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Montag, 16. Dezember 2019, 11:49

"Blockade Runner" USRC/USS Harriet Lane / CS Lavina / SS Elliot Richie

Bausatzvorstellung: Civil War Blockade Runner / "Harriet Lane"1858 -1884


Das Deckelbild:




Der Seitentext zum Modell:





Zu den Namen des Schiffes und der Geschichte:





Ein Modellphoto an der Box-Seite:






Modell: Das Modell stammt aus den 50ern, der Ersthersteller war Pyro
Hersteller: Lindberg

Masstab: 1:124 (1:140)
Teile: 203
Größe: 48,3 cm
Spritzlinge: 3 Grau + Deck und Segel; Rumpf: 2 Teile, grün, 1 schwarz, 5 beige
Preis: 38,95
Herstellungsjahr: ca. 1950
Verfügbarkeit: auf dem Markt

Die Bauanleitung

Sie besteht aus einem zweiseitig bedruckten Blatt und enthält Photos der Teile und eine extrem klein gedruckte Anleitung mit einer groben Anleitung für die Farbgestaltung




Die Einzelschritte sind extrem klein dargestellt, Die Taklelage ist sehr rudimentär, nach Vorstellung Lindbergs klebt man die Blöcke an die Spieren etc.

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Montag, 16. Dezember 2019, 13:55

"Harriet Lane" - Der Rumpf

Der Rumpf ist grün gespritzt, er hat eine Nutung und äußere und innere Gravuren.

Die beiden Hälften passen durch die Nutung sicher.



Der Bug








Das Heck



Das Ruder ist ein extra Teil, es wird an der Öse oben "gesichert"








Der Radkasten- und Wantenbereich:




Die Stückpfortendeckel sind auch auf der Oberseite graviert. Auch wenn die Form nicht ganz stimmt....
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Montag, 16. Dezember 2019, 14:13

"Harriet Lane" - Das Deck

Das Deck ist grau und ohne Holzstruktur; die Planken sind dezent erhaben graviert. Die Planken weißen einen Versatz und Nagelung auf und es gibt eine Margin-Planke.

Deckshäuser sind durchbrochen; die Abdeckungen haben extra Schiebedächer und die "Fenster" sind geöffnet.





Am Bug sind "Hölzer" angespritzt, aber Betinge, Ankerwinsch etc. sind alle separat.



Es fehlt definiv ein achterer Ruderstand-
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Montag, 16. Dezember 2019, 14:21

"Harriet Lane"- Grau in Grau- Spritzteile

Eine Übersicht der grau gespritzten Teile:
















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Montag, 16. Dezember 2019, 14:25

"Harriet Lane" - Schwarze Spritzteile

Die Radteile sollten genau angeschaut werden, da sie der Laufrichtung entsprechend verklebt werden sollen.




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Montag, 16. Dezember 2019, 14:38

"Harriet Lane" - Beige Spritzteile






Sehr schwach sind die Blöcke für die Takelage; sie werden dazu noch in entsprechende Löcher geklebt.
















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Montag, 16. Dezember 2019, 14:45

"Harriet Lane" - Die Geschütze

Die Geschütze der "Harriet Lane" sind ein komplexes Thema.

Als Zollkutter war sie bewaffnet; im Civil War wurde die Bewaffung verstärkt und verändert.

So, wie die Kanonen vorliegen, sind die schwach und nicht stimmig.

Auf dem Bug wäre die Bestückung assymetrisch, wenn man Lindberg folgt.

Aber dafür gibt es gute Quellen für die Leute, die da Antworten suchen.







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Montag, 16. Dezember 2019, 14:49

"Harriet Lane" Ketten, Garne, Flaggen

Dem Bausatz liegt eine Plastik-Flagge bei, auf der man die diversen Flaggen auftragen könnte und zwei Rollen Garn

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Montag, 16. Dezember 2019, 15:06

"Harriet Lane" - statt "wtf" "wtbd"

Das Schiff ist relativ gut dargestellt, doch im Detail sind vom Konzept her Mängel.

Die Wasserlinie ist m.E. zu tief angesetzt, dito müssten die Bullaugen eine Nuance höher.

Der "Spielzeug"- Ansatz bringt blöde Lücken und ein paar unwahrscheinliche Teile wie die Salinge oder die Pütinge. Und die Geschütze....

Das wäre ein eigenes Thema.


Aber vieles ist Schönes dabei - und man kann was draus machen.

Geschickt wäre eine Krabbelkiste der Passat / Pamir von Heller für Ruderstände, Blöcke, Grätings, Poller....

Aber um mal einen Eindruck zu bekommen, wo die Probleme lägen, wenn man....


Auf dem Achterschiff
stehen alle Niedergänge mit den Türen nach vorn.
Und mit den Abdeckungen drauf sieht man die Schwächen:




Mit den Guns:






Und auf dem Vorschiff... da passt das Layout eher zum Zollkutter.
Die Luke mit Niedergang wäre für die spätere Bewaffnung viel zu groß. Außerdem ist die Abdeckung grottenschlect gemacht und nimmt schon dadurch so viel meht Raum ein

Der Hersteller liefert ohnehin nur 4 Geschütze statt der 6 notwendigen. Und die sind eben weitgehend sehr vage.
Das große Buggeschütz käme von der Form her sogar hin, doch die Lafette.... nur hätte die reale Lafette halt dann GAR keinen Platz.

Nimmt man aber die Geschütze aus der Anordnung des Herstellers und wollte die so an Deck platzieren, wie das sein sollte
- und da wären die Geschützpforten durchaus nicht so falsch am Platz, zeigt sich, WAS da umgebaut werden sollte....






Schaut mal da:

https://civilwartalk.com/threads/guns-of…e.144022/page-2


"wtf" sagen die Landratten. Wir sagen "wtbd": Work to be done!

Euch frohes Bauen!

Bibi
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Montag, 16. Dezember 2019, 15:15

"Harriet Lane" - Die Geschichte

Der bewaffnete Kutter „Harriet Lane“

1. Herkunft des Namens „Harriet Lane“:

Das Schiff wurde nach der Nichte des Senators und späteren Präsidenten der Vereinigten Staaten, James Buchanan, benannt; während seiner Präsidentschaft fungierte sie als First Lady.


2. Besitzer:

Die „Harriet Lane“ war ein hervorragender Zollkutter des United States Revenue Cutter Service.
Bei Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs übernahm sie die US Navy.
Durch Kaperung während der Schlacht um Galveston kam sie in Besitz der Konföderation.
Nach dem Krieg fuhr sie als Dreimast-Schooner unter dem Namen Elliot Ritchie und sank 1881 nach einem Brand auf See

3. Maße und Beschreibung
Typ: Zweimast-Topsegelschooner
Verdrängung: 730 Tonnen
Länge: 54,1 m
Breite: 9,3 m
Tiefgang: 4 m
Geschwindigkeit: 11, max. 13 Knoten, 24 km/h
Antrieb: doppeltwinkliger Schiffsdampfmotor mit zwei Seitenrädern.
Das Unterwasserschiff des Zweimasters war mit Kupfer verkleidet.

4. Einrichtung:
Im Heck lag die die Kapitänsmesse und die Kabine des Kapitäns über einem Achtermagazin,
davor ein zweites Magazin mit den Offiziersquartieren darüber.
Davor befanden sich in der Mitte der Schiffe die Maschinen und die Kohleversorgung,
davor die Quartiere der Mannschaften und die Kombüse für die Unteroffiziere, die über einem dritten Magazin lagen.

5. Bewaffnung:
Ihre Erstbewaffung war leicht, aber bei der Eingliederung in das West Gulf Squadron wurde ihre Feuerkraft erhöht.
Sie bekam
- ein Vier Zoll gezogenes Parrot-Geschütz auf dem Vorschiff,
ein Neun Zoll Dahlgren-Geschütz vor dem ersten Mast,
Zwei acht Zoll Dahlgren Columbiad-Geschütze
Zwei vierundzwanzig Pfund schwere Messinghaubitzen.

6. Besatzung: 95 Mann
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Montag, 16. Dezember 2019, 15:18

"Harriet Lane" - Die Geschichte


Der bewaffnete Kutter „Harriet Lane“


Vor dem Krieg: Zollkutter und Kriegsschiff
Die „Harriet Lane“, von William H. Webb für das Finanzministerium gebaut, lief im November 1857 in New York City vom Stapel.
Sie war ein Dampfschiff mit kupferverkleidetem Rumpf, das Geschwindigkeiten von elf Knoten erreichen konnte. Ihre Batterie bestand am Anfang aus drei zweiunddreißig Pfündern und vier vierundzwanzig Pfünder-Haubitzen.
Sie diente als Zollkutter, bis sie Ende 1858 vorübergehend an die Marine überwiesen wurde.
Ihr Einsatz führte sie mit einer Flotte nach Paraguay mit dem Auftrag,

„die Gespräche des US-Sonderbeauftragten James B. Bowlin mit dem Diktator Carlos Antonio López über die Entschädigung für Schäden, die während eines unprovozierten Angriffs der paraguayischen Streitkräfte auf die "Waterwitch" am 1. Februar 1855 entstanden sind, zu unterstützen“.

Diese Demonstration der Seemacht brachte den Vereinigten Staaten schnell eine sofortige und respektvolle Anhörung, die vier Jahre Diplomatie nicht erreicht hatten.


Paraguay entschuldigte sich, zahlte eine Entschädigung an die Familie eines amerikanischen Matrosen, der während des Kampfes getötet wurde, und unterzeichnete einen neuen Handelsvertrag mit Bestimmungen, die für die Vereinigten Staaten sehr vorteilhaft waren.

In seinem Bericht hob Flaggoffizier William B. Shubrick die „Harriet Lane“ in Anerkennung ihrer besonderen Dienste hervor, denn sie war erfolgreich bei der Bergung seiner anderen Schiffe, die mehrfach in den tückischen Gewässern des Flusses Paraná auf Grund gelaufen liefen.

Nach ihrer Rückkehr in die Vereinigten Staaten nahm die „Harriet Lane“ ihre früheren Aufgaben als Zollkutter wieder auf, Captain John A. Faunce, USRCS wurde ihr kommandierender Offizier.

Im September 1860 nahm sie Edward Albert, Prince of Wales, als das erste Mitglied der britischen Königsfamilie, das die Vereinigten Staaten besuchte, an Bord. Er reiste nach Mount Vernon ein, wo er einen Kranz auf das Grab von George Washington legte und einen Baum pflanzte.
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Montag, 16. Dezember 2019, 15:20

"Harriet Lane" - Die Geschichte

Im „Civil War“ im Dienst der US Navy



Die „Harriet Lane“ wurde am 30. März 1861 erneut von der Marine in Dienst genommen, um bei der Expedition nach Charleston, South Carolina, zur Entsetzung der Garnison von Fort Sumter eingesetzt zu werden.
Das Gefecht um Fort Sumter wird als Beginn des Bürgerkrieges angesehen; die wichtige Festung war vor den Kampfhandlungen 4 Monate belagert
Die „Harriet Lane“ verließ New York am 8. April und kam am 11. April von Charleston an.

Am Abend des 11. April beschoss sie das Handelsdampfschiff „Nashville“als dies ,ohne Flagge zu zeigen, in Sicht kam. Die „Nashville“ vermied einen weiteren Beschuss und hisste prompt die Flagge der Vereinigten Staaten.
Laut dem Historiker Horatio Davis Smith feuerte Lieutenant W. D. Thompson mit dem 32Pfünder-Geschütz der „Harriet Lane“ auf die „Nashville“ den ersten Schuss eines Schiffes im amerikanischen Bürgerkrieg ab.
Als Major Robert Anderson am 13. April kapitulierte und Fort Sumter an die Konföderation übergab, zog sich die „Harriet Lane“ mit ihren Schwesterschiffen zurück.
Am 5. Juni 1861 nahm sie unter dem Kommando von Captain John A. Faunce an der der Schlacht von Pig Point, Virginia teil. Dort war sie aufgrund ihrer relativ schwachen Bewaffnung allerdings nicht von großem Gewicht.
Später wurde dehalb ihre Bewaffnung auf die oben genannte Bestückung verstärkt.

Ihr nächster wichtiger Einsatz erfolgte im folgenden Sommer, als eine Task Force gegen Fort Clark und Fort Hatteras (North Carolina) und für den Blockadedienst in dem Raum aufgebaut wurde.

Die Schiffe wurden am 26. August 1861 von Hampton Roads aus für die erste wichtige kombinierte amphibische Operation des Krieges eingesetzt. Am folgenden Morgen liefen die „Harriet Lane“, die „Monticello“ und die „Pawnee“ dicht unter die Küste,
um die Landungen direkt zu unterstützen, während größere Schiffe die Festungen aus tieferem Wasser angriffen. Der letzte Widerstand brach am folgenden Nachmittag.
Dieser Sieg war von hoher Bedeutung, denn er stärkte die geschwächte Kampfmoral der Union, die einen Monat zuvor durch die Niederlage in der ersten Schlacht von Bull Run sehr gelitten hatte.

Von noch größerer Bedeutung war die Tatsache, dass diese kombinierte Operation die Binnenwasserstraßen für Schiffe der Union öffnete und der Nordatlantik-Blockadeflotte eine Basis tief in den südlichen Gewässern schuf.


Die „Harriet Lane“ lief am 29. August auf Grund, als sie versuchte, durch den Hatteras Inlet in den Pamlico Sound einzudringen, und erlitt bei der Grundberührung schwere Schäden.
Sie wurde durch das Überbordbringen ihrer Bewaffnung, Takelung und Vorräte wieder flott gemacht. Nach provisorische Reparaturen, die am 3. September abgeschlossen wurden, nahm sie Kurs auf die Hampton Roads und kam dort am 8. September 1861 an.

Die „Harriet Lane“ lief am 10. Februar 1862, wieder aus, um sich der Mörser- Flottille von Commander David Dixon Porter in Key West anzuschließen, wo sich Einheiten für einen Angriff auf konföderierte Forts im Mississippi River Delta unterhalb von New Orleans versammelten.

Comdr. Porter startete in Washington. Während ihrer Überfahrt nach Hampton Roads wurde die „Harriet Lane“ von der konföderierten Shipping Point-Batterie, Virginia, unter Beschuss genommen,
wobei Treffer ihrem Backbordrad einen solchen Schaden zufügte, dass sich ihre Abreise nach Key West um weitere zwei Tage verzögerte. Am 24. Februar kaperte sie vor Florida den konföderierten Schoner „Joanna Ward“.

Die „Harriet Lane“ war anschließen in der West-Golf-Flotte unter dem Kommando von Commodore Farragut gegen die konföderierten Flotten in Louisiana und Texas eingesetzt.
Unter dem Kommando von Commander Jonathan M. Wainwright und Lieutenant Commander Edward Lea wurde sie von Farragut als Flaggschiff benannt, bis er am 20. Januar die USS Hartford dafür einsetzte.
Das Schiff erhielt den Befehl, sich einer Flotte unter dem Kommando von Captain David D. Porter an der Mississippi-Mündung anzuschließen. Am 4. März 1862 lief diese Flotte aus, um die konföderierten Festungen südlich von New Orleans anzugreifen.
Die „Harriet Lane“ lief flussaufwärts um am 8. April Fort Jackson einzunehmen und lief von dort am 24. April wieder aus. Am nächsten Tag wurde New Orleans eingenommen
.
Die „Harriet Lane“ wurde dann am 29. Juni 1862 eingesetzt, um die Batterien von Vicksburg anzugreifen.

Farragut befahl am 1. Mai die Mörserflottille nach Ships Island, und die „Harriet Lane“ lief von dort weiter nach Pensacola, Florida, wo sie die Truppen von Brigadegeneral Lewis G. Arnold von Fort Pickens auf die andere Seite der Bucht transportierte.
Dort besetzten die Truppen die Forts Barrancas und McRee und die von den Konföderierten verlassen Kasernen und die Marinewerft.

Nach der Rückkehr nach Ships Island zur Reparatur am 30. Mai bereitete sich Harriet Lane darauf vor, mit den Mörserbooten Porters den Mississippi hochzulaufen, um die feindlichen Batterien auf den Klippen von Vicksburg, Mississippi, zu anzugreifen,
während Farragut diese Flussfestung passierte, um sich Flaggoffizier Charles Henry Davis anzuschließen, um dann das gesamte Mississippi-Tal von Hindernissen für die Unionsschifffahrt zu befreien.
Allerdings scheiterte das Unternehmen, denn es wurden nicht genügend Bodentruppen zur Verfügung eingesetzt, um Vicksburg einzunehmen,
und nach einer frustrierenden Begegnung mit dem neuen Ironclad CSS Arkansas passierte Farragut auf dem Rückzug erneut die Batterien von Vicksburg,
während die „Harriet Lane“ und ihre Schwesterschiffe diesen Rückzug der Mörserflottille durch die Bombardierung der Batterien der Konföderierten am 15. Juli erneut deckten.

Im September wurde sie als Teil einer Blockadeflotte unter dem Kommando von Commodore Eagle nach Galveston, Texas, geschickt, denn dessen Flaggschiff war zu groß, um auf dem Fluss eingesetzt zu werden.
Am 4. Oktober griff die „Harriet Lane“ den Hafen von Galveston an. Mit der Beschießung von Fort Point und den Küstenbatterien begann die wichtige Schlacht von Galveston.
Am 9. Oktober landeten die Marines der Union, um n Galveston die Flagge der Vereinigten Staaten zu hissen, und der Schlüssel zur Stadt wurde dem Kapitän der Harriet Lane, Captain Wainright, übergeben.
Unionstruppen, die auf den Schiffen für diesen Angriff bereitstanden, besetzten zwar die Stadt, mussten sich aber jede Nacht zu den Docks zurückziehen, da die Kavallerie der Konföderierten jeden Abend die Stadt angriff. Die Schiffe beschossen in dieser Zeit die Stadt mehrfach.


Am frühen Morgen des 1. Januar 1863, als fast alle Schiffe, einschließlich der „Harriet Lane“. In Galveston im Kanal vor Anker lagen, wurde das Nahen konföderierter Streitkräfte gemeldet.
nur die „Westfield“ sofort manöverbereit war, lief sie flussaufwärts, um die sich nähernden konföderierten Schiffe zu bekämpfen.
Die „Westfield“ lief zwar auf Grund, doch der Angriff der konföderierten Schiffe lies nach und wurde als Rückzug angesehen, und der Alarm wurde aufgehoben.
Eine konföderierte Landstreitmacht unter dem Kommando von General John B. Magruder näherte sich aber indessen Galveston auf dem Landweg und griff im Frühmorgen an.
Um vier Uhr eröffneten die von Konföderierten aus wiedereroberten Festungen von Galveston das Feuer auf die Flotte der Union, während ihre Bodentruppen versuchten, die verankerten Schiffe zu entern.
Diese wurden außerdem durch zwei Schiffe der Konföderation angegriffen, der CS Neptune und das Kanonenboot CS Bayou, einem sogenannten „Cottonclad“. Begleitet waren diese Kriegsschiffe von mehreren Booten; an Bord der Schiffe waren Scharfschützen und Entermannschaften.
Die „Harriet Lane“ versenkte in dem Gefecht den Schlepper CS Neptune, dessen Mannschaft die „Harriet Lane“ entern sollte und das Schiff gerammt hatte.


Die CS Bayou City ermöglichte es aber den Soldaten der Konföderation letztlich unter heftigem Feuer die „Harriet Lane“ zu entern, wobei Wainright fiel und Lea tödlich verletzt wurde.
Die drei Schiffe waren während des Gefechtes durch das Rammen ineinander verhakt; das Lösen war nach der Kapitulation eine komplexe Aufgabe; auch die noch schwimmfähigen Schiffe waren schwer beschädigt.
Die USS Owasco versuchte, die „Harriet Lane“ nach der Kapitulation zu versenken und brachte dem Schiff weitere schwere Schäden bei; das Ziel, das Magazin zu treffen, wurde nur knapp verfehlt.
Das Flaggschiff der Flotte, die „Westfield“ wurde, auf Grund liegend, gesprengt, und die übrigen Unionsschiffe flohen nach New Orleans und ließen die „Harriet Lane“ in konföderierten Händen.
Diesen fiel dabei eine Kopie des US-amerikanischen Signaldienstcodebuchs in die Hände.
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Montag, 16. Dezember 2019, 15:23

"Harriet Lane" - Die Geschichte

Ab Januar 1863 im Dienst der Konföderation

Nach einer Woche Reparatur sollte die schwerbeschädigte „Harriet Lane“ unter das Kommando von Kapitän Thomas C. Saunders gestellt werden und dann Schiffe der Union auf See bekämpfen, doch es kam zu langen, rechtliche Diskussionen über die Vergabe des Prisengeldes. Solange wurde das Schiff weiter flussaufwärts gebracht, entwaffnet und entladen.

Bei der Besetzung des Schiffes kam es innerhalb den sieghaften Konföderierten zu großen Differenzen, doch das Schiff kam letztlichauf Befehl von Major General John B. Magruder unter das Kommando von Captain Leon Smith, der schon eine Rolle bei der Gefangennahme des Schiffes gespielt hatte und dem weitere Schiffe unterstellt wurden, die als "Cottoncladflotte" bekannt wurden.

Am 30. April 1864 wurde sie unbewaffnet mit eine Ladung Baumwolle als Blockadebrecher nach Kuba entsandt,doch dort wurde sie von einem Schiff der Union abgefangen. Um einer Versenkung zu entgehen, setze die Mannschaft das Schiff auf Grund, setzte die Ladung in Brand und floh in Booten an das Ufer.
Das Feuer wurde gelöscht und das Schiff wurde in den Hafen geschleppt und interniert.
In Havanna wurde sie unter dem Namen „Lavina“in das britische Schiffsregister eingetragen. Am Ende des Krieges wurde sie von der US-Regierung beansprucht.


Das Ende nach dem Krieg:


Die „Harriet Lane“ wurde aber als nicht mehr tauglich für den Marinedienst angesehen und in einen Dreimast-Schooner unter dem Namen Elliot Ritchie umgebaut.
Sie war in Philadelphia registriert und transportierte Kohlen und Handelsgüter.

1881 brach vor Pernambuco (Brasilien)ein Feuer in der Ladung aus und ihre Mannschaft ging von Bord, als das Feuer nicht mehr zu löschen war.




Quellen:
The United States Gunboat Harriet Lane
https://www.jstor.org/stable/pdf/30234761.pdf
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14

Dienstag, 17. Dezember 2019, 10:33

Vielen Dank für die ausführliche und höchst informative Bausatz-Vorstellung!
Ich finde, das ist – nicht nur gemessen an seinem frühen Entstehungszeitpunkt – ein höchst respektabler Bausatz, aus dem man mit überschaubarem Aufwand ein sehr ansprechendes Modell bauen könnte.
Ich habe schon mehrfach im Internet nach Fotos von gebauten Modellen gesucht, dabei aber immer nur ziemlich unambitioniert oob gebaute Exemplare gefunden. Hast du vielleicht einen Link zu einem besseren Vorbild?
Und – willst du das Modell selbst bauen?
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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15

Dienstag, 17. Dezember 2019, 22:37

Sire,

danke für die Rückmeldung! Ich kam mehr zufällig bei einer Recherche auf dieses Schiff und den Bausatz. Es wundert mich, dass ein Schiff mit so einer Geschichte nicht öfter umgesetzt wird - und schön wäre es noch dazu.

Ich habe auch erheblich nach guten Modellen geschaut, aber da gibt es wenig Gutes. Und viel "Gebastel". Der Radkasten sollte z.B. wesentlich filgraner sein. Und ich bin da zu taub in den Händen, um aus dem Schiff was zu machen was ich dann gut finde.
Und dann juckt mich auch das reale "Schiffe bauen"; nächstes Jahr ist eine lange Werftzeit bei der "Roald Amundsen" und da machen wir "so was" in real.

Aber ich wollte mit der Vorstellung Leute motivieren, das mal zu bauen; ich würde das auch in Holz gut finden in einem großen Maßstab.

Deine Arbeiten sehe ich mit größtem Interesse und Wertschätzung, Das ist eben wirklich Kunst.

Yours
Bibi
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