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121

Donnerstag, 23. April 2020, 23:52

Danke für die Anregungen...

Zitat

wenn man davon ausgeht daß die seitlichen Fenster im Rumpfverlauf liegen, und es sich mittig um einen offenen rechts und links liegenden in beiden Deckebenen überdachten Erscheinungsbalkon handelt, das würde auch die nicht vorhandene Füllung aus Hecksicht erklären.


Ja weite Seitenbalkone klingen eingängig, wenn man die "leere Bögen in Einklang mit der restlichen Konstruktion bringen will.

Also habe ich nochmal zugelangt im Copyshop.

heute habe ich nur den vergrößerten Kopiensatz angepaßt


und bin dann letztendlich auf 125% gegangen, so daß die Deckshöhen stimmten...



und zwar in der Hoffnung, daß das den Rest auch anpaßt...



zumindest sieht es stimmig aus fürs erste, wenn man nicht auf den unteren Abschluß schaut.

Zitat


Tatsächlich braucht es immer eine Anpassung weil fast alle Pläne an der einen oder anderen Ecke fehlerhaft sind ... nicht konsequent "um die Ecke rum" durchdacht sind.
Das trifft aber nicht nur Berain sondern praktisch auch alle anderen dieser Schiffsdesigner.

Was bedeutetvdaß wir einen sehr leicht wirkenden Balkon an den Seiten bekommem mit sehr filigranen Säulen.



Jetzt wird aber sehr sehr deutlich, daß er Rumpf zu schmal ist. Wenn wir aber die Rumpfbeplankung aufgelegten Fensterimitate dazurechnen wird es interessant, denn dann kommen wir recht nahe an den gezeigten Bordwandabstand heran.

"Um die Ecke herum" ist vielleicht gar kein Fehler passiert, sondern Berain zeigt nur konsequent nichts, was hinter der Ebene des Heckspiegels liegt. Denn wo hätte er aufhören sollen? So kann es sein, daß er gewungen wäre, ansonsten bis zum Hauptspant zu zeichnen...
also hat er die Schnittebene in die Hälfte der Tiefe des Heckspiegels gelegt und - wie bei einer geteilten Form - alles dahinter konsequent ausgeblendet. Denn das hätte die Zeichnung überfrachtet und die Schlagkraft der Werbebotschaft verwässert - so hat er das Ideal/die Idee in den Vordergund gestellt.

Zitat

Derzeit denke ich sogar, daß alle Balkon-Felder der Seitentaschen gerade in einer Linie verlaufen ... gar nicht zurückspringen.


Ein interessanter Gedanke, der angesichts der schieren


Tiefe des geworfenen Schattens logisch erscheint; zumindest werde ich den Winkel der Felder deutlich reduzieren. Wobei der Schattenwurf drs untersten Mittelfeldes fast 1/2 des Schattens auf der Bordwand hat.
Kann man die Kenntnisse der Barockzeichner über Räumlichkeit nicht so erst nehmen, daß man das Mittelteil um wenigstens 1/4 bis ca. 1/3 herausragen läßt?

Zitat


Die gesamten Stützkonstruktionen wären somit alle mehr oder weniger gleich und entsprächen in der Neigung der Außenkante des Heckspiegels.


Das ist ein interessanter Gedanke, den zu verfolgen sich gewiß lohnt - es entspräche auch dem baroquen Harmoniekonzept in seiner fugalen Wiederholung.

Zitat


Diese ganze Geschichte des "auf dem Kopf stehenden Sonnenschirms" unterhalb der unteren Balkonplatte scheint mir eine räumlich relativ flache Angelegenheit zu sein.
Sie lebt hauptsächlich von der graphischen Illusion einer Rundung.
Tatsächlich darf sie aber gar nicht sehr tief sein weil sie, zumindest im Modell, am unteren Punkt schnell auf den sich herauswölbenden Schiffsrumpf trifft.
Eine echte Tiefe ist da fast nicht machbar.
Das würde erklären warum dieses Element in der Heckansicht sehr flach, fast nicht sichtbar ist.


