Das Wettringer Modellbauforum

Letzten Sommer habe ich mir über Kleinanzeigen einen Opel Blitz Firetruck geholt - glücklicherweise mit persönlicher Abholung. Statt wie beschrieben ungebauter Modellbausatz - habe ich einen vollständigen ungebauten Bausatz mit angefangenen Rahmen bekommen.

Der Tankwagen der Feuerwehr soll zu einem Tankwagen für Heizöl / Benzin etc umgebaut werden. Ein konkretes Vorbild gibt es nicht, es soll einen typischen Eigenumbau der Nachkriegszeit



Diese Auswahl kam hier an.



Da gerade kein Dowanol und Co zur Hand war, habe ich einfach den Paint Remover von Revell verwendet.


Dieser feine Kühlerrahmen war echt die Hölle beim entlacken.



Der Rahmen war schnell gebaut. auch der Nebenabtrieb für die Pumpe ist nach gebildet. Jedoch fällt mir nachträglich noch auf, dass ich den Auspuff nach vorne verlegen muss. Vermutlich unter der Stoßstange. 


Eine Schnelle Probe im Bau - Ups der Rahmen ist noch dran.



Eine Probe um die Proportionen zu testen.

Dann habe ich den Bausatz erstmal einige Monate reifen lassen, da es gefühlt 3000 Dinge zu erledigen gab.


Nun aufgrund der aktuellen Situation habe ich erstmal einige Tage Zeit.Da die Modellbauläden auch geschlossen haben und ich etwas Geld sparen wollte, habe ich eine alte PS Platte gefunden die quasi irgendwo im Regal / Schrank verloren gegangen war. MIt einem Schneidgerät habe ich schnell ein paar unpräzise Streifen abgelängt. Insgesamt eignet sich so ein Gerät nicht optimal für 1mm oder 1,5mm PS Platten.


Keine perfekten Streifen -aber für den Zweck mehr als ausreichend.


Damit habe ich den Tank etwas verlängert.


Mit einem normalen gekauften Evergreen Trägerprofil (Altbestand) habe ich die Höhe auf ein gleiches Maß gebracht.


Die erste grobe Spachtelschicht. Bei soviel Spachtelmasse habe ich das Teil ins Klo zum Ausdünsten gestellt.


Wo andere Klopapier gehamstert haben - habe ich mir diesen Tellerschleifer beim Lidl geholt. Knapp 30 Euro - wird übrigens mit einem Praktischen Tisch geliefert. Aber für den jetzigen Einsatz ist dieser freie Tellermodus ideal.


Der erste Schleifgang



Und noch mal spachteln. Ich denke nach der nächsten Spachtelaktion, werde ich das Heck modellieren. Ich bin nicht der beste Modellbauer - aber es macht Spaß

Dritte Spachtelschicht. Mittlerweile sind auch die Enden dran. Ausserdem hab ich ein wenig den Tank gerichtet.
Bei der Form habe ich mich von dem "Herpa 744720 Roco Minitanks Opel Blitz" inspirieren lassen. Die Tankform vom Kfz 385 gefiel mir nicht. Und der T-Stoff Tank war mir etwas zu speziell.

Der Tellerschleifer rettet mir wieder den Popo.
Bei dieser Menge an Spachtel hilft nur eines: unbedingt Draußen aushärten lassen.




Viel Kitbashing mit dem Vorhandenen Spritzling, ein wenig Scratch mit PS Platten, dazu ein wenig Formkorrektur mit Wärme von Feuerzeug, Säge und Feile und bissel Stiften ergab den Pumpenraum.

Primär wurde die Pumpspritze vom Feuerwehraufbau umpunktioniert.
Auch der Nebenabtrieb wird berücksichtigt mit dem Keilriemen.

Der Kasten entstand, aus den beiden Staukästen Links und rechts.



Stellprobe im Pumpenraum.


Was steht noch an:
Schleifen, Schleifen Schleifen.
Leiter zum Dom.
Auspuff nach Vorne verlegen
etc. pp.

Und da war der dritte Schleifgang.




Dann habe ich nun den hintern Pumpenbereich mit Plastikplatten grob vorgearbeitet und dann schon verspachtelt. Vierter Spachtelganng nun.
Allerdings ist nun Revell Plasto ausgegangen - mal schauen ob ich noch welchen auf die schnelle auftreiben kann.

Zu dem überlege ich ob ich dem Tankwagen nicht zwei Domkappen und somit zwei verschiedene Tankkammern geben soll.


Würde ich den jetzigen Bau noch mal beginnen.
Ich würde den Tank in CAD Konstruieren, dann in viele Schichten zerlegen und ihn CNC Fräsen.
Da fällt mir ein - ich ja keine CNC Fräse.

Schleifgang Nummer 4 - wieder mit dem Tellerschleifer gemacht. Eine Woche Härtezeit sollte locker reichen



MIt einem guten Micromotschleifer von Proxxon hab ich dann die Rundungen auf der unteren Seite ausgearbeitet.


Kurzerhand mit einer Messschraube den Tankdom vermessen - weil der Messschieber / Schiebelehre nur zur Hand war.


Mit der Juweliersäge wurde der Tankdom unkompliziert abgetrennt.


