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1

Mittwoch, 25. März 2020, 13:50

Tartane "RAT" auf Basis der Heller LE CORSAIR 1/150

Hallo Leute,

als kleines Zwischendurchprojekt ein kleinerer Hellersegler:




Nun da mein Copyshop wohl alles Papier als Klopapier verkauft und dann zugemacht hat hier eine kleineTartane - ohne realen historischen Hintergrund.


Sie wird RAT - die Ratte benannt werden. Dieser Name wurde nur einmal zwischen 1677 und 1678 von einer eroberten Spanischen Barque longue getragen, die zuvor unter dem selben Namen in spanischen Diensten stand; lediglich die Bewaffnung mit sechs Kanonen ist nur überliefert und, daß sie als Freibeuter (wohl u. a. gegen ihre ehemaligen Dienstherren) zim Einsatz kam. Dieses mysteriöse Schiffchen bietet eine gute Grundlage zu behaupten, die Tartane RAT hätte es gegeben und so kann ich sie als Größen vegleich neben die FLEURON stellen, da beide im Mittelmeer ihren Dienst taten und beide nicht 10%ig historisch sein können.


Tartanen waren kleine wendige Lateinersegler zwischen 15 - 25m Länge mit zum Teil beachtlicher Feuerkraft, die bei allen Seeleuten der Mittelmeeranreinerstaaten und Piraten sich großer Beliebtheit erfreute. Wolfram zu Mondfeld empfielt diesen Schiffstyp ganz ausdrücklich für Umbauten, da ihre Vielfältigkeit und auch farbliche Gestaltbarkeit in Takelung, Bemastung, Besegelung und Bemalung (Rumpf wie auch Segel) ein attraktives Modell mit geringem Schwierigkeitsgrad ermöglichen. Er hat darüber einen schön bebilderten Artikel verfaßt, der die unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten und die sehr unterschiedliche Farbgestaltung herausstellte. (Ich glaube es war im ersten Band seiner Encyclopädie.)

Ancre hat 1997 von Delacroix und Berti einen Band zu einer

Tartane Du Roi DELIGENTE herausgebracht, die einige schöne Details beisteuern kann - auch wenn der Hellerbausatz sich auf ein Vorbild aus dem Jahr 1814 bezieht und vermutlich Pläne von Edmund Paris verwurstete.


Tartane courant vent arriere zeigt in Bemastung und Takelung sehr deutliche Anleihen an dieses Bild. Da Heller eine der größten Tartanen 24,80m gegossen hat kann ich es nicht lassen sie

erstens baulich zu verändern und dadurch zurückzudatieren

und

zweitens unter Belassung der beiden anderen Masten des Bausatzes
index.php?page=Attachment&attachmentID=423376
mit einem dritten Mast am Bug auszustatten nach dieser Vorgabe von Mastfall und Rigg:


Fürdie Freunde der Herkunft und Geschichte des as umkartons hier der Link zu Salemates:

https://www.scalemates.com/de/kits/helle…corsair--147116



Dieses Aquarell aus " L’Album De Marine Du Duc D’Orleans "(1827-1828) zeigt deutlich, wie steil der Großmast bei den späten Tartanen aufragt um das/die Topsegel tragen und bedienen zu können.

(Da die Bilder ja immer wieder abgeschnitten werden, poste ich sie zum Teil senkrecht damit der Rumpf in voller Länge dargestellt werden wird.)


der Heller Rumpf in 1/150 und die DELIGENTE im Vergleich - Mann ieht deutlich daß das jüngere Schiff weniger stark nach den Steven hin aufgebogen ist.


Die ästhetische Ansicht in der Wasserlinie mit vollen Segeln. :love:

Nun leite ich wieder zu unserem. Baudatz über mit diesem Bild...


denn der Sprung im Deck ist auch im Bausatz schön wiedergegeben und ein wichtiges Bauelement,


um den Kapitän vor Schädelbrüchen und Beulen zu bewahren...


denn die Bekommt er vom die Hand vor die Stirn schlagen, wenn er das unvertütete Paar Spitzlinge sieht..


Das recht aufgeräumt daherkommen kann,


mit einem interessanten Satz VacuSegel

und einer klar gegliedeten Bauanleitung:




Es ist recht beruhigend eine Detaildarstellung der "Aires" zu haben die die Ruten der Lateinersegel in ihrer ablelegten Position trugen




Die DELIGENTE war mit 4-Pfund Vorderladerkanonen auf Vierradlafetten


und Handbüchsen ausgestattet der Plan gibt diese an zur von mir bevorzugten Zeit 1780-1785 aber gab auch dieses Modell aus der Monographie der LE COUREUR

mit hölzerner Schulterstütze die ehr wie ein überschweres Gewehr daher kommt.

So jetzt aber ran an die Bouletten!
Grüße von Chris, dem Monster
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im Bau:
"LA SIRENE" von Heller (Rumpf) als LE FLEURON 1689 (Decor)
Versuch eines hist. korrekteren Modells
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2

Mittwoch, 25. März 2020, 17:57

Neben dem Mast ist mir eben eine andere verwegene Idee gekommen, nämlich ich könnte Le RAT mit den modernen Rutschlafetten nach Chapman ausstatten. So weiß ich noch nicht ob es so war - aber da diese weiland Verbreitung durch sein Werk weltweit fanden und der Plan XXXIII auf 1765 datiert ist, dürfte diese Idee 1780-88 durchaus Anklang gefunden haben.



Rechts oben in der Zeichnung ist eine Schlittenlafette gezeichnet, die eine reduzierte Mannschaft für ein kräftiges 18 statt 4 pfündiges Geschütz auf einem kleinen Schiff ermöglicht. Nach dieser Flinte wird ein Kapitän gerne gegriffen haben im Kampf gegen Babaresken & Cie.



Wenn er auch maximal auf 8 bis 12 Pfund in der Bestückung herunter gegangen sein dürfte, um die Rumpfkonstruktion nicht über Gebühr zu belasten...
Grüße von Chris, dem Monster
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3

Mittwoch, 25. März 2020, 19:08

Ein erstes vorsichtiges Herantasten an den Bausatz zeigt eine starke Verformung der Rumpfhälften und eine hohe Passungsgüte der Decksteile.



Die Rute allerbings ist beim Hellermodell einteilig und läuft an beiden Enden gleichmäßig zu.



Die Rten in der älteren Tatarne sind zweiteilig gelascht und unten dicker als am Ende.
Um die Verhältnisse herauszuarbeiten habe ich die Länge der Rutensehne und der Masten einmal gemessen:


655mm


525mm


517mm


413mm


Der Fockmast hat 65° Fall


Der Großmast 0° Fall


Hier die Wanten des Fockmastest mit den üblichen Knebeln für die Lateinertakelung und


daselbe bei den Wanten des Großmastes - für den Besanmast hoffe ich die Fockmastvorgabe gespiegelt nutzen zu können.
Grüße von Chris, dem Monster
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4

Mittwoch, 25. März 2020, 19:26

Hier noch ein genauerer Blick auf die Masthäupter mit ihren aufgepfropften Blöcken genannt "Arbre" :



Die Blöcke der Takelung sind nicht so sonderlich zahlreich, aber in 1/150 anspruchsvoll in der Herstellung:



Auch die Racks


werde ich wohl nicht funktionstüchtig
hinbekommen :idee:
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5

Mittwoch, 25. März 2020, 20:25

Gude Chris,

ein schönes Modell, deine Ratte. Da guck ich doch direkt zu. Klingt hoch interessant, was Du da vorhast.

Beste Grüße,
Björn
Im Bau: Royal Louis; Fletcher-Klasse (Platinum Edition); Jeep Willys

Fertig: Lamborghini Countach (Abo); La Montanes; Astrolabe; Bounty; Lanz-Bulldog D8506 (Abo); Bismarck (Platinum Edition)

6

Mittwoch, 25. März 2020, 22:28

Ab Post 185, vielleicht von Interesse.

Plastik: Napoleon (Imai) als stationäres Schulschiff

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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7

Donnerstag, 26. März 2020, 17:14

Viel Dank für Zuspruch und den Tip, Ihr beiden!

Das war sehr hilfreich der Blich auf Deine Tartane - gerade das mit der Besegelung!
Der Rumpf ist eine echte Stätte des Ärgers instabil wie er ist - man hat Angst mit der Fühlerlehre etwas zu durchstoßen statt die Form des Innenrumpfes für Spantenerstellung abnehmen zu können... :nixweis:

Schmidt hat Recht - mit schnell ist da nix! Ich hätte sie in aller Ruhe auch CAPRICIEUX nennen können.
Grüße von Chris, dem Monster
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8

Freitag, 27. März 2020, 16:38

Etwas aktuelles von der Schleifscheibe:



dee Fockmast (oben) und zwei Ruthen die mir noch nicht so recht von der Hand gehen.



Leider habe icg in diese recht schön geformte Ruthe eine Scharte geschliffen am Rand des Schleiftellers und alle beide sind immernoch eit von der Eleganz des Vorbildes entfernt.Auch bin ich mir nich sicher, ob ich zusammengelaschte Ruten hinbekommen werde...

Aber zumindesten zieht der unverwechselbare Duft von bearbeitetem Holz durch die Werkstatt... :grins:

Gleich gibts Neuigkeiten vom Schleifteller - bleibt dran, wenn es wieder heißt"

"Der Schaschlikspieß zurecht gescheift,
verbreitet große Heiterkeit! "

Nicht perfekt aber ausreichend, um zu Wasser gelassen zu werden...


und dann über eine Kerzenflamme


dann leicht gebogen zu werden.

Feierabend!

1.) Fuß wegziehen
2.) Hammee fallen lassen
3.) dem Stift sagen, er soll ja den Hammer ordentlich wegräumen
Grüße von Chris, dem Monster
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9

Dienstag, 31. März 2020, 17:23


Aktuell sitze ich an der Befestigung des noch gar nicht fertigegestellten Fockmastes im Rumpf de la Plastik... mit dem Problem, die vorgegebenen 65° Fall bugwärts hinzubekommen... :(

Edit (23:12)

Im Grunde war es eine Miniaturrunde Kleben des Ständers*:



und einige Runden Mikado...

Hier der Großmast des Bausatzes und der Rjndholzstab der ihn mal ersetzen soll:


Großmast und Ruthe aus dem Bausatz:


Großmast und Ersatzteil - das obere Ende ist zu spitz und muß noch nachgearbeitet werden:


Mikado... Testlegung des Fockmastes und der Fockruthe bei "geschääätzen 65° Fall zum Vordersteven:


Hier der Mast"fuß" in der" Gegend" des Kiels in der er aufsitzen wird im Modell, fraglich ist nur - wie bekomme ich ihn sinnreich fixiert und im Moment dente ich über den Einbau von zwei "Mastbänken" nach unter Deck die im Winkel von 90° zum Mast diesn aufnehmen und fixieren - Dabei muß ich auf die dünne Bordwand achten, die gewiß gerne Virformungen zeigt wenn man exotermes wie Resin in den Rumpf "reinkippt":


Zum Abschluß der Fockmast wie er eingebaut stehen soll und geplant ist, den Vordersteven zu passieren.

Das war's für Heute - aaaalllsooo Kameraden und Kameradieschen der holden Seefahrt:

Füße weg, der Hammer fällt!


*Die beiden Ständer soll noch verbessert werden durch Zierrat - der eigentliche Fuß wird dann Hochweis lackiert mit max. zwei goldenen senkrechten Kanten.
Grüße von Chris, dem Monster
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10

Donnerstag, 2. April 2020, 13:42

Ich glaube, man kann es riskieren, den Rumpf der Tartane mit Resin auszugießen. So heiß wird das nicht, dass es zu Schäden führen könnte. Habe es selbst schon probiert.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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11

Donnerstag, 2. April 2020, 21:34

Danke, Schmidt, für den Hinweis mal sehen, wo sich mein Resin versteckt hat...

Findest Du die Mastanordnung passend?
Grüße von Chris, dem Monster
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12

Freitag, 3. April 2020, 00:12

Falls dir Resine zu heiß bzw zu flüssig ist könntest du es mit 2-Komponenten Powerknete versuchen.
Bleibt noch eine Weile anpaßbar ... nach der Aushärtung eine zuverlässige Basis. Aber keine Ahnung ob es im Zweifel das Plastik angreift. Vorher testen.

Alternativ Magic Sculp, auch 2-K, auch eine Weile noch korrigierbar ... sollte eine gute Basis ergeben.
Das verträgt sich normalerweise recht gut mit Plastik. Paßt sich gut in den Kielbereich ein.
Damit könntest du einen Sockelblock mit dem Schaft im richtigen Winkel schaffen aus dem du den Mast bis zur endgültigen Montage wieder entfernen kannst.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

13

Freitag, 3. April 2020, 00:14

Da gab es sicher die verschiedensten Varianten. Mir scheint allerdings die vordere Rute zu groß. Bei normaler Segelstellung sollte ihr Hals nicht zu weit von der Spitze der Galion entfernt sein, weil man sie sonst (und damit das Segel) nicht in Position halten kann. (Sagt ein alter Berberpirat, der es wissen muss!)
Schmidt
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