowie den eingefärbten Deckel oben drauf.

Fertig stellt der Kühler dann doch etwas dar. Das hintere Teil brauchte im Prinzip nur schwarz lackiert und dann beide Teile verklebt zu werden.

Allerdings fehlte oben komplett Material, um den Schlauch zu befestigen, auch unten hätte es mehr sein dürfen. Daher habe ich jeweils ein Stück Gewindestange M3 eingeschraubt.

Montiert am Rahmen hält der Kühler sehr stabil.

Evtl. sitzt er ganz leicht schräg, was sich aber jetzt nicht mehr ändern lässt. Die Bohrungen sind wie sie sind. Wird wohl kaum auffallen.

Offen war noch, wie ich den Koffer hinten am Fahrzeug befestige. Die Lösung war dann denkbar einfach. Mit einem Messingwinkel, wie schon die Seitenwand mit der Box unter den Sitzen am Holzboden verschraubt wurde, kann ich auch den Koffer befestigen. Ich kann das nur nicht von unten mit Muttern versehen, da kommt man wegen der Hinterachse nicht dran, aber es reicht ja aus, den Winkel nur im Holz zu verschrauben.

Hält auf jeden Fall stabil genug. Dann nur noch die Kofferschlösser angeklebt.


Fehlen noch die Ersatzreifen. Da ich ja bereits einen kompletten Radsatz eines Schrottmodells verbaut habe, waren dort auch die Ersatzreifen dabei. Schön umwickelt mit dem gelben Band. Die Resineteile im Replica Kit bilden das Band nur ab, es ist dort aus Resine. Nicht schlecht gemacht, ich hatte beim ersten Hinsehen vermutet, dass die Reifen mit hellerem Band umwickelt sind, aber da ja die Rückseiten abgeflacht sind, sieht man, dass es alles Resine ist. Da sind dann die Originalreifen mal wieder die bessere Wahl.

Die Ersatzreifen sind dann mit der beigefügten Schnur schnell am Koffer verschnürt.


Als letzte größere Herausforderungen folgen dann noch der kleine Sitz, die Motorhaube und die Scheinwerfer.

Viele Grüße
worldrunner

14

Sonntag, 7. Juni 2020, 12:33

sehr schick :ok:

15

Donnerstag, 11. Juni 2020, 06:37

Wie bei den beiden großen Sitzen ist der kleine Sitz bezüglich der Teile und dem Bau identisch, nur, dass er eben kleiner ausfällt.
Also als erstes in der Wagenfarbe lackieren ohne die Fläche, wo später das Leder verklebt wird. Dann das Leder ausschneiden und in die Sitzschale kleben. Danach ein kleines Stück Leder auf die Sitzfläche nageln, die Nägel abzwicken und verkleben. Leder umschlagen und verkleben und dann in die Sitzschale drücken. Auch das hält stramm ohne zu verkleben.

Beim hineindrücken des Leders in die Sitzschale wird die lackierte Farbe an einigen Stellen etwas in Mitleidenschaft gezogen, was ich auch ausgebessert habe. Am Ende sieht das mit etwas Blickabstand übrigens sauberer aus, als es das Foto zeigt.

Dann kommt die Motorhaube. Die Teile sind aus dünnem Messing. Die oberen beiden Teile benötigen eine leichte Biegung. Dazu habe ich einen Besenstiel verwendet und das dünne Messingblech vorsichtig mit den Daumen angedrückt. Zwischendurch immer mal wieder am Modell angelegt, um die Passform zu prüfen. Die Seitenteile bleiben flach, dort ist aber jeweils ein kleines Gitter zu montieren. Ich habe mich dazu entschieden, es vorsichtig zu kleben anstatt zu löten.
Lange hatte ich überlegt, ob ich die dem Kit beigefügten Scharniere verwenden soll oder andere kaufen, die entweder als jeweils ein größeres Stück oder auch als mehrere kleinere, dafür aber leichtgängige verbaut werden. Denn die jeweils vier Scharniere aus dem Kit sind sehr schwergängig und auch dicker, als das sehr dünne Messingblech selbst. Damit läßt sich die Haube dann nicht öffnen.

Meine Entscheidung ist dann, die Scharniere vom Kit zu verwenden und diese mit Stabilit Express einzukleben, denn wenn der Motor gezeigt werden soll, kann man später die Haube als Ganzes herunternehmen und durch die schwergängigen Scharniere bleibt das dann auch schön in Form.

Es stellte sich mir dann die Frage, ob ich die Scharniere vor der Lackierung oder erst danach anbringe. Im Originalmodell war die Haube bereits lackiert als ein Teil vorhanden, aber weil ich ja gerne die Beschlagteile in Messing zeige, war klar, dass ich zuerst lackiere.
Und dann habe ich, wie bei den großen Tanks, die Schriftzüge per Klebefolie vor den Scharnieren auch erstmal aufgeklebt. Das ging dann einfacher.

Bei den Beschlagteilen gibt es vier Handgriffe, die wieder Gussteile sind und wiederum mit Gußteilen an der Motorhaube befestigt werden. Solche Handgriffe sind auch bei den Scheinwerfern vorgesehen, aber im Kit sind nur 4 Stück enthalten. Was tun? Im Modellbau-Geschäft finde ich Relingstangen aus Messing für den Schiffsmodellbau. Das passt gut als Alternative.