Hier sieht man die Ungenauigkeit im Tank, die mich gestört hat. Eigentlich nimmt man dafür ein Haarlineal und nicht die Juwliersäge


1,5mm PS Platte etwas weichgeknetet und angeritzt um Spannungen rauszunehmen


Eine Spannbandarmee hält das ganze auf Form


Hier soll der Pumpenraum hin, mit Gummiband festgehalten und angerissen


Mit der Trennscheibe rausgerissen - da ich leider keine Säge hatte - dann das ganze etwas noch passend geschnitzt


Der Kasten passt rein.


Auch mit der Einrichtung - ein stimmiges Bild


Da Revell Plasto nicht auf die Schnelle erhältlich war - Presto NC Glättspachtel - tuts auch.
Spachtelgang 5



Umweltfreundlicher Stahlschrot - statt Blei. Ein etwas umweltfreundlichere und unbedenklichere Alternative zum Bleischrott für Beschwerungen.
Ist praktischer Weise frei erhältlich und passt sich nahezu jeder Form an.



Auf einem abkömmlichen Plastikpad habe ich den Stahlschrot mit Heisskleber vermengt. Ich wollte diese Technik ausprobieren, da ich bei der Kombination von Spachtel und Schrot probleme durch Lösemittelverformungen erlebt habe.


Der Knubbel ist robust und verliert auch keine Kugeln.



Hier mit Heisskleber im Tank hinten platziert. Grund für die Aktion war, dass der gesamte Tankaufbau hinten überlast bekommen hat. Durch den dicken Spachtel und PS Plattenaufbau kam ich auf auf 4,5-5,0mm Dicke. Das entspcähe im Realen etwas einer Wandstärke von 11,5 cm. Das wäre dann quasi ein Panzertank




Und noch einmal eine Stellprobe.

Und morgen wird wieder geschliffen.

Schleifgang Nummer 5.


Kurzerhand angezeichnet wo man überall noch etwas nachspachteln möchte.


Während die große Fläche mit dem Tellerschleifer bearbeitet wurde. Kamen Penschleifer und Stabschleifer von Proxxon zum Einsatz.
Eine wirklich geniale Kombination.


Spachtelgang Nummer 6.
Ich denke das könnte langsam zum Ende kommen, so das nur noch 1 oder 2 Ausbesserungs und Finishing Gänge folgen werden.

Und da wurde auch schon wieder geschliffen.



Auch die Unterseite wird weiter modelliert und geschliffen.



Für die Oberseite habe ich mich entschlossen mit Sprühspachtel weiter zu arbeiten.


Mit zwei Händen gleichzeitig lies es sich besser schleifen. Schraubstock sei DanK!
Der Pumpenraum erweist sich als guter Einspannpunkt. Muss man nur mit viel Gefühl durchführen.


Für den nächsten Modellierungsschritt musste ich erstmal Material zum Unterfüttern aus Spritzlingsresten angehen.
Coronakrise verbietet es mir dafür neues Plastiksheet zu ordern.




Dieser Aufbau dient als Ansetzpunkt für Spachtelmasse. Der Tank soll zur Kabine hin ein Wenig abgerundet werden.
Dafür muss Material unterfüttert werden.


Eigentlich wollte ich mit Heisskleber etwas vorarbeiten. Aber leider hat diese Billig PIstole mit einem großem Hallo sich verabschiedet.
Aber versucht mal eben schnell passende Sicherungen zu organisierne über die Feiertage


Mittlerweile habe ich an der entlackten Kabine weiter gemacht. Diese ist nicht perfekt entlackt.
Ich habe aufgehört weiter zu entlacken, da sich das Plastik massiv entfärbt hat.


Ich hoffe man kann gut den Farbunterschied erkennen.


Kabine für eine Stellprobe zusammengesetzt.


Hier erkennt man gut die Proportionen. Aus heutiger Sicht würde man den Tank niedriger bauen.
Ein hoher Schwerpunkt ist gefahrenträchtig. (Okay, man würde auch keinen Domdeckel mehr bauen sondern
Betankung von Unten durchführen)


Mit dem Messschieber wurde die Position für die Domdeckel ermittelt.







Mit einer Bohrkaskade von 0,3 1,5 3,0 6,0 und 8,0mm habe ich die Öffnungen für die Domdeckel
gebohrt. Insgesamt braucht der Sprühspachtel für optimale Härte wohl mehrere Wochen zum richtigen aushärten braucht.


Diese komischen Dinger heißen "Zünderschutzkappe" gibt es beim Silvesterfeuerwerk als Abfall.


Erstmal eingesetzt mit Sekundenkleber. Etwas gekürzt.
Dann noch das Ende schon mal vorgespachtelt.

Und nun erstmal wieder trockenen lassen.
Mittlerweile würde ich den Bau doch komplett anders angehen.


Ein Locheisen und eine 10 Tonnen (!SIC) Presse. Damit hab ich die PS Teile für den Domdeckel ausgestanzt.
10 Tonnen sind übertrieben - ja Muss man nicht, ein Hammer hätte es sicher auch getan. Aber die Presse ist
halt gerade zur Hand gewesen.


Zum Austanzen taugst, aber das Basismaterial wird stark defomiert.


Das Ergebnis.

Und im Lauf der nächsten 14 Tage wird das ganze verbaut.