Die Tiefe dieses Teils hängt absolut von der Tiefe des darüber befindlichen Balkons ab (die auch noch nicht definiert ist).


schaue ich auf die zusammengesetzten Zeichnungen aus einem. etwas spitzeren Winkel, so ist Tiefe ehr eine optische Illusion, denn eine voluminös ausgeführte bildhauerich umgesetzte Rundung. Das wäre andererseits eine typisch baroque Spielerei mit einer optischen Täuschung.

Die große Schwierigkeit ist die Menge an Parametern, die sich hier gegenseitig bedingen. Da muß irgenwo eine Entscheidung gefällt sein und der Rest wird dann resultieren...

Ich zumindest wäre :dafür:


Grüße von Chris, dem Monster
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122

Dienstag, 28. April 2020, 12:20

Hallo Leute,

gerade eben kam die Ersatzlieferung aus England für die defekten Teile, die ich moniert hatte bei Dave - was ankam, das war ein vollständiger SIRENE-Bausatz ohne Umkarton. :thumbsup: 8|

Ich bin begeistert!
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Pasanonic

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123

Freitag, 8. Mai 2020, 23:17

Und wieder ist ein Projekt des größten Modellbauers aller Zeiten gestorben.

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Samstag, 9. Mai 2020, 10:56

oder er befindet sich in einer kreativen Pause oder Schaffenskrise, Lebenskrise oder Quarantäne (Corona?) oder ....... :nixweis: Vielleicht ist auch nur der PC kaputt gegangen :whistling:.

p.s. (und jetzt ernsthaft) : Wenn man vieles anfängt und nichts beendet bekommt kann das auch bedeuten , daß man unter einem ADS ( Aufmerksamkeits Defizit Syndrom) leidet. Das kann man zwar nicht heilen abers sehr gut auch im Erwachsenenalter therapieren.
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Samstag, 9. Mai 2020, 13:55

Es gibt auch das Lebenskonzept, immer ein paar Töpfe auf dem Herd zu haben, damit es mit größerer Sicherheit gelegentlich was zu essen gibt. Ich weiß, wovon ich rede. Das ist nicht das schlechteste Konzept, immerhin kann es Frustrationen minimieren. Künstler sollen, wie ich gehört habe, auch oft an mehreren Werken gleichzeitig arbeiten, was ich sehr verständlich finde, denn im ästhetischen Bereich ist die Scheiternswahrscheinlichkeit ziemlich hoch.
Andererseits habe ich einmal gelesen: Wahnsinn ist das Ausbleiben von Werken.
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Samstag, 9. Mai 2020, 14:03

Und die Fähigkeit, etwas zu beenden unterscheidet neben dem erforderlichen Talent den erfolgreichen vom erfolglosen Künstler. Viele Baustellen bergen leider immer die Gefahr, sich zu überfordern. Ich versuche stets nur soviele Projekte gleichzeitig zu beginnen wie ich auch gleichzeitig bearbeiten kann. Auch auf dem Herd sollte man stets alle Töpfe im Auge behalten können. Sonst gibts irgendwann einen Mordsgestank . :D
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Samstag, 9. Mai 2020, 23:10

Genie und Wahnsinn liegen leider oft sehr nah beinander....
Meiner Meinung nach hat der Kollege sehr engagiert begonnen - nachdem er aber immer mehr Projekte nahezu zeitgleich gestartet hat, wurde ich schon hellhörig....Troll war mein erster Gedanke :pfeif:

Es kam aber immer wieder was .... und immer auch ein neues Projekt - am Schluss habe ich gar nicht mehr durchgeblickt, wo wir gerade sind.... :doof:

Konfuzius sagt: über das Ziel hinauszuschießen ist schlimmer, als das Ziel nicht zu erreichen!
Recht hat er, der Konfuzius... :ok:

Ich halte es in der Regel so, immer ein Projekt am Start zu haben - wenn dieses zu Ende ist, kommt das nächste (zumindest beim Modellbau!)
LG - Michael

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Dienstag, 12. Mai 2020, 16:51

Hallo Leute,

Fortschritt kommt von Schreiten nicht von Springen - sonst hieß es ja Fortsprung. Es gibt zur Orientierung hier nur zwei aktive Projekte die LE FLORON und (den Umbau der SANTISIMA TRINIDAD von Occre) die LE ROYALE*. Und da ja bekanntermaßen totgesagte länger zu leben verstehen, geht es nach interessanten Verdachtsdiagnosen aus dem Auditorium** weiter mit der LE FLEURON. Die Frustrationsminimierung ist das eine, außerdem kann man weiterbauen, wenn an einem anderen Projekt weder Bau noch Recherche Früchte tragen... oder schlicht das leidige Buget erschöpft ist.

Nachdem nun die neuen Rumpfhälften da sind geht es an den "Ausbau" der inneren Abdeckung für die Steckrohre:


und nach dem, was im Rohbau mit der Grundierung passiert ist, habe ich den Rumpf nur ganz leicht mit Tinte verschattet, um in dem Weiß auf Weiß etwas zu sehen:



Hier die Platzierung der Bodenplattenvorlage der Seitengalerie um 90° gekippt in die Draufsicht.


Der Rohbau der Heckgalerien wird aus 2mm Plasteplatten gestaltet - hier erstmal die beiden untersten Bodenplatten. auf denen dann der Rest aufgebaut wird. Die Monographie der L'AURORE 1697 und der SAINT PHILIPPE 1693 gibt jeweils einige hilfreiche Anregungen zur Form der Seitentasche im Querschnitt zur CL. Alles an Plänen von frz. Schiffen in den Monographien ist größtenteils nicht sonderlich hülfreich - z. T. zwar sehr ästhetisch und in den Zeichnungen gut verständlich aufgebaut und wundervoll segmentiert und detailliert- aber ich erspare Euch die Recherche in den Bänden in meiner Ancre Sammlung alles Spätbarock bis Rokkoko (AURORE 1766, MERCURE 1730, AMIRANTE 1747, RENOMMÉE 1744 und somit doch deutlich zu jung) - da ja offenbar und nicht nur anscheinend von mir nur noch "substantielle Fortschritte" gepostet werden dürfen. Somit fällt natürlich der langwierige, der historisch-recherchirende Teil des Bauberichtes wegen der wortgewaltigen Einwürfe der gelangweilten hintüber.

Die nächsten Decken, Böden, Balkonbrüstungen müssen nun einmal einzeln Ebene für Ebene herauskonstruiert werden -
die Pfeilerund Pilaster sind danach dran.


*Deren Umbau zu der LE ROYALE sich exorbitant komplizierter gestaltet als nur mal eben ein paar selbstzusammengereimte Ornamente dranzuklatschen - noch ist nicht einmal die erzählende Allegorie des Heckspiegelensables zusammengekommen. Die selbstverständlich benötigte Erzählung, das diese imitierende Figurenprogramm, die künstlerische Gestaltung als Kopie Pierre Pugets und dann ist natürlich die ausgewogene Gestaltung des frühen Hochbarock zu erzielen, ohne in den Klassizismus des wilhelminischen Neobarock abzurutschen, das alles ist nicht so einfach...

...aber der Skizzenmülleimer füllt sich langsam!

** :trost:

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Dienstag, 12. Mai 2020, 17:27

Ich sitze immer noch in der ersten Reihe und hohle Nachschub an Popcorn!
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130

Dienstag, 12. Mai 2020, 17:51

Gerne Schmidt - salzig oder süß? :ok:
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Dienstag, 12. Mai 2020, 19:22

welch ein Füllhorn an stilvollen Belehrungen. Solch substantielle Ausführungen und tiefgehende Recherchen gehen leider über das Maß hinaus, das ich mental und zeitlich verarbeiten kann. Ich sage daher Adieu :wink: und wünsche weiterhin frohes Schaffen


p.s. der Begiff " Auditorium" kommt aus dem Lateinischen von "audere" , das bedeutet hören , ergo also Hörerschaft .... Treffender wäre der Begriff "Leserschaft" ;)
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Donnerstag, 14. Mai 2020, 11:48

Schade Hans Juergen,

daß Du Dich hier ausklinkst, denn just die Seitengalerieskelette kommen unter dem ganzen Zierkram und Schnitztand wesentlich simpler daher, als ich ursprünglich gedacht hatte:
Hier nochmal beide senkrechten Ebenen Heckspiegel und Seitengalerie im Raum zueinander. Auf diesem Papierfläche der Seitengalerie sollen nun die Fußböden der Balkone aus dem Rumpf seitlich herausragen.

;( Es ist ncht gut, wenn man sich da so massiv selber im Weg steht! ;(

Denn es hat etwas gedauert, bis ich unter Ornamenten, Blumen und Rankwerk {und in meiner Erinnerung} das Konzept der Konstruktion freigelegt hatte...
Das Beispiel vom Rohbau des Mietshauses im Berliner Wilhelmenismus kommt nun treffend daher mit der Frage des Stukkateurs:
"Wat kommt nun druff uff die Ziejell? Machma Ränneß'ßanze oder Barruck, Meester?" :D

Nur ist an dieser Stelle ein kleiner Rückgriff auf unsere Geometriekenntnisse der III. und VII.Klasse nötig und eine


homöopathische Dosis aus der Darstellende Geometrie gesellt sich dazu. Aber keine Bange, daß ist so einfach, wie nur irgendetwas: Das obere Geodreieck läßt sich gegen das festgesetzte Geodreieck aneinander einander entlang verschieben, so daß man stets eine absolut exakte Paralleele erhält... das war's mit dem kurzen Ausflug in die faszinierendeWelt der DG. Hat doch gar nicht wehgetan...

Also ich habe hier meine Planspiele als simple Photoshopmontage abgelegt, statt mit Stechzirkel, zwei Geodreiecken und Millimeterpapier abgebildet - denn das erklärt einiges verständlicher als schlichter Text.
(Danke an Philipp Reed!)


Wir haben das Glück, daß das Konstrukt unter dem ganzen "Stuck" unsere Galerie einfach nur ein Parallelogram ist. So schlicht, daß ich einfach nicht draufkam, als Hornochse vom dem Stalltor.


:bang: Es hat etwas gedauert bis ich dieses Konzept aus der Ausstellung Schwimmender Barock im DTM für mich wiederentdeckt habe!!! :bang: Aber es ist gut ersichtlich, worum es geht in dieser Kombination aus Transparentpapier auf der originalen Dekorzeichnung. Die Schiebeachse geht wie ein Bratspieß von der Spitze der Lilie auf dem Seitengaleriedach runter zur Knulle.

Damit ist also klar, daß alle Böden (,Handläufe und Decken) in unserer Zeichnung als Ebenen übereinander liegen - schräg zum Heck hin versetzt - aber parallel übereinander* :dafür:.


Die Grundidee ist es nun, diesen schrägen Ebenen ersteinmal wie mit einem Lift hoch- und runterzufahren. Aber die Grundform und die Grundfläche beizubehalten für alle"Stockwerke". Also müssen wir nur die Böden hoch- und runterschieben. Dadurch bekommen wir einen "schrägen Erker". Die Kante, die am Rumpf ansetzt (die gestrichelte Linie) gibt die Tiefe vor und diese Linie ist tatsächlich auch die einzige Linie deren Position sich verändert. Also diese Kante muß man parallel verschieben, dann abschneiden oder die Ebene verlängern, in dem man etwas hinzufügt. Nur diese Kante "bewegt" sich tatsächlich.... da versteckte sich der Wald doch sehr geschickt hinter irgendwelchen Bäumen!



Und dadurch bekommen wir zu einer Serienproduktion an Fußböden (, Handläufen und Decken) dieses "schrägen Erkers", die wir nur noch Ecke für Ecke verbinden müssen, um unsere Seitentasche zu erstellen in 3D...

Aber woher bekomme ich das Maß, um wieviel Millimeter jeder der Böden herausragt? Was gibt mir die Dicherheit, daß ich kein Luftschloßerker a la Neuschwanstein goes Disney konstruiere?


Diese Angabe finde ich Volltrottel doch tatsächlich in der Heckspiegelzeichnung, falls ich mal hinschaue!

Diese eingezeichnete rote Linie gibt uns stets die Tiefe des Erkers in der jeweiligen "Etage" an und wird nun auf jeden Boden übertragen. Mehr ist es gar nicht! Also für die anderen Böden kommt eine parallele blaue, grüne, gelbe, &c. Linie mit der entsprechenden Tiefe dazu - was die ganze Zeichnung aber überfrachten würde.

Hier die besser wiedergegebene Backbordseite des Heckspiegels, auf der die Maße leichter abzunehmen sind.


Nächster Schritt ist die Herstellung von einem achtzehn "Erkerböden", deren Decken und der Handläufe der Balkonbrüstungen. Also lohnt sich fast ein Stanzwerkzeug?

Da bitte ich um Eure Anrugungen und in der Ausführung dann um Eure Geduld.


*den Deckssprung mal dezent ausgeklammert
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Donnerstag, 14. Mai 2020, 13:22

Wiederkehrende einfache (oder auch nicht so einfache) Konstruktionsteile gieße ich ab, aber diese Technik ist nicht jedermanns Sache. Eine andere Möglichkeit zur Vervielfältigung von solchen Teilen besteht darin, ein Urmodell mit Holzleim oder dergleichen auf eine oder mehrere Polystyrolplatten zu kleben und dann die Kanten mit der scharfen Cutterklinge und dem Hämmerchen frei zu klopfen. Die endgültige Angleichung an das Urmodell kann dann mit einem Schleifblöckchen bewerkstelligt werden.
Schmidt
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134

Donnerstag, 14. Mai 2020, 15:03


Danke für die Hinweise Schmidt...
Im Moment mache ich es wie bei Rolls-Royce :D



händische Einzelanfertigung von Rohlingen, da das Abgießen von 2mm Platten mir übertrieben zu sein scheint...

Die Feinbearbeitung erfolgt dann mit meinem Schlüsselfeilensatz als zusammengezwungener (...gezwingter?) Stapel im Bonsaischraubstock.


NACHTRAG:
Leider sind die Bauteile nicht sooooo gleichförmig, wie gedacht... Die Einzelebenen variieren doch


in der gut sichtbaren Länge der Vorderkanten des Mittelteils

Gehe auf Los und fang noch mal von Vorne an und ärgere Dich ruhig über Dich... :verrückt:



...sondern zeichne alle Abmessungen einzeln heraus und schneide daraus deine Ebenenprofile- so hast du jeweils Stapel aus 1-1-1 und 1-2-1Profillagen, die gleich die Zierleisten mitbringen :D

Warum einfach, wenns auch kompliziert geht??? :whistling:
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135

Donnerstag, 14. Mai 2020, 16:01

Hier ein Beispiel zur Abnahme der Maße an Ebene Zwo, die aus vier Profilen besteht, die aufeinandergelegt werden:


2 a


2b


2c

Die unterste Kante 2d ist 1/10mm nach Innen versetzt und wird händisch angepaßt.

Damit sollte sich arbeiten lassen.


Ersteinmal wird alles knicksicher in der alten Cigarilloschachtel aus Großvattings Werkstatt verwahrt.
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136

Donnerstag, 14. Mai 2020, 16:32

Da ich völlig genervt bin von dieser Feinarbeit und der Detaillierungswut zu erliegen drohe, gehe ich jetzt mal einfach in die Kreativecke zur Farbgestaltung über:



Bei der FLEURON stelle ich mir eine ehr grünliches gehaltenes Farbmuster vor. Daher werde ich Vier grüntöne aufbringen, ein wenig Zinnoverrot und ein schattiertes Gelb-/Goldocker.


Natürlich wird das das teurere Zinnoberrot sparsam verwendet und das mit Gold gleichzusetzende Lapislazuli beschränkt sich auf die Wappenkartusche zusammen mit dem dort anzutreffenden Blattgold.
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Donnerstag, 14. Mai 2020, 17:46

Oha, wenn die Herstellung simpler Plastikplättchen schon "völlig nervt" und ich die gewaltige Planungsphase überfliege, was soll das werden, wenn es erst ans Eingemachte geht?
Gruß, Andreas

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138

Freitag, 15. Mai 2020, 13:39

Danke für den unsagbar brauchbaren Hinweis, Schiffbauer; Du hast ja auch diese 2,75h hochkonzentriert daran gezeichnet - ohne räumlich sehen zu können mit nur einem Auge.
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Dienstag, 16. Juni 2020, 18:09

Fortschritte?
Schmitt
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140

Samstag, 20. Juni 2020, 10:49

Da der Text doch etwas länger als geplant wurde hier Musik dazu - für die Freunde alter Musik:
https://youtu.be/GrO2va4SBlc

Nein, Schmidt, zur Zeit baue ich wegen eines geerbten großen Barockschranks meine komplette kleine Wohnung um. Dabei reorganisiere ich nun auch die Werft und schaffe


einen Bandsägeplatz in der Regalwand aus Ivarteilen (500mm tief); daneben entsteht ein Plaste- und ein Holzarbeitsplatz, eine Sprühkabine und lagere vernünftigerweise die Bausätze und Pläne (sprüh- und holz)staubsicher ein. Einen feuersicheren Platz zum Zinn- und Zinkgießen habe ich nach einigen Fehlversuchen wieder komplett abgebaut und werde ihn ggf. aufbauen auf der Platte eines alten Fliesengruselmusterwohnzimmertisches vom Sperrmüll. (All das hat nicht die zwei Wochen gebraucht, die ich veranschlagt hatte, sondern zieht sich (seit Mitte April) hin.

Um Dir ein Bild zu geben:


Die Hälfte meiner 25.000 Bücher sind nur eingeräumt in die neuen Regale und noch nicht sortiert im Wohnzimmer


und das Dutzend Ancre-Bände und die Endsor- und Chapellesammlung sind auch aus dem Werftregal raus - die Handbücher von Mondfeld, Davis, Underhill &c. ebenfalls - kein Buch mehr im Zugriff wegen der Bandsäge.


Die Werkstatt erfordert eine Unmenge an Planung und Tetris, weil z. B. die Band- und Dekupieräge ja jeweils einen Staubsauger angeschlossen brauchen und der einen Steckplatz in der Steckerleiste benötigt usw. (und man bemerkt natürlich erst, daß das Bein vom Regal doch zu knapp vor der Steckdose ist, wenn alles steht... :bang:


Die kleine Kreissäge und die große Schleifscheibe von Proxxon bleiben in der Küche - auch sie bekomme ich gar nicht unter - sie mußten zurück. Daneben meine wertvollste Antiquität- die laut Konrad Kujau ;) fast originale Thermoskanne Otto von Bismarcks aus 1870/71 :love:


Aber der neue Zeichentisch kommt unter das Doppelfensterin der Werft, dann kann ich dort bei vernünftigem Licht im Stehen zeichnen


an den Problemzonen meiner hölzernen Damen...


Der 2te FLEURON-rumpf ist mit allen Zeichnungen wie alles andere sicher verstaut und wird hoffentlich in der nächsten oder übernächsten Woche hervorgeholt, dann startet das Feinschleifen der Stückpforten und das Aufpeppen der Trempelrahmen.

Also Deine Idee für die Lafetten habe ich im Hinterkopf: Durchsägen, Wiederzusammenkleben, Abformen in Silikon und dann Abgießen in Zink.

Danke der Nachfrage - es wird. :smilie:

P. S. :
Doch einen echten Fortschritt gibt es:


Der alte, schwarze, schweine-teure SIRENE-Rumpf in dem schönen erinnerungsreichen Hellerkarton ist trotz Covid19-Schwachsinn endlich aus Frankreich sicher eingetroffen!
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Samstag, 20. Juni 2020, 12:30

OHA ... Du werkelst dann also nicht mehr in Deiner Wohnung sondern Du wohnst in Deiner Werkstatt. Mach doch mal ein Bild davon damit auch wir uns ein Bild davon machen können. ^^
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Samstag, 20. Juni 2020, 12:52

Mach ich, Hans Jürgen! Wenn's nicht mehr nur punktuell ansehnlich ist :pinch: oder fast...

Hier noch etwas aus der Zeit zur Farbgebung französischer Linienschiffe um 1695:



auf der Vorderseite von:


DU BOIS DONT ON FAIT LES VAISSEAUX. BOIS ET MARINE. 1650-1850.



Hier nochmal das Goldocker der Seitengalerie


und die Rumpffarbe nebeneinander im direkten Vergleich.

Frage an die Fachwelt:
Die Gelbtöne könnten also für den französischen Hochbaroque "falsch" sein und ein Bleiweiß korrekt?
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Samstag, 20. Juni 2020, 20:04

Hallo,
also ich würde mich nicht auf diese Colorieirung verlassen, schon allein das Wasser sieht doch nicht nach Wasser aus :nixweis: und die Kranausleger auf dem Prahm in Leuchtorange, ich glaub das nicht
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