Anstatt der Gussteile zur Befestigung, um das Loch zu kaschieren und weil beim Originalfahrzeug da noch ein Steg bis zur Haube geht, löse ich das mit kleinen Messingrohren und verwende kleine Messingnägel, die ich dann innen an der Motorhaube verklebe.

Bei der Verklebung der jeweils vier Scharniere ist sorgfältig vorzugehen, damit der Klebstoff nicht herausdrückt und die Lackierung beschädigt, aber trotzdem muss gut geklebt werden, damit es hält und die Scharniere dicht ohne Spalt am Messingblech anliegen.

Das Gesamtergebnis hat mich letztlich zufrieden gestellt.

Beim Aufbringen der Schriftzüge drücke ich übrigens längs über die Motorhaube, um Lufteinschlüsse zu minimieren. Das PARIGI ist dabei ein klein wenig schräg geworden, aber ich denke, das wird später am fertigen Modell kaum auffallen.


Die Scheinwerfer bestehen im Wesentlichen aus je einem großen Resineteil, mehreren Gussteilen sowie einfachen Kunststoffscheiben.

Die Qualität dieser Resineteile ist nicht überragend, beispielsweise fehlt hier und da Material, wie bei einem angedeuteten Scharnier. Da musste ich also zunächst an einigen Stellen ausbessern. Es stellte sich dann auch die Frage, ob die Scheinwerfer in Wagenfarbe lackiert werden oder besser wie Messing aussehen sollen. Man findet im Internet Modelle mit beiden Varianten. Da ich natürlich gerne farbliche Akzente setze, habe ich mich für die Messingfarbe entschieden.

Die kleinen Griffe, die ich nun von der Motorhaube übrig habe, hätte ich hier verwenden können, aber ich habe noch einige Relingstangen. Daher verwende ich sie auch hier. Im Originalfahrzeug sind diese Griffe in Kreuzform realisiert. Daher setze ich das wenigstens so um, dass ich das wie im Foto zu sehen umsetze. Für die geschwungenen Bögen über den Scheinwerfern habe ich übrigens nicht die beigefügten Gussteile verwendet, sondern diese aus dünnem Messingrohr gemacht.

Erst beim Bau hatte ich bemerkt, dass in Löcher unten in den Scheinwerfern noch Gussteile kommen. Diese habe ich nach der Lackierung eingesetzt und bewußt unlackiert belassen, des farblichen Kontrasts wegen.
Mit den gegossenen und in Wagenfarbe lackierten Halterungen werden die Scheinwerfer im Modell dann einfach gesteckt.


Die Motorhaube passt dann auch ganz gut.

Ok, wie bereits befürchtet, sitzt der Kühler leicht schräg, so dass die Haube links etwas mehr Spiel hat, aber das Modell steht nachher so in der Vitrine, dass die andere Seite gezeigt wird. Ist für mich jetzt nicht weiter schlimm. Ich weiß, dass die meisten von Euch Profis es besser gemacht hätten.


Man hätte die Haube auch leicht anders auflegen können, dann verteilen sich die Spalte gleichmäßiger, aber da waren die Fotos schon gemacht und das Modell in die Schrankvitrine verbracht.
Dass der PARIGI Schriftzug nicht ganz gerade geklebt ist, fällt nach der Endmontage kaum auf.


Fehlen noch die Winkel am Rahmen, die ich bereits in der Wagenfarbe lackiert hatte.

Hier hätte es eigentlich bei dem auf der einen Seite längeren Winkel einen rechten und linken geben müssen, aber wem fällt so etwas später auf? Also nehme ich die Teile wie sie sind.

Inzwischen wurden mir die im Internet bestellten Hutmuttern geliefert.

Die normalen Muttern oben am Lenkrad und an der Befestigung Schalt-/Bremshebel wirken zu einfach, da wollte ich im wahrsten Sinne des Wortes einen runden Abschluss haben.


Natürlich habe ich noch einige Bilder vom vermeintlich fertigen Modell gemacht, die ich in der Galerie zeige.
Aber nachdem das Modell schon in der recht engen Vitrine stand, entdeckte ich beim Aufräumen noch die Kurbel.

Hier ist das Gewinde im Gussteil bereits mitgegossen, ist aber zu klein für das M2 Gewinderohr. Also entweder kleben oder besser abzwicken, Loch bohren, Gewinde schneiden und ein kleines Stück einer M2 Schraube eindrehen. Alles dann messingfarben lackiert.

Montiert habe ich die Kurbel in der Vitrine, um das Modell nicht wieder heraus nehmen zu müssen.

Beigelegt ist sowohl dem Originalmodell, wie auch dem Replica Kit ein kleines Täfelchen mit der Nummer des jeweiligen Bausatzes.


Trotz der teilweise bescheidenen Teile im Replica Kit bin ich mit dem Endergebnis sehr zufrieden. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass das Modell ein Highlight meiner Sammlung wird. Besser hätte ich es mit meinen nicht gerade Profi-Werkzeugen und Fähigkeiten nicht hinbekommen. Und ganz wichtig, hier besteht keine Gefahr, dass das Modell zerfällt.

Viele Grüße
worldrunner